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Veröffentlicht am 18.07.2017

Sommerlicher Wohlfühlroman

Apfelkuchen am Meer
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Merle hat in der Bäckerei ihres Vaters Konditorin gelernt und nach dieser Ausbildung ein BWL-Studium begonnen, da sie den Betrieb des Vaters einmal übernehmen möchte. Nun steht sie kurz vor ihrer Abschlussprüfung ...

Merle hat in der Bäckerei ihres Vaters Konditorin gelernt und nach dieser Ausbildung ein BWL-Studium begonnen, da sie den Betrieb des Vaters einmal übernehmen möchte. Nun steht sie kurz vor ihrer Abschlussprüfung aber der Betrieb des Vater existiert nicht mehr, da dieser sich verkalkuliert hat.
Da sie noch keinen Plan B hat, nimmt sie einen Ferienjob für sechs Wochen in einem Café auf der Insel Juist an. Juist ist die Heimat ihrer Mutter und auch Merle verbindet schöne Kindheitserinnerungen mit der Insel. Dazu gehört neben dem schönen alten Haus ihrer Großmutter auch die berühmte Apfelrosentorte, die seit Generationen nach einem alten Familienrezept gebacken wird. Und genau diese Torte hat eine Freundin von Merle in dem Café auf Juist gegessen, in dem Merle nun jobben wird. Merle möchte auch herausfinden, ob das angeblich geheime Familienrezept vielleicht doch an andere weitergegeben wurde. So reist Merle nach Juist, zieht in die Pension, die zum Café gehört und lernt gleich viele neue Freunde kennen. Auch die Großmutter, die nach vielen Jahren in den USA zurück in der Heimat ist, freut sich, ihre Enkelin in der Nähe zu haben.

Die Autorin erzählt hier eine schöne, warmherzige Geschichte, die viel sommerliches Inselflair bietet. Schnell wird auch klar, dass es ein Familiengeheimnis gibt, dem Merle nach und nach auf die Spur kommt. Auch in dem Café läuft nicht alles so wie es laufen sollte und Merles Kenntnisse als Konditorin werden wichtiger, als sie gedacht hatte.
Wir begleiten Merle und ihre neuen Freunde durch einen turbulenten Sommer, der nicht nur für Merle etliche Veränderungen bringt.
Die Insel Juist im Sommer bietet für die Geschichte eine schöne Kulisse und auch die teilweise „verschworene“ Gemeinschaft der Inselbewohner passt gut ins Bild.
Die Protagonisten sind alle schön gezeichnet und die meisten auch liebenswert. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, irgendwie dazu zu gehören.
Manche Dinge geschehen vielleicht etwas zu sehr zufällig und vieles geht auch ein bisschen zu glatt. Auch dem Familiengeheimnis war ich recht schnell auf der Spur und hatte am Ende mit meiner Vermutung Recht. Aber das hat mein Lesevergnügen nicht gestört, denn die Geschichte ist in sich rund und schlüssig. Und am Ende fügt sich alles zusammen, wie man es bei einem solchen Roman auch erwartet.
Beim Lesen über die vielen leckeren Kuchen und Torten, die in dem kleinen Café gebacken werden, bekommt man schnell Appetit auf die süßen Leckereien. Daher gibt es am Ende noch zwei Rezepte für die sogenannte Apfelbutter und natürlich für die Apfelrosentorte, die in der Geschichte ja eine wichtige Rolle spielt.

Wer eine schöne, warmherzige und sommerliche Lektüre, vielleicht für einen Urlaub am Meer sucht, sollte zu „Apfelkuchen am Meer“ greifen und genießen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 30.05.2017

Unterhaltsamer Weihnachtsroman

Winterglanz
1

Elin Hilderbrand hat nach einigen Sommerromanen nun einen Weihnachtsroman vorgelegt, der wie die Sommerromane auf der kleinen Insel Nantucket spielt.
Die Geschichte beginnt am 23. Dezember gleich mit dem ...

