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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2022

Voller echter und mutmachender Tatsachen

Good News - Warum die Welt besser ist, als du denkst
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„Good News – Warum die Welt besser ist, als du denkst“ von Rashmi Sirdeshpande, ist ein tolles Sachbuch für Kinder ab 10 Jahren. Zunächst einmal ist die Gestaltung einfach wunderschön. Alle Informationen ...

„Good News – Warum die Welt besser ist, als du denkst“ von Rashmi Sirdeshpande, ist ein tolles Sachbuch für Kinder ab 10 Jahren. Zunächst einmal ist die Gestaltung einfach wunderschön. Alle Informationen sind ergänzt durch detailreiche Zeichnungen, welche stets vielfältig und bunt sind und außerdem eine diverse Gesellschaft repräsentieren. Auch der Text legt großen Wert auf geschlechtergerechte Sprache. Hier hat die Autorin eine tolle Möglichkeit gefunden, auch ohne das Gendersternchen, alle mit einzubeziehen. Aber auch inhaltlich konnte mich dieses Buch absolut überzeugen. Zu Beginn gibt es einen sehr spannenden Leitfaden zum Thema Fake News. Denn wer sich auf die Suche nach guten Nachrichten macht, wird immer wieder auch mit falschen Informationen konfrontiert werden. Kindgerecht und ermutigend setzen sich auch die weiteren Kapitel fort. In diesen wird jeweils ein großer Themenbereich wie zum Beispiel Politik, Umweltschutz oder Kunst & Kultur erklärt. Dabei liegt der Fokus auf den positiven Entwicklungen, also den richtigen Good News in diesen Bereichen. Besonders gut gefiel mir dabei das aktuelle Probleme nicht kleingeredet, sondern ernst genommen werden und mit in die Betrachtung einfließen. Der Grundton des Buchs ist überraschenderweise trotzdem unglaublich positiv geraten. Außerdem gibt es ganz konkrete Tipps, was man selbst gegen Ungerechtigkeiten tun kann. Der Schreibstil ist einfach gehalten, so dass auch jüngere Kinder gut mit dem Text zurechtkommen können. Aber auch als erwachsene Person liest sich das Buch durchaus interessant und ansprechend. Hier ist es der Autorin wirklich ausgezeichnet gelungen, alle Generationen anzusprechen. Mein Fazit: Auch wenn nicht alle Themen ausführlich besprochen werden können, hat das Buch dennoch einen hohen Informationsgehalt. Hier lohnt sich die Lektüre auf jeden Fall!

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Spannender deutscher Thriller voller aktueller Bezüge

Das Jahr der Gier
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„Das Jahr der Gier“ von Horst Eckert, legt von Beginn an ein hohes Erzähltempo vor. Sehr schnell war ich so mitten im spannenden Fall angekommen, welcher mich bis zum Schluss fesseln konnte. Und auch wer ...

„Das Jahr der Gier“ von Horst Eckert, legt von Beginn an ein hohes Erzähltempo vor. Sehr schnell war ich so mitten im spannenden Fall angekommen, welcher mich bis zum Schluss fesseln konnte. Und auch wer die Vorgängerwerke (so wie ich) noch nicht kennt, findet sich gut in diesem dritten Band rund um Kriminalrätin Melia Adan und Hauptkommissar Vincent Veih zurecht. Der Schreibstil liest sich richtig gut, genau wie die Kapitel ist er kurz und knackig gehalten und überzeugte mich durch gelungene Szenenbeschreibungen und humorvolle Dialoge. Die Handlungsorte sind vielfältig, wobei der Hauptaugenmerk auf Düsseldorf liegt. Die zahlreichen regionalen Bezüge gefielen mir dabei richtig gut. Dennoch verliert man das eigentliche Geschehen nicht aus den Augen. Der Fall an sich ist zunächst ziemlich undurchschaubar und unterschiedlichste Spuren und Perspektiven sorgen für ein gekonntes Verwirrspiel. Bis zuletzt hat es mir großen Spaß gemacht mit zu rätseln, wobei es immer wieder auch unerwartete Wendungen und gelungen Überraschungen gab. Nicht alle Protagonist:innen sind sympathisch und so liegt der Reiz dieses Thrillers auch darin, zu erkennen wem man denn nun trauen kann und wem eben nicht. Obwohl am Anfang erst mal alles nach einem ganz normalen Mordfall aussieht, kommt dann nach und nach eine größere Verschwörung ans Licht. Denn beim Finanzdienstleister Wordcard geht es nicht alles mit rechten Dingen zu. Parallelen zu einem sehr ähnlich klingenden Unternehmen und dem dazugehörigen Skandal sind dabei kein Zufall. Außerdem gibt es noch weitere aktuelle Anspielungen aus Politik und Wirtschaft, welche das Buch zu etwas ganz besonderem machen. Von mir gibt es daher volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die gute Politthriller zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Endlich mal ein innovativer neuer Fantasyepos – Modern, charmant und herrlich unterhaltsam

