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Veröffentlicht am 09.05.2022

Auftakt eines Fantasy-Epos auf drei Ebenen

Das Buch des Wisperns (Die Gilead-Saga 1)
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Vielschichtig aber sehr lang.

Seit seiner Geburt weiß Hakim, dass sein Leben ein frühes Ende finden wird, wenn es ihm nicht gelingt, einen tödlichen Familienfluch zu brechen. Zur gleichen Zeit versucht ...

Vielschichtig aber sehr lang.

Seit seiner Geburt weiß Hakim, dass sein Leben ein frühes Ende finden wird, wenn es ihm nicht gelingt, einen tödlichen Familienfluch zu brechen. Zur gleichen Zeit versucht Finn sich in einer Welt zurechtzufinden, die nicht die seine ist. Bei einem Sturz in einen Brunnen hat er scheinbar sein Gedächtnis verloren. Und weit oben im Norden ist Berit mit den anderen Frauen ihres Dorfes auf der Flucht vor einer unheimlichen Bedrohung, die ihrem Vater und allen anderen Männern das Leben gekostet hat.

Diese drei sind die Protagonisten, mit jeweils einem eigenen Handlungsstrang. Die verschiedenen Geschichten werden von Kapitel zu Kapitel abwechselnd erzählt. Irgendwie hängen sie zusammen. Aber es dauert bis zum Ende des Buches, bis man annähernd durchschaut hat, was genau das ist. Jede für sich, fand ich die Geschichten aber sehr interessant. Besonders Berit gefällt mir sehr gut. Da aber der große Ganze erst sehr spät deutlich zu erkennen ist, braucht man schon Ausdauer und muss sich auf die wechselnde Handlung einlassen, bevor man das Geflecht des Autors durchschaut.
Dafür findet man in der Welt einige bekannte Motive wieder. Die Welt dieses Buches ähnelt unserer realen Welt in einer nicht näher bestimmten, mittelalterlichen Zeit. Die verschiedenen Kulturen werden anschaulich und detailreich beschrieben.

Peter Schwindt hat einen ausdrucksstarken Stil, der den Leser direkt in das Buch hineinzieht. Trotz der wechselnden Perspektiven konnte mich der Spannungsbogen fesseln und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Das dieses Buch aber ein erster Teil einer Trilogie ist, muss ich wohl noch eine Weile abwarten, bis meine Neugier befriedigt wird.

Fazit:
Eine vielschichtige und faszinierende Welt, interessante Charaktere und eine komplexe Handlung sind die Zutaten. Das Ergebnis schmeckt vielleicht nicht jeden. Ich bin aber auf jeden Fall neugierig und freue mich auf einen Nachschlag!

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Albtraum im Paradies

Lady Blake und das Grab im Meer
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Fantastisches Setting und interessante Protagonistin.

Lady Veronica Blake, Hofdame im Ruhestand, ermittelt auf eigene Faust, als die beste Freundin ihrer Tochter auf der Insel Mustique verschwindet. ...

Fantastisches Setting und interessante Protagonistin.

Lady Veronica Blake, Hofdame im Ruhestand, ermittelt auf eigene Faust, als die beste Freundin ihrer Tochter auf der Insel Mustique verschwindet. Der junge Polizist Solomon Nile ist wenig begeistert, kann ihre Hilfe aber gut brauchen, da Amanda Fortini nicht die einzige bleibt, die aus der illustren Gesellschaft der Insel verschwindet.

Cosy-Crime in tropischem Setting. Mustique ist eine absolut traumhafte Kulisse, die von Anne Glenconner sehr detailreich und lebendig beschrieben wird. Und die Stimme von Felicity Grist bringt einem das Rauschen des Meeres und die warmen Temperaturen nach Hause.