Elin Hilderbrand hat nach einigen Sommerromanen nun einen Weihnachtsroman vorgelegt, der wie die Sommerromane auf der kleinen Insel Nantucket spielt.
Die Geschichte beginnt am 23. Dezember gleich mit dem im Klappentext erwähnten "Paukenschlag" und endet am 25. Dezember.
Kelley Quinn hat mir nur leid getan. Seine Pension läuft nicht mehr so gut und seine finanzielle Situation ist ziemlich angespannt. Sein jüngster Sohn Bart ist Soldat und wurde nach Afghanistan geschickt, was Kelley Angst und Sorge macht. Und nun betrügt ihn auch noch seine Frau und das offenbar schon sehr lange. Da konnte ich gut verstehen, dass Kelley die Lust auf Weihnachten und feiern völlig vergangen ist.

Wie oft in den Romanen von Elin Hilderbrand wird die Geschichte aus der Sicht von verschiedenen Personen geschildert. Da sind Kelleys 3 ältere Kinder aus der ersten Ehe, Ava, Kevin und Patrick und die Ex-Frau Margaret.
Jeder von ihnen hat seine eigenen Sorgen oder Probleme, aber alle wollen zusammen bei Kelley im "Winter Street Inn" Weihnachten feiern.
Ich mag diese Erzählweise der Autorin sehr. Durch die häufigen Perspektivwechsel lernt man die einzelnen Protagonisten gut kennen und sie bekommen Tiefe. Auch einige Ereignisse werden so oft aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieben. Außerdem kommt so Tempo in die Geschichte und auch eine gewisse Spannung.
Der Schreibstil der Autorin ist locker, flüssig und vor allem einfühlsam.
In dieser Geschichte gibt es naturgemäß viele unterschiedliche Emotionen, aber man sollte sie sich keinesfalls als "kitschige Weihnachtsgeschichte" vorstellen.
Es ist vielmehr die Geschichte einer Familie, die zusammen hält und füreinander da ist, obwohl jeder seine eigenen Herausforderungen zu meistern hat.
Und es ist ist auch eine Geschichte über Liebe, zwischen Geschwistern, Eltern und Kindern und natürlich auch Paaren.
Mit viel Wärme und Herzlichkeit erleben wir, wie die Familie versucht nicht nur ihr Weihnachtsfest sondern auch ihr Zuhause, die Pension, zu retten.
Das Ganze ist aber nicht nur gefühlsbetont sondern auch oft sehr humorvoll, denn es gab so einige sehr witzige Situationen und Dialoge.

Insgesamt ist es ein unterhaltsamer Weihnachtsroman mit einer schönen Stimmung, weihnachtlicher Atmosphäre und der auch im Winter schönen Kulisse der Insel Nantucket.
Ich habe gerne das Weihnachtsfest mit der Familie Quinn erlebt und hatte dabei schöne Lesestunden!


Fazit: 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 23.05.2017

Psychologsiche Spannung

Der Blick fremder Augen
1

Zum Inhalt:
In ihrem beklemmend intensiven Psychothriller "Der Blick fremder Augen" beweist Andrea Sawatzki, eine der beliebtesten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen und SPIEGEL-Bestsellerautorin, ...

Zum Inhalt:
In ihrem beklemmend intensiven Psychothriller "Der Blick fremder Augen" beweist Andrea Sawatzki, eine der beliebtesten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen und SPIEGEL-Bestsellerautorin, erneut ihre besondere Fähigkeit, tief in die Psyche ihrer Figuren einzutauchen und hochspannende Plots zu entwickeln. In diesem Auftaktband zu Sawatzkis Thrillerreihe um die gestandene Berliner Kommmissarin Melanie Fallersleben zeichnet sie das spannende, schockierende Psychogramm einer gequälten Seele.

Die Tote lehnt am Stamm einer Kiefer. Ihr Gesichtsausdruck ist entrückt, die Wimperntusche verschmiert, die Kehle durchtrennt. Kommissarin Melanie Fallersleben hat zunächst kaum verwertbare Spuren, und der Täter wird durch sein scheinbar ganz normales Leben allzu gut verborgen. Auch die folgenden Morde liefern der Ermittlerin keinen echten Hinweis. Doch dann erhält sie eine erste verstörende Botschaft …
(Kurzbeschreibung gem. Droemer HC)