Luyánta
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Ab einer gewissen Seitenzahl überlege ich ja durchaus, ob ich mich wirklich in die Lektüre stürzen will und da „Luyánta“ des Autoren Albrecht Selge fast 800 Seiten mitbringt, war dieses Buch genau so ein ...

Ab einer gewissen Seitenzahl überlege ich ja durchaus, ob ich mich wirklich in die Lektüre stürzen will und da „Luyánta“ des Autoren Albrecht Selge fast 800 Seiten mitbringt, war dieses Buch genau so ein Fall. Allerdings hat sich die Entscheidung in diesem Fall richtig gelohnt. Den hinter dem wunderschön gestalteten Cover und dem passenden Farbschnitt verbirgt sich ein wahrhafter Heldinnenepos, welcher seine Leser:innen in eine ganz neue Fantasywelt entführt. Die Geschichte ist auch deshalb so ausführlich geraten, weil wir die Heldin Luyánta über eine große Zeitspanne (ein Jahr wie schon der Untertitel verrät) begleiten dürfen. Dabei hat mir nicht nur die Handlung, sondern auch das Worldbuilding, richtig gut gefallen. Der Autor löst sich dabei von vielen gängigen Fantasysettings und entwirft seine ganz eigene Welt rund um die Alpen. Dabei bezieht er die bekannte Tier- und Pflanzenwelt zwar mit ein, denkt sie aber weiter und lässt so eine eindrucksvolle wie auch spannende Landschaft entstehen. Auch wenn die Unselbe Welt, durchaus Gemeinsamkeiten mit der Selben Welt hat, zeigt sie doch ihren ganz eigenen Charme. So konnte der Roman auf jeden Fall mit anderen bekannten Werken des Genres mithalten und hat durchaus Potenzial ein echter Klassiker, wie z.B. Narnia, zu werden. Gerade am Anfang entfaltet sich die Geschichte etwas gemächlicher (vor allem die Wanderung in die Unselbe Welt hätte gerne etwas kürzer ausfallen dürfen), wobei man so den Vorteil hat sich langsam in die neue Begebenheiten einzufinden. Ab dem ersten Drittel geht es dann auch flotter voran, wobei die Handlung abwechslungsreich und unvorhersehbar daherkommt. Bis zum Schluss war für mich nicht abzusehen wie die Geschichte ausgehen könnte, wodurch es spannend blieb. Beim Wohlfühlen helfen gleich zu Beginn die putzigen wie auch modernen Murmeltiere, welche gerne mal in jugendlichem Slang sprechen. Allgemein finden sich in der Geschichte immer wieder moderne und queere Elemente, welche sich ohne großen Raum einzunehmen, wunderbar in die Handlung einfügen. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Prägnant und fesselnd – Porträt einer Flucht

Der Erinnerungsfälscher
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Obwohl „Der Erinnerungsfälscher“ von Abbas Khider relativ wenige Seiten hat, gelingt es dem Autor auf diesen, eine eindrückliche wie auch überzeugende Geschichte zu erzählen. Auf dem Weg an das Sterbebett ...

