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Veröffentlicht am 02.06.2017

Gun Street Girl

Gun Street Girl
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Wir sind mitten in den 80er Jahren in Irland. Der irische Bürgerkrieg tobt noch. Eine groß angelegte Aktion, um Waffenschieber zu erwischen, endet in einem Debakel.
Das wohlhabende Ehepaar Kelly wurde ...

Wir sind mitten in den 80er Jahren in Irland. Der irische Bürgerkrieg tobt noch. Eine groß angelegte Aktion, um Waffenschieber zu erwischen, endet in einem Debakel.
Das wohlhabende Ehepaar Kelly wurde brutal getötet und etwas später entdeckt man den Sohn der Familie am Meer. Offenbar hat sich Michael von den Klippen gestürzt, denn es gibt einen Abschiedsbrief. Ein Fall für Detective Inspector Sean Duffy. Der hat seine Zweifel an der einfachen Lösung. Als es weitere Opfer gibt, sieht er sich bestätigt.
Bei seinen Ermittlungen muss Duffy auch nach Oxford, da Michael dort Student war. Für Duffy tut sich eine andere Welt auf.
Der etwas abgehackte Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und passt sehr gut zur Story und zum Protagonisten.
Wie ich inzwischen weiß, ist dies der vierte Band um Duffy. Ich kennen keinen der Vorgänger, was aber nicht wirklich stört. Doch um die Entwicklung von Duffy zu kennen, wäre es schön, die anderen Bände auch gelesen zu haben.
Es ist ungewöhnlich, dass Duffy als Katholik bei der protestantischen Royal Ulster Constabulary beschäftigt ist. Er ist ein Ermittler mit Schwächen, was ihn sympathisch macht. Duffy hat eine etwas sarkastische Art, kann bei Frauen schlecht nein sagen und bei Alkohol und Koks auch nicht. Er geht seinen Weg, auch wenn er sich unbeliebt macht. Seine Marotte, das Auto vor jeder Fahrt nach Bomben abzusuchen, ist zwar vorsichtig, ging mir aber manches Mal auf die Nerven.
Duffy hängt sich rein in den Fall, der eigentlich ein Fall seines Freundes und Kollege DS McCrabban ist. Alexander Lawson, der gerade erst im Team zeigt sich als ziemlich fähig und arbeitet gut mit Duffy zusamamen.
Die Geschichte gestaltet sich komplexer als erwartet und es sind noch andere im Spiel, wie MI5, die Amis und die Special Branch.
Ich finde es toll, dass der Kriminalfall gut in das politische Umfeld eingebaut ist. So werden einem die damaligen Probleme in Irland wesentlich deutlicher.
Die Geschichte ist authentisch und spannend erzählt und hat mich bis zum Schluss gefesselt.
Ein empfehlenswerter Krimi.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Schwäbische Kleinstadtidylle

Gift im Brezelteig
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Nils Niklas tritt seine neue Stelle beim Schoppendorfer Echo an. Seine Kollegin Rita Delbosco überträgt ihm die Sache mit der Bäringer Grundschule, an der es ziemlich gewalttätig zugehen soll. Einer Gruppe ...

Nils Niklas tritt seine neue Stelle beim Schoppendorfer Echo an. Seine Kollegin Rita Delbosco überträgt ihm die Sache mit der Bäringer Grundschule, an der es ziemlich gewalttätig zugehen soll. Einer Gruppe von Eltern ist das zuviel und sie wollen das Problem an die Öffentlichkeit bringen. Dann wird auch noch Brezelbäcker Eberle erpresst. Wenn er nicht zahlt, soll sein Brezelteig vergiftet werden. Das ist alles nicht ganz einfach für Nils, denn er wird zum Spielball zwischen den unterschiedlichen Interessensgruppen.
Das Buch ist sehr gut und flüssig zu lesen. Man fühlt sich gleich ins schwäbischen Kleinstadtleben versetzt. Sehr authentisch ist das Ganze, weil einige der Personen wunderbar schwäbeln. Aber keine Angst, auch für Nicht-Schwaben ist das kein Problem.
Nils ist zunächst ziemlich überfordert, kennt er sich doch mit den örtlichen Gepflogenheiten nicht aus und von allen Seiten wird an ihm herumgezerrt, weil jeder ihn für seine Zwecke einspannen will. Das fängt bei seinem Chef Malte Eisenbrey an. Soll er sich ducken oder aufmucken? Gut, dass die gewichtige Rita ein Auge auf ihn hat und ihn immer wieder informiert. Rita stinkt es gewaltig, dass sie vieles weiß, aber nichts im Echo publizieren darf. Weiß sie aber mehr als die Polizei?
Es gibt einige skurrile Typen, wie Sauter und Engel, die zwar mit allen Wassern gewaschen sind, aber ob sie das gleich zu Erpressern macht sei dahingestellt. Mir gefällt auch der Aufpasser Bismarck von Nora Martini sehr gut. Nils scheint ihm jedenfalls nicht unsympathisch zu sein.
Unterdessen sind sich die Eltern total uneins, ob die Schule ihre Erziehungs- und Bildungsaufgaben richtig ausübt. Da wird dann mit harten Bandagen gekämpft. Man will natürlich nur das Beste für sein Kind und sieht oft nicht, dass die Schule nicht alles schaffen kann, was im Elternhaus versäumt wird.
Im Erpressungsfall gibt es immer neue Verdächtige, zumal eine ganze Reihe von Leuten auf Eberle nicht gut zu sprechen sind. Zum Ende gibt es dann eine Wendung, die ich so nicht vorhergesehen habe, die aber sehr schlüssig ist.
Es war vergnüglich zu lesen, wie sich unser Neuling beim Echo durchschlägt.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Skizirkus

Abfahrt in den Tod
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Der berühmte Skifahrer Marc Gassmann möchte wieder den Gesamt-Weltcup gewinnen, denn nach einer Verletzung ist er wieder dabei. Dann explodiert beim berühmten Lauberhorn-Rennen eine Drohne über ihm. Hat ...

