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Veröffentlicht am 14.10.2022

Die Liebe zu Finnland

Nordlicht-Liebeszauber
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Einen Roadtrip der besonderen Art erwartet die freie Reisejournalistin Louisa, als sie in Helsinki auf den Fotografen Miro trifft und der ihr eröffnet, daß sämtliche Flüge nach Lappland einem Streik zum ...

Einen Roadtrip der besonderen Art erwartet die freie Reisejournalistin Louisa, als sie in Helsinki auf den Fotografen Miro trifft und der ihr eröffnet, daß sämtliche Flüge nach Lappland einem Streik zum Opfer fallen. Da Louisa bereits die ganze Reise geplant hat, zeigt sie sich wenig begeistert, mit Miros Wohn-Van in den Norden fahren zu müssen, kann sie doch mit diesem kalten und dunklen Land viel weniger anfangen als mit ihrem Traumziel Bali, das anschließend auf sie wartet.
So sträubt sich Louisa eine ganze Weile gegen dieses wunderbare Land. Und genau das hat mich an ihr gestört. Als weltenbummelnde Reisejournalistin hätte ich da mehr Enthusiasmus erwartet. Mit ihrer teils zickigen Art ist sie bei mir nicht immer gut angekommen. Miro dagegen versucht fast schon verzweifelt, ihr die Schönheit seines Landes näherzubringen.
Und damit sind wir schon beim ersten Highlight des Buches. Eine Ode an die Schönheit Finnlands. Wie wunderbar beschreibt die ortskundige Autorin dieses Land im hohen Norden. Selbst die Jahreszeit mit den wenigen Sonnenstunden macht sie mir mit stimmungsvollen Lichtern, familiären Teestunden, zuckersüßen Hunderassen, heimeligen Blockhütten und kuscheligen Saunen schmackhaft. Ich beginne zu verstehen, warum die Finnen das glücklichste Volk sind. Miro verkörpert all das. Er liebt und lebt für sein Land und seine Familie. Das hat mir sehr gut gefallen.
Die Liebesgeschichte an sich ist wunderschön eingebettet und entwickelt sich in genau richtigem Tempo. Aber auch hier bin ich nicht in allen Punkten mit Louisa einer Meinung. Das Ende entschädigt mich dann allerdings dafür. Alles fügt sich, wie es sein soll und wie ich es mir gewünscht habe.
Die Autorin hat einen tollen und witzigen Schreibstil. Ich mag es, wenn ich zwischendrin herzhaft lachen kann. Zum Beispiel als Miro sich wundert, daß Louisa es draußen kalt findet. Es habe doch schließlich Plusgrade. Aber auch einige sehr wahre und romanische Sätze sind mir im Gedächtnis geblieben. „Weil es wichtiger war, dass Erlebnisse das Herz berührten.“ und „Wo das Herz am freiesten ist und die Seele atmen kann.“ Einfach toll, und im Kontext so passend.

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Wer wird denn nun Dein Herzblatt sein?

Eine Fitnesseinheit Vertrauen
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Netty arbeitet gleichzeitig als Krankengymnastin in der Praxis ihrer Mutter und im Fitnessstudio ihrer Patentante im selben Gebäude. Ihre helfenden Hände reicht sie jedem, der sie benötigt. Kein Wunder, ...

Netty arbeitet gleichzeitig als Krankengymnastin in der Praxis ihrer Mutter und im Fitnessstudio ihrer Patentante im selben Gebäude. Ihre helfenden Hände reicht sie jedem, der sie benötigt. Kein Wunder, daß sie sich bald ausgebrannt fühlt, zumal sie die Trennung von ihrem Freund noch nicht überwunden hat.
Das Buch hat mehrere Schwerpunkte, die ich anfangs nicht zuordnen konnte. Oft habe ich nicht gewusst, was wirklich relevant ist, was ich zuweilen als sehr anstrengend empfunden habe. Ich finde auch, daß am Ende nicht alle losen Enden verbunden werden. Der Liebesgeschichte hätte meines Erachtens mehr Raum gut getan. Eigentlich ist es fast ein Cosy Crime mit einem Hauch von Liebesgeschichte. Vor allem Magnus hätte ich gerne näher kennengelernt.
Abgesehen davon hat mich das Buch gut unterhalten und auch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Die Figuren sind authentisch und liebevoll gezeichnet. Der Berufsalltag wird sehr lebensnah wiedergegeben.
Endlich mal eine Protagonistin, die kein Café oder Blumenladen führt, sondern eine Krankengymnastin. Das finde ich abwechslungsreich und erfrischend.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Nur auf dich war ich nicht vorbereitet.

Der Geruch von Ginster
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Die schrullige Studentin Rosa erfüllt sich einen Traum und reist nach Irland, um den Dingle Way zu wandern. Dort trifft sie auf den deutschen Schauspieler Rick, den sie aus ihrer Jugend kennt. Obwohl die ...