Die Autorin:
Andrea Sawatzki gehört zu den beliebtesten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen, unter anderem bekannt für die Rolle der Tatort-Hauptkommissarin Charlotte Sänger, für die sie von 2001 bis 2009 vor der Kamera stand. Gleich ihr erster Spannungsroman „Ein allzu braves Mädchen“ wurde ein SPIEGEL-Bestseller und begeisterte Kritiker wie Leser. Auch ihre folgenden Bücher, die Familienkomödien „Tief durchatmen, die Familie kommt“ und „Von Erholung war nie die Rede“ eroberten die Bestsellerlisten. Beide Bücher werden für das ZDF verfilmt. Andrea Sawatzki ist mit dem Schauspieler Christian Berkel verheiratet, die beiden haben zwei Söhne und leben in Berlin.
(Quelle: Droemer-Knaur Verlag)


Meine Meinung:
Dieser Psychothriller ist der Auftakt einer Reihe um die Berliner Kommissarin Melanie Fallersleben.
Diese ermittelt mit ihrem Kollegen Steffen Müller bezüglich mehrerer Morde. Den ersten Mord erlebt der Leser gleich im Prolog, aber die Ermittlungen laufen nur schleppend, da es kaum Spuren oder Hinweise gibt.
Melanie und Steffen haben mir als polizeiliche Ermittler gut gefallen. Beide wirken authentisch und durch private Einblicke kann man sie auch gut kennenlernen.
Steffen ist ein bisschen chaotisch, was ihn liebenswert macht. Allerdings ist er mir mit seinen häufigen „Vorträgen“ an Melanie über gesunde und vegane Ernährung auch ein bisschen auf die Nerven gegangen. Das war einfach zuviel.
Melanie ist anfang 50, seit kurzem wieder Single und geht in ihrem Beruf auf.
Und dann ist da noch die Protagonistin Katrin Minkus. Die junge Frau ist verheiratet, Angestellte in einem Drogeriemarkt und es umgibt sie eine merkwürdige Atmosphäre. Schnell ist klar, dass Katrin Probleme hat, aber es dauert ziemlich lange, bis man das ganze Ausmaß erkennen kann.

In insgesamt 78 recht kurzen Kapiteln sowie einem Prolog und einem Epilog erzählt Andrea Sawatzki Katrins Geschichte. Dabei legt sie viel Wert auf die psychologische Tiefe aller Charaktere aber besonders bei Katrin.
Die Stimmung und die Atmosphäre habe ich durchgängig als ziemlich düster empfunden, was mich manchmal etwas gestört hat.
Auch wird schon relativ früh erkennbar welche Zusammenhänge es geben könnte, was ein bisschen die Spannung raus genommen hat. Allerdings waren die Fragen nach Ausführung und Motiv durchaus fesselnd.

Auf dem Cover der gebundenen Ausgabe wird das Buch als Roman bezeichnet während man beim Taschenbuch zu Psychothriller gewechselt hat.
Ich würde es als psychologischen Spannungsroman bezeichnen, denn Thrillerelemente gibt es kaum.
Auffällig fand ich noch, dass trotz aller psychologischer Tiefe gewisse Dinge und Ereignisse ziemlich emotionslos geschildert werden. So fühlte ich mich immer ein wenig distanziert von den Ereignissen und die Geschichte konnte mich nicht so ganz in ihren Bann ziehen.
Dennoch ist es eine lesenswerte Story, deren Plot gut konstruiert ist und zu fesseln weiß!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 17.05.2017

Spannung, Humor und gute Unterhaltung

Eine Frau für alle Fälle
1

Zum Inhalt:
In High Heels gegen die karibische Drogenmafia
Sandy Kuczinski reist in die Karibik, um nach ihrer Oma zu suchen. Die rüstige Rentnerin hat sich während einer Kreuzfahrt auf die kleine Insel ...