Der berühmte Skifahrer Marc Gassmann möchte wieder den Gesamt-Weltcup gewinnen, denn nach einer Verletzung ist er wieder dabei. Dann explodiert beim berühmten Lauberhorn-Rennen eine Drohne über ihm. Hat einer der Konkurrenten seine Finger im Spiel? Ausgerechnet seine Ex-Freundin, die Kantonspolizistin Andrea Brunner, wird mit dieser Geschichte betraut. Aber Marc ist von seiner Beschützerin gar nicht begeistert. Dann gibt es einen weiteren Anschlag.

Dieser Krimi wurde von dem Skifahrer Marc Girardelli und der Autorin Michaela Grünig gemeinsam produziert. Das Buch liest sich sehr angenehm und verschafft einem Einblick in den Skizirkus.

Zwischendurch gibt es Einschübe, in denen wir das Gefühlsleben des „Täters“ kennenlernen. Seine Gedanken fand ich ziemlich verstörend, obgleich man manchmal fast Mitleid mit ihm haben konnte.

Marc und Andrea müssen sich zwangsweise zusammenraufen, um den Fall zu klären. Dabei kommen sie sich wieder näher. Die beiden sind sehr sympathisch und ich habe mit ihnen gefiebert und ermittelt, aber ich bin dem Täter nicht auf die Spur gekommen. Daher konnte mich das Ende dieses spannenden Krimis tatsächlich überraschen.

Ein überzeugender Krimi in einem besonderen Milieu.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Das dramatische Ende

Finstermoos - Bedenke das Ende
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Finstermoos – ein Ort mit zwei Seiten.
Finstermoos ist ein idyllisch gelegener Urlaubsort. Finstermoos ist aber auch ein Ort voller bedrückender Geheimnisse. Das haben wir schon in den vorherigen Bänden ...

Finstermoos – ein Ort mit zwei Seiten.
Finstermoos ist ein idyllisch gelegener Urlaubsort. Finstermoos ist aber auch ein Ort voller bedrückender Geheimnisse. Das haben wir schon in den vorherigen Bänden zur Genüge feststellen müssen. In dem Ort herrscht eine bedrückende Atmosphäre. Alle scheinen etwas zu verbergen und überall gibt es Feindschaften.
Die Spannung, die wir bisher erleben durften, steigert sich in diesem Band noch einmal dramatisch. Immer wieder passiert etwas, dass die Jugendlichen in Gefahr bringt. Kaum klärt sich für sie etwas, werden weitere Fragen aufgeworfen. Doch wer trachtet ihnen nach dem Leben? Vor allem aber, warum?
Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Leser bis zum Ende im Dunkeln herumtappen zu lassen. Immer wieder gibt es Wendungen, die einen daran zweifeln lassen, ob man auf der richtigen Fährte ist. Am Ende ist alles schlüssig aufgelöst, aber man fragt sich, warum so viele geschwiegen haben in dem kleinen Dorf und warum andere irgendwie auch betroffen waren, aber dennoch nichts wussten.
Die Bücher bauen aufeinander auf und sollten in der vorgegebenen Reihenfolge gelesen werden. Ich habe die einzelnen Bücher mit etwas Abstand gelesen, hätte es aber besser gefunden, sie der Reihe nach ohne Unterbrechung zu lesen. Obwohl es in den Bänden immer wieder eine gute Zusammenfassung gibt, verliert man im Laufe der Zeit einige kleine Details aus dem Gedächtnis.
Der Schreibstil gefällt mir gut und es ist sehr schön, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen.
Ein wahnsinnig spannendes Buch.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Es bleibt spannend

Finstermoos - Im Angesicht der Toten
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Mascha und Nic sind mit der Toten, die Mascha sehr ähnlich sieht, in der Gletscherspalte gefangen, da jemand das Seil gekappt hat.
Basti entdeckt bei seinem Bruder Fotos, die ihn sehr verwirren. Er macht ...

Mascha und Nic sind mit der Toten, die Mascha sehr ähnlich sieht, in der Gletscherspalte gefangen, da jemand das Seil gekappt hat.
Basti entdeckt bei seinem Bruder Fotos, die ihn sehr verwirren. Er macht sich nochmals alleine in die Höhle mit den Zeichnungen auf und erlebt eine Überraschung, die noch weitere Fragen aufwirft.
Auch dieser dritte Band ist wieder äußerst spannend. Einige Unklarheiten werden geklärt, dafür werden immer neue Fragen aufgeworfen. Beim Lesen denke ich ständig, dass ich jetzt aber den Täter habe, der verhindern will, dass alte Geheimnisse ans Tageslicht kommen. Doch schon kurz darauf muss ich meine Schlüsse wieder total über den Haufen werfen. Das macht mich wahnsinnig und fesselt mich gleichzeitig sehr.
Sehr hilfreich ist die Zusammenfassung „was bisher geschah“, weil zwischen den einzelnen Bänden ja immer ein wenig Zeit vergeht. Ich hätte die vier Bände am liebsten hintereinander weg gelesen.
Der Schreibstil gefällt mir gut und es ist sehr schön, dass wir die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen.
Ein sehr spannender Band, der neugierig auf den nächsten macht.