Die schrullige Studentin Rosa erfüllt sich einen Traum und reist nach Irland, um den Dingle Way zu wandern. Dort trifft sie auf den deutschen Schauspieler Rick, den sie aus ihrer Jugend kennt. Obwohl die beiden so überhaupt nicht zusammenpassen zu scheinen, raufen sie sich zusammen und laufen gemeinsam.

Ich hatte anfangs so meine Probleme mit der Protagonistin: zu altbacken, zu unsicher, zu prüde, zu zurückhaltend mit gruseligem Kleidungsstil. Da hat mir der draufgängerische Rick schon besser gefallen. Seine Passagen hatten mehr Spannung, Drama und Action. Doch im Verlauf gefiel mir Rosa zunehmend besser. Sie macht eine angenehme Wandlung durch. Aber auch Rick macht eine notwendige Wandlung durch. Die beiden tun sich gegenseitig gut, und das kommt sehr schön rüber.

Interessant finde ich den Wanderweg. Man merkt, daß die Autorin hier auf eigene Erfahrungen zurückgreifen konnte. Die Landschaft ist malerisch und detailgetreu beschrieben. Die Pubs und B&Bs wirken authentisch und gemütlich und zaubern eine tolle Atmosphäre.

Es gibt ein kleines Geheimnis, welches ich ganz rührend finde. Es wird so nebenbei erzählt, macht aber ein wichtiges Detail aus und gibt einen wichtigen Hinweis auf den Buchtitel.

Am Ende gibt es leider ein für mich überflüssiges Drama, welches verhinderbar gewesen wäre, wenn die Protagonisten miteinander geredet hätten.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Work & Travel in Down Unter

Auf der Suche nach Koalas
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Ein sympathisches deutsches Paar schreibt während eines Auslandsjahres in Australien einen Reiseblog für die Daheimgebliebenen und verlegt es hinterher als Buch. Eine geniale Idee von Nicole Bergmann und ...

Ein sympathisches deutsches Paar schreibt während eines Auslandsjahres in Australien einen Reiseblog für die Daheimgebliebenen und verlegt es hinterher als Buch. Eine geniale Idee von Nicole Bergmann und Christian Jindra.

„Zeilen, erdacht um das Erlebte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Geschrieben, um jeden Interessierten teilhaben zu lassen an den Eindrücken, die auf uns eingeprasselt sind.“ Das fasst es ganz treffend zusammen. Christian hat geschrieben, Nicole fotografiert und so entstand dieser hübsche Reisebericht.

Während Nicole im ersten Teil ein Masterstudium in Brisbane absolviert, begibt sich Christian auf Jobsuche. Nicht nur das ist sehr interessant, auch die Unterkünfte, die sie immer finden, sind oft sehr abenteuerlich.

Im zweiten Teil reisen sie quer durch den Kontinent. Dabei runden viele Farbbilder die Reiseeindrücke ab.

Manchmal hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen und noch mehr Fotos gewünscht. Einiges musste ich dann noch nachlesen, weil es mich neugierig gemacht hat.

Das Fazit am Ende finde ich besonders gut, weil man erfährt, was ein Jahr Australien mit den beiden Reisenden gemacht hat.

„Auf der Suche nach Koalas“ liest sich flott und kurzweilig, macht Lust auf Australien und beschreibt Tops und Flops.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Aller Anfang ist schwer

Neuanfang in Little Cove
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Das Buch hat in mir unterschiedliche Emotionen hervorgerufen. Anfangs Ablehnung gegen die widrigen Umstände, in die Rachel da geraten ist. Zwar zieht sie freiwillig von Toronto nach Little Cove, um dort ...

Das Buch hat in mir unterschiedliche Emotionen hervorgerufen. Anfangs Ablehnung gegen die widrigen Umstände, in die Rachel da geraten ist. Zwar zieht sie freiwillig von Toronto nach Little Cove, um dort zu unterrichten, aber der Ort befindet sich am gefühlten Ende der Wert. Alle und alles scheint gegen sie zu sein. Allein ihrem Durchhaltevermögen und ihrer liebenswürdigen Art ist es geschuldet, daß sich ihre Situation verbessert. Nach und nach schlichen sich die schrulligen Bewohner jedoch mehr und mehr in mein Herz. Von da an habe ich die Lektüre genossen.

Am Ende war es für meinen Geschmack zu schnell vorbei. Gerade die Liebesbeziehung hätte sich eindeutiger entwickeln können. Da hätte man noch einiges an Emotionen rausholen können. Das Thema wird am Ende fast lieblos abgehandelt. Alles andere jedoch wird viel ausführlicher erzählt, z.B. Rachels Entwicklung, die Interaktionen zwischen ihr und den Dorfbewohnern, ihr Seelenleben, sogar ihre Vergangenheit nimmt einen größeren Raum ein. Das hat mir gut gefallen, weil es glaubwürdig und abwechslungsreich ist. Besonders die Freundschaft zu Sheila ist erfrischend.

Neben einigen traurigen Passagen gibt es auch eine Reihe lustiger und einige spannende.

Insgesamt ist die Geschichte abwechslungsreich und schön, verschenkt aber einiges an Potential.

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