Zum Inhalt:
In High Heels gegen die karibische Drogenmafia
Sandy Kuczinski reist in die Karibik, um nach ihrer Oma zu suchen. Die rüstige Rentnerin hat sich während einer Kreuzfahrt auf die kleine Insel Dominica abgesetzt und ist nun spurlos verschwunden. Doch bevor Sandy die Trauminsel überhaupt erreicht, kommt die leidenschaftliche Pumps-Trägerin bereits der Mafia in die Quere. Das sollte für sie allerdings kein Problem sein, immerhin arbeitet sie als Sekretärin in einer Detektei! Zusammen mit dem drogensüchtigen Dackel Nestor und dem Polizisten Cuffy begibt Sandy sich auf Spurensuche unter Palmen - und muss bald nicht nur ihre Oma retten, sondern einen ganzen Drogenring sprengen ...
(Kurzbeschreibung gem. luebbe.de)


Die Autorin:
Laura Wagner, geboren 1981 in Essen, studierte Film, Medien und Theater in Frankfurt am Main und Bochum sowie Drehbuchschreiben an der Filmhochschule Lissabon. Seit 2008 arbeitet sie beim Fernsehen, mit Stationen in Düsseldorf, Köln, München und Berlin, und schreibt für verschiedene Serien. „Eine Frau für alle Fälle“ ist ihr erster Roman.
(Quelle: luebbe.de)


Meine Meinung:
Sandy Kuczinski, Sekretärin in einer Privatdetektei, ist die Heldin dieses Debütkrimis.
Da sie als einzige in der Familie Englisch spricht, hat ihre Familie sie los geschickt, um nach ihrer Oma zu suchen. Die alte Dame ist aus dem Altersheim verschwunden und hat sich während einer Kreuzfahrt auf die Karibik-Insel Dominica abgesetzt.
Und so starten wir mit Sandy in ihr Karibik-Abenteuer. Nach stundenlangem Flug befindet sie sich auf der letzten Reiseetappe, auf einer Fähre nach Dominica.
Sie wird seekrank, ihre Mutter nervt am Telefon und dann geht sie auch noch über Bord.
Klingt chaotisch und witzig?
Ist es auch!
Denn das ist noch lange nicht alles, was Sandy auf der Suche nach ihrer Oma so passiert.
Ein bisschen chaotisch und blauäugig stolpert Sandy von einem Problem ins nächste. Und das "Stolpern" kann man fast wörtlich nehmen. Als begeisterte und überzeugte Trägerin von Pumps und Highheels ist sie für so manche Abenteuer, die sie auf der Insel erwarten, nicht so gut ausgestattet. Das eine oder andere Paar Pumps wird dabei ruiniert oder geht gar verloren, so dass Sandy sogar neue Schuhe kaufen muss, natürlich Pumps.
Das zieht sich so ein bisschen als "Running-Gag" durch die Geschichte und sorgt für viele witzige Momente. Dabei habe ich mich gefragt, wie die Autorin auf diese kreative Idee gekommen ist und ob sie vielleicht selbst begeisterte Pumps-Trägerin ist.

Neben der sympathischen Sandy gibt es noch weitere sehr unterschiedliche Charaktere, die ihr auf der Insel begegnen.
Da wäre der Drogenfahnder Cuffy, die flippige Marla und nicht zu vergessen der Riesendackel Nestor, der auf Drogen und Alkohol steht.
Sie tragen alle auf ihre Art sowohl zur Spannung als auch zum humorvollen Teil der Geschichte bei.

Sandys Suche nach ihrer Oma gestaltet sich natürlich nicht so einfach, wie sie sich das gedacht hat und auch ihre detektivischen Fähigkeiten sind nicht ganz so ausgeprägt. Aber sie ist spontan, kreativ und schlagfertig.
Es entwickelt sich eine rasante, turbulente Geschichte, die Sandy und den Leser über weite Teile der schönen Karibikinsel führt.
Das Setting ist für eine solche Geschichte gut gewählt, von der Autorin nicht nur schön beschrieben sondern auch gut für die Story genutzt und vermittelt viel Sommerfeeling.

In einem schön lockeren und humorvollen Schreibstil erzählt Laura Wagner hier eine temporeiche Story, die teilweise ein bisschen vorhersehbar und manchmal auch haarsträubend ist. Aber insgesamt bietet dieser Karibik-Krimi Spannung, schräge Wendungen und Humor.
Ich habe mich dabei gut unterhalten gefühlt!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 13.05.2017

Psychologische Spannung mit brisantem Thema

Du stirbst nicht allein
1

Zum Inhalt:
Vier tote Mädchen. Vier trauernde Familien. Ein Killer auf freiem Fuß.

