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Veröffentlicht am 14.10.2018

Fünf plus Drei

Fünf plus drei
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Der skandinavische Autor Arne Dahl hat mit seinem Kriminalroma „Fünf plus drei“ einen neuen Fall von Berger und Blom auf den Markt gebracht. Die Vorgänger heißen „Sieben minus eins“ und „Sechs mal zwei“. ...

Der skandinavische Autor Arne Dahl hat mit seinem Kriminalroma „Fünf plus drei“ einen neuen Fall von Berger und Blom auf den Markt gebracht. Die Vorgänger heißen „Sieben minus eins“ und „Sechs mal zwei“. Dies war mein erstes Buch von Arne Dahl, ich würde empfehlen, dass man die vorherigen Bände aus der Reihe bereits gelesen hat, einfach damit die Zusammenhänge besser verständlich sind und somit besser in die Geschichte findet. Es ist zwar auch möglich, dass man dieses Buch ohne Vorkenntnisse liest, aber für einen größeren Lesegenuss empfehle ich, dass man bereits die ersten beiden Bände dieser Reihe kennt.

Klappentext:
Sam Berger ist auf der Flucht. Nach einem Mord, den er nicht begangen hat, versteckt sich der ehemalige Polizist auf einer Insel im Stockholmer Schärengarten. Doch dann braucht der Schwedische Geheimdienst seine Hilfe: Der unter dem Tarnnamen Carsten operierende Ex- Geheimdienstler hält die siebzehnjährige Aisha in seiner Gewalt – und Sam Berger ist der Einzige, der sie finden kann.
Wird es Berger gelingen, das Mädchen zu retten? Überlebt Molly Blom, Bergers letzte Vertraute, die nach einer Geiselnahme im Koma liegt? Als Carsten zuschlägt, sind nicht nur Berger und Blom in Gefahr. Der Spion unterhält beste Kontakte zum IS und verfolgt einen perfiden Plan: Er will, dass Berger das Mädchen findet. Sie ist der Schlüssel zu einem terroristischen Verbrechen, das ganz Schweden bedroht.

Bisher hatte ich viele positive Stimmen zu den Büchern von dem skandinavischen Autor Arne Dahl gehört. Daher wollte ich mir ein eigenes Bild machen und wagte einen Quereinstieg in seine Reihe rund um das Ermittlerteam Sam Berger und Molly Blom. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, dies hatte verschiedene Ursachen.
Zum einen konnte mich der Erzählstil von Dahl nicht wirklich mitreisen. Er hat einen trockenen, teilweise recht sachlichen Stil. Oftmals wurden Andeutungen auf das spätere Geschehen gemacht. Mir persönlich fehlten so ein bisschen die Emotionen. Ich hatte das Gefühl, dass ich als neutraler Beobachter in das Geschehen geworfen wurde, welcher jedoch nur geduldet, aber nicht erwünscht war. So ein richtiger Bezug zu dem Buch wollte sich nicht einstellen, ich bekam keine Verbindung zur Geschichte und habe daher auch nicht wirklich mitfiebern können. Positiv möchte ich aber die tollen Landschaftsbeschreibungen erwähnen. Die Atmosphäre von Schweden wurde gekonnt in das Geschehen mit eingebunden. Allgemein hat mir das Setting ganz gut gefallen. Die Umgebungen wurden gut beschrieben und es hat irgendwie perfekt zur Geschichte gepasst. Dieses raue und winterliche Klima hat sich den Fall und auch das Ermittlerteam ergänzt. Manche Wendungen waren unerwartet, andere eher vorhersehbar. Beziehungsweise konnte man erahnen, in welche Richtung die Handlung gehen wird und das in manchen Situationen einfach noch etwas kommt, das dieser Faden noch nicht zu Ende erzählt wurde.
Der Einstieg in das Buch ist mir relativ schwer gefallen. Die ersten Seiten habe ich als rätselhaft empfunden. Manche Zusammenhänge haben sich mir nicht erschlossen, waren für mich nicht nachvollziehbar. Ob dies daran liegt, dass ich die Vorgänger nicht gelesen habe oder ob dies die Absicht des Autors war – ob er damit zusätzliche Spannung erzeugen wollte – kann ich leider nicht nachvollziehen. Auch konnte ich leider keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen. Sie wurden mir auch im späteren Verlauf der Handlung leider nicht sympathischer. Jeder scheint sein eigenes Süppchen zu kochen und spinnt seine eigenen Intrigen, verfolgt seine eigenen Ziele. Jeder misstraut jedem, vertraut sich niemanden wirklich an. Verlangt im Gegenzug aber von seinem Gegenüber, dass dieser ihm vertraut. Manchmal wirkten die Vergangenheit und der jeweilige Hintergrund diverser Charaktere für mich recht konstruiert. Als wurde es speziell für diese Story so eingerichtet, dass es passt, es wirkte auf mich leider nicht stimmig – zu stark in die Handlung reingepresst.
Leider musste ich mich teilweise ein bisschen durch das Buch durchbeißen. Weder die Story an sich noch die Charaktere konnten mich vollkommen überzeugen. Es gab aber auch Passagen, die mir wieder gut gefallen haben, auch wenn dies nicht die Mehrheit war.

