Cover-Bild Eine Frage der Chemie
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: OSTERWOLDaudio
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 31.03.2022
  • ISBN: 9783869525389
Bonnie Garmus

Eine Frage der Chemie

2 CDs
Luise Helm (Sprecher), Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Elizabeth Zott wird ihr Herz erobern, ganz sicher!

Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Außer Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände ...

Bonnie Garmus hat eine literarische Heldin geschaffen, die unvergesslich sein wird. Und uns mit einem tiefen Lächeln aus dem Roman entlässt − bewegend gelesen von Luise Helm.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2022

Karrierefrau in den 60erJahren

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Elisabeth Zott ist Chemikerin und dass, in den spießigen 60erJahren, einer Zeit, in der man für Frauen nur die drei Ks (Küche, Kirche und Kinder) vorgesehen hatte. Elisabeth ist nicht nur clever, sie ...

Elisabeth Zott ist Chemikerin und dass, in den spießigen 60erJahren, einer Zeit, in der man für Frauen nur die drei Ks (Küche, Kirche und Kinder) vorgesehen hatte. Elisabeth ist nicht nur clever, sie weiß auch, dass sie gut ist in ihrem Job als Wissenschaftlerin und so manchen Chemikerkollegen locker in die Tasche stecken kann. Sie ist auch eine Einzelgängerin, denn selbst ihren Geschlechtsgenossinnen ist sie suspekt. In dem über das Institut hinaus bekannten, hochbegabten Chemikerkollegen Calvin Events erkennt Elisabeth einen Seelenverwandten, als sie in sein Labor stolpert. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden Außenseitern entwickelt wird ihnen im Kollegenkreis zutiefst mißgönnt. Unter den Augen ihrer empörten Umgebung führen die beiden eine sehr moderne und gleichberechtigte Beziehung