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Veröffentlicht am 17.09.2017

Depressionen hautnah erleben.

Niemand verschwindet einfach so
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Elyria verschwindet aus ihrem Leben in New York und flieht nach Neuseeland. In Neuseeland hat sie ein klares Ziel vor Augen: .ihren alten Bekannten Werner aufsuchen und bei ihm für eine Weile einen Unterschlupf ...

Elyria verschwindet aus ihrem Leben in New York und flieht nach Neuseeland. In Neuseeland hat sie ein klares Ziel vor Augen: .ihren alten Bekannten Werner aufsuchen und bei ihm für eine Weile einen Unterschlupf finden. Elyria macht einen Trip durch Neuseeland, der Erinnerungen an vergangene Zeiten hochkommen lässt und sie fast vollkommen einnehmen.

„Niemand verschwindet einfach so“ von Catherine Lacey ist ein deprimierender und pessimistischer Roman. Man taucht in die Gedankenwelt der Protagonistin, die deutlich an Depressionen leidet, die ihr ganzes Leben in schwarze Farbe tauchen lassen. Im Buch wird ihre Reise durch Neuseeland beschrieben und ihre Erinnerungen an Ereignisse, die sie geprägt haben. Anfangs wird wenig preisgegeben, warum Elyria den radikalen Schritt unternommen hat. Man hat einen Grund am Buch dran zu bleiben, wenn man herausfinden möchte, was in Elyria´s Leben vorgefallen ist.
Als ihr Fassade langsam zu bröckeln beginnt und man immer mehr in ihr früheres Leben eintaucht, erkennt man, warum ihr vergangenes Leben einfach zu viel wurde. Man kann es aber lediglich erahnen, denn die Autorin gibt keine genaue Auskunft.

Der innere Konflikt von Elyria ist eine schwere Kost. Man möchte Elyria am liebsten packen und wach rütteln. Doch so einfach ist es bei einer Person mit Depressionen nicht. Ich finde, die Autorin gibt einen guten Einblick in eine depressive Person. Es ist oft verwirrend, widersprüchlich und undurchdringlich. Es ist die schwere depressive und drückende Stimmung, die sicher nicht leicht zu lesen ist und nicht für jedermann geeignet ist. Obwohl das Geschichte in nur 265 Seiten niedergeschrieben ist, kämpfte ich mit den letzten 50 Seiten, da es zu langwierig und wenig progressiv war.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich sofort einnehmen. Sie beschreibt Elyria´s Gefühle sehr deutlich, gibt eine genaue Gedankenwelt wieder und benutzt häufig Metaphern.
Die Gespräche der Personen sind in diesem Buch nur kursiv dargestellt und nicht wie üblich in einer direkten Rede. In diesem Fall würde ich die Leseprobe empfehlen, um zu sehen, ob der Schreibstil und die Art der Rede zusagt.

Fazit
Der Roman ist sicher nicht leicht zu lesen, aber dahinter verbirgt sich eine einzigartige Geschichte, die durch die depressive Stimme der Protagonistin lebt. Wer an dem Buch Interesse hat, sollte vorher die Leseprobe lesen, um zu sehen, ob das Buch den Vorstellungen entspricht.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Ein Auftakt voller Intrigen und Geheimnisse.

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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In New York des Jahres 2118 leben die Menschen in einem 1000-stöckigen Hochhaus, das sie nicht verlassen müssen, da sich ihr ganzes Leben in dem Wolkenkratzer abspielt. Ob Parks, Einkaufsmöglichkeiten, ...

In New York des Jahres 2118 leben die Menschen in einem 1000-stöckigen Hochhaus, das sie nicht verlassen müssen, da sich ihr ganzes Leben in dem Wolkenkratzer abspielt. Ob Parks, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Arbeitsplätze - der Tower inkludiert jeden Teil des Lebens.
Die Grenze zwischen Arm und Reich ist genau gezeichnet. Die Armen leben im unteren Teil und die Reichen im oberen Teil. Im Leben von 5 Teenager droht jene Grenze zu schwinden, als sie sich näher kommen und einsehen, dass Geheimnisse, sowohl bei reichen als auch bei armen Menschen, gleich zerstörerisch sein können.

