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Veröffentlicht am 12.12.2023

Weniger guter Band der Reihe

Still und starr ruht der Tod
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Simone Mathieu ist nach dem Scheitern ihrer Ehe zu ihrer Studienfreundin Rita nach Bamberg gereist. Schnell merken beide, dass sie nicht mehr so harmonieren wie früher, vor allem nach dem gemeinsamen Besuch ...

Simone Mathieu ist nach dem Scheitern ihrer Ehe zu ihrer Studienfreundin Rita nach Bamberg gereist. Schnell merken beide, dass sie nicht mehr so harmonieren wie früher, vor allem nach dem gemeinsamen Besuch des Literatur- und Fresszirkels, den Rita leitet, wird dies mehr als deutlich. Dann verschwindet Rita plötzlich spurlos. Simone beauftragt die Privatdetektivin Katinka Palfy, Rita zu finden.

Als gebürtige Bambergerin habe ich die Reihe um Katinka Palfy sehr gerne gelesen, allerdings ist mein letzter Band schon einige Jahre her. Passend zur Adventszeit habe ich mir diesen Band ausgesucht, um Katinka wiederzutreffen, denn wie Titel und Cover schon vermuten lässt, er spielt im Dezember, und zwar in einem sehr schneereichen und winterlichen Dezember, im Original ist er 2012 erschienen und ist der zwölfte Band der Reihe.

Neben Katinka tauchen natürlich auch wieder Hauptkommissar Harduin Uttenreuther auf, sowie der Journalist Dante Wischnewski. Katinka ist mittlerweile Hausbesitzerin und Vermieterin, so dass wir auch ihre Mieter:innen kennenlernen.

Eine große Rolle spielt auch die Gruppe, mit der Rita sich seit Jahren regelmäßig getroffen hat. Alle Teilnehmer, fast alles Paare, haben ihre Macken, und stellen Katinka ganz schön bei ihren Befragungen auf die Probe. Da diese verstreut in Oberfranken leben, bekommt es Katinka auch mit Nicht-Bamberger Polizeidienststellen zu tun, vor allem mit Hauptkommissarin Petronella Kallweit, die mir gut gefallen hat, vielleicht trifft man sie in weiteren Romanen der Reihe wieder.

Leider, muss ich sagen, konnte mich der Roman nicht so recht überzeugen. Es ist schön, Katinka, Harduin und Dante wieder zu treffen und wieder einmal Bamberg literarisch zu besuchen, aber der Kriminalfall selbst lässt in meinen Augen zu wünschen übrig. Mir kam einiges unlogisch vor, und ich hatte keine rechte Freude daran mitzurätseln. Klar ist nur, dass der Prolog, der zunächst unerwartet ins Leere führt, etwas mit dem Fall zu tun haben muss. Die Auflösung finde ich etwas aufgesetzt. Nun ja, es ist nicht der erste „Weihnachts“band der Reihe, der mir nicht gut gefallen hat. Dennoch werde ich die Reihe bald weiterlesen und hoffe, die nächsten Bände sind besser.

Band 12 der Reihe hat mich leider enttäuscht, vor allem, weil ich einiges unlogisch finde, das hat auch meine Lust am Miträtseln getrübt. Schön war aber das Wiedersehen mit bekannten Charakteren und mit meiner Geburtsstadt Bamberg.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Fantasykrimi - leider langweilig

Das Strahlen des Herrn Helios
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Skarabäus Lampe ist ein Hase und Detektiv, schon oft hat er Fälle, deren Ermittlungen bei der Polizei falsch liefen, retten und den richtigen Täter ermitteln können. Als Anwalt Freiherr von Oben, ein Fisch, ...

Skarabäus Lampe ist ein Hase und Detektiv, schon oft hat er Fälle, deren Ermittlungen bei der Polizei falsch liefen, retten und den richtigen Täter ermitteln können. Als Anwalt Freiherr von Oben, ein Fisch, ihn um Hilfe bittet, ist für ihn die Sache schnell klar. Der Gorilla Dante kann den Löwen Helios, Direktor eines Wanderzirkus’ nicht ermordet haben, es muss jemand anderes gewesen sein.

Die Welt, die die Autorin ersonnen hat, ist interessant, Tiere benehmen sich wie Menschen, und manche Probleme sind gut gelöst, wie das, dass Fische normalerweise nicht an Land leben könnten. Am besten hat mir die Dreischneckbahn gefallen, bei der der Fahrgast viel Zeit mitbringen muss.

Skarabäus ist mir recht sympathisch, ich mag auch sein ehemaliges Kindermädchen, das Huhn Helene, das nun seine Haushälterin ist. Außerdem gehört, zumindest oft, der junge Straßenkater Zacharias, der für Skarabäus und Helene fast wie ein Sohn ist, zum Haushalt. Auch die Mannschaft des Zirkus’ ist ein interessanter Mix verschiedener Tierarten.

