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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2022

Erschreckendes Szenario

Liquid
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Eine abenteuerliche Geschichte, in der es vordergründig um die Abschaffung des Bargeldes geht - ein Thema, das nicht neu ist - in Wirklichkeit aber um die völlige Kontrolle aller Menschen mittels liquidem ...

Eine abenteuerliche Geschichte, in der es vordergründig um die Abschaffung des Bargeldes geht - ein Thema, das nicht neu ist - in Wirklichkeit aber um die völlige Kontrolle aller Menschen mittels liquidem Chip, der die Kommunikation über deren Willen und Wollen hinweg übernimmt und ihm in Folge die Selbstbestimmung raubt. Dieser „Chip“ wird einfach via Impfung verabreicht und dafür, dass sich alle impfen lassen, dazu gibt es ganz konkrete Umsetzungspläne. Was erst einmal wie Utopie klingt, das Buch „spielt“ 2029, stellt sich bald als gar nicht so unwahrscheinlich heraus. Das Szenario wirkt plötzlich erschreckend realitätsnah und ruft Beklommenheit hervor. Die Geschichte ist flott und spannend erzählt. Die Sprache fast bildhaft schön. Man kann sich in einzelnen Kapiteln förmlich verlieren. Aber: Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist bedenklich, gerade wo es um Diskussionen wie Impfpflicht geht und die Verschwörungstheorien der Impfgegner Hochkonjunktur haben. Und mit Unbehagen fragt man sich: Was wurde uns da eigentlich verimpft? Gegen Corona hilft es ja augenscheinlich nicht. Auf die eingestreute Liebesgeschichte hätte man verzichten können, weil viel zu aufgesetzt.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Heftig, aber ruhig erzählt

Hasenfest
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Der Titel erschließt sich tatsächlich erst zum Schluss. Zunächst geht es um einen bestialischen Mord, der so eigentlich niemandem zuzutrauen ist, auch nicht den nach und nach ins Visier der Ermittler geratenen ...

Der Titel erschließt sich tatsächlich erst zum Schluss. Zunächst geht es um einen bestialischen Mord, der so eigentlich niemandem zuzutrauen ist, auch nicht den nach und nach ins Visier der Ermittler geratenen Verdächtigen. Denn irgendwie fehlt es allen an der nötigen Motivlage für derartige Brutalität. Das Ermittlerteam, zusammengesetzt aus Feinseligkeit und Inkompetenz, ist hoffnungslos überfordert. Dazwischen Ronny Berger, stur, selbstgerecht, teamunfähig - offenbar wie immer. Dazu angeschlagen durch missliche Umstände im privaten Bereich. Dann geschieht noch ein Mord und zwei Personen gelten als vermisst - wahrscheinlich auch tot. Bis zum heftigen und definitiv finalen Ende werden diese sehr abscheulichen Morde und der Fortgang der Ermittlungen detailliert und in ruhigem Fahrwasser erzählt, in gemächlichem Erzählstil. Für Schnellleser ist das vielleicht nichts. Auf die persönlichen Umstände der handelnden Personen wird ausführlich eingegangen, so dass man die Befindlichkeiten, die teils Ursache für Entscheidungen und Handlungen sind, ein Stück weit nachvollziehen kann. Auch die Sicht des Täters, seine Gedankengänge und daraus resultierenden Aktionen werden immer wieder eingestreut und so der Blickwinkel der Lesenden erweitert. So bleiben diese auch im Ermittlungsmodus. Das alles sind gute Zutaten und bieten Potential, was das Buch durchaus empfehlenswert macht. Wenn da nicht die Figur des Ronald Berger wäre. Da muss dann jeder selbst entscheiden, ob er die mag.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Zwiespältig

Und leise klopft der Tod
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Eine sehr aufwühlende Geschichte, die den Leser zwiespältig zurücklässt. Ein aufgrund eines Traumas in seiner Kindheit zutiefst Gestörter beginnt Jahrzehnte später mit einer Mordserie an Polizisten. Für ...

