Cover-Bild Alice
9,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 09.12.2011
  • ISBN: 9783596511884
Judith Hermann

Alice

»Die Planeten laufen langsam. Aber sie machen ihre Transite. Und dann ändert sich dein ganzes Leben.«
Wenn jemand geht, der dir nahe ist, ändert sich dein ganzes Leben, es ändert sich, ob du willst oder nicht. Alles wird anders. Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr da sind. Dinge bleiben zurück, Bücher, Briefe, Bilder, und ab und zu täuscht man sich in einem Gesicht. Lebenswege kreuzen sich, ändern die Richtung und werden unwiederbringlich auseinandergeführt.
Die Autorin von »Sommerhaus, später« und »Nichts als Gespenster« schreibt Geschichten von ungeheurer Kraft und großer literarischer Schönheit.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Profane am Sterben

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In diesem Roman begleiten wir Alice, eine Frau Mitte Vierzig durch einige Abschnitte ihres Lebens, ihnen allen gemeinsam ist der Tod. In jedem der fünf kurzen Kapitel stirbt ein anderer Mensch aus ihrem ...

In diesem Roman begleiten wir Alice, eine Frau Mitte Vierzig durch einige Abschnitte ihres Lebens, ihnen allen gemeinsam ist der Tod. In jedem der fünf kurzen Kapitel stirbt ein anderer Mensch aus ihrem Bekanntenkreis, mal ganz plötzlich, mal nach langer und schwerer Krankheit. Alice verabschiedet sich von den Sterbenden, soweit das möglich ist und bleibt zurück. Der große Zusammenhang ist nur schwer zu fassen.

Von Judith Hermann habe ich den Roman „Aller Liebe Anfang“ gelesen und war davon restlos begeistert, umso enttäuschter bin ich nach dieser Lektüre hier. Dieses kleine Büchlein, ist nicht viel mehr als eine Sammlung von Kurzgeschichten, die nicht durch Worte leben sondern einen Abriss voller Gedankenfetzen darstellen. Erzeugt wird dabei eine bedrückende, einfache, sehr distanzierte Stimmung – im Vorzimmer des Todes wartet das Leben. Nur auf wen?

Profane Alltagsszenen mischen sich mit dem zähflüssigen Warten auf den Tod, ein Blick aus dem Fenster, das Beobachten der Natur, alles nur keine Gefühle. Weder Trauer noch Leid, weder Wut noch Hass, weder Liebe noch Glauben finden hier einen Weg in die Seiten des Buches. Es geht nicht um Emotionen sondern um eine alles umfassende Leere, die sich bald aufs Gemüt des Lesers überträgt. Dennoch war es mir nicht möglich, die Lektüre vorzeitig zu beenden, da mich gerade die Stakkato ähnlichen Sätze, auf faszinierende Art und Weise festgehalten haben, warum kann ich nicht sagen.

Fazit: Ich vergebe müde 1,5 Sterne für diesen Roman, dem man zumindest seine Kürze anrechnen kann und vielleicht noch die Fähigkeit eine eigene, fast depressive Stimmung zu erzeugen. Empfehlen würde ich das Buch keinem, ich wüsste nicht, wer hier zur Zielgruppe zählen könnte. Auseinandersetzung mit dem Sterben und dem Tod sieht für mich definitiv anders aus.