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Veröffentlicht am 30.03.2022

Bunte Märchenwelt aus Ungarn

Märchenland für alle
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Die Entstehungsgeschichte dieses ungewöhnlichen Märchenbuches ist eine ganz besondere. Junge ungarische Autorinnen haben ein Märchenbuch geschrieben indem die Geschlechterrollen zum Teil zur bekannten ...

Die Entstehungsgeschichte dieses ungewöhnlichen Märchenbuches ist eine ganz besondere. Junge ungarische Autorinnen haben ein Märchenbuch geschrieben indem die Geschlechterrollen zum Teil zur bekannten Version vertauscht wurden oder wo sich die Handlung völlig neu entwickelte. Ungarns rechte Politikerinnen fanden das schädlich für Kinder und ein Exemplar wurde öffentlich geschreddert.
Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass dieses Buch jetzt bei uns auf Deutsch erschien.
In „Der rubinrote Vogel“ gerät ein hübsches junges Mädchen in die Arme von Poseidon, der ihr jeden Wunsch erfüllen möchte. Da wünscht es sich, keine Frau mehr sein zu wollen, sondern ein Mann. „Goldlaub“ entspricht Schneewittchen, aber hier trachtet ihr Vater nach ihrem Leben. „Das Märchen von der Hexe“ entwickelt sich etwas anders als Hänsel und Gretel. Mammut und Becha leben in einer modernen Siedlung, doch dann kommt eine schreckliche Kälte, die sogar an einem Sommermorgen Eisblumen entstehen lässt. So gelangt Becha zum „Eiskönig“ und Mammut muss sie befreien. „Eisenlaci“ ist ein kleiner Junge, der von einem alten Ehepaar gefunden und aufgezogen wird. In Irland spielt die Geschichte „Margarte und der Riese“. Margarete möchte die Heldin in einem Märchen werden und schließt sich einem Märchenerzähler an. „Vom Rehlein und seinem Geweih“ erzählt von einem Reh, dass gerne ein Geweih hätte und damit gegen die anderen männlichen Tiere kämpfen möchte. In „Die entführte Prinzessin“ lebt die Prinzessin freiwillig bei dem Drachen und hat so die Freiheit, die sie möchte. Ähnlich, wie Aschenputtel, möchte „Rosa auf dem Ball“ möchte Rosa auf dem Ball tanzen. Ihr reicht es aber Ballkönigin zu werden. „Das 6große Abenteuer der winzigkleinen Panna“ ist eine poetische Geschichte, die sich durch das Vorlesen eines Märchenbuches entwickelt. „Kinga und Karola“ sind sich ähnlich wie Zwillinge, doch beide führen unterschiedliche Leben, erst als sie sich treffen zeigen die beiden ihren Mut. Ein ungewöhnlicher Hase wird in „Triodor, der Hase mit den drei Ohren“ geboren, doch es zeigt sich, dass er mit den drei Ohren hervorragend hören kann. In „Der geschraubte Strohhalm“ hilft eine alte Dame einem Mädchen gegen häusliche Gewalt. Der Junge Dani erfährt, dass sein Opa „Der große Alfredo“ war. Wieder ähnelt die Geschichte „Werde glücklich, Batbajan!“ nur dass hier ein junger Mann auf den Ball geht und es am Ende eine Hochzeit der beiden Jungen gibt. Son endet auch „Wie der Prinz die Ehe schloss“, die als Gedicht geschrieben wurde, mit der Hochzeit zweier Männer. Hier kann sich der Prinz nicht in eine Prinzessin verlieben, erst als eine ihren Bruder mitbringt, verliebt sich der Prinz.
Bunt, divers, queer, lesbisch oder schwul in diesem Märchenbuch ist alles normal und möglich. Das Cover und die Zeichnungen im Buch runden die Geschichten schön ab und machen das Buch zu einem Märchenschatz.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Mord nach dem Doppel

Einstand
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Alex ist Immobilienmakler, Tennisspieler und Trainer, attraktiv und nicht bereit eine feste Bindung einzugehen, obwohl die Damen es ihm leicht machen. Zurzeit ist er mit einer Boutique-Verkäuferin zusammen, ...