Neben dem Setting hat mich auch die Protagonistin Lady Veronica Blake überzeugt. Eine resolute und anpackende Frau, der man ihr Alter meist nicht anmerkt. Außer sie schwelgt gerade in Erinnerung. Diese Abstecher halten sich aber in Grenzen und sorgen für ein wenig mehr Tiefe bei den Nebenfiguren.
Dass Lady Vi eine Hofdame Prinzessin Margarets im Ruhestand ist, spielt für den Fall allerdings keine Rolle. Schade eigentlich. Ich mag Verbindungen zu den britischen Royals immer gerne. Da hier aber von einem "ersten Fall" die Rede ist, kommt dieser Aspekt der Hauptfigur vielleicht ein anderes Mal zum Tragen.

Die Handlung verläuft spannend und flüssig. Und die Auflösung hat mich doch sehr überrascht. Die Sprecherin passte für mich sehr gut zum Buch. Insgesamt also ein rundum gelungenes Paket.

Fazit:
Als Lektüre im Sommerurlaub oder als kleine Flucht aus trüben Herbst- oder Wintertagen, für beide ist dieser Krimi wunderbar geeignet. Tolle Figuren, spannende Handlung und traumhaftes Setting. Lohnt sich!

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Märchenstunde im australischen Outback

Papier & Blut
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Neue Details zum Eisernen Druiden aber schwächere Story für Teil 2.

“Papier & Blut” ist der zweite Band der Siegelmagier-Reihe von Kevin Hearne (Die Chroniken des eisernen Druiden). Diesmal verschlägt ...

Neue Details zum Eisernen Druiden aber schwächere Story für Teil 2.

“Papier & Blut” ist der zweite Band der Siegelmagier-Reihe von Kevin Hearne (Die Chroniken des eisernen Druiden). Diesmal verschlägt es den sympathischen Schotten und seinen vorlauten Hobgoblin nach Australien, auf eine Rettungsmission. Überraschend mit von der Partie ist ein gewisser Druide mit seinem Wolfshund Oberon.

Ich empfand diesen Band als deutlich schwächer, als noch Band 1. Die Rahmenhandlung ist an sich sehr spannend. Allerdings ist der Weg zum Finale eher zäh. Die Figuren begeben sich auf eine längere Wanderung, die immer wieder durch kleine Geschichten aufgelockert wird, die sie sich gegenseitig erzählen. So weit, so unterhaltsam. Aber ein fesselnder Spannungsbogen sieht irgendwie anders aus. Abgesehen davon geht es diesmal sehr blutig und auch arg eklig zu.

Trotz schwächelndem Handlungsaufbau hagelt es immer wieder bissige Kommentare und Hobgoblin Buck Foi ist wieder der Comic Relief. Man muss allerdings mit ziemlich vulgären Sprüchen und Flüchen umgehen können. Doch irgendwie konnte mich das diesmal nicht so packen. Aber ich mag die Figuren nach wie vor. Besonders spannend fand ich, dass der eiserne Druide Teil des Abenteuers ist und auch Oberon wieder einen Auftritt hat.

Fazit:
Bekannte und liebgewonnene Figuren werden durch neue Gesichter ergänzt. Leider schwächelt die Handlung etwas. Ich hoffe das bessert sich im nächsten Band.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Uffbasse, de monnemer Türk will wosch sogge

Ankommen
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Eine Biografie mitten aus dem Leben.

Rabenschwarzen Prinzessinnenhaar, monnemer Dialekt und eine Vorliebe für Hardrock. Schon klar, über wen wir hier sprechen, oder?
In “Ankommen” plaudert der Türk mit ...

Eine Biografie mitten aus dem Leben.

Rabenschwarzen Prinzessinnenhaar, monnemer Dialekt und eine Vorliebe für Hardrock. Schon klar, über wen wir hier sprechen, oder?
In “Ankommen” plaudert der Türk mit den vielen Gesichtern aus dem Nähkästchen. Und die Jugend und das Leben von Bülent Ceylan (sprich Tschäilan) waren und sind ziemlich ereignisreich. Vom Kennenlernen seiner Eltern, bis zu den ersten Bühnenerfahrungen als Rocker und später als Comedian und den Schwierigkeiten bis dorthin. Wir sind hautnah dabei und dürfen auch an den emotionalen Hintergründen teilhaben.

