Platzhalter für Profilbild

heinoko

Lesejury Star
offline

heinoko ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit heinoko über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2022

Für mich nur in Teilen nützlich

WW - Italien
0


Die WW-Gruppe an meinem Wohnort war für mich für viele Monate eine sehr wichtige Anlaufstelle, rundum hilfreich, was sich nicht nur in einer beeindruckenden Gewichtsabnahme zeigte. Gerade auch die die ...


Die WW-Gruppe an meinem Wohnort war für mich für viele Monate eine sehr wichtige Anlaufstelle, rundum hilfreich, was sich nicht nur in einer beeindruckenden Gewichtsabnahme zeigte. Gerade auch die die zugewandte und respektvoll-verständnisvolle Kursleitung gewann ich mühelos die notwendige Motivation für eine grundsätzliche Lebensstiländerung. Doch das Studio wurde ohne Nachfolge für immer geschlossen, und dadurch und durch Krankheit verlor ich wieder all das früher Errungene und vor allen Dingen jegliche Motivation. Umso mehr freute ich mich über das vorliegende Buch, von dem ich mir einen neuerlichen Schub in die richtige Richtung erhoffte.

Das Buch tut auch alles dafür, was ein Buch leisten kann: Es informiert über alles Wichtige, um sowohl Gesundheit und Gewicht gleichermaßen im Blick zu haben, und das in wohltuend kurzer Form. Es ist sehr übersichtlich und typographisch ansprechend gestaltet. Gekonnt fotografisch in Szene gesetzte Abbildungen im Rezeptteil machen Appetit. Sicher für WW-Mitglieder wertvoll sind die QR-Codes, mit deren Hilfe angemeldete Mitglieder die jeweiligen Personal-Points zum jeweiligen Rezept sofort auf ihrer App ersehen und das Rezept abspeichern können. Einige wenige QR-Codes verweisen auf die Möglichkeit entsprechender Koch-Tipps, hinter denen sich jedoch einerseits WW-Werbung verbirgt, andererseits auch eine Fülle von Rezepten und Zubereitungs-Tipps, die das Suchen nach einem bestimmten Thema zeitaufwändig machen.
Da ich nicht gerne koche, war ich bisher von den einfachen und schnellen WW-Rezepten stets sehr angetan. In diesem Italien-Kochbuch wurde ich leider nicht so fündig, wie ich erhoffte. Denn mehrheitlich waren die Rezepte in ihrer Zusammenstellung für meine Verhältnisse zu zeitaufwändig. Oder es gibt bestimmte Zutaten in unserem kleinen Ort nicht zu kaufen. Oder ich mag bestimmte Dinge überhaupt nicht. Um dennoch das eine oder andere auszuprobieren, habe ich entweder nur das Gemüse gegart oder nur den Pizza-Belag wie beschrieben, kombiniert mit einem Fertigteig usw. Für mich ein Rezept-Highlight war der Gemüse-Hackbraten. Allerdings mit Rinderhack. Es war letztlich kein einziges Rezept dabei, das ich so wie beschrieben hätte nachkochen können oder wollen. Durch die veränderten Zusammenstellungen war natürlich der Schlankheitseffekt nicht immer so gegeben wie beim Originalrezept. Geschmacklich jedoch war wie immer bei WW alles, was ich probierte, sehr, sehr lecker.

Fazit: Buch sehr klar, übersichtlich und appetitanregend gestaltet, Rezepte für mich jedoch nur in Teilen umsetzbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2022

Leicht lesbarer historischer Roman ohne höheren Anspruch

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
0


Wer sich mit Kunst ernsthaft befasst, sollte von Büchern wie diesem hier Abstand halten. Zu trivial, zu oberflächlich, ohne tieferen Kunstverstand geschrieben. Wer sich jedoch auf leicht-unterhaltsame ...


Wer sich mit Kunst ernsthaft befasst, sollte von Büchern wie diesem hier Abstand halten. Zu trivial, zu oberflächlich, ohne tieferen Kunstverstand geschrieben. Wer sich jedoch auf leicht-unterhaltsame Weise annähern möchte an das damalige Zeitgefühl Ende des 19. Jahrhunderts und dabei etwas mehr über die Lebensumstände von Claude Monet erfahren möchte, der wird diesen Roman sicher mit Gewinn lesen.

Der gut recherchierte historische Roman erzählt die Lebensgeschichte von Blanche Hoschedé, die sich bereits als Kind hingezogen fühlte zur Kunst. Ihr Vater war erfolgreicher Kaufmann und ein passionierter Kunstsammler, der insbesondere Claude Monet sehr unterstützte. Als er jedoch bankrottging und die bislang heile Welt der Familie Hoschedé zerbrach, übernahm Claude Monet die Unterstützung der 9-köpfigen Familie und förderte besonders Blanche mit ihrem feinen Gefühl für Farben und für die Licht- und Schattenspiele der Freiluftmalerei.

