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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2022

Hier scheiden sich die Geister

Die schreckliche Adele 01
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Das hier ist ein außergewöhnlicher Comic.
Für Kinder ab acht Jahren empfohlen, aber der Humor ist sehr speziell. Bitterböse und stellenweise überhaupt nicht kindgerecht. Zumindest nicht für Achtjährige, ...

Das hier ist ein außergewöhnlicher Comic.
Für Kinder ab acht Jahren empfohlen, aber der Humor ist sehr speziell. Bitterböse und stellenweise überhaupt nicht kindgerecht. Zumindest nicht für Achtjährige, die ich kenne. In Frankreich ja ein Hit - aber ob sich das bei uns hier so übertragen lässt?

Bei uns waren zwei Zwölfjährige Testlesende - und einer fand es sehr lustig und die andere ganz fürchterlich.
Alles ist möglich!

Adele ist nämlich anders als andere Kinder. Sie mag NIEMANDEN und über ihre Klasse sagt sie "alles Loser". Sie hat einen Verehrer, aber viel lieber spielt sie mit ihrem imaginären Freund Guillotine.

Ich mag schwarzen Humor, aber Adele war wir stellenweise echt zu viel des Guten. Ich fand Adele nur selten lustig, sondern fies und anstrengend.
Ich hätte das Buch ohne Vorwissen auch nicht in der Kinderbuchecke verortet, als Erwachsenencomic findet er aber bestimmt seine Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 28.03.2022

Eine Rede, in ein Büchlein verpackt

Misfits
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Es ist ein knappes Büchlein, ja, aber trotzdem hatte ich mir hier mehr erwartet.

Eine einstündige Rede, die Michaela Coel in Edinburgh gehalten hat, wurde hier in Buchform gebracht.
Es gibt etwas Drumherum ...

Es ist ein knappes Büchlein, ja, aber trotzdem hatte ich mir hier mehr erwartet.

Eine einstündige Rede, die Michaela Coel in Edinburgh gehalten hat, wurde hier in Buchform gebracht.
Es gibt etwas Drumherum und die Schlüsselsätze der Rede wurden einseitig fett abgedruckt.
Das fand ich einerseits gut, weil es noch einmal einen Fokus auf wichtige Sätze gelegt hat und auch das Layout schön aufgelockert hat, andererseits weiß man nicht, ob die Autorin oder der Verlag die Hervorhebung ausgewählt hat und es hat den schalen Nachgeschmack, dass hier etwas Seiten gefüllt werden sollen.

Der Inhalt der Rede war für mich auch schwierig, es war eben nur ein ganz kurzer Einblick. So richtig konnte mich die Autorin damit nicht abholen, ich fand es schwer zu lesen und habe auch keinen roten Faden erkennen können.
Dazu die mir so völlig ferne Filmwelt, ich habe mich wirklich schwer mit dem Buch getan und auch trotz der Kürze relativ lange mit dem Lesen gebraucht.
Vom versprochenen Witz konnte ich auch nichts entdecken - aber die Thematik ist auch alles andere als witzig, das habe ich gar nicht vermisst.

Veröffentlicht am 21.03.2022

Kurzer Einblick

Doppelporträt
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Vor über fünfzig Jahren malte Oskar Kokoschka ein Porträt von Agatha Christie.

Den Porträttreffen voraus ging alles andere als Begeisterung: Herr Kokoschka war alt und brauchte das Geld und Frau Christie ...

Vor über fünfzig Jahren malte Oskar Kokoschka ein Porträt von Agatha Christie.

Den Porträttreffen voraus ging alles andere als Begeisterung: Herr Kokoschka war alt und brauchte das Geld und Frau Christie fand die Idee ihres Enkels gleich völlig abwegig.
Anlass war der 80. Geburtstag der berühmten Krimiautorin, auch der Maler war zu diesem Zeitpunkt schon 83 Jahre alt.
Das entstandene Porträt kannte ich nicht - die Weiten des WWW konnten hier aber schnell Abhilfe schaffen. Interessant!

Es gab nur sechs Porträtsitzungen, bis das Werk erstellt war und in diesen Treffen entstand eine (fiktive) Unterhaltung, die nun das Buch darstellt.
Frau Christie war anfangs sehr wortkarg, weshalb Oskar Kokoschka die Unterhaltung zuerst alleine bestritt und es auch deutlich mehr Einblicke in sein Leben gibt.

Ich habe mir etwas mehr erwartet - es ist schon sehr knapp, was man hier über die Beiden erfährt. Eigentlich reduzierte es sich auf eine große, unglückliches Liebesgeschichte bei Oskar Kokoschka, bei Agatha Christie ist es ganz dürftig.

