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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2022

Eindringlich und berührend

Sanfte Einführung ins Chaos
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Ein Mann und eine Frau, beide Anfang 30, zusammenlebend und doch sind sie in ihrer Beziehung noch nicht angekommen. Und auch die Erwartungen an das Leben sind unterschiedlich. Er (Daniel) hat der frühe ...

Ein Mann und eine Frau, beide Anfang 30, zusammenlebend und doch sind sie in ihrer Beziehung noch nicht angekommen. Und auch die Erwartungen an das Leben sind unterschiedlich. Er (Daniel) hat der frühe Verlust seines Vaters geprägt. Dieses Gefühl des Verlassenwerdens ist immer im Hinterkopf und als Junge schwor er sich, sein Kind niemals zu verlassen. Sie (Marta) hat genaue Zukunftspläne – aber ein Kind gehört definitiv nicht dazu.
Er fürchtet die Veränderung und will seine Vergangenheit festhalten. Sie will Neues und plant schon eine berufliche Änderung, die sich in eine andere Stadt führt. Er will ankommen, sie ist auf dem Sprung.
Die Zerrissenheit von Daniel und Marta in der neuen Situation einer ungewollten Schwangerschaft hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet. Das Buch war eindringlich und berührend. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Leser von zeitgenössischer Literatur.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Schwer einzuordnen

Eine Feder auf dem Atem Gottes
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Dies war mein zweites Buch von Sigrid Nunez. Und genauso wie bei „Was fehlt dir“, fällt es mir auch bei „Eine Feder auf dem Atem Gottes“ schwer, es einzuordnen. Was genau habe ich da eigentlich gelesen? ...

Dies war mein zweites Buch von Sigrid Nunez. Und genauso wie bei „Was fehlt dir“, fällt es mir auch bei „Eine Feder auf dem Atem Gottes“ schwer, es einzuordnen. Was genau habe ich da eigentlich gelesen? Eine fiktive Geschichte oder doch ein autobiographischer Roman? Ich bin mir nicht sicher, zudem es auch kein Nachwort gibt, welches diese Frage klären würde.

In Bruchstücken erzählt die Autorin zunächst die Geschichte ihrer Eltern. Gerade diese beiden Kapitel über Chang und Christa (was für eine ungewöhnliche Namenskonstellation) haben mir außerordentlich gut gefallen. Die Sprache war lebendig und bildhaft, die Figuren zum Greifen nah. In der zweiten Hälfte lernen wir dann die junge Sigrid kennen, ihre Träume und Ängste. Auch hier war ich noch ganz gefesselt von diesem ungewöhnlichen Roman. Der vierte Abschnitt hat mich dann leider etwas enttäuscht. Die Liebesgeschichte mit Vadim war nicht ganz so meins.

Insgesamt war es aber eine tolle Lektüre und für Liebhaber zeitgenössischer Literatur absolut zu empfehlen. Insbesondere dieses „Fremdsein“ in der eigenen Familie ist mir sehr Nahe gegangen. Frau Nunez hat wirklich einen großartigen Erzählstil und ich freue mich schon auf den nächsten Roman von ihr.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Ungewöhnlich

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Das Buch behandelt ein Thema, über das ich bisher noch nie nachgedacht habe. Wer ist das eigentlich, der die Posts auf unseren unzähligen Plattformen kontrolliert und nach welchen Richtlinien? Und was ...

Das Buch behandelt ein Thema, über das ich bisher noch nie nachgedacht habe. Wer ist das eigentlich, der die Posts auf unseren unzähligen Plattformen kontrolliert und nach welchen Richtlinien? Und was macht das mit einem?

Die Umsetzung fand ich spannend und ungewöhnlich gemacht. Es war vielleicht nicht unbedingt, das was ich erwartet habe – aber gelohnt hat es sich trotzdem.

Ich hätte mir aber durchaus mehr Seiten gewünscht. Das dünne Büchlein war ruck zuck durchgelesen und am Ende war ich leider nicht schlauer als vorher. Aus der Thematik hätte man noch so viel mehr machen können. Zudem mir der Schreibstil von Hanna Bervoets außerordentlich gut gefallen hat.

Vielleicht noch kurz zum Cover. Optisch wirklich schön – nur finde ich es absolut nichtssagend. Schade, dass die Verlage aktuell so in Pastellfarben schwelgen. Leider sagt so ein Cover so gar nichts über ein Buch aus.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Isabel Allende hat wieder einen großartigen Roman geschrieben

Violeta
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An Hand Violeta Del Valle, geboren während der spanischen Grippe 1920, gestorben während der Corona Pandemie 2020, beschreibt Isabel Allende das Leben und Überleben einer Frau in Südamerika.

Als jüngstes ...

An Hand Violeta Del Valle, geboren während der spanischen Grippe 1920, gestorben während der Corona Pandemie 2020, beschreibt Isabel Allende das Leben und Überleben einer Frau in Südamerika.

Als jüngstes von fünf Kindern und einziges Mädchen einer wohlhabenden Familie, wächst Violeta zunächst sehr behütet auf. Infolge der Weltwirtschaftskrise zerrinnt das Vermögen der Familie, so dass sie mit Sack und Pack bei Bekannten in einer sehr ländlichen und armen Gegend unterkommen müssen. Doch für Violeta ist das eher ein Segen. Das recht verwöhnte Mädchen lebt regelrecht auf und entwickelt sich zu einer starken Frau.

Die nächsten Jahrzehnte sind geprägt durch Liebe, Arbeit und Familie. Und dabei webt die Autorin die geschichtlichen Höhen und Tiefen des Kontinents wunderbar in die Geschichte ein. Beim Lesen war Google mein ständiger Begleiter, um die geschichtlichen Aspekte nachzulesen und zu vertiefen.

Isabel Allende kann einfach wunderbar schreiben und man lernt auch gleichzeitig etwas dabei. Für mich einer der besten Romane von ihr.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Vier Schwestern und eine schwierige Mutter

Sommerschwestern
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Vier Schwestern, die wahrlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Als Kinder haben sie ständig untereinander konkurriert – nur während des jährlichen Urlaubs im holländischen Bergen, wurde aus ...

Vier Schwestern, die wahrlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Als Kinder haben sie ständig untereinander konkurriert – nur während des jährlichen Urlaubs im holländischen Bergen, wurde aus der Konkurrenz Geschwisterliebe. Dann waren sie die Sommerschwestern. Doch gerade in diesem Idyll kam ihr Vater ums Leben und damit änderte sich damals alles.

Mittlerweile sind die Schwestern erwachsen und mehr oder weniger in ihrem Leben angekommen. Eines Tages überrascht ihre etwas schwierige Mutter sie mit einer spontanen Einladung in das damalige Feriendomizil. Und alle fragen sich, was ihre Mutter mit dieser Einladung bezweckt.

Mir haben die Beschreibungen der vier Schwestern wirklich gut gefallen. Selber mit ich die jüngste von drei Schwestern und konnte mich in einigen Situationen sehr gut wiederfinden. Ganz besonders habe ich in Helen in mein Herz geschlossen.

Ich hätte mir allerdings noch mehr Tiefe gewünscht. Vieles blieb an der Oberfläche. Es handelt sich hier eher um einen Wohlfühlroman und so sollte man ihn letztendlich auch lesen.

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