Es herrscht ein Perspektivenwechsel der 5 Charaktere nach jedem Kapitel. Man taucht ein Stück in jede Welt ein. Erin, Avery und Leda zeigen den Wohlstand und die Seite der Reichen, während Watt und Rylin, das harte Leben wiederspiegeln. Es braucht die ersten 100 Seiten, bis man ein Gefühl für die Charaktere und für die futuristische Welt bekommt. Diese Anlaufzeit sollte man dem Buch geben. Das futuristische Setting ist ausführlich beschrieben, bedenkt man die technischen Fortschritt und Geräte, die in diesem Buch eine Rolle spielen.

Was mir an diesem Buch gut gefallen hat, waren die Emotionen, die so beschrieben wurden, dass sie auch bei mir angekommen sind. Als man ein Band zu den Charakteren hergestellt hat, was ab der Hälfte des Buches passierte, war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Einmal lachte man, einen Augenblick später war man bekümmert und wütend zugleich.

Ich lese gerne über Freundschaft, Intrigen, Geheimnisse, Zickenkrieg usw., da es der Geschichte einen natürlichen Antrieb verschafft, aber bei diesem Buch war es mir zeitweise zu viel. Ohne viele Details auszuplaudern, möchte ich anmerken, dass es dramatische Situationen gibt, die entweder unnötig dramatisch dargestellt wurden oder einfach übertrieben erschienen. Da ich kein Teenager bin, kann es für die angesprochene Zielgruppe eventuell genau richtig erscheinen. Außerdem nervte mich der Handlungsstrang mit Leda, denn sie handelt für mich übertrieben und die Beweggründe für ihren fanatischen Hang wurden wenig erläutert.

Fazit
Ein schöner Jugendroman, der viel Potential hat, jeden Jugendlichen anzusprechen. Da ich kein Jugendlicher bin, war es mir ab und zu etwas zu viel Drama. Dennoch bietet das Buch eine genaue Zukunftsvorstellung mit echten Charakteren, deren Emotionen überzeugen konnten. Ein netter Auftakt einer Reihe, die ich weiter verfolgen werde.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Welt - top, Handlung - gut, Charaktere - naja, ausbaufähig

Stormheart 1. Die Rebellin
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Aurora ist die Prinzessin des Landes Caelira, welches von kräftigen Stürmen heimgesucht wird. Um die Stürme bezwingen zu können, besitzen die Adeligen spezielle, erbliche Kräfte. Doch Aurora ist anderes, ...

Aurora ist die Prinzessin des Landes Caelira, welches von kräftigen Stürmen heimgesucht wird. Um die Stürme bezwingen zu können, besitzen die Adeligen spezielle, erbliche Kräfte. Doch Aurora ist anderes, denn sie besitzt diese Kräfte nicht. Als ihre Mutter einer Heirat mit Cassius Lock zustimmt, droht Auroras Geheimnis bald aufzufliegen. Daher nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand und flieht vor der machtgierigen Familie Lock.

Ich erwähne selten ein Cover, aber in diesem Fall habe ich keine andere Wahl. Hätte ich das Buch in einer Buchhandlung entdeckt, hätte ich es wahrscheinlich keines zweiten Blickes gewürdigt. Es liegt nahe, dass der Verlag mit der prominenten Person die Protagonistin darstellen will, was schon ein dickes Minus in meinen Augen ist. Da es im deutschsprachigem Raum viele Bücher mit der Darstellung der Protagonisten gibt und es nur eine persönliche Abneigung ist, will ich es in der Rezension nicht als negativ werten.
Dennoch ist die Darstellung von Aurora nicht gelungen. Im Buch wird sie anders beschrieben als sie am Cover verkauft wird. Vorallem die Positionierung ihres Kopfes, welches den Anschein erweckt, sie würde auf den Leser herabsehen, ist ein weiterer Punkt, der in meinen Augen unsympathisch wirkt. Eventuell interpretiere ich zu viel hinein, aber ich beschreibe lediglich Dinge, die ich mir negativ aufgefallen sind.