Vor vier Jahren erschütterte der Mord an der siebenjährigen Megan Purvis ganz London. Die Leiche des Mädchens wurde in ...

Zum Inhalt:
Vier tote Mädchen. Vier trauernde Familien. Ein Killer auf freiem Fuß.

Vor vier Jahren erschütterte der Mord an der siebenjährigen Megan Purvis ganz London. Die Leiche des Mädchens wurde in einem abgelegenen Waldstück gefunden, auf ihrem nackten Schenkel stand das Wort »Sorry«. Zwei Jahre später verschwand Tilly Reid, auch ihre Leiche wurde gezeichnet und im Wald gefunden. Vierzehn Monate danach fand man erneut eine Mädchenleiche. Der Mörder der drei wurde nie gefasst. Und nun ist die kleine Poppy Glover verschwunden ...
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
Tammy Cohen arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitschriften und Magazine, u.a. für »Cosmopolitan« und »Woman and Home«. Auch wenn sie das Schreiben fiktionaler Texte erst spät für sich entdeckte, hat sie bereits vier Romane veröffentlicht. Sie lebt mit ihrem Partner, ihren drei (fast) erwachsenen Kindern und einem sehr ungezogenen Hund im Norden Londons.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Nach "Während du stirbst" ist dies der zweite Psychothriller der Autorin, der in Deutschland erscheint.
Das Thema ist diesmal besonders brisant gewählt. Es geht um entführte und getötete kleine Mädchen und reicht sogar bis zur Pädophilie.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer, da es sehr viele Protagonisten kennenzulernen gilt.
Da sind die vier Elternpaare der getöteten Mädchen, eine Journalistin und mehrere polizeiliche Ermittler.
Auf mehr als 150 Seiten erfahren wir zunächst was mit den vier Mädchen geschah und sehr viel über das Gefühlsleben der trauernden Eltern und Geschwister. Das gibt dem Leser zwar die Gelegenheit alle Beteiligten gut kennenzulernen und wichtige Informationen zu erhalten, es zog sich aber für meinen Geschmack ein bisschen zu lang hin.
Allerdings ist es der Autorin gut gelungen, die vielen verschiedenen Emotionen der trauernden Familien von Schmerz über Verzweiflung bis Wut darzustellen.
Ich konnte alles gut nachempfinden und habe mit den Familien gelitten.
Und so dreht sich letztendlich alles um die Fragen, wer das getan hat und warum und ob er es wieder tun wird.

Nach diesem ersten Drittel des Buchs zieht die Autorin das Tempo deutlich an, wodurch dann auch Spannung aufkommt, die sich allmählich auch steigert.
Im Vordergrund der polizeilichen Ermittlungen steht die Opferschutzbeamtin Leanne, die ich sehr mochte. Sie ist sympathisch, einfühlsam, eine gute, gewissenhafte Polizistin aber eben auch nur ein Mensch mit Fehlern und Schwächen.
Und dann ist da noch die Journalistin Sally, die anfangs das Klischee der "Sensationsjournalistin", die über Leichen geht, gut erfüllt und mich ziemlich genervt hat. Allerdings verändert sie sich später etwas zu ihrem Vorteil.
Mit großem Eifer versucht die Polizei in alle Richtungen zu ermitteln und den Täter zu finden, bevor noch ein Mädchen getötet wird. Dabei werden viele Spuren verfolgt, die sich oft als Sackgasse erweisen, aber irgendwie auch dem Täter immer ein Stückchen näher kommen.
Das war schon sehr fesselnd zu beobachten und führte auch zu einigen Überraschungen.
Etwa auf den letzten 50 Seiten beginnt ein Showdown mit Hochspannung. Ich konnte da nicht mehr aufhören zu lesen, bis es am Ende eine völlig andere Auflösung gab, als ich erwartet hatte. Das hat mich nicht nur überrascht sondern auch ein bisschen geschockt.

Ich würde diesen Psychothriller eher als psychologischen Spannungsroman bezeichnen, denn Thrillerelemente gibt es kaum. Aber es ist Tammy Cohen gut gelungen, dieses schwierige Thema unblutig und ohne grausame Details darzustellen.
Nach einem schwächeren Start konnte mich die Story fesseln und berühren und das starke Ende hat mich begeistert!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de