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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

Ein Buch über Träume die nicht wahr werden

Swing Time
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Swing Time ist mit Sicherheit kein einfaches Buch das nur mit seinem Volumen beeindruckt. Es ist eine (autobiographische?) Lebensgeschichte zweier Freundinnen, die sich im Tanzunterricht kennenlernen. ...

Swing Time ist mit Sicherheit kein einfaches Buch das nur mit seinem Volumen beeindruckt. Es ist eine (autobiographische?) Lebensgeschichte zweier Freundinnen, die sich im Tanzunterricht kennenlernen. Und obwohl die Ich-Erzählerin den Traum zur Tänzerin hatte, reicht ihr Talent nicht aus und sie bleibt dem Rampenlicht fern. Doch auch ihr Charakter ist weniger für den großen Ruhm geeignet, da sie mehr im Hintergrund steht, hinter der begabten Freundin und später hinter der Pop Sängerin Aimee, für welche sie als Assistentin arbeitet. Als Letzere in einem Dorf in Ghana eine Mädchenschule eröffnen will findet sich die Protagonistin zwischen zwei Welten.
Tiefgründig und eindrucksvoll berichtet die Autorin neben der Lebensgeschichten über aktuelle Thematiken der Gesellschaft, wie Rassismus, Idealismus und die Suche nach dem eigenen Ich. Der Schreibstil hat mich sehr angesprochen und obwohl er nicht immer leicht verständlich und einfach zu lesen ist, würde ich das Buch wärmstens jedem empfehlen der ein wenig in die Welt der zwei zum Teil farbigen Mädchen tauchen will und sich selbst vielleicht am Ende etwas näherkommen möchte.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Wie man der Einsamkeit im Alter den Rücken kehrt

Unsere Seelen bei Nacht
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Zwei verwitwete Menschen finden im Alter zueinander mit einer gefühlvollen und rührenden Art und Weise. Addie, 70, klopft eines Abends an der Tür ihres Nachbarn Luis und schlägt ihm vor die Nacht gemeinsam ...

Zwei verwitwete Menschen finden im Alter zueinander mit einer gefühlvollen und rührenden Art und Weise. Addie, 70, klopft eines Abends an der Tür ihres Nachbarn Luis und schlägt ihm vor die Nacht gemeinsam zu verbringen. Dieser Vorschlag hat nichts mit körperlichem Bedürfnis zu tun sondern ganz einfach um etwas Nähe und Geborgenheit, die man mit dem älter werden oft vermisst, falls der Partner früh verstorben ist. Dass man im Alter nicht alleine bleiben muss, erzählt diese Geschichte sehr rührend und zeigt wie wichtig der Kontakt zu anderen Menschen ist, egal ob man jung oder schon älter ist.
Doch leider bleiben diese nächtlichen Plaudereien nicht geheim, die Missgunst der Leute macht sich breit und man sieht wieder mal die Kleinlichkeit der Leute unserer Gesselschaft aber auch oftmals unserer eigenen Familie, was natürlich sehr schade ist. Deshalb regt dieses Buch auch zun Nachdenken an, denn man sollte nicht voreingenommen der älteren Generation gegenüber sein und keine voreiligen Entschlüsse ziehen über ein Verhalten in das man sich manchmal nicht hineinversetzen kann. Lesenswert!

Veröffentlicht am 12.06.2017

Eine angenehme, leichte Urlaubslektüre

Mittsommerleuchten
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Eine angenehme, leichte Urlaubslektüre. Das Buch ist eher ein Frauenroman und eher für die Generation ab fünfzig geeignet. Jüngere Frauen mögen sich damit vielleicht etwas gelangweilt fühlen, da die Themenwahl ...