Alex ist Immobilienmakler, Tennisspieler und Trainer, attraktiv und nicht bereit eine feste Bindung einzugehen, obwohl die Damen es ihm leicht machen. Zurzeit ist er mit einer Boutique-Verkäuferin zusammen, die ihren Verlobten für ihn abserviert hat. Diese Beziehung wird sicher auch nicht lange dauern und ihn auch nicht hindert mit anderen Frauen anzubandeln.
Doch nach einem der regelmäßigen wöchentlichen Doppelspiele wird er tot in der Dusche aufgefunden. Inspektor Felix Brunner ermittelt in diesem Mord. Seine private Situation ist im Moment nicht ganz einfach. Seine Frau, die aus einer vermögenden Familie stammt, benimmt sich eigenartig.
Felix recherchiert im privaten und geschäftlichen Umfeld des Toten. Im Gegensatz zu Alex ist sein Bruder ein echter Verlierer und sein Geschäftspartner möchte seinen Sohn in die Firma bringen. Können dort Gründe für einen Mord zu finden sein?
Das Buch ist leicht zu lesen und es werden immer neue Mordmotive aufgetan, viele Verdächtigte tauchen auf, die alle selbst ziemlich viele Geheimnis mit sich herumtragen. Felix Brunner steht sich bei den Ermittlungen manchmal selbst um Weg. Aber mit einiger Hilfe kann er den Fall lösen, wenn das Ergebnis ihn auch nicht wirklich zufrieden stellt.
Ein gut durchdachter, spannender Krimi aus Linz.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Hasenmäßige Unterstützung

Nobbi, der Mutmachhase (Band 3) – mach mit, hab Mut und alles wird gut!
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Auf dem Cover schaut uns Nobbi schon ganz vergnügt lächelnd an. Sein kleiner Freund Flatterpiep liegt entspannt in seinem Arm. Zunächst wird uns Nobbi vorgestellt und seine Besonderheiten angezeigt. So ...

Auf dem Cover schaut uns Nobbi schon ganz vergnügt lächelnd an. Sein kleiner Freund Flatterpiep liegt entspannt in seinem Arm. Zunächst wird uns Nobbi vorgestellt und seine Besonderheiten angezeigt. So hat er „extra lange Lauscher (Nobbi hört genau hin)“
Flatterpiep versucht Nobbi zu wecken und es erfolgt die Aufforderung an die kleinen Zuhörenden ihn an den Ohren zu kitzeln. Dann machen sich die beiden auf den Weg und treffen auf den Uhe, der seine Brille vermisst. Wir schütteln gemeinsam den Baum und die Brille landet auf Nobbis Nase. Jetzt auf zum Freundschaftsfest. Lilly bringt eine riesige Torte mit und Nobbi hat Kerzen in seinem Beutel. Jeder denkt beim Auspusten an seinen geheimen Wunsch. Alle Tiere schließen dazu die Augen und Nobbi schließt mit dem Zeigefinger den Mund. Lilly hat Schokoflecken an den großen Biberzähnen und wir zeigen ihr, wie man die Zähne putzt. Sie Frosch-band macht Musik, aber der Siebenschläfer traut sich nicht zu tanzen. „Eine Prise Mut und Lachen hilft dir prima mitzumachen!“ ermutigt ihn Nobbi. Wir zeigen dem Siebenschläfer wie man tanzt und wackeln mit dem Po. „Ob groß, ob klein, jeder kann ein Tänzer sein.“ Es wird spät und die Freunde, die noch gemütlich bei einem Glas Himbeersaft zusammensitzen, müssen Abschied nehmen. Alle bekommen noch eine Flugküsschen, was sicher besser ist, als auf der Seite die Tiere zu küssen.
Wie schon im ersten Band kann Nobbi seinen Freund ermutigen, das macht er liebevoll und mit einem kleinen Reim. Letztlich kann man sich im Kreis der Freunde alles trauen.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Ein sehr selbstbewusstes Schaf

Ich bin kein Schaf
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Obwohl das Cover ganz klar ein weißes Schaf zeigt, heißt der Titel „Ich bin doch kein Schaf!“ und genau diesen Satz lesen wir in diesem Bilderbuch auf fast jeder zweiten Seite.
Es beginnt damit, dass alle ...

