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Veröffentlicht am 31.08.2022

Wie man sich einen Lord angelt

Wie man sich einen Lord angelt
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Ich hatte auf eine gute Geschichte gehofft und genau das war sie am Ende auch. Unterhaltsam, niveauvoll, mit netten kleinen Wendungen, einer tollen Mode, herrlichen Figuren und einer gelungenen Umsetzung. ...

Ich hatte auf eine gute Geschichte gehofft und genau das war sie am Ende auch. Unterhaltsam, niveauvoll, mit netten kleinen Wendungen, einer tollen Mode, herrlichen Figuren und einer gelungenen Umsetzung. Fast durchweg konnte mich die Handlung überzeugen, ab und an gab es ein paar Momente, in denen ich Kitty ein bisschen zu forsch empfand, ansonsten gibt’s von meiner Seite aus nichts zu meckern.
Besonders gefallen hat mir die Darstellung der Gesellschaft, es war sehr interessant, mehr darüber zu erfahren und am lebendigen Beispiel von Kitty und ihrer Schwester zu sehen, wie wichtig Geld und Ansehen, Macht und familiäre Beziehungen sind.
Wenn ihr Jane Austen mögt und eine Geschichte im Stil von Bridgerton sucht, kann ich euch das Buch definitiv empfehlen! Es liegt ein schönes Erzähltempo vor, die Figuren kommen lebendig und mit Eigenheiten daher, mit hat es Spaß gemacht, in die Handlung einzutauchen!

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung

Palais Heiligendamm - Tage der Entscheidung
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Handlung
Ostsee 1935
In ganz Deutschland haben die Nationalsozialisten Macht erlangt und auch die Kuhlmanns müssen ihr Palais gezwungenermaßen für Volksgenossen und Parteigrößen öffnen. Besonders die Beherbergung ...

Handlung
Ostsee 1935
In ganz Deutschland haben die Nationalsozialisten Macht erlangt und auch die Kuhlmanns müssen ihr Palais gezwungenermaßen für Volksgenossen und Parteigrößen öffnen. Besonders die Beherbergung von Hitler und Goebbels ist für Elisabeth nur schwer zu ertragen. Glücklicherweise hat sie mittlerweile ihre Tochter Julia an ihrer Seite, die nun in der 3. Generation im familieneigenen Hotel arbeitet.
Und auch für Paul stehen schwierige Zeiten bevor. Er ist hingerissen zwischen der Liebe und seiner Überzeugung und weiß nicht, wie er sich entscheiden soll. Zumal eine Entscheidung weitreichende Folgen mit sich bringen könnte...

Meinung
Mir haben die ersten beiden Teile der Palais-Heiligendamm-Saga richtig gut gefallen, weshalb es für mich außer frage stand, dass ich auch diesen dritten lesen möchte. Zu groß war mein Interesse am Fortgang der Geschichte, ich habe mich sehr darauf gefreut, gedanklich noch einmal in das prächtige Palais zu reisen und dort die wohlbekannten Figuren wiederzusehen. Aus diesem Grund hat es mich riesig gefreut, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich beim Bastei Lübbe Verlag bedanken möchte!

Einige Ereignisse aus den beiden erschienen Teilen sind mir noch ganz gut im Gedächtnis geblieben, ein bisschen was habe ich vergessen. Trotzdem ist mir der Einstieg in die Geschichte überraschend leicht gefallen, mir sind auf den ersten Seiten immer mehr Details wieder eingefallen und schon nach kurzer Zeit wurde mir wieder bewusst, weshalb ich die Saga so gern mag. Lebendige Charaktere, mit dem Palais liegt ein traumhaftes Setting vor und es liegt ein schöner Bezug zur Geschichte und zu tatsächlich geschehenen Ereignissen vor. Das ist eine tolle Mischung, die sehr gelungen ist und für mich den Reiz der Reihe ausmacht.

Vor dem Beginn der Geschichte gibt es ein Personenverzeichnis, auch dies ist eine schöne Hilfe dafür, um schneller wieder hin die Handlung hineinzufinden. Zu bestimmten Personen sind mir direkt wieder einige Charaktermerkmale und Handlungen eingefallen, zudem wurden durch das Verzeichnis verwandtschaftliche Verhältnisse aufgezeigt und man kann sich einen ersten Eindruck von der Fülle der Figuren verschaffen.

