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Veröffentlicht am 09.06.2017

Das Vermächtnis eines Onkels und eine Reise in die Antarktis

Das Ende vom Ende der Welt
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Format: E-Book
Dateigröße: 288 KB
Seitenzahl der fiktiven Print-Ausgabe: 51 Seiten
Verlag: Rowohlt E-Book (10. März 2017)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The End of the End of the World
Preis: 2,99€

Das ...

Format: E-Book
Dateigröße: 288 KB
Seitenzahl der fiktiven Print-Ausgabe: 51 Seiten
Verlag: Rowohlt E-Book (10. März 2017)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: The End of the End of the World
Preis: 2,99€

Das Vermächtnis eines Onkels und eine Reise in die Antarktis

Jonathan Franzen erbt von seinem Patenonkel einiges Geld. Ihm zu Ehren will er etwas Außergewöhnliches damit tun. Spontan entscheidet er sich für eine Reise in die Antarktis, bevor die ganz wegschmilzt. Auf dem Lindblad-Schiff Orion verbringt er drei Wochen mit anderen Menschen. Während Franzen vor allem Vögel beobachten will, sind viele Reisegäste nur dabei, um Fotos zu machen oder das Reiseziel auf einer Liste abzuhaken.

Auch die Klimaveränderung kommt natürlich zur Sprache. Allerdings wird alles nicht besonders ausführlich und tief behandelt. Es ist ja schließlich nur eine kurze autobiografische Erzählung.

Immer wieder erzählt Franzen auch von seiner Familie bzw. der seines Onkels, von Schicksalsschlägen, die er verarbeiten musste und trotzdem nie die Lebensfreude verlor.

Sprachlich lässt sich dieser Essay ganz gut und flüssig lesen. Das Einzige, was mich gestört hat, ist, dass Franzen seine Lebensgefährtin nicht beim Namen nennt, sondern sie immer nur als „die Kalifornierin“ bezeichnet.

Fazit:
Ganz nett, aber nicht weltbewegend.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 09.06.2017

Ein unbekannter Kipling

Stalky & Co.
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Gebundene Ausgabe: 436 Seiten
Verlag: Haffmans Verlag (2001)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3251203193
Originaltitel: Stalky & Co.

Ein unbekannter Kipling

Wenn man den Namen Rudyard Kipling hört, denkt man ...

Gebundene Ausgabe: 436 Seiten
Verlag: Haffmans Verlag (2001)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3251203193
Originaltitel: Stalky & Co.

Ein unbekannter Kipling

Wenn man den Namen Rudyard Kipling hört, denkt man in der Regel sofort an „Das Dschungelbuch“, wobei die meisten auch davon nur den Film kennen dürften oder ein Bilderbuch. Allenfalls „Kim“ haben manche Menschen außerdem schon gehört, aber wahrscheinlich nicht gelesen. So ist das Werk des Engländers Rudyard Kipling in seiner Gesamtheit doch eher unbekannt.

Auch ich wäre wohl nie auf die Idee gekommen, etwas von diesem Autor zu lesen, würde ich nicht bei der LovelyBooks Themen-Challenge mitmachen. Hierbei ist eine Aufgabe, ein Buch eines Literatur-Nobelpreisträgers zu lesen. Von all diesen - man möge mir verzeihen - angestaubten Herrschaften schien mir Kipling noch am interessantesten. Er erhielt den Nobelpreis im Jahr 1907.

„Stalky & Co“ erschien zuerst 1899 bei Macmillan & Co. in London und Doubleday & McClure Co. in New York. Danach gab es immer wieder Neubearbeitungen, neue Zusammenstellungen der enthaltenen Erzählungen und auch Neuübersetzungen. In Deutschland wurde „Stalky & Co“ erstmals 1909 veröffentlicht, allerdings in anderer Zusammenstellung als in der vorliegenden Ausgabe.

Das Buch trägt stark autobiografische Züge. Kipling erzählt darin aus seiner Schulzeit in einem Internat in North Devon, dem United Services College von Westward Ho!, wobei er seiner dichterischen Freiheit aber wohl viel Raum ließ. Es sind einzelne Episoden aus dem Schulalltag, Streiche, die die Schüler den Lehrern oder anderen Schülern spielen, auch mal eine minutiös erzählte Lateinstunde (mit dem vollen Übersetzungsgestammel eines Schülers). Auch wenn die einzelnen Geschichten nicht direkt zusammenhängen, sieht man doch einen roten Faden. Die Protagonisten (Stalky, McTurk und Beetle) werden immer älter und reifer.

Ich hatte anfangs große Probleme mit dem Schreibstil und der Sprache. Man merkt eben, dass es doch ein sehr altes Buch ist. Die Sprache ist sehr umständlich, hochgestochen; dann wird aber auch wieder ein fürchterlicher Dialekt gesprochen, wo man zweimal hinschauen muss, um den Sinn hinter den Wörtern zu begreifen.