Insgesamt konnte mich Arne Dahl mit „Fünf plus drei“ leider nicht in den Bann ziehen. Ich empfand dieses Buch als recht zäh und auch mit den Charakteren bin ich nicht wirklich warm geworden. Dies kann aber auch daran liegen, dass dies mein erstes Buch aus seiner Feder war. Daher würde ich es nicht für Quereinsteiger empfehlen. Leider kann ich dem Buch nur 2,5 Sterne vergeben. Ob ich ein weiteres Buch von Dahl lesen werde, bleibt ungewiss.

Veröffentlicht am 11.03.2024

Berg der Macht

Berg der Macht
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Der Fantasy- und Science-Fiction- Autor Robert Corvus hat mit „Berg der Macht“ den Auftakt zu seiner „Gezeiten der Macht“- Trilogie geschrieben. Dieses Fantasy- Werk kann ohne Vorkenntnisse aus seinen ...

Der Fantasy- und Science-Fiction- Autor Robert Corvus hat mit „Berg der Macht“ den Auftakt zu seiner „Gezeiten der Macht“- Trilogie geschrieben. Dieses Fantasy- Werk kann ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken gelesen werden.

Klappentext:
Der Granit des Bergs Ianapat verleiht dem Adel ewiges Leben. Der Preis dafür: die Trennung der Seele vom Körper, denn unsterblich sind nur Geister. Die Adelshäuser sind dem Willen jener Geister unterworfen. Nach den Launen der Unsterblichen fechten sie ihre Fehden aus – und besiegeln Bündnisse mit Heiraten. Doch die Grafentochter Semire von Schneegrund will beweisen, dass mehr an ihr von Nutzen ist als nur die Hand, die sie einem Baron reichen kann. Währenddessen tritt der Maler Quilûn in den Dienst des Tiefen Hauses Schneegrund. Unversehens wird er zu einer Figur im Machtkampf der Herrschenden. Seine Stellung könnte das Tor zur Gerechtigkeit und Freiheit für alle sein ...