Die Autorin nutzt verschiedene Erzählperspektiven, um einen möglichst großen und umfassenden Einblick in die Ausgangssituation zu bieten. Dabei kommen unter anderem wieder die bekannten Personen mit Paul und Elisabeth zu Wort, aber auch die Tochter von Elisabeth erhält den Raum, um sich dem Leser zu präsentieren und bietet daher die Möglichkeit, zu ihrer Figur eine Bindung aufzubauen.
Ich mag die vielen Einblicke, die man in das Gedanken- und Gefühlsleben der Personen erhält. So wirken sie lebendiger und menschlicher und man kann besser nachvollziehen, weshalb sie genauso handeln und auftreten. Zudem ist es dadurch möglich, einen jeden Charakter aus mehreren Perspektiven zu erleben und sich so einen guten Blick auf das Wesen zu verschaffen und keine zu einseitige Sicht zu erhalten.

Zum Beginn neuer Kapitel wird stets der Handlungsort, als auch der Monat und das Jahr angegeben. Auf diese Weise erhält man einen guten Überblick darüber, wo die Geschichte gerade spielt und wie viel Zeit im Verlauf der Handlung vergeht. Das mag ich immer sehr gern und es gibt dem Roman einen schönen Rahmen.

Auch die Sprache hat viel dazu beigetragen, dass ich von Anfang an so flüssig und gut mit dem Lesen vorangekommen bin. Sie ist bildhaft und sehr lebendig, gibt breitgefächerte Einblicke auf die Figuren, die Ereignisse und die Handlungszeit. Man kann die Sorgen und Probleme ebenso gut wie die freudigen Momente nachvollziehen und die Personen haben in ihrer Darstellung eine schöne Tiefe erhalten. Sie wirken durchweg sehr menschlich und ich mag es, dass sie nicht jede Handlung genau durchdenken, sondern auch mal auf den Tisch hauen und ihre Meinung offen sagen. Das wirkt sich sehr positiv auf die gesamte Geschichte aus und trägt dazu bei, dass am Ende ein so authentischer Eindruck bestehen bleibt.

Fazit
Ursprünglich dachte ich, dass es sich hierbei um das Finale der Reihe handeln wird. Mittlerweile bin ich aber stark davon überzeugt, dass noch ein weiterer Band folgen wird. Die Handlung endet zwar irgendwie in sich geschlossen, aber ich finde, dass noch sehr viel Potenzial für eine Fortsetzung vorhanden ist und noch interessante Zeiten auf das Palais und die Familie Kuhlmann zukommen.
Ich hatte wieder viel Freude am Lesen, bin im Grunde zufrieden, finde aber, dass noch ein kleiner Aspekt fehlt, der die Lektüre zu einem Highlight macht. Ich glaube, an einigen Stellen haben mir noch mehr klärende Gespräche und offene Worte gefehlt. Ansonsten ein tolles Buch, das ich euch definitiv empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Der Winzerhof - Das Prickeln einer neuen Zeit

Der Winzerhof – Das Prickeln einer neuen Zeit
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Handlung
Wiesbaden 1945
Der Krieg ist vorbei, dennoch sind überall die Folgen zu sehen. Die Sektkellerei der Familie Herzberg ist schwer beschädigt, Henni muss nach dem Tod des Vaters die Leitung übernehmen ...

Handlung
Wiesbaden 1945
Der Krieg ist vorbei, dennoch sind überall die Folgen zu sehen. Die Sektkellerei der Familie Herzberg ist schwer beschädigt, Henni muss nach dem Tod des Vaters die Leitung übernehmen und hofft inbrünstig, dass ihr Mann, der als vermisst gilt, wieder heimkommt. Zudem gab es schon längere Zeit kein Lebenszeichen von der jüngeren Schwester Bille mehr, die als Krankenschwester an der Front gearbeitet hat. In dieser Zeit müsste ihr eigentlich Lisbeth, die dritte Schwester im Bunde, eine Hilfe sein. Doch diese scheint eigene Motive zu verfolgen und es zeigt sich, dass ihr Verhältnis weiter schwierig bleibt. Als schließlich noch ein Feuer in der Sektkellerei ausbricht, muss Henni die Zukunft des Familienunternehmens überdenken. Kann die Firma Herzberg überleben?