Obwohl „Der Erinnerungsfälscher“ von Abbas Khider relativ wenige Seiten hat, gelingt es dem Autor auf diesen, eine eindrückliche wie auch überzeugende Geschichte zu erzählen. Auf dem Weg an das Sterbebett seiner Mutter von Berlin nach Bagdad, erinnert sich der Protagonist Said Al-Wahid an einzelne Abschnitte seiner früheren Flucht nach Deutschland. Mit nur wenigen Worten entsteht eine greifbare Atmosphäre, welche nicht nur das jeweilige Setting bildhaft erscheinen lässt, sondern besonders gut die Gefühle des Geflüchteten transportiert. Auch wenn nicht jede Station seiner damaligen Reise auserzählt wird, bleibt dennoch alles nachvollziehbar und stimmig. Dabei erstreckt sich die Odyssee über mehrere Länder und auch in Deutschland angekommen muss sich Said Al-Wahid mit Diskriminierung und Anfeindungen auseinandersetzen. Zum Glück stehen dem Gegenüber immer wieder auch positive Erinnerungen, durch welche ein Ausgleich geschaffen wird. Besonders spannend war es für mich mitzuerleben wie sich im Verlauf der Erzählung sein eigenes Weltbild verändert und Said eigene Erinnerungen immer wieder hinterfragt. So ist auch der Titel klug gewählt und wird im Buch gekonnt aufgegriffen. Der Schreibstil liest sich angenehm und obwohl die Handlung immer wieder zeitlich und örtlich hin und her springt, konnte ich ihr stets gut folgen. So war „Der Erinnerungsfälscher“ für mich eine beeindruckende Lektüre, welche dabei auch nachdenklich macht und mir wirklich gut gefiel. Deswegen vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Praxisnah und angenehm leicht, wird ein wichtiges Thema angepackt

Genderleicht
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„Genderleicht – Wie Sprache für alle elegant gelingt“ von Christine Olderdissen ist ein äußerst gelungenes Sachbuch aus dem DUDEN Verlag. Darin geht die Autorin das Thema „richtiges Gendern“ professionell, ...

„Genderleicht – Wie Sprache für alle elegant gelingt“ von Christine Olderdissen ist ein äußerst gelungenes Sachbuch aus dem DUDEN Verlag. Darin geht die Autorin das Thema „richtiges Gendern“ professionell, aber dennoch mit jeder Menge Humor an. Zunächst einmal wird der tiefer gehende Sinn, nämlich der einer geschlechtergerechten Sprache, welche einfach alle anspricht, erklärt. Nach der Lektüre ist mir nun noch bewusster wie viel Macht unsere alltägliche Sprache auf Denk- und Verhaltensmuster hat und das ein lapidares „es sind ja alle mitgemeint“ eben nicht (mehr) ausreicht. Darum ist klar, es muss sich etwas ändern! Allerdings gibt es noch nicht den einen anerkannten Weg, wie richtig gegendert werden sollte. Alle die sich unsicher diesbezüglich fühlen, bekommen mit diesem Buch eine tolle Handreiche. Sehr alltagsbezogen arbeitet die Autorin mit vielen Beispielen und vermittelt so eine grundsätzliche gut zu verstehende Logik. Sie nimmt dabei gekonnt die Angst vor Neuerungen und lädt zu einem aktiven Spielen mit der eigenen Sprache ein. Denn überraschenderweise wird der Genderstern gar nicht so häufig benötigt, wie ich ursprünglich dachte. Schon jetzt hält unsere Sprache zahlreiche neutrale Alternativen bereit. Ein wenig über Formulierungen nachzudenken lohnt sich deswegen immer. So konnte mich das Buch inhaltlich auf wirklich allen Ebenen überzeugen. Der Schreibstil liest sich, trotz einiger tiefer gehenden sprachwissenschaftlichen Ausführungen, erstaunlich leicht und so kam ich schnell mit der Lektüre voran. Außerdem vermittelt die Autorin ihr Thema mit viel Humor und Leichtigkeit, was dem oft heiß diskutierten Feld meiner Meinung nach gut tut. Ich für meinen Teil, konnte so Einiges mitnehmen und werde das informative Buch sicherlich immer mal wieder zur Hand nehmen. Auch wenn bisher noch nicht der perfekte Weg gefunden wurde, gibt es hier jede Menge erstklassiger Ansätze zu entdecken. Mein Fazit: Hier ist der Titel Programm! Gendern ist nämlich gar nicht so schwer wie gedacht. Wir müssen uns einfach nur trauen.

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