So sympathisch und bodenständig, wie er im TV oder auf der Bühne rüber kommt, ist er auch in seiner eigenen Biografie. Ich durfte das Hörbuch genießen, dass vom Autor selbst gelesen wird. Das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt. Man kann sich einfach noch viel besser in das Geschriebene bzw. Gelesenen einfühlen. Das Buch wird lebendiger und emotionaler. Auch wenn die einzelnen Lebensstationen nicht immer zum Lachen sind, ist das Buch sehr humorvoll. Dabei nimmt sich Bülent Ceylan selbst nicht allzu ernst.

Fazit:
Wer schon immer den Menschen hinter dem Türk mit den Hoar kennen lernen wollte, bekommt hier einen wunderbaren Einblick. Emotional, bodenständig und nah am “normalen” Leben. Sympathisch gelesen vom Autor selbst. Wer Bülent Ceylan mag, wird dieses Buch lieben.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Feminismus ist nichts zum Lachen

Es kann nur eine geben
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Pointierte Abrechnung mit der Gesellschaft und ihren Frauen.

Man kennt sie als Stimmungskanone auf diversen Bühnen. Offensiv, sarkastisch und selbstironisch nimmt sie Männer und Frauen gleichermaßen auf ...

Pointierte Abrechnung mit der Gesellschaft und ihren Frauen.

Man kennt sie als Stimmungskanone auf diversen Bühnen. Offensiv, sarkastisch und selbstironisch nimmt sie Männer und Frauen gleichermaßen auf die Schippe. Aber Comedy ist bei Weitem nicht alles, was Carolin Kebekus zu bieten hat.
Als engagierte Feministin setzt sie sich detailliert und treffsicher mit den Problemen der Frauen in unserer Gesellschaft auseinander. In ihrem Buch “Es kann nur eine geben” zeigt sie auf, welche Hürden sie in der Gesellschaft aber auch in der Einstellung jeder Frau sieht. Was hindert uns daran, echte Gleichberechtigung und Gleichstellung zu erlangen?

Ich durfte das Hörbuch, gesprochen von der Autorin selbst, genießen. Der Ton ist dabei ähnlich, wie bei einem Bühnenprogramm von Carolin Kebekus. Etwas laut, direkt und mit dem richtigen Witz, an der richtigen Stelle. Es werden Situationen und Pro­b­le­ma­tiken beschrieben, die viele von uns (egal welchen Geschlechts) sicherlich schonmal im Alltag erlebt haben. Bei einigen macht man sich garnicht bewusst, dass sie massiv diskriminierend und frauenfeindlich sind. Wir empfinden sie, leider Gottes, einfach als normal. Insofern hat dieses Buch nicht nur einen großen Unterhaltungswert. Es öffnet einem auch die Augen.
Dabei taucht ein (scheinbarer) Fakt immer wieder auf: Eine Frau reicht, mehr brauchen wir nicht.

Ich würde mich selbst nicht unbedingt als Feministin bezeichnen. Aber auch ich bemerke immer wieder, dass nicht alle Menschen gleich sind. Und da ich die Art, wie Carolin Kebekus ihre Bühnenprogramme präsentiert, sehr mag, war ich neugierig auf dieses Buch.
Ich habe sehr viel gelernt. Vor allem, dass ich selbst all die Jahre sehr viel nicht bemerkt habe, und was ich tun kann um eine kleine Veränderung zu bewirken. Der Ton des Buches hat mich total überzeugt. Und dass hier nicht nur mit den Männern oder der Politik abgerechnet wird, sondern mit Film und Fernsehen, Märchen und auch den Frauen selbst, hat mir besonders gut gefallen.

Fazit:
Der Ton ist sicher nicht jedermanns/-fraus Sache. Doch das Thema ist aktueller den je und sollte viel öfter auf diese Art behandelt werden. Auch oder vor allem für Leser, die bisher wenig mit Feminismus am Hut haben, dringend lesenswert!

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