Ich persönlich habe schon ein paar Werke aus der Feder von Robert Corvus gelesen, wobei ich eher seine fantastischen Bücher in die Hand nehme. Damals konnte er mich mit seiner Schattenherren- Trilogie in den Bann ziehen, sodass ich auch heute noch Bücher von ihm gerne zur Hand nehme. Doch leider konnte dieser Reihenauftakt nicht ganz meine Erwartungen erfüllen.
Der Schreibstil ist angenehm und bildhaft gewesen. Wie ich es bereits aus anderen Werken von Corvus gewohnt war, schafft es der Autor auch dieses Mal wieder, dass Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen. Gekonnt werden hier Szenen mit Worten gemalt, sodass ich mir die Gegebenheiten gut vorstellen konnte. Zugleich flüssig und detailliert wird hier erzählt und man fühlt sich in ein anderes Setting versetzt. Stellenweise verliert sich der Autor meiner Meinung nach etwas in diesen Details, manchmal wären manche Ausführungen an anderer Stelle sinnvoller gewesen. Auch wird gekonnt eine interessante Welt skizziert. Es gibt hier einige vielversprechende Ansätze und Ideen und die fiktive Welt hat definitiv Potential. Auch die Idee mit dem Magiesystem und dass sich die Magier diese erst erarbeiten müssen, hat mir persönlich gefallen. Gekonnt wird hier der Perspektivenwechsel eingesetzt. Durch die verschiedenen Sichtwechsel bekommt der Leser einen vielseitigen und umfangreicheren Einblick in das Geschehen und lernt dadurch die Charaktere besser kennen. Zusätzlich wird durch dieses stilistische Mittel die Spannung gesteigert. Man merkt dem Stil des Autors an, dass er etwas von seinem Handwerk versteht und dieses Buch hat einiges an Potential zu bieten.
Dennoch konnte bei mir persönlich der berühmte Funken nicht überspringen. Ich habe keinen Bezug zu diesem Fantasy- Buch gefunden, sowohl die Story an sich als auch die Charaktere konnten mich nicht begeistern. Schon den Einstieg in das Werk empfand ich als holprig. Ich persönlich hatte Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden und habe auch keinen Zugang zu dieser gefunden. Leider hat sich dieses Gefühl über das Werk nicht gelegt. Zu der Geschichte konnte ich einfach keine Verbindung aufbauen, ich habe hier nicht mitgelitten und empfand diese einfach nicht spannend. Ich hatte das Gefühl, dass dies alles bloß eine Vorgeschichte zu dem eigentlichen Buch ist und dies zog sich über die kompletten 450 Seiten hin. Teilweise musste ich mich hier durchbeißen und wäre dies kein Rezensionsexemplar gewesen, ich weiß nicht, ob ich es zu Ende gelesen hätte. Es gab definitiv interessante Ansätze und die Grundidee fand ich durchaus ansprechend. Bloß die Umsetzung dieser konnte mich leider nicht überzeugen. Kritisieren muss ich hier leider auch die Charaktere. Ich fand zu diesen leider auch keinen Zugang. Durchweg wirkten sie auf mich unsympathisch und nicht wirklich greifbar. Ich konnte auch zu ihnen keine Verbindung aufbauen und ihre Geschichten der Charaktere und Wesenszüge wirkten auf mich einfach blass. Selbst die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen und so war mir ihr Schicksal quasi egal. Sowohl der Künstler Quilun als auch die Adelstochter Semire blieben für mich persönlich eher unausgereift und ihr Schicksal konnte mich leider nicht berühren. Lediglich der Sohn von Quilun hatte in meinen Augen Potential, welches aber nicht genutzt wurde, da dieser eher eine Randfigur darstellt.

Leider hat mich Robert Corvus mit seinem Reihenauftakt „Berg der Macht“ nicht überzeugen können. Das Worldbuilding ist recht ansprechend. Dafür empfand ich die Geschichte an sich eher träge und zu den Charakteren konnte ich keine Verbindung aufbauen, wirkten sie auf mich eher unsympathisch und sperrig. Ich werde diese Fantasy- Reihe wohl nicht weiterverfolgen. Ich persönlich bin leider ein anderes Niveau von Robert Corvus gewohnt. Leider kann ich für dieses Werk lediglich 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Blutrausch?

Viral. Blutrausch
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Mit dem Werk „Viral. Blutrausch“ hat der bekannte Kriminalbiologe Marck Benecke seinen ersten Kriminalroman geschrieben, welche als Crime- Noir- Geschichte angepriesen wird. Diese kann man ohne Vorkenntnisse ...