Zwar fand ich die Erzählungen meistens ganz interessant, vor allem wirkten sie sehr authentisch, aber so, wie ein anderer Rezensent meinte, er wäre gerne auf diese Schule gegangen, empfinde ich bei Weitem nicht. Denn dort wurde geprügelt, was das Zeug hält, Tiere wurden gequält und die Neuen gepiesackt bis aufs Blut. Die Schüler fanden das normal. Auch die Willkür der Lehrer wurde klaglos akzeptiert. Naja, nicht ganz. Sie wurde durch Streiche geahndet. ;)

Fazit:
Es war einerseits interessant, mich durch dieses Buch zu arbeiten, um einen Einblick in die Welt vor über hundert Jahren zu bekommen, andererseits hat es mir aber auch einiges abverlangt. Ein reines Lesevergnügen war es nicht.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 31.05.2017

Nicht gerade der spannendste Eberhofer-Band

Weißwurstconnection
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Medium: 7 Audio CDs
Länge: ungekürzte Lesung, Laufzeit 8h 20min
Verlag: Der Audio Verlag (11. November 2016)
Sprecher: Christian Tramitz
ISBN-13: 978-3862318216
auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich

Nicht ...

Medium: 7 Audio CDs
Länge: ungekürzte Lesung, Laufzeit 8h 20min
Verlag: Der Audio Verlag (11. November 2016)
Sprecher: Christian Tramitz
ISBN-13: 978-3862318216
auch als Taschenbuch und als E-Book erhältlich

Nicht gerade der spannendste Eberhofer-Band (Hörbuch-Rezension)

Inhalt:
In NIederkaltenkirchen hat nach langem Hin und Her nun endlich das Luxus-Spa-Hotel eröffnet. Da macht sich gleich zu Anfang ein Toter in der Hotelbadewanne natürlich gar nicht gut. Und deshalb soll der Eberhofer die Leiche möglichst diskret entsorgen und ebenso diskret ermitteln. Zu diesem Zweck schleust sich der Birkenberger Rudi undercover ins Hotel ein.

Die Susi muss aus ihrer Wohnung raus, der Vermieter hat Eigenbedarf angekündigt. Doch wo soll sie mit dem Paulchen nur hin? Die Oma, der Leopold und die Susi sind sich bald einig: Ein Doppelhaus soll gebaut werden für den Leopold und seine Familie und für den Franz mit Anhang. Nur dass der Franz so gar nicht begeistert ist von dieser Idee …

Meine Meinung:
Ich bin ja ein großer Fan dieser Reihe um das bayrische Großmaul und Urgestein Franz Eberhofer, Verzeihung: Kommissar Eberhofer. Aber ich habe den Eindruck, so langsam ist die Luft raus. Die Kriminalfälle laufen immer mehr nebenher und es mangelt ihnen an Spannung - so auch beim aktuellen Fall. Dieses Mal konnte mich aber auch der private Handlungsstrang nicht hinter dem Ofen hervorlocken. Es passiert einfach zu wenig Spektakuläres. Selbst die Beziehung zum Leopold wirkt irgendwie weichgespült. Dem Eberhofer fehlt sein früherer Biss.

Genial wie immer ist aber der Sprecher Christian Tramitz. Ich würde jedem empfehlen, sich die Eberhofer-Krimis von ihm vorlesen zu lassen und nicht selbst zu lesen. Wie Tramitz die einzelnen Charaktere imitiert, ist ganz große Klasse. Man erkennt sofort, wer gerade spricht, allein am Tonfall oder der Stimmlage oder dem Näseln oder oder … Dabei trifft er den flapsigen Ton des Romans ganz genau. Nur um diesen Sprecher zu hören, lohnt sich das Hörbuch schon :)

Die Reihe:
1. Winterkartoffelknödel
2. Dampfnudelblues
3. Schweinskopf al dente
4. Grießnockerlaffäre
5. Sauerkrautkoma
6. Zwetschgendatschikomplott
7. Leberkäsjunkie
8. Weißwurstconnection

★★★☆☆

Veröffentlicht am 10.05.2017

Interessante Story, aber mit Längen

Der Mann, der zu träumen wagte
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Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (23. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810530318
Originaltitel: The Best of Adam Sharp
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich ...

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger (23. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810530318
Originaltitel: The Best of Adam Sharp
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Interessante Story, aber mit Längen

Inhalt:
Als 26-Jähriger arbeitete Adam Sharp für einige Monate in Australien und verliebte sich in die junge Schauspielerin Angelina. Doch ihre Beziehung sollte keine Zukunft haben. Nun lebt er schon seit vielen Jahren mehr oder weniger glücklich mit seiner Lebensgefährtin Claire in Norwich, England.

Nach 22 Jahren Funkstille erreicht Adam eine E-Mail von Angelina: „Hi.“ Was erwartet Angelina als Antwort? Was will sie nach so langer Zeit von Adam? Bedeutet Angelina ihm noch irgendwas? Dies sind die Fragen, denen sich Adam im Folgenden stellen muss.

Meine Meinung:
Ich hatte mich sehr auf den neuen Roman von Graeme Simsion gefreut, denn die Rosie-Dilogie hat mich restlos begeistert. Natürlich habe ich hier nicht dasselbe in Grün erwartet, aber auch nicht diesen krassen Gegensatz. Die Rosie-Bücher sprühen vor Witz und Charme – beides sucht man hier vergeblich.

