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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2022

solider Reihenstart

Hafenmörder
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Ein historischer Krimi angesiedelt im schönen Hamburg. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man hier zugreift.

Es ist eine Art von Regionalkrimi, also nicht allzu blutig aber mit schönen Details ...

Ein historischer Krimi angesiedelt im schönen Hamburg. Da kann man nicht viel falsch machen, wenn man hier zugreift.

Es ist eine Art von Regionalkrimi, also nicht allzu blutig aber mit schönen Details der Hansestadt und seiner Bewohner. Der Schreibstil ist leicht und unterhaltsam und verleitet zum schnellen Weglesen. An mancher Stelle hätte ich mir fast ein wenig mehr Ausführlichkeit und gerne auch ein paar Details gewünscht. Und die Spannungsschraube wird erst im letzten Drittel wirklich angezogen.

Der Kriminal-Fall und das Figurenensemble halten sich dramaturgisch die Waage, wobei der Bakteriologe Carl-Jacob Melcher mit seinem ungewöhnlichen Beruf aus anderen Büchern des Genres herausragt und ich gerne noch mehr über ihn und seine Arbeit erfahren würde. Die historischen Fakten sind unaufgeregt und wie selbstverständlich eingearbeitet.

Solider Reihenerstling.

Veröffentlicht am 11.04.2022

nette Geschichte

Weil ich dich liebe, deine Annie
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Annie und ihr Mann Sam betreiben im schönen Maine einen kleinen Fastfood-Laden in dem sie ihrer Stamm-Kundschaft ganz spezielle Sandwiches verkaufen. Es läuft gut. Pläne für eine Vergrößerung werden geschmiedet. ...

Annie und ihr Mann Sam betreiben im schönen Maine einen kleinen Fastfood-Laden in dem sie ihrer Stamm-Kundschaft ganz spezielle Sandwiches verkaufen. Es läuft gut. Pläne für eine Vergrößerung werden geschmiedet. Wegen ungewollter Kinderlosigkeit sind die beiden zu einem sehr eingeschworenen Duo zusammengewachsen. Annie verwöhnt und betüttelt ihren Sam. Er ist liebevoll, nachgiebig und lässt sich gerne von ihr bemuttern. Als Annie eine dramatische Krebsdiagnose bekommt, hat sie Angst, ihrem Mann die Wahrheit zu sagen und fängt erst mal an, schriftlich alles festzuhalten, was er über das Leben ohne sie und wie alles funktioniert wissen sollte. Dabei wird sie irgendwann von ihrer Mutter dabei erwischt. Und die versucht nun ihrerseits, Annies Rettung in die Hand zu nehmen.

Gefallen hat mir zum einen das farbenfrohe Cover, zum anderen der angenehm zu lesende Erzählstil. Einfühlsam, manchmal ein wenig ironisch und mit einer Spur Situationskomik. Unterhaltsame Dialoge und eine eigentlich vielversprechend-dramatische Ausgangslage. Am Ende hat sich die Autorin aber nicht ganz getraut, das Thema und seine Ernsthaftigkeit ganz durchzuziehen und verwässert den Plot mit einem schon sehr positiven Ende. Schade, da wäre mit etwas Mut noch mehr drin gewesen. So bleibt es eine nette Geschichte für zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 08.04.2022

düstere Erkenntnisse

Den Wölfen zum Fraß
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Michael Wolphram ist pensionierter Lehrer des Chapleton College. Als in seiner Nachbarschaft eine junge Frau ermordet wird, fällt der Verdacht bald auf ihn. Nachdem die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht ...

Michael Wolphram ist pensionierter Lehrer des Chapleton College. Als in seiner Nachbarschaft eine junge Frau ermordet wird, fällt der Verdacht bald auf ihn. Nachdem die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht schnell genug erwünschte Ergebnisse liefert, wird der Verdacht in der Presse lanciert. Der Verdächtigte wird den Wölfen der Presse zum Fraß vorgeworfen.

Es handelt sich um keinen Krimi oder Thriller im eigentlichen Sinne, auch wenn ein Mord den Auslösemechanismus aktiviert. Zwei große Themen beherrschen diesen Roman. Zum einen die himmelschreienden, unmenschlichen Zustände in Schulen und Internaten zur damaligen Zeit. Zum anderen die Macht der Presse, die einen Mann in den Abgrund reißen kann, egal, ob seien Schuld bereits bewiesen ist oder nicht.

Eine anspruchsvolle kraftvoll-düstere Lektüre. Man sollte sich etwas Zeit und Interesse für dieses Buch nehmen. Die Sprache des Autors besitzt eine unglaubliche Intensität der er manchmal aber etwas die Spannung opfert.

Veröffentlicht am 08.04.2022

Thrill mit Mysterie

HOME – Haus der bösen Schatten
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"Home" war mein erstes Buch dieser Autorin. Wie im Klappentext schon angedeutet, ist es über weite Strecken eine Geschichte, die unterschwellig auch eine Horrorgeschichte sein möchte. Wobei der Horror ...

"Home" war mein erstes Buch dieser Autorin. Wie im Klappentext schon angedeutet, ist es über weite Strecken eine Geschichte, die unterschwellig auch eine Horrorgeschichte sein möchte. Wobei der Horror von Anfang an düster und bedrohlich daherkommt und sich in einem Haus manifestiert. Für Horror-Fans wohl ein bekanntes Sujektmerkmal. Für mich als Thrillerleserin durchaus ungewohnt und ich musste mich erst mal drauf einlassen. Aber es liest sich spannend und man folgt der Hauptdarstellerin gerne, da sie ebenfalls einen skeptischen und eher realistischen Blick auf die Welt haben möchte und die Kindheitsängste versucht auf logische Weise zu erklären. Über den Plott verrate ich nicht mehr, denn das Buch lebt davon, dass man als Leser miträtseln und unsicher ist, wo die Reise hinführen wird.

Ich fühlte mich gut unterhalten. Ein solider Psychothriller mit Mysterytouch.

Veröffentlicht am 13.03.2022

hat mir gefallen

Ein Giro in Triest
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Gaetano Lamprecht, arbeitet als Ispettore bei der Triestiner Polizei. Als Nationalisten drohen, die Särge des ermordeten Thronfolgerehepaars zu stehlen wird Gaetano beauftrag die Täter zu finden. Dabei ...

Gaetano Lamprecht, arbeitet als Ispettore bei der Triestiner Polizei. Als Nationalisten drohen, die Särge des ermordeten Thronfolgerehepaars zu stehlen wird Gaetano beauftrag die Täter zu finden. Dabei deckt er eine weitverzweigte Veschwörung auf und gerät in größte Gefahr.

Gefallen hat mir vor allem das historische und das italienische Setting. Hier kann der Roman punkten. Auch der private Gaetano ist sympathisch. Als leidenschaftlicher Radsportler ist seine Fitness und sein sportliches Können ein Pluspunkt bei den Ermittlungen.

Der Fall an sich ist teilweise etwas verworren und hat im Mittelteil ein paar Längen. Dafür ist das letzte Drittel sehr spannend und man muss es in einem Rutsch fertig lesen. Ich würde sagen, es ist ein Krimi, der das typische ItalienFeeling hat. Das muss man mögen, denn trotz der hochpolitischen Dimension hat der Grundton eine Leichtigkeit, der von Kochgerüchen und Radrennen untermalt wird.