Mit dem Werk „Viral. Blutrausch“ hat der bekannte Kriminalbiologe Marck Benecke seinen ersten Kriminalroman geschrieben, welche als Crime- Noir- Geschichte angepriesen wird. Diese kann man ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
Eine Mordserie erschüttert eine deutsche Großstadt. Leichen von jungen Frauen tauchen an unterschiedlichen Fundorten auf. Der Gerichtsmediziner macht eine grausige Feststellung: Den Frauen wurden mit chirurgischer Genauigkeit große Mengen Blut abgenommen. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wer steckt hinter den Schneewittchen-Morden?
Hauptkommissarin Christine Peterson fordert die Unterstützung der Privatermittler Janina Funke und Bastian Becker an. Doch die Spurensuche erweist sich als schleppend. Je länger die Mordermittlungen andauern, desto mehr Verschwörungsmärchen verbreiten sich im Netz. Nach und nach entwickeln sie sich zu einer ganz eigenen, echten Bedrohung.

Ich habe bereits mehreren Vorträgen von Marck Benecke gelauscht. Daher war ich sehr auf seinen Kriminalroman gespannt, konnten mich seine Vorträge bisher immer begeistern. Auch der Klappentext klang sehr vielversprechend, blutleere Leichen klang nach einem spannenden Abenteuer. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Mich hat dieser Kriminalroman jedoch etwas ratlos zurückgelassen.
Schon der Schreibstil konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Dieser war recht emotionslos und stellenweise auch recht holprig. Die Zeitformen wurden nicht immer konsequent eingehalten und auch die Dialoge wirkten zum Teil sehr sperrig. Es konnte meiner Meinung nach auch keine richtige Atmosphäre aufgebaut werden. Es gibt in Bezug zu den Lokalitäten auch nur recht vage Andeutungen, sodass es mir schwergefallen ist, mir sowohl die Örtlichkeiten als auch die Charaktere vorzustellen.
Zu Beginn wird man gleich in die Story hineingeworfen, sodass man sich gleich am ersten Tatort empfindet. Dieser direkte Einstieg gefällt mir eigentlich recht gut. Doch bei diesem Roman wird man erst einmal mit Namen überrumpelt, welche man erst einmal sortieren muss. Mir fehlt hier ein bisschen die durchdachte Charaktereinführung. Auch allgemein werden die Charaktere in diesem Buch nur sehr oberflächlich dargestellt. Es gibt eine breite Bandbreite an Personen, welche für den Fall wichtig sind. Teilweise klingen hierbei die Frauennamen auch noch recht ähnlich. Doch eine Charaktertiefe, auch bei den Protagonisten, sucht man hier vergeblich. Dies führt dazu, dass ich auch keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Mir persönlich war es eigentlich egal, ob sie innerlich leiden mussten. Benecke bedient sich hier auch einiger Klischees. Ein ehemaliger Polizist, der jetzt als Privatermittler arbeitet, dabei sein Leben nicht in den Griff bekommt und mit der Hierarchiestruktur der Polizeibehörde nicht zurechtkommt. Oder eine junge zielstrebige Polizistin, die sich in ihren Theorien verrennt und dabei die klassischen Polizeiarbeiten über Bord wirft, um auf eigene Faust den Fall zu lösen.
Ich finde es ebenfalls schade, dass die Polizeiarbeit hier auch nur knapp angerissen wird. Ein roter Faden ist leider nicht wirklich erkennbar. Teilweise gibt es inhaltliche Sprünge, sodass man sich als Leser fragt, ob man vielleicht etwas überlesen hat. Es wird ein möglicher Täter präsentiert. Aber wie man genau auf diesen gekommen ist, wird nicht weiter ausgeführt. All dies führt dazu, dass kein richtiger Spannungsbogen aufgebaut wird. Es fehlt einfach an Spannung auf allen möglichen Ebenen. Es werden lediglich diverse Tatsachen aneinandergereiht. ohne dabei auf die Zusammenhänge einzugehen. Dies führt auch dazu, dass kein richtiges Gefühl für die Geschichte aufkommt.
Viele – teils unglaubwürdige- Zufälle führen am Ende dazu, dass dann doch noch der richtige Täter gefunden wird. Und diese letzten Seiten erzeugen wenigstens ein paar spannende Momente. Dennoch kann dieser kurze Ausbruch an Spannung nicht über die vorherigen Seiten hinwegtrösten.