Leider fand ich die Geschichte selbst nicht so gut, (nicht nur) für einen Krimi war sie mir schnell zu langweilig. Der Fall an sich ist recht offensichtlich, die Ermittlungen langatmig, der eingebaute Humor zündet bei mir nicht (da das Polizeibudget recht begrenzt scheint, haben einige Polizisten Bananen statt Waffen, um nur ein Beispiel zu nennen), und manche Situationen erscheinen mir arg aufgesetzt, wie z. B. die völlig unnötige Entführung und die damit einhergehenden Ereignisse, sie sollten den, recht kurzen, Roman womöglich strecken. Schade, ich hatte mir von einem Fantasykrimi mehr erwartet.

Der Roman punktet mit der interessanten und skurrilen Welt und ihren Einwohnern, kann mich aber nicht unterhalten, ich habe mich, trotz Krimiplot, schnell gelangweilt, und auch der eingebaute Humor hat bei mir nicht gezündet. Leider kann ich nicht mehr als 2,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Hatte mehr erwartet

Flug 39
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Der Pilot Christoph Wilder soll während eines experimentellen Flugs das Flugzeug, einen Airbus A380, fliegen. Die Maschine wird entführt und man landet im Jahr 1939. Ziel des Entführers ist es, einen Anschlag ...

Der Pilot Christoph Wilder soll während eines experimentellen Flugs das Flugzeug, einen Airbus A380, fliegen. Die Maschine wird entführt und man landet im Jahr 1939. Ziel des Entführers ist es, einen Anschlag auf Adolf Hitler gelingen zu lassen, und die Geschichte zum Besseren zu verändern. Zurück in der Zeit des Abflugs hat sich tatsächlich viel verändert …

Ich mag das Fragespiel „Was wäre wenn“ und die daraus resultierenden alternativen Geschichten. Leider konnte mich diese nicht ganz überzeugen.

Gut gefallen hat mir, dass Georg Elser ausgesucht, und damit vielleicht dessen Name ein bisschen bekannter gemacht wurde. Elser hat allein einen Anschlag auf Hitler geplant und ausgeführt, und nur ein Zufall hat dafür gesorgt, dass das Ziel bei der Detonation der Bombe nicht mehr anwesend war. Im Roman wird ihm geraten, den Zeitzünder auf einen früheren Zeitpunkt zu stellen, damit das Attentat gelingen kann.

Weniger gefallen hat mir, was der Autor mit der veränderten Welt gemacht hat, aber das ist sicher Geschmackssache. Wesentlicher dabei ist, dass die Charaktere durch die Reihe sehr blass bleiben, auch der Protagonist, dem zwar eine, eigentlich unnötig schwierige, persönliche Geschichte zugeschrieben wird, den ich trotzdem nicht als Persönlichkeit fassen konnte. Da mir die Charaktere nicht nahe kamen, konnte ich auch nicht mit ihnen bangen, was auf Kosten der Spannung ging, zumindest nachdem klar war, wie sich die Welt verändert hatte. Es gibt zudem einiges an technischem Input, den ich persönlich nicht gebraucht hätte.Manches scheint mir nicht ganz logisch, aber leider gibt es kein Nachwort, in dem der Autor sich zu Fakten und Fiktion äußert.

Vielleicht hatte ich mir viel erwartet, leider konnte mich der Roman nur begrenzt überzeugen. Für mich war die Spannung vorbei, nachdem sich die Geschichte (in doppeltem Sinne) in eine Richtung entwickelt hatte, die mir persönlich nicht gefallen hat. Zudem blieben mir die Charaktere zu blass.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Konnte mich nur bedingt erreichen

Der silberne Elefant
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Emily, eigentlich Emilienne, ist Überlebende des Genozids an den Tutsi in Ruanda, jetzt lebt sie in London, doch hinter sich gelassen hat sie die Ereignisse von 1994 noch nicht.

Vera verlobt sich mit ...

Emily, eigentlich Emilienne, ist Überlebende des Genozids an den Tutsi in Ruanda, jetzt lebt sie in London, doch hinter sich gelassen hat sie die Ereignisse von 1994 noch nicht.

Vera verlobt sich mit Luke, der sein Christentum sehr ernst nimmt – auch Vera bemüht sich eine gute Christin zu sein, während sie früher vielfältige Erfahrungen mit Sex und Drogen gemacht hat.

Lynn ist Lukes Mutter, hat im Endstadium Krebs, und ist sehr verbittert, denn sie bereut, wenig aus ihrem Leben gemacht zu haben, obwohl sie viele Möglichkeiten hatte. Ihren Frust lässt sie gerne an anderen aus.

Drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, sind die Protagonistinnen dieses Romans. Leider muss ich sagen, dass mich nur Emilys Schicksal wirklich berührt hat. Es ist deutlich tiefergehend als das der beiden anderen, und sie ist auch die einzige, die mir sympathisch ist. Lynn gewinnt zwar im späteren Verlauf der Geschichte an Sympathie, aber nicht so sehr, dass es das vorherige aufwiegen könnte. Und Vera hat zwar auch ein größeres Problem zu bewältigen, aber durch ihre Beziehung mit Luke, der mich einfach nur genervt hat, gerät mir das zu sehr in den Hintergrund. Insgesamt frage ich mich, warum die Autorin ausgerechnet das Schicksal dieser Drei (mehr oder weniger) verknüpft hat. Gerade Emilys Geschichte ist eigentlich zu wichtig, um es so zu vermengen, und hätte durchaus einen eigenständigen Roman verdient, immerhin wird durch sie aber noch einmal auf das Schicksal ihrer Ethnie aufmerksam gemacht.

Leider sind die Charaktere, im Grunde auch Emily, nicht sehr tiefgehend gezeichnet, so kann man auch nicht immer ihr Handeln gänzlich nachvollziehen und es wird auch hier viel Potential verschenkt. Das teilweise offene Ende finde ich passend, so kann man noch einmal eigene Überlegungen anstellen.

Leider konnte mich der Roman nur bedingt erreichen, Emilys Schicksal hätte mehr Aufmerksamkeit verdient, Lynn hat letztlich eine wichtige Rolle eingenommen, auch wenn das zunächst nicht abzusehen war, auf Luke und Vera hätte man verzichten können, sie haben den Roman lediglich aufgebläht und nur Bigotterie ins Spiel gebracht, aber wenig Sinn für den Gesamtzusammenhang. Eine Leseempfehlung möchte ich nicht aussprechen.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Hatte mir mehr versprochen

Garou
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Nach den Ereignissen in „Glennkill“ steht die Schafherde nun mit ihrer Hirtin Rebecca auf einer Weide bei einem Schloss in Frankreich, was die Herde nicht unbedingt glücklich macht, ihnen fehlt das Meer, ...

Nach den Ereignissen in „Glennkill“ steht die Schafherde nun mit ihrer Hirtin Rebecca auf einer Weide bei einem Schloss in Frankreich, was die Herde nicht unbedingt glücklich macht, ihnen fehlt das Meer, Rebeccas Mutter hat sich bei ihnen häuslich niedergelassen und stört, und nun scheint auch noch ein Loup Garou, ein Werwolf, die Gegend unsicher zu machen. Die Schafe versuchen nun weg zu kommen, oder wenigstens den Werwolf zu enttarnen, doch das ist gar nicht so einfach.

Wie bereits in „Glennkill“ wird auch hier nahezu die gesamte Geschichte aus Sicht der Schafe erzählt, das kann mitunter sehr witzig sein, da Schafe die Welt anders sehen als Menschen, und vieles anders interpretieren. Neben der Schaf- gibt es auch eine – alteingesessene – Ziegenherde, und so tragen ein paar Mitglieder dieser zweiten Herde ihren Teil zum Geschehen bei. Die Menschen spielen, zumindest aus Sicht der Tiere, dabei eine eher untergeordnete Rolle.

Eigentlich eine tolle Idee, Schafe oder überhaupt Tiere in den Mittelpunkt einer Geschichte zu stellen, und spätere Werke der Autorin haben mir auch gut gefallen, vor allem „Dunkelsprung“, doch leider konnten ausgerechnet die Schafe beim mir nicht nur bedingt punkten, statt spannend ist es eher langatmig, und auch der Humor zündet bei mir nicht immer. Die Geschichte selbst erscheint mir auch ab und zu ein bisschen zu verworren, viel Hin und Her, aber keine echten Erkenntnisse.

Die Charakterisierung der Menschen ist nebensächlich, die Tiere stehen hier im Mittelpunkt, vor allem die männlichen, Othello, der Leitwidder, das Winterlamm, das zu Anfang noch keinen Namen hat, und sich selbst einen sucht, und Mopple, der gerne isst. Miss Maple steht in diesem Band eher im Hintergrund, dafür dürfen Maude, Zora und andere größere Abenteuer erleben. Die Charakterisierung, vor allem der Widder, ist gut gelungen, die weiblichen Schafe konnte ich manchmal nicht auseinanderhalten. Das gleiche Problem hatte ich auch bei einigen Menschen.

Die Auflösung ist okay, ein bisschen mehr Heranführung hätte mir besser gefallen. Insgesamt ist die Geschichte ein bisschen überladen mit verschiedenenTaten, möglichen Tätern, Motiven und teilweise eher überflüssigen Charakteren, die das Ganze in meinen Augen nicht komplex sondern unnötig verworren machen.

Unterm Strich hat mich der Roman weniger überzeugt. Es gibt nette Szenen mit den Schafen, überhaupt muss man die alle mögen, aber viele Unnötiges rund um die „Fälle“ und den Garou, eine Schafgeschichte ohne „Thriller“ wäre vielleicht unterhaltsamer gewesen.