Aber es lässt sich leicht und angenehm lesen und durch die Gliederung in die sechs Porträt-Sitzungen auch schön in Etappen.
Für Fans wird es keine Neuigkeiten geben, wenn man aber einen kleinen Einblick in einen Lebensabschnitt des Künstlers bzw. der Künstlerin bekommen will, dann ist das eine angenehme Lektüre.

Veröffentlicht am 13.03.2022

Hört mittendrin auf

Das zaubernde Klassenzimmer - Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Das zaubernde Klassenzimmer ist eigentlich ein wunderschönes, magisches Kinderbuch.
Es beginnt in einem Klassenzimmer in der Vergangenheit. Schule war damals so gar kein Spaß, Disziplin das Maß der Dinge. ...

Das zaubernde Klassenzimmer ist eigentlich ein wunderschönes, magisches Kinderbuch.
Es beginnt in einem Klassenzimmer in der Vergangenheit. Schule war damals so gar kein Spaß, Disziplin das Maß der Dinge. Der Einblick ist für Kinder der jetzigen Zeit sicherlich aufschlussreich.
Dann der Schwenk ins Hier und Heute.
Elena muss umziehen, ihre Eltern mussten unbedingt einen Alpaka-Bauernhof kaufen. Nur deshalb musste Elena sich von ihren Freunden trennen und ausgerechnet in so ein Kuhdorf ziehen.
Allerdings ist die neue Schule gar nicht so übel. Dort passieren ständige merkwürdige Dinge...

Ich mochte die Handlung und die Charaktere sehr. Das kunterbunte Schulleben, Elena, die sich so allein fühlt und dann neue Freunde findet, die zickigen Mitschüler und das Geheimnisvolle und Magische, das man nicht richtig durchschaut.

Alles da, was das Buch eigentlich zu einem fünf Sterne Buch machen würde, wenn es nicht...einfach mittendrin aufhört!
Ich konnte es gar nicht glauben und war völlig perplex.
Ja, im Juli 2022 wird Teil 2 erscheinen, aber man kann doch nicht einfach mitten im Lesefluss ein Buch abbrechen. Es wirkt auf mich, als ob ein Buch einfach halbiert wurde, weil es zu dick geworden wäre. Aber ohne einen Teilabschluss zu finden.

Schade, das Buch wäre wirklich Klasse, aber hier fühle ich mich als Leserin verschaukelt und werde Teil 2 nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 08.03.2022

Phantastische Schnee- und Eiswelt, aber sehr düster

Die Legende von Frostherz 2. Flucht aus Aurora
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Band Zwei der Trilogie setzt nahtlos am ersten Band an und ich empfehle unbedingt, hier der Reihe nach zu lesen und nicht quereinzusteigen.

Jamie Littler hat eine ganz eigene Schnee- und Eiswelt geschaffen, ...

Band Zwei der Trilogie setzt nahtlos am ersten Band an und ich empfehle unbedingt, hier der Reihe nach zu lesen und nicht quereinzusteigen.

Jamie Littler hat eine ganz eigene Schnee- und Eiswelt geschaffen, die wirklich phantastisch ist. Lebensfeindlich, voll von abscheulichen Kreaturen und vielen Gefahren.

Ash sucht weiterhin nach seinen Eltern und ist zum Glück mit der Schlittencrew unterwegs, die immer mehr zu echten Freunden wird.
Die Reise ist - klar, siehe oben - gar kein Zuckerschlecken und hat jede Menge Überraschungen für die tapferen Suchenden im Gepäck.

Zur Story gibt es jede menge Zeichnungen im Manga-Stil, die die Stimmung einfach perfekt transportieren.

Es ist Fantasy der anspruchsvolleren Art. Ich habe mir angesichts der Altersempfehlung von neun Jahren deutlich leichtere Kost darunter vorgestellt und kann die Altersempfehlung auch nicht teilen. Ich würde das Buch erst ab 12 Jahren empfehlen.
Es gibt zwar viel Zusammenhalt und schöne Freundschaften, aber die Grundstimmung ist einfach durchgängig düster und es gibt auch viele brutale Szenen.
Zudem ist das Sprachniveau hoch und die verschiedenen Charaktere, die man nicht in Schubladen einordnen kann, machen das Lesen zwar total spannend, aber eben auch herausfordernd.

Wenn man tief eintauchen möchte in eine ganz andere Welt, dann hat man hier ein richtig schönes, dickes Fantasy-Abenteuerbuch.
Ich fand es allerdings anstrengend zu lesen und der zwölfjährigen Mitlesenden ging es ebenso.

Also bitte selbst reinlesen - die Welt im Buch ist auf jeden Fall eine Entdeckung.