Insgesamt konnte mich Mark Benecke mit „Viral. Blutrausch“ mit seinem Kriminalroman nicht überzeugen. Es hält einfach nicht, was sowohl Titel als auch Klappentext versprechen. Mir hat es hier persönlich an allem gefehlt, zum Beispiel Charaktertiefe oder auch spannende Ermittlungsarbeiten. Lediglich die letzten Seiten zeigen, dass der Autor Spannung erzeugen kann. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.04.2020

Das Blut der sieben Könige

Das Blut der sieben Könige
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Der Fantasy- Roman „Das Blut der sieben Könige“ aus der Feder von Régis Goddyn ist der Auftakt zu einer Reihe und kann daher ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
Es gibt zwei Arten von Menschen. ...

Der Fantasy- Roman „Das Blut der sieben Könige“ aus der Feder von Régis Goddyn ist der Auftakt zu einer Reihe und kann daher ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
Es gibt zwei Arten von Menschen. Jene mit gewöhnlichem rotem Blut und jene mit blauem. Letztere nennt man Wiedergänger. Das blaue Blut verleiht ihnen besondere Fähigkeiten – Langlebigkeit, übermenschliche Stärke oder außergewöhnliche Schnelligkeit. In manchen Fällen schenkt es ihnen sogar sensorische Kräfte und die Fähigkeit, die Realität zu beeinflussen.
Legenden erzählen von sieben blaublütigen Königen, welche die Welt eroberten und tausend Jahre lebten. Nun herrschen ihre Nachkommen im Adel und der Armee. Doch was ist Wahrheit und was nur Propaganda, um die feudale Hierarchie aufrechtzuerhalten?