Eine angenehme, leichte Urlaubslektüre. Das Buch ist eher ein Frauenroman und eher für die Generation ab fünfzig geeignet. Jüngere Frauen mögen sich damit vielleicht etwas gelangweilt fühlen, da die Themenwahl sie wahrscheinlich nicht ansprechen wird.
Die mitfünfzigere Operndiva Gloria Moreno soll noch einmal die Hauptrolle in der Oper Carmen übernehmen. Der Trubell lässt nicht lange mit sich warten, da bei der Verantstaltung sowohl ihre alte große Liebe, der Tenor Tenor Dominic Evans mit von der Partie sein wird, als auch Sebastian Bayard mit dem sie eine Affäre hatte.
Die ganze Stimmung frischen ihre Schwester Agnes sowie ihre Freundin Kit auf, die beide auch ihre eigenen Männerprobleme haben. Generell handelt das Buch von der Gefühlswelt der drei Frauen, ist locker geschrieben und beeinhaltet viele lustige Szenen die das lesen angenehm und entspannend machen. Eine gute Abwechslung für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Der etwas andere Reiseführer

Honeymoon XXL
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Ich habe das Buch geschenkt bekommen und obwohl ich mit einer Hochzeitsreise wenig anfangen kann, habe ich den etwas anderen Reiseführer von Julia und Stefan Richter sehr genossen. Denn die beiden trauen ...

Ich habe das Buch geschenkt bekommen und obwohl ich mit einer Hochzeitsreise wenig anfangen kann, habe ich den etwas anderen Reiseführer von Julia und Stefan Richter sehr genossen. Denn die beiden trauen sich gleich nach der Hochzeit auf eine 14-monatige Weltreise und entdecken 15 Länder in 433 Tagen. Das muss mal einer nachmachen! Als begeisterte Urlauberin kann ich nur sagen, dass ich dass Buch sehr informativ fand, geschrieben von Julias Hand und fotografiert von Stefan. Beide beschreiben ihre Eindrücke, geben Tipps, was man in Sri Lanka, Neuseeland, Alaska und Co. zu erwarten hat, und verlieren selbst bei den weniger erfreulichen Situationen ihren Humor nicht.
Auskommend mit wenig Luxus und noch weniger Gepäck, schaffen es die beiden den Leser richtig träumen zu lassen. Obwohl ich trotzdem gewisse Ahnehmlichkeiten nicht missen möchte, haben mich die beiden doch stark beindruckt. Hut ab und ein glückliches Eheleben wünsche ich euch mit vielen (Reise)Überraschungen!

Veröffentlicht am 30.05.2017

Traurige und fesselnde Familiengeschichte

Das Haus der schönen Dinge
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Eine ergreifende Geschichte und eine jüdische Familie , über drei Generationen erzählt. Beginnend im Jahre 1897 präsentiert das Buch den Aufstieg von Jacob Hirschvogl und seiner Frau Thea, die ein Kaufhaus ...

Eine ergreifende Geschichte und eine jüdische Familie , über drei Generationen erzählt. Beginnend im Jahre 1897 präsentiert das Buch den Aufstieg von Jacob Hirschvogl und seiner Frau Thea, die ein Kaufhaus eröffnen und Hoflieferanten seiner Majestät werden. Blühende Zeiten folgen, die Hirschvogls werden allen bekannt, das Kaufhaus boomt und die obere Gesselschaftschicht kauft bei der jüdischen Familie ein. Deren Tochter Lily träumt von einer Karriere als Geschäftführerin doch ihr Vater schickt den Sohn zur kaufmännischen Ausbildung, was ihm aber alles andere als gefällt.
Keiner spürt jegliche Feindseligkeiten, bin Anfang der zwanziger Jahre die Lage sich zuzuspitzen beginnt. Die Juden werden befohlen sich auszuweisen und kurz danach eskaliert das Ganze und Familie Hirschvogl sowie deren Gleichgesinnten verlieren von einem Tag auf den anderen alles.
Die zeitlichen Etappensprünge haben mich beim lesen etwas irritiert aber wenn ich dies nicht in Betracht ziehe, hat mir der Roman ausgesprochen gut gefallen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden sehr gekonnt analysiert, die politische Situation Deutschlands sowie die Konsequenzen wenn die richtigen Entscheidungen nicht im richtigen Moment getroffen werden gekonnt geschildert.
Ein lesenswerter Roman der uns diese schwarze Seite der Geschichte nochmal vor Augen bringt.