Obwohl das Cover ganz klar ein weißes Schaf zeigt, heißt der Titel „Ich bin doch kein Schaf!“ und genau diesen Satz lesen wir in diesem Bilderbuch auf fast jeder zweiten Seite.
Es beginnt damit, dass alle Schafe frisches Gras fressen, doch unser Schaf sitz am Tisch und isst Pizza. „Aber ich bin doch kein Schaf!“ ist unter dem Bild zu lesen. Es macht auch nicht „Määähhh“ sondern „Kikerikiii“, es will auch nicht in die Berge, es möchte lieber in die Karibik. Schütz sich nicht vor Regen, schläft nicht im Stall, pflegt nicht sein Fell und hört nicht auf den Hund des Schäfers. Da wenden sich die andren Schafe ab und meinen, das Schaf gehöre nicht zu ihnen. In kleinen Bildern können wir die unterschiedlichen Gefühle des Schafes darauf anschauen. Doch dann kommt der Wolf und unser Schaf ermutigt die anderen zum Widerstand und so lesen wir „Wir sind nicht immer Schafe!“ Am Ende feiern alle zusammen und unser Schaf macht fröhlich mit.
Wie selbstbewusst sich das Schaf gegen die anderen durchsetzt, ist bewundernswert und wie schön, dass es trotz der Zwischenzeitlichen Ausgrenzung, am Ende alle zusammen feiern. Schließlich hat es mit seinem Durchsetzungsvermögen die anderen dazu gebracht, dem Wolf die Stirn zu bieten.
Klare einfache Bilder und ein ebensolcher Text bieten viel Spiel zur Diskussion.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Einführung in die Kunst

Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte
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Wie schön, der Löwe und die Löwen sind seit 20 Jahren ein Paar und der Löwe schreibt ihr, dass er sie liebhat. „Da geht doch noch mehr! Ein Buch wäre besser – ein Kunstwerk muss her!“ So stellt sich der ...

Wie schön, der Löwe und die Löwen sind seit 20 Jahren ein Paar und der Löwe schreibt ihr, dass er sie liebhat. „Da geht doch noch mehr! Ein Buch wäre besser – ein Kunstwerk muss her!“ So stellt sich der Löwe an die Staffelei und malt eine hübsche Landschaft mit Berg, Baum und Sonne. Doch da mischt sich die Echse ein und malt einen lodernden Vulkan, darauf folgt ein hübsches Stillleben mit Blumen, dann wird die Löwin schlafend im Sessel mit Buch dargestellt und poppig mit lila Sonnenbrille. Im nächsten Bild hatten wir Schwierigkeiten sie als Löwen zu erkennen, ihre Formen waren sehr kräftig verfremdet. Die Schlange griff zur schwarzen Farbe und der Mistkäfer malt ganz abstrakt. Der Löwe meint dazu „Das ist doch Kacke!“ Das letzte Bild ist eine Zeichnung und der Löwinnenkopf ist grün.
Das gefällt dem Löwen gar nicht und er malt mit Begeisterung ein eigenes Porträt der geliebten Löwin. Aber die Löwin konnte sich darin genauso wenig erkennen wie wir.
Im hinteren Einband finden wir Karten des Löwen an die Löwin und anhand der Marken werden die Künstler benannt nach dessen Stil die Bilder gemalt wurden. Namen wie Munch, Kusama oder Pollok tauchen hier auf.
Das Buch ist in Reimen geschrieben, die manchmal nicht ganz so einfach zu verstehen sind, über die Bilder kann man, wie immer in der Kunst, streiten. Aber das Buch macht Neugierig auf die verschiedensten Kunstrichtungen und sicher kann man einen Museumsbesuch evtl. auch online anschießen.

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