Der Klappentext und auch das Cover konnten meine Neugier wecken, das Buch hat sich spannend angehört, doch leider hält es meiner Meinung nach nicht die Anforderungen und Erwartungen, welche ich an diesem Reihenauftakt hatte.
Ich bin leider recht schwer in das Buch hineingekommen. Dies lag an verschiedenen Aspekten, mit denen ich leider nicht zurechtgekommen bin. Zum einen war dies der Schreibstil. Dieser ist beschreibend und teilweise viel zu detailliert an Passagen, die man nicht unbedingt so genau vertiefen muss. Durch diesen Schreibstil ist es recht mühselig, in die Geschichte hineinzufinden. Dank der vielen detaillierten Beschreibungen wirkte der Erzählstil auch recht distanziert auf mich, man kommt sich eher wie ein geduldeter stiller Beobachter vor, nicht wie ein Teil dieser Geschichte. Ein anderer Aspekt, der es mir schwer gemacht hat, ist, dass man als Leser einfach in die Handlung hinein geworfen wird. Dabei wird man mit Namen und Begriffen bombardiert, durch welches man sich erst einmal durcharbeiten muss und versucht dabei, den Überblick zu bewahren. Die Namen haben auch mich recht verwirrend gewirkt. Ich wusste nicht, welcher davon für die Handlung relevant ist und welcher nur einen kurzen Auftritt hat. Dies machte mir den Einstieg schwer, konnte ich nicht alle Namen nicht sofort zuordnen. Leider empfand ich das Buch streckenweise auch recht langatmig. Die Reise des Protagonisten wird zum Teil sehr genau erzählt, welche Hürden dieser meistern muss und gegen wen er sich behaupten muss. Dies war mir persönlich zu detailliert, manchmal hätte ich mir ein paar Kürzungen gewünscht. Erst recht spät kommt Spannung auf, durch den ersten Part des Buches musste ich mich ganz schon durchkämpfen und war kurz davor, aufzugeben. Die Handlung, die Spannung versprochen hat, war der Teil rund um den König und die Story rund um das Blaue Blut. Die Geschichte rund um den König empfand ich als sehr konfus und undurchsichtig. Es wirkte auf mich eher verwirrend und hat viele Fragezeichen in meinem Gesicht hervorgerufen. Viele spannende Aspekte wurden aufgewirbelt, kurz angedeutet und ohne erklärende Worte debattiert. Hier haben die aufklärenden Worte gefehlt – es fehlten die Hintergrundinformationen, mit denen manche Zusammenhänge klar gewesen wären, sodass diese Handlung bestimmt mehr Spaß gemacht hätte. So fand ich diese Ausführungen leider nur verwirrend, schade um das verschenkte Potential. Der fantastische Part mit dem Blauen Blut wird leider auch eher stiefmütterlich behandelt. Es gibt Menschen, in dessen Adern Blaues Blut fließt. Sie sind Nachkommen aus dem Königshaus, jedoch ist dies nicht immer sofort erkennbar, dennoch wird bei jeder Geburt ein Test auf Blaues Blut gemacht. Teilweise können diese Menschen Fähigkeiten entwickeln oder auch ein besonderes Talent ausbilden. Doch leider bleibt dieser fantastische Part eher im Hintergrund, die paar Informationen, die man bekommt waren zusammenhangslos oder nicht aussagekräftig genug.
Orville ist der Protagonist in diesem Buch. Er ist ein Soldat, der recht früh eine besondere Mission bekommt, die er sich stellen muss. Man verfolgt recht detailliert seine Reise, wie er diese Gruppe verfolgt, welche Gedanken er dabei hat – er schreibt eine Art Reisetagebuch und hält seine Geschehnisse recht sachlich fest. Zu Beginn wirkte er auf mich recht überheblich, hat keinen Rat angenommen. Im Verlauf der Handlung macht er eine Veränderung durch, wächst mit seinen Aufgaben. Seine ehrgeizige Art ist dabei recht hilfreich und er steigt zu einer Position auf, die ich ihm zu Beginn des Buches nicht zugetraut hätte. Dennoch wurde ich mir nicht wirklich sympathisch. Er wirkte auf mich recht kühl und teilweise auch berechnend. Schade finde ich es, dass eigentlich alle Nebencharaktere blass geblieben sind – sie haben eine Aufgabe in der Handlung zu erfüllen und nicht mehr. Recht spät wird ein junges Mädchen, an ihrer Seite an Theokrat, eingeführt, welche Fähigkeiten hat. Sie scheint für den zweiten Band relevant zu sein. Näheres kann ich zu ihrer Person noch nicht sagen.

Leider konnten meine Erwartungen an „Das Blut der sieben Könige“ von Régis Goddyn nicht erfüllt werden. Der Protagonist war mir persönlich unsympathisch, der Schreibstil war zu beschreibend und zu distanziert. Und auch das Potential der eigentlich recht interessanten Handlung wurde nicht genutzt, vieles wurde nur kurz angerissen und war daher eher verwirrend als hilfreich. In diesem Fantasy- Buch wurde meiner Meinung nach der falsche Schwerpunkt gesetzt. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Awaking

Awaking
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Die mir bisher unbekannte Autorin Lea Weiss hat mit „Awaking – Das Erwachen der Gabe“ ein Romantasy- Buch zum Thema Engel geschrieben, welches mich von der Grundidee neugierig gemacht hat.

Klappentext:
Roses ...

Die mir bisher unbekannte Autorin Lea Weiss hat mit „Awaking – Das Erwachen der Gabe“ ein Romantasy- Buch zum Thema Engel geschrieben, welches mich von der Grundidee neugierig gemacht hat.

Klappentext:
Roses Leben wird auf den Kopf gestellt, als der Engel Chulo ihr das Leben rettet. Doch damit ist die Gefahr nicht gebannt: Roses Angreifer, gefallene Engel, fordern ihre Seele und machen weiter Jagd auf sie. Chulo setzt alles daran, sie zu beschützen – obwohl ihm jeder Kontakt zu Menschen strengstens untersagt ist. Zwischen den beiden entfacht eine große, aber verbotene Liebe. Als ihre Beziehung entdeckt wird, verstoßen die Wächterengel Chulo aus ihrem Kreis. Er opfert sich für Rose und liefert sich den Gefallenen aus – die Verwandlung in einen von ihnen droht. Nur Rose kann ihn retten, tief in ihr schlummern gewaltige Fähigkeiten …

Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich die Grundidee interessiert. Eine Geschichte über Engel, wobei es auch böse Exemplare geben soll, welche Seelen jagen, hat mich angesprochen. Ich war auf die Umsetzung gespannt und hatte gehofft, dass die Liebesgeschichte geschickt in die Handlung mit eingebunden wurde. Doch leider wurde ich enttäuscht.
Gefühlreich wird die Geschichte erzählt. Viele Emotionen sind thematisiert wurden und oftmals stehen sie auch im Vordergrund. Man erfährt viel über das Gefühlschaos der Protagonistin Rose, welches wohl charakteristisch für einen Teenager ist. Der Schwerpunkt des Buches liegt meiner Meinung nach definitiv auf der emotionalen Ebene. Dies führte dazu, dass die Erzählung für mich persönlich etwas zu kurz kam. Mir haben Beschreibungen gefehlt, ich konnte keinen Zugang zur Geschichte finden, teilweise kam mir die actionreiche Spannung, die einen Konflikt zwischen den einzelnen Engelkategorien ja eigentlich haben müsste, einfach zu kurz und wurde kaum thematisiert. Auch hatte ich meine Probleme mit der Art des Erzählens. Dies führte wohl dazu, dass ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Oftmals hat mir die Spannung gefehlt, diverse Passagen habe ich als langwierig empfunden, sie haben das Buch ausgebläht und waren für die Handlung eigentlich unnötig.
Die Protagonistin namens Rose ist ein Teenager, sie hat ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall verloren und lebt daher mit ihrem Vater allein. Dieser ist recht wohlhabend, aber mehr an seiner Arbeit interessiert als an dem Leben seiner Tochter. Rose ist ein recht einfühlsames Mädchen, an sich hat sie recht typische Probleme. Dennoch steckt in ihr mehr als sie eigentlich ahnt. Der männliche Gegenpart ist Chulo, ein Engel, welcher Rose vor den gefallenen Engeln gerettet hat, obwohl er dies eigentlich nicht tun dürfte. Seine Entwicklung war recht interessant dargestellt. Auch erfährt der Leser einiges aus seiner Gedankenwelt. Er ist ein recht grüblerischer Engel, welcher über die Prinzipien der Welt, wie er sie kennt, nachdenkt. Recht schnell entwickelt sich eine Anziehung zwischen den beiden. Eine richtige Erklärung bzw. eine Basis für ihre Liebesbeziehung habe ich leider vergeblich gesucht. Auf mich wirkte diese recht konstruiert und platt. Mir hat auch in diesem Aspekt der Geschichte die Tiefe gefehlt.
Anhand des Klappentextes habe ich einfach mehr erwartet, vielleicht auch etwas anderes. Ich hatte gehofft, dass der Konflikt mit den gefallenen Engeln eher im Vordergrund steht. Dass ihre Geschichte ausgebaut wird, dass dadurch Spannung aufgebaut wird. Doch leider stand in diesem Buch definitiv die Liebesgeschichte im Vordergrund, welche auf mich leider auch noch konstruiert wurde. Ich bin für dieses Buch wohl einfach das falsche Publikum.
Das Ende ist so gestaltet, dass eine Fortsetzung der Geschichte denkbar wäre. Diverse Erzählstränge werden abgeschlossen, einige Aspekte bleiben jedoch offen.

Insgesamt konnte mich Lea Weiss mit ihrem Romantasy- Werk „Awaking – Das Erwachen der Gabe“ leider nicht überzeugen. Mir haben einfach die Tiefe und auch die fesselnde Handlung gefehlt. Vielleicht bin ich einfach auch mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Diese Geschichte werde ich, falls es eine Fortsetzung geben sollte, wohl nicht weiter verfolgen. Ich hatte mir mehr Handlung und weniger platte Liebesgeschichte erhofft. Diese Erwartung wurde jedoch nicht erfüllt. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.