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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2022

Wenige Berührungspunkte

Brüder
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Brüder ist die Geschichte zweier Halbbrüder, Mick und Gabriel, die beide denselben senegalesischen Vater haben. Beide kommen im gleichen Jahr zur Welt und wachsen in der DDR auf. Der Vater hat ihnen deine ...

Brüder ist die Geschichte zweier Halbbrüder, Mick und Gabriel, die beide denselben senegalesischen Vater haben. Beide kommen im gleichen Jahr zur Welt und wachsen in der DDR auf. Der Vater hat ihnen deine Hautfarbe vererbt, mehr wissen sie nicht von ihm, noch wissen sie voneinander. Die erste Hälfte des Buches erzählt Micks Geschichte: er wächst mit seiner Mutter auf, die wechselnde Partner hat. Als er ungefähr im Teenager Alter ist, heiratet sie in den Westen. Er ist ein mittelmässiger Schüler, hat keine grossen Ambitionen und verbringt einige Zeit in Clubs mit Alkohol und Drogen. Er lernt Delia kennen, mit der er lange Zeit zusammenlebt und sie regelmäßig betrügt, die ihn jedoch schließlich verlässt und (so wie er empfindet) ihn völlig alleine stehen lässt. Gabriel hingegen wächst mit seinen Großeltern auf, der Großvater ist die wichtigste Bezugsperson. Er studiert Architektur, geht nach London und lässt sich dort nieder, wo er Fleur kennenlernt. Als sie schwanger wird heiraten die beiden. Er ist erfolgreich, arbeitet hart, verdient gut, hat seine Familie... Alles scheint perfekt, bis er eines Tages auf der Straße ausrastet...

Die beiden Geschichten hängen kaum bis gar nicht zusammen. Micks Geschichte wird in der dritten Person erzählt. Nach etwas weniger als der Hälfte wird auf Gabriel gewechselt, fortan wird in der ersten Person erzählt, abwechselnd aus der Sicht von Gabriel und Fleur, seiner Frau. Ich habe das Buch gern gelesen, Thomae kann schreiben. Die beiden Teile sind für mich allerdings zu unterschiedlich, ich hätte mir mehr Berührungspunkte gewünscht. Ich bleibe etwas ratlos zurück und weiss nicht recht, wie ich das Buch einordnen soll.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Ein Versuch der Autorin, sich in eine neue Richtung zu entwickeln

Die Kinder sind Könige
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Die sechsjährige Kimmy verschwindet in 2019 plötzlich spurlos. Die Eltern und der kleine Bruder Sammy sind außer sich. Das hübsche, blonde Mädchen, welche bereits im zarten Alter von sechs Jahren mehrere ...

Die sechsjährige Kimmy verschwindet in 2019 plötzlich spurlos. Die Eltern und der kleine Bruder Sammy sind außer sich. Das hübsche, blonde Mädchen, welche bereits im zarten Alter von sechs Jahren mehrere Millionen von "Fans" hat wurde offenbar aus der Wohnanlage entführt. Sie ist der Star des YouTube Familienkanals "Happy Récré". Für alle Fans war klar ersichtlich, wo Kimmy sich gerade aufhielt. Wurde sie aufgrund ihrer Bekanntheit entführt? Oder was steckt hinter dem Verschwinden? Polizistin Clara und ihr Team versuchen, den Fall zu klären...


Ich bin ein großer Fan von Delphine De Vigans Romanen. "Die Kinder sind Könige" geht vom Genre her eher Richtung Krimi. Das Thema, das De Vigan anspricht, ist brandaktuell und sehr wichtig. Trotzdem hatte ich mir mehr erhofft. Ihr typischer Stil ist in diesem Buch nicht wie sonst herausgekommen. Die Charaktere waren allesamt sehr stereotypisch aufgebaut und zeigten kaum Entwicklung während des Romans. De Vigan spricht ein wichtiges Thema an, aber mehr passiert dann auch nicht. Was möchte sie uns damit sagen? Wer ist schuld an dieser Entwicklung? Was können wir machen, um gegenzusteuern? Insgesamt lässt mich "Die Kinder sind Könige" leider etwas enttäuscht zurück.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Leider nur so la la

Die Diplomatin
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Fred (Friederike) ist Ende Vierzig und deutsche Konsulin. Nach einer Zeit im nahen Osten wird sie nach Montevideo in Uruguay versetzt. Dort passiert ihr ein "Fehler", weshalb sie zurück nach Deutschland ...