Eine sehr aufwühlende Geschichte, die den Leser zwiespältig zurücklässt. Ein aufgrund eines Traumas in seiner Kindheit zutiefst Gestörter beginnt Jahrzehnte später mit einer Mordserie an Polizisten. Für die - in völlig falscher Richtung - ermittelnden Detectives beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn niemand weiß, wer oder wie viele noch auf der Liste des Mörders stehen. Sehr ausführlich wird in die Gedankenwelt der Ermittler wie des Täters hinein geblickt. Dabei offenbart sich, welches „Päckchen“ Nathan Cody zu tragen hat und die Leserschaft muss sich fragen, wieso jemand, der derart ausrastet, Aussetzer hat, sich völlig überschätzt und sich definitiv nicht im Griff hat, noch im Dienst, und noch dazu an dieser Stelle ist. Das heftige Ende hinterlässt die Leser zweifelnd, denn viele der Aktionen Codys, aber auch seiner Vorgesetzten und Mitstreiter sind mehr als fragwürdig.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Unschlüssig

Schrei nach Stille
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Eine merkwürdig verschwurbelte Geschichte um eine Schriftstellerin, die in ein seit langem leerstehendes Haus zieht und die niemand im Dorf dort haben will. Sie hat ein Buch über eine Hippie-Gemeinschaft ...

Eine merkwürdig verschwurbelte Geschichte um eine Schriftstellerin, die in ein seit langem leerstehendes Haus zieht und die niemand im Dorf dort haben will. Sie hat ein Buch über eine Hippie-Gemeinschaft vor 40 Jahren geschrieben, dessen Inhalt verdächtig an 40 Jahre zurückliegende Ereignisse in eben diesem Dorf erinnert. Die Schriftstellerin scheint komplett neben sich zu stehen und ist von diffusen Schuld- und Rachegefühlen getrieben. Nebenbei geht es auch noch um einen verschwundenen Jungen. Ein Buch das nicht wirklich von der eigentlichen Geschichte getragen wird, in dem sich vielmehr die Befindlichkeiten der diversen Protagonisten in den Vordergrund drängeln. Da wird reflektiert, reflektiert, reflektiert. Zwischendurch geht die Story ab und an ein bisschen weiter, bleibt aber bis zum Schluss unschlüssig. Nicht wirklich spannend.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Zuviel Selbstmitleid

Sauberer Abgang
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Eine sehr merkwürdige Geschichte um eine Toten Banker, dessen Tod zunächst nicht als ein Tötungsdelikt eingestuft wird. Als dem weitere Todesfälle folgen, die man sehr schnell als Tötungsdelikte erkennt ...

Eine sehr merkwürdige Geschichte um eine Toten Banker, dessen Tod zunächst nicht als ein Tötungsdelikt eingestuft wird. Als dem weitere Todesfälle folgen, die man sehr schnell als Tötungsdelikte erkennt und die in einem Zusammenhang zu stehen scheinen mit einem seit 25 Jahren bestehenden Freundeskreis, beginnt man eher halbherzig mit Ermittlungen, die aber ins Nichts führen. Dazwischen die merkwürdige Geschichte einer Putzfrau und die des Losers Will, der ständig in Selbstreflexionen, Selbstzweifeln und Selbstmitleid feststeckt. Die Geschichte plätschert neben diesen ständigen und sehr detaillierten, an Selbstzerfleischung grenzenden Gedankengängen von Will nebenher, endet dann sehr plötzlich und mit unklarer Motivlage. Schön zwar die steten Wechsel von Gegenwart und Retrospektiven zum Jahr 1981, in dem irgendetwas vorgefallen sein muss, dass Auswirkungen auf das Heute zu haben scheint und Stück für Stück aufgedröselt wird. Aber eben nicht sonderlich klar oder logisch. Die ewigen Selbstbetrachtungen der Protagonisten – auch der Staatsanwältin – werden im Verlauf der Lektüre nervig. Ebenso wie die vielen Fehler im Buch.

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