Da ich Stormheart - Die Rebellin von Cora Carmack in den vielen Büchercommunities entdeckt habe und viele User davon schwärmten, musste ich mir selbst ein Bild davon machen.
Es gibt Bücher, die man nicht nach dem Cover beurteilen darf und dieses Buch zählt diesen Büchern.

Es wird eine außergewöhnliche, magische Welt vorgestellt, die sich um Stürme und deren vernichtende Kraft dreht. Die Stürme sind so speziell und zudem kategorisch eingeteilt, dass es beim Lesen Spaß macht, immer mehr über sie herauszufinden.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und macht eine tiefere Begegnung mit den Charakteren und der Welt möglich. Die Charaktere wirken durchaus sympathisch, dennoch weisen sie manchmal Eigenschaften auf, die sie unglaubwürdig erscheinen lassen.
Obwohl Aurora keine Kräfte besitzt, handelt sie zeitweise unüberlegt und wagemutig. Außerdem trifft sie Entscheidungen, die für mich nicht nachvollziehbar sind.
Generell sollte sich aber keiner davon abschrecken lassen und selbst einen Blick wagen.

Die Handlung gefällt mir gut. Sie enthält Spannung, Flucht, Kämpfe, Entdeckungen und Einiges an Magie. Es ist leicht durch das Buch zu fliegen, wenn man sich von den Stürmen tragen lässt.

Fazit
Wer ein Jugendbuch mit einer außergewöhnlichen Welt mit neuen magischen Systemen sucht, wird in diesem Buch fündig. Die Charaktere besitzen sympathische Züge, wenn sie auch meiner Meinung gelegentlich gegen jede Vernunft handeln. Daher gebe ich 3 Sterne für den Auftakt der Stormheart Reihe.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Mittelmäßiger Thriller

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Der Debütroman „Nur ein kleiner Gefallen“ von Darcey Bell handelt von der jungen Mutter, Emily, die spurlos verschwindet. Zuvor bat sie ihre beste Freundin, Stephanie, um einen kleinen Gefallen. Da Emily ...

Der Debütroman „Nur ein kleiner Gefallen“ von Darcey Bell handelt von der jungen Mutter, Emily, die spurlos verschwindet. Zuvor bat sie ihre beste Freundin, Stephanie, um einen kleinen Gefallen. Da Emily noch länger in der Arbeit festsitzt, sollte sie ihren Sohn Nicky zu sich nehmen. Nachdem Emily am nächsten Tag noch immer nicht aufgetaucht ist, macht sich Stephanie zunehmend mehr Sorgen. Erst als Sean, der Vater von Nicky, von einer Geschäftsreise zurückkommt, Emily telefonisch nicht erreicht, beschließen Stephanie und Sean die Polizei zu verständigen. Die Ermittelungen laufen vorerst nicht wie erhofft, bis sie einen schrecklichen Fund machen..

Das Buch ist in Blogeinträgen von Stephanie und Leseabschnitte mit der Perspektive von Stephanie, Emily oder Sean aufgeteilt. Die kurzen Kapitel mit Stephanie´s Blogeinträge fand ich zwischendurch eine gute Abwechslung zum Perspektiventeil, zudem bekommt man einen besseren Einblick in Stephanie´s psychischen Zustand.
Die Charaktere haben alle ihr Päckchen zu tragen. Generell sind die Charaktere - ihr Wesenszug, ihre Vergangenheit und ihre Persönlichkeit – gut ausgearbeitet und erwecken Gefühle beim Leser. Anfangs versucht man positive Eigenschaften in den Charakteren zu suchen, während sie mit jedem Kapitel mehr Antipathiepunkte sammeln.
Jedoch fällt es öfters schwer ihr Verhalten als realistisch zu erachten. Einige Handlungsstränge wirken übertrieben und können mit dem realen Leben schwer vereinbar sein.