Fred (Friederike) ist Ende Vierzig und deutsche Konsulin. Nach einer Zeit im nahen Osten wird sie nach Montevideo in Uruguay versetzt. Dort passiert ihr ein "Fehler", weshalb sie zurück nach Deutschland muss. Nach einem Jahr bekommt sie jedoch die Chance ihres Lebens, ein Posten im politisch instabilen Istanbul. Dort versucht sie, das lokale Geschehen positiv zu beeinflussen und stößt dabei fast an ihre Grenzen...

Das Buch wird von Fred in der Ich-Form erzählt. Fred ist mir mit ihrer trockenen und sarkastischen Art sehr sympathisch. Der Schreibstil ist trotz des ernsten Themas überwiegend leicht und locker, ich hatte das Buch in wenigen Stunden durchgelesen. Insgesamt bin ich von dem Buch nicht besonders begeistert. Die angesprochenen Themen sind wichtig, der lockere Ton passt für mich irgendwie zu wenig dazu. Zusätzlich fehlt ein wenig der rote Faden. Ein unterhaltsames, oberflächlich gehaltenes Buch.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Häppchenweise geniessen

Die neue Nebenbei-Diät
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Ein handliches Format und ein ansprechendes Cover machen neugierig auf «Die neue Nebenbei-Diät». Das Büchlein der studierten Ernährungswissenschaftlerin Elisabeth Lange ist unterhaltsam geschrieben und ...

Ein handliches Format und ein ansprechendes Cover machen neugierig auf «Die neue Nebenbei-Diät». Das Büchlein der studierten Ernährungswissenschaftlerin Elisabeth Lange ist unterhaltsam geschrieben und liebevoll farbig gestaltet. Es ist kein Buch, um es von Anfang bis Schluss durchzulesen – eher um es häppchenweise zu geniessen. Enthält es doch so viele verschiedene Themen, dass es mir oft zu viel auf einmal war. Es fehlt der «grüne Faden» durch das Buch, jede neue Doppelseite enthält wieder ein neues Thema. Die Tipps sind zum Teil einleuchtend, so soll man zum Beispiel sich nichts verbieten, jedoch am besten selbst kochen und auf Fertigprodukte verzichten. Insgesamt also altbekannt-bewährtes, neu aufgearbeitet. Fazit: Dieses Buch gibt nebenbei Ernährungs- und Abnehmtipps, wobei manche sehr hilfreich, andere nichts neues sind. Insgesamt aber ein unterhaltsames Buch.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Poetischer, jedoch verwirrender historischer Roman

Wo das Licht herkommt
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Philippine soll den Seppel heiraten, das hat der Vater so entschieden. Doch sie weiss, dass der Seppel ein böser Mensch ist. Und sie entscheidet sich, abzuhauen. Sie läuft weg, verkleidet sich als Junge. ...

Philippine soll den Seppel heiraten, das hat der Vater so entschieden. Doch sie weiss, dass der Seppel ein böser Mensch ist. Und sie entscheidet sich, abzuhauen. Sie läuft weg, verkleidet sich als Junge. In Wien kommt sie in einem Kloster unter und kann dort am Schulunterricht teilnehmen. Danach studiert sie in Rom und Coimbra. In Coimbra lernt sie Adam kennen, welcher zu ihr hingezogen zu sein scheint. Ahnt er, dass sie kein Mann ist? Und werden sie sich trennen müssen, wenn sie ihr Ziel - das Tartarenreich - erreicht?

Ich habe über zwei Drittel des Buches gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen. Die Kapitel spielen stets in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten, man springt also stets in der Erzählung hin und her. Das hat mich sehr verwirrt, weil häufig nur wenig dazu erklärt wird. Auch die Protagonisten tauchen plötzlich auf und sind dann da, ohne dass man versteht, um wen es sich handelt. Ich habe die Sprache der Autorin sehr genossen und die Kapitel einzeln auch gern gelesen, aber um zu verstehen, welche Erzählung wohin gehört, hat es ganz schön lange gedauert. Daher war mein Lesevergnügen leider etwas getrübt. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin, denn sie hat ihr Potential in diesem Buch noch nicht voll ausgeschöpft.

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