Meinung
Von Linda Winterberg kenne ich bereits die Hebammen-Saga, die mir richtig gut gefallen hat. Und auch andere Werke der Autorin, wenngleich unter einem anderen Pseudonym geschrieben, haben mir bisher stets unterhaltsame Stunden beschert. Als ihr neuester Roman angekündigt wurde, war mein Interesse sofort geweckt, ich emfinde die Inhaltsangabe gelungen und wusste sofort, dass ich die Geschichte gern lesen möchte. Dies habe ich nun getan und kann meine Meinung darlegen, vorab möchte ich mich noch einmal ganz herzlich beim Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

Ich habe das Buch zur Hälfte auf dem täglichen Arbeitsweg gehört, daheim konnte ich dann gleich immer nahtlos weiterlesen. Diese Aufteilung war wirklich sehr angenehm, mir fiel es unglaublich leicht, mich auf die Geschichte einzulassen und ihr zu folgen. Und das hatte natürlich zur Folge, dass ich flott mit dem Roman vorangekommen bin und ich die 381 Seiten starke Erzählung innerhalb von vielleicht fünf Tagen aufgesogen hatte.

Es liegt eine schöne, einfach verständliche und gut lesbare Sprache vor. Sie gibt einen schönen Einblick in die Welt von Henni, Lisbeth und Bille und man kann durchweg gut nachvollziehen, was sie fühlen und weshalb sie so agieren. Gefühle sind authentisch geschildert, die Handlungszeit wird offen und ehrlich dargestellt und man erhält einen Eindruck dessen, was die Bevölkerung beschäftigt haben könnte. Auch den Hintergrund mit der Sektkellerei der Familie finde ich interessant, dieses Thema könnte in den Fortsetzungen gern noch vielfältiger eingebracht werden.

Ich finde, dass ein gutes Maß an Spannung beigemischt wurde. Diese entsteht vor allem dadurch, dass man nie genau benennen kann, wie die Figuren im Folgenden agieren werden. Sie gehen teils Risiken ein, schließen Allianzen oder tätigen Aussagen, die den Leser für den Moment im Ungewissen lassen und erst nach einiger ihr wahres Motiv zeigen. Ist sehr gut gelungen, hat mir gefallen und der Geschichte Abwechslung und Spannung gegeben.

Mir waren die Charaktere der drei Schwestern von der ersten Seite an sehr angenehm, sie treten wunderbar lebendig und charakterstark auf und ihre Handlungen wirken durchweg authentisch. Sie stehen eindeutig im Vordergrund der Geschichte und bilden die Hauptfiguren, dabei wurde Damen erschaffen, die interessant und sympathisch sind, ihre Hoffnungen und Wünsche durchsetzen, manchmal etwas durchtrieben sind und bei denen man die folgenden Handlungen und Aussagen nicht immer vorausahnen kann.
Ich finde, dass ein schönes Zusammenspiel zwischen den Figuren entstanden ist, sie ergänzen sich, sagen sich die Meinung und scheuen nicht vor Konfrontationen. Man kann nachvollziehen, weshalb manchen Personen misstraut wird und es ist interessant zu beobachten, wie Entwicklungen aussehen und in welche Richtungen diese gehen.

Fazit
Zusammenfassend betrachtet eine schöne, unterhaltsame und gelungene Geschichte und ein ansprechender Start einer neuen Saga. Schöne Sprache, nette und greifbare Charaktere, eine passende Spannung und einige historische Fakten ergeben eine schöne Lektüre.
Meine Erwartungen wurden so ziemlich alle erfüllt, die Sektkellerei könnte im nächsten Band gern noch mehr ein Thema werden, ansonsten liegt eine runde Geschichte vor, die viel Lust auf die Fortsetzungen macht.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Sternstunde - Die Schwestern von Waldfriede

Sternstunde
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Handlung
Berlin 1919
Die Krankenschwester Hanna kann den Verlust ihres Verlobten nur schwer verkraften. Daher sieht sie hoffnungsvoll einer neuen Anstellung entgegen, die sie an die neu gegründete Klinik ...

Handlung
Berlin 1919
Die Krankenschwester Hanna kann den Verlust ihres Verlobten nur schwer verkraften. Daher sieht sie hoffnungsvoll einer neuen Anstellung entgegen, die sie an die neu gegründete Klinik Waldfriede in Zehlendorf führt. Vor ihr liegt eine Zeit voller harter Arbeit, aber auch Erfahrungen, Hanna hilft tatkräftig dabei, das Waldfriede aufzubauen und der Klinik zu neuen Glanz zu verhelfen. An der Seite des Klinikleiters Dr. Conradi blüht Hanna mehr und mehr auf, sie kann die Vergangenheit langsam hinter sich lassen und mit der Zeit fühlt sie sich in Waldfriede richtig heimisch. Bis sie erkennt, dass die Klinik sich in Gefahr befindet, nicht alle Menschen hinter dem Projekt stehen und die Zukunft des Gebäudes ungewiss ist...

Meinung
Von Corinna Bomann habe ich schon so einige Bücher gelesen und mir hat ein jedes richtig gut gefallen: Schöne Geschichten, interessante Charaktere und eine glaubwürdige Story. Und genau deswegen habe ich mich sehr auf ihr neuestes Werk gefreut, ich hatte einige Erwartungen und war sehr gespannt darauf, mit was die Autorin diesmal aufwartet. Es ist mir eine große Freude, den Roman als Rezensionsexemplar erhalten zu haben, wofür ich mich ganz herzlich beim Bloggerportal bedanken möchte!

Noch bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, gab es so einige, mega gute Rezensionen zu dem Buch. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr sich meine Vorfreude dadurch gesteigert hat. Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut und mich schließlich dazu entschieden, dass der Roman meine Osterlektüre darstellen wird. Eine wirklich gute Entscheidung, ich habe die Geschichte in fünf Tagen ausgelesen, bin unglaublich flüssig und leicht durch die Handlung gekommen und wollte stets wissen, wie es weitergeht, in welche Richtung sich bestimmte angedeutete Ereignisse oder Sympathien entwickeln.

Die Sprache war gewohnt angenehm zu lesen, sie leitet den Leser schön durch die Geschichte, gibt immer ausreichend Informationen, um auf dem neuesten Stand zu sein, aber behält auch ausreichend Informationen für sich. Bei einigen Geschehnissen ist ein Ausgang schon vorhersehbar, jedoch behält der Erzähler einiges längere Zeit für sich oder wirft gekonnt einige Andeutungen in den Raum, sodass ein gutes Maß an Spannung entsteht. Auch das war einer der Gründe, weshalb ich immer weiterlesen wollte, bei manchen Ereignissen sind mir sofort Spekulationen in den Sinn gekommen und natürlich wollte ich dann wissen, ob sich diese bewahrheiten oder eine komplett andere Richtung eingeschlagen wird.

Mir haben die Personen gut gefallen. Sie sind abwechslungsreich gestaltet, tragen interessante Züge, öffnen sich dem Leser weitgehend, behalten aber auch immer ein paar Geheimnisse für sich, was sie sehr natürlich dastehen lässt. Besonders hat es mir gefallen, dass die Figuren sich entwickelt haben und plötzlich ein anderes Gesicht zeigen als noch am Anfang. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet, so kam auch ein wenig Dramatik in die Handlung und das ansonsten recht friedliche Zusammenleben in Waldfriede bekommt eine andere Richtung, wirkt nicht zu heil, sondern lebendig und authentisch.

Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits: es war schwierig, die Dimensionen von Waldfriede zu erfassen. Das Gebäude an sich wirkte für mich am Anfang der Handlung gar nicht so riesig und weitläufig, erst mit zunehmender Handlung steigerte sich die Größe in meinen Augen und am Ende wirkt nicht nur das Haupthaus, sondern auch das gesamte Gelände grenzenlos. Daher wäre es echt praktisch gewesen, irgendwo im Buch eine Karte des Geländes abzudrucken, um Wege zu verstehen und einen leichten Eindruck von der Größe zu erhalten.

Fazit
Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Eine schöne Lektüre, die mich vollkommen in ihren Bann gezogen hat und bei der ich den Roman nie aus der Hand legen wollte. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich das Buch innerhalb von fünf Tagen auslesen würde, aber genau das habe ich gemacht. Und ich finde, dass dadurch schon viel über den Titel gesagt ist und ich nur eine Empfehlung aussprechen kann. Eine interessante Geschichte wurde mit lebendigen Figuren kombiniert und bildet den Auftakt einer neuen Saga, die ich definitiv weiterlesen werde, ich freue mich auf die kommenden Teile!

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Die Frauen von Schönbrunn - Ein Leben für das Wohl der Tiere

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Handlung
Sommer 1914
Endlich wird Emmas großer Traum war. Sie wird als Pflegerin im prachtvollen Wiener Tiergarten Schönbrunn angestellt. Und schon nach kurzer Zeit wird deutlich, wie sehr sie in der Tätigkeit ...