Seit Beginn des Buches, war die Spannung allgegenwärtig und man wird mitgerissen. Daher war es leicht das Buch in 2 Tagen auszulesen. Es liegt zweifellos an den vielen Geheimnissen, die dieses Buch verbirgt. Einige Geheimnisse konnte man erahnen, während andere eine Überraschung waren.
Das Ende war unspektakulär und ab Mitte des Buches gewissermaßen vorhersehbar. Ich hätte mir zum Ende noch ein Highlight oder eine Überraschung gewünscht. Nach Beenden des Buches bleiben für meinen Geschmack zu viele offene Fragen.

Fazit
Die Spannung konnte man fühlen. Die Geheimnisse waren zum Teil überraschend. Die Charaktere wurden gut konstruiert, jedoch konnte die Handlung nur anfangs überzeugen. Einige Einzelheiten sind meiner Meinung unrealistisch und die vielen offenen Fragen sind zum Schluss nur teilweise beantwortet. Ein mittelmäßiger Thriller mit Höhen und Tiefen. Ich vergeben 2.5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Etwas langwierig und brutal.

Der Fluch des Feuers
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Stratus erwacht ohne jegliche Erinnerungen an seine Identität und seiner Vergangenheit. Er setzt alles daran, mehr über sich herauszufinden und die Welt, die es ihm so schwer macht, zu verstehen. Doch ...

Stratus erwacht ohne jegliche Erinnerungen an seine Identität und seiner Vergangenheit. Er setzt alles daran, mehr über sich herauszufinden und die Welt, die es ihm so schwer macht, zu verstehen. Doch die Frage nach seiner Identität ist nicht das einzige Rätsel, dem sich Stratus stellen muss, denn eine böse und dunkle Macht breitet unausweichlich aus.

Der Fluch des Feuers von Mark de Jager verfolgt ein interessantes Konzept. Man macht sich zusammen mit Stratus auf die Suche nach seiner Identität. Was interessant klingt, scheitert leider anfangs an der Umsetzung. Zu Beginn werden die Kapitel von vielen Kämpfen, impulsiver Gewalt und ahnungslosen Wanderungen geprägt. Diese Abschnitte ziehen sich und sind durch ihre monotone Art langweilig zu lesen. Wäre ich durch den Austausch mit anderen Lesern nicht motiviert gewesen, hätte ich das Buch am Anfang abgebrochen.

Als Stratus auf Zivilisation trifft, ändert sich alles. Die Handlung wird endlich aufregender. Er trifft auf den Prinzen und Tatyana, die der Handlung Pep verleihen. Zusammen mit Tatyana entdeckt er eine dunkle Macht, die die Stadt verseucht. Er versucht die Bedrohung abzuwehren und es kommt zu noch mehr Kämpfen mit ungebändigter Brutalität. Für Leser, die nicht viel über brutale Kämpfe lesen wollen, würde ich dieses Buch abraten.

Es gibt Stellen, die mich unterhalten konnten und mich mit einer spannenden Handlung einfangen konnten. Am Ende erfährt man, wer Stratus ist. Das große Überraschungsmoment bleibt aus, da man durch die kleinen Andeutungen auf die Lösung kommt.

Fazit
Monotoner Start in das Buch, der durch immer wiederkehrende zwecklose Kämpfe unterstrichen wird. Die Brutalität ist sehr ausgeprägt und sollte von jenen, die auf gewalttätige Kämpfe verzichten können, gemieden werden. Die Handlung nahm ab Mitte des Buches zu und hatte ereignisreiche Szenen zu bieten.