Der Protagonist Adam Sharp erzählt in der Ich-Form, und das kommt recht trocken rüber, so nach dem Motto: Ich machte dies, dann machte ich das. Obwohl man dem Protagonisten ganz nahe und die Story eigentlich sehr von Gefühlen geprägt sein sollte, vermisste ich hier ebendiese Gefühle. Da kam einfach nichts bei mir an. Hier muss ich anmerken, dass mir weder Adam noch Angelina und auch nicht die Partner der beiden wirklich sympathisch waren. Auf eine gewisse Weise wirkten alle Beteiligten irgendwie berechnend auf mich und nicht offen und ehrlich.

So konnte mich der Autor also leider nicht durch seinen Schreibstil fesseln. Die Handlung ist da schon besser. Die Beziehungskonstellationen sind nicht gerade alltäglich. Und auch wenn ich mit einigen unmoralischen Handlungsweisen nicht einverstanden bin, konnte ich sie doch nachvollziehen. Interessant waren diese Interaktionen auf jeden Fall, und mit der ein oder anderen Wendung konnte Simsion mich auch kurz überraschen.

Musik spielt eine große Rolle in diesem Roman, und der Autor empfiehlt, die im Anhang aufgelisteten Songs beim Lesen zu hören. Es sind Songs, die zur jeweiligen Situation passen und die Emotionen widerspiegeln sollen. Da mir die meisten der Lieder bekannt sind, habe ich meinen Lesefluss lieber nicht ständig unterbrechen wollen. Im Nachhinein denke ich, ich hätte es vielleicht doch besser gemacht, um die Gefühle, die ich beim puren Lesen vermisste, an mich herankommen zu lassen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 06.05.2017

Leicht enttäuschend

Was die Spiegel wissen (Band 3)
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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Loewe (21. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785583302
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Blue Lily, Lily Blue

Dies ist der 3. Band der Raven ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Loewe (21. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785583302
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Blue Lily, Lily Blue

Dies ist der 3. Band der Raven Boys-Reihe. Meine Rezension kann daher Spoiler zu den ersten beiden Bänden enthalten. Diese sollte man auf jeden Fall gelesen haben, bevor man mit Band 3 beginnt. Sonst wird man der Handlung nicht folgen können.

Leicht enttäuschend

Inhalt:
Die Raven Boys und Blue sind immer noch auf der Suche nach dem walisischen König Glendower. Sie scheinen ihrem Ziel keinen Schritt näher zu kommen. Dann erfahren sie, dass in Cabeswater drei Schlafende sind, von denen einer geweckt werden soll, einer aber auf keinen Fall. Doch wie sollen sie wissen, wer welcher Schlafende ist?

Außerdem müssen sie sich mit einem alten Feind herumschlagen, Blues Mutter Maura ist spurlos verschwunden und zwischen den Jungs gibt es immer wieder Streit. Währenddessen fällt es Blue und Gansey immer schwerer, ihre Gefühle zu zügeln. Und dann steht ja auch immer noch Ganseys Tod im Raum …

Meine Meinung:
Nachdem mich die ersten beiden Bände dieser Reihe vollkommen begeistern konnte, hat mich der dritte leider ein bisschen enttäuscht. Er schließt nahtlos an den zweiten an, doch während es dort viel Action gab, passiert nun erst mal … nichts. Und das etwa über die erste Hälfte des Buches. Okay, ich übertreibe vielleicht ein bisschen. Es passiert nicht nichts, aber doch sehr wenig. Plätscher, plätscher … Ich musste mich immer wieder zum Weiterlesen zwingen.

Zum Glück ist Maggie Stiefvaters Schreibstil einfach toll, poetisch, bildhaft, mystisch wie die Handlung selbst. Die Atmosphäre wird daher gut ausgedrückt. Es herrscht eine stetige Melancholie, die aber immer wieder kurzzeitig durch humorvolle Dialoge aufgelockert wird.

Durch die häufigen Perspektivwechsel kann man sich in viele der Charaktere gut einfühlen, da die Handlung aus verschiedenen Richtungen beleuchtet wird. Das fand ich sehr gelungen.

Und glücklicherweise kommt die Handlung ab der Hälfte etwa auch mehr in Fahrt. Nun passiert wirklich etwas, es wird interessant, während ich anfangs das Gefühl hatte, hier müssten einfach Seiten gefüllt werden.

Wir lernen in diesem Band vor allem Adam und Ronan besser kennen, aber auch Blue. Lieb gewonnene bekannte Figuren sind ebenso dabei wie auch neue, die einen wichtigen Beitrag leisten. Sie alle sind gut ausgearbeitet und mit einer ausreichenden Tiefe und Vielschichtigkeit versehen.

Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, sodass ich froh bin, dass ich den Abschlussband bereits hier habe und gleich weiterlesen kann.

Die Reihe:
1. Wen der Rabe ruft
2. Wer die Lilie träumt
3. Was die Spiegel wissen
4. Wo das Dunkel schläft

★★★☆☆