Handlung
Sommer 1914
Endlich wird Emmas großer Traum war. Sie wird als Pflegerin im prachtvollen Wiener Tiergarten Schönbrunn angestellt. Und schon nach kurzer Zeit wird deutlich, wie sehr sie in der Tätigkeit aufgeht. Voller Tatendrang tritt sie jeden Tag ihren Dienst an und widmet sich ihren Schützlingen.
Doch ihr Glück ist nicht von Dauer. Der Erste Weltkrieg bricht aus, zahlreiche Männer werden eingezogen. Emma, aber auch die verbliebenen Pfleger müssen immer mehr Verantwortung übernehmen, zudem sorgt sie sich um ihre schwangere Schwester. Als große Hilfe erweist sich Julius, ein Arzt, der von der Front zurückgekehrt ist und für den Emma schon bald mehr als nur Sympathien empfindet.
Und je weiter der Krieg fortschreitet, desto lauter wird die Kritik am Zoo. Die Bevölkerung hungert, weshalb gefordert wird, dass der Zoo schließen soll. Können Emma und Justus Schönbrunn und damit alle Tiere retten?

Meinung
Ich hatte den Roman in der Verlagsvorschau entdeckt und fand, dass eine interessante Handlung versprochen wird. Außerdem habe ich von Beate Maly bereits ein paar Werke gelesen, die bislang immer überzeugen konnten, daher war ich recht hoffnungsfroh, dass mir auch ihr neuester Titel gefallen wird. Das Buch wurde mir schließlich vom Ullstein Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Ich muss ehrlich sagen, dass mir der Beginn nicht so wirklich zugesagt hat. Er war schwerfällig und zu sprunghaft, ich finde, dass er nicht sonderlich gut auf die Geschichte hinführt und mich konnte er einfach nicht überzeugen. Daher hatte ich ein wenig die Befürchtung, dass sich dieser Eindruck durchsetzt und ich mich durch die Handlung quäle. Trotzdem habe ich eifrig weitergelesen und irgendwann ist der Knoten geplatzt. Mir hat die Sprache besser gefallen, die Erzählung konnte mich plötzlich überzeugen und ich hatte die Empfindung, dass sich mein erster Eindruck des Buches komplett gewandelt hat. Von da an ging es stetig bergauf, ich bin immer flüssiger mit dem Lesen vorangekommen, mir haben die Figuren gut gefallen und es kam stets neuer Schwung in die Geschichte. Letztendlich finde ich den Beginn der Erzählung immer noch ein bisschen schwierig und nicht perfekt, aber ansonsten habe ich einen gute Eindruck von dem Buch, welches ich wirklich gern gelesen habe.

Der Handlung liegt eine gewisse Leichtigkeit zugrunde, die durch das episodenhafte Erzählen entsteht. Es gibt zwei Erzählperspektiven, die dafür sorgen, dass der Roman immer wieder Abwechslung bietet und es wird nie langweilig. Und außerdem gibt es ab und an kleine Sprünge, die auf zeitlicher Ebene stattfinden. Es wird nicht linear Tag für Tag beschrieben, sondern es wird manchmal ein gewisser Zeitraum übersprungen, was der Geschichte, trotz der ernsten Themen und Hintergründe, einen leichten Charakter verleiht.

Ich finde, dass die Personen einen schönen Tiefgang besitzen, ihre Launen sind gut nachvollziehbar, ebenso die Gedanken und Ängste. Sie sind abwechslungsreich gestaltet, tragen lebendige Züge und bieten eine schöne Vielfalt. Bei vielen Auftritten wirkt es so, als seien die Protagonisten aus dem Leben gegriffen, es gibt starke Charaktere, die sich entwickeln und reifen, sich dabei aber immer treu bleiben!

Als ich gerade meine Meinung niedergeschrieben habe dachte ich mir noch, dass sich eine Fortsetzung absolut anbieten würde. Ich finde, dass zwar ein gute Ende geboten wird, jedoch noch viel Potenzial für einen weiteren Band vorhanden ist. Und als ich in mal eben gegoogelt habe, wurde meine Vermutung bestätigt. Ich freue mich sehr auf darauf und habe viele Hoffnungen, dass mich die Geschichte ebenfalls überzeugen kann!

Fazit
Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten bin ich echt richtig richtig froh, dass die Geschichte schließlich besser wurde und sie letztendlich doch noch meinen Geschmack getroffen hat. Es gibt eine stetige Verbesserung und obwohl sich die Handlung nicht als krass spannend entpuppt hat, wollte ich das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde, dass eine wirklich schöne Erzählung vorliegt, die authentische Blicke auf den Tiergarten Schönbrunn, die Zeit des Ersten Weltkrieges und das Schicksal von Menschen gibt, die Kriegsverluste erlitten habe. Kann ich euch also nur empfehlen, es lohnt sich!

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