Es ist der Autorin sehr gut gelungen, die Lebensgeschichte von Blanche spannend und gefühlvoll zu erzählen. Die schwierige Stellung der Frau zu dieser Zeit, die vielen zu bewältigenden Schicksalsschläge, die Spannung zwischen innerer Berufung und gesellschaftlicher Anforderung werden in diesem Roman atmosphärisch dicht und nachvollziehbar geschildert. Der tragische soziale Abstieg des geliebten Vaters und die durch Monet verbotene Liebe zu dem Maler John Leslie Breck konnten die starke Persönlichkeit der Künstlerin Blanche Hoschedé nicht brechen. Die Person Claude Monet wirkt im Roman nicht sehr sympathisch in seiner Ich-Bezogenheit und mangelnden Einfühlung in andere Menschen. Hier fehlte mir etwas mehr psychologische Tiefe in der Darstellung dieses Ausnahmekünstlers und die künstlerische Einordnung seiner Werke im Rahmen der Kunstgeschichte, wodurch auch die Lebensgeschichte von Blanche Hoschedé mehr Tiefe erfahren hätte.

Fazit: Gefühlvolle, leicht lesbare Lebensdarstellung einer starken Frau und Künstlerin im Umfeld von Claude Monet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2022

"Orewooaa" für entdeckerfreudige Kinder

Pippa in Paris
0


Lange habe ich mir überlegt, für welche Zielgruppe das Buch geeignet wäre. Als Lesepatin muss ich gestehen, dass ich nicht fündig geworden bin. Die angegebene Altersgruppe ab 7 Jahre hatte keine Lust ...


Lange habe ich mir überlegt, für welche Zielgruppe das Buch geeignet wäre. Als Lesepatin muss ich gestehen, dass ich nicht fündig geworden bin. Die angegebene Altersgruppe ab 7 Jahre hatte keine Lust auf eine Reise nach Paris, obwohl wir in Grenznähe zu Frankreich wohnen. So wird das Buch wohl eher von anspruchsvolleren Eltern gekauft werden oder, mit viel Glück, als Klassenlektüre von engagierten Lehrerinnen und Lehrern.

Schade eigentlich, denn das Buch ist lustig-vergnügt geschrieben. Es erzählt mit leichter Feder von Pippa, der Hauptperson, und ihrer Familie. Pippa ist schon ganz aufgeregt, denn gleich nach der Schule macht sich die ganze Familie auf eine Kurzreise nach Paris. Neben Mama und Papa kommt noch Pippas großer Bruder Nik und Pippas kleine Schwester Tuffi mit auf die Reise, nicht zu vergessen Berta, der Kuscheltier-Rochen. Da ist ganz schön was los, bis die gesamte Familie samt Koffern im Zug sitzt! Pippa malt für ihr Leben gern. Deshalb hat ihre Mutter sie zu einem Malkurs im Louvre angemeldet. Wie toll ist das denn - Pippa als Pippasso. Doch je näher der Termin rückt, desto mehr bekommt Pippa Angst. Was ist, wenn sie ausgelacht wird, weil sie Künstlerin werden will?

Eine kunterbunte, fröhliche Familien-Geschichte erleben wir da, in die sehr viel Wissenswertes über Paris eingestreut ist. Ist ja auch komisch, diese fremde Sprache, die ganz anders gesprochen als geschrieben wird. Und was es da alles anzuschauen gibt in dieser riesigen Stadt. Die schnurgerade Schangselisee zum Beispiel. Oder den Fluß Säään. Eine schöne Idee ist, dass Pippa ihre Erlebnisse in Kurzform und in einfacher Sprache in einer Art Reisetagebuch festhält. So prägt sich dem Leser all das, was Pippa sieht und lernt, noch viel besser ein. Ein Stadtplan auf den Umschlaginnenseiten zeigt zusätzlich, was Pippa alles sehen durfte. Zu guter Letzt gibt es noch ein Rezept für die berühmten Kuchen in Knochenform, den Ekläär, wie Pippa schreibt. Ach ja, und ihre Angst hat Pippa auch überwunden und ist sich ganz sicher, in Paris Kunst studieren zu wollen.

Das Buch hat mir mit seinen gewitzten Ideen viel Freude gemacht. Hoffentlich findet es seinen Weg zu neugierigen, wissbegierigen, entdeckerfreudigen Kindern – ich würde es ihm sehr wünschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2022

Ein sozialkritischer Kriminalroman, hart und farbig

Die Knochenleser
0


Einen Kriminalroman zu lesen, der in einer exotischen Gegend spielt, ist sehr reizvoll, keine Frage. Und so ist eine der besonderen Stärken des Buches, dass der Autor, der in der Karibik geboren ist und ...


Einen Kriminalroman zu lesen, der in einer exotischen Gegend spielt, ist sehr reizvoll, keine Frage. Und so ist eine der besonderen Stärken des Buches, dass der Autor, der in der Karibik geboren ist und heute in England lebt, das Umfeld der Handlung, die auf einer Insel in den Kleinen Antillen spielt, sehr genau trifft. Misslungen ist meiner Meinung nach jedoch, den Slang der Einheimischen ins Deutsche zu „übersetzen“. Das wirkt gekünstelt bis unfreiwillig komisch und behindert das ansonsten sehr flüssige Lesen.

Worum es geht: Auf einer Insel der Kleinen Antillen lebt der junge Digger in hoffnungsloser Armut. Detective Superintendent Chilman erkennt jedoch die Intelligenz und Wachheit dieses jungen Mannes und wirbt ihn für die Polizeiarbeit an. Digger sieht dies trotz aller inneren Widerstände als Chance, um nach seiner verschollenen Mutter zu suchen. Gesetzesferne Methoden sind üblich. Doch Digger geht seinen Weg, wird ausgebildet zum außerordentlich fähigen Forensiker und kommt bei seinen Ermittlungen zusammen mit Miss Stanislaus, der Tochter von Chilman, bis an seine äußersten Grenzen.

Gut liest sich der Kriminalroman, abgesehen von den verunglückten Slang-Übersetzungen. Geschrieben ist er in einer bildhaft-intensiven Sprache, voller Farben und Gerüche, aber auch mit lethargischen Bildern von verletzten Seelen. Es fehlt zwar an einem sich steigernden Spannungsbogen, doch die Welt, in der sich die Polizeiarbeit abspielt, ist eine solch grausame, sexistische, männerdominierte Welt voll von Mord und Totschlag, Machtmisbrauch, Korruption, Terror, Pädophilie und fanatisch-religiösen Auswüchsen, dass man als Leser schaudert. Jacob Ross zeichnet ein gesellschaftskritisches Bild weit, weit weg von der Postkarten-Urlaubs-Idylle der Karibik, wie wir sie kennen. Dies macht meines Erachtens die besondere Qualität des Kriminalromans aus. Irgendwie tröstlich, den Entwicklungsweg von Digger aus diesem Sumpf heraus hin zu einem glühenden Verfechter von Gerechtigkeit zu verfolgen.

Fazit: Ein sozialkritischer Kriminalroman, der uns den Postkartenkitsch der Karibik in unseren Köpfen gründlich vermiest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2022

Solide, fesselnd, unterhaltsam

Lost
0


Die Autorin spricht es in ihrer Danksagung selbst an: „Das schwere zweite Buch.“ Sie berichtet über ihre Unsicherheiten, ob es ihr ein zweites Mal gelingen könnte, Verlag und Leserschaft zu beeindrucken. ...


Die Autorin spricht es in ihrer Danksagung selbst an: „Das schwere zweite Buch.“ Sie berichtet über ihre Unsicherheiten, ob es ihr ein zweites Mal gelingen könnte, Verlag und Leserschaft zu beeindrucken. Verständlich. Und ich kann allen Lesewilligen raten, unbedingt Band 1 „Mind Games“ vorab zu lesen, damit es ihnen nicht ergeht wie mir, die ich Band 1 nicht kenne und deshalb keinen Vergleich anstellen kann. Zwar werden zu Anfang des 2. Bandes etliche Informationen über den ersten Fall der beiden Ermittler Bloom und Jameson eingestreut, aber sie sind nicht ausreichend, um die tiefgreifenden Differenzen zwischen den Beiden vollständig zu verstehen oder gar das überraschende Auftauchen einer Person aus dieser Vergangenheit im neuen Fall und die gesamte Tragweite dessen einordnen zu können.

Kurz zum Inhalt: Eine Gala auf einer Militärbasis, auf der eine schwere Bombenexplosion mit wenigen Verletzten und Toten das Fest beendet. Captain Harry Peterson wird erst wenige Tage nach diesem Vorfall in einer weiter entfernten Klinik aufgefunden – ohne jegliche Erinnerung an das Geschehen. Schlimmer noch, es fehlen ihm vollständig die Erinnerungen an die vier letzten Jahre. Profilerin Dr. Augusta Bloom wird gebeten, der Sache auf den Grund zu gehen. Was war Zufall, was war Absicht?

Leicht und flüssig zu lesen ist dieser grundsolide geschriebene Psychothriller. Die meist kurzen Kapitel einschließlich der eingestreuten Rückblenden halten den Spannungspegel gleichmäßig hoch. Kurzweilig und abwechslungsreich in gemäßigtem Tempo wird erzählt.. Dass die Autorin Psychologin bzw. Psychotherapeutin ist, kann man spüren, denn sie beschreibt klug und differenzierend die für die Handlung wichtigen Personen, wobei sie ihr Augenmerk eher auf die Interaktionen zwischen den Akteuren legt, weniger auf individuell persönliche, mehr in die Tiefe gehende Beobachtungen. Auf die geschilderten militärischen Details hätte ich verzichten können, insbesondere da sie meines Erachtens für die Handlung nicht relevant waren. Mit meinen eigenen Vermutungen lag ich nicht richtig, doch trotz einiger überraschender Elemente zog sich das Ende zu lange hin. Es fügt sich zwar alles folgerichtig zusammen, aber die Autorin benötigt gleich mehrere Kapitel, um die Schlüssigkeit der Geschehnisse zu erläutern.

Fazit: Solide, fesselnd, unterhaltsam – aber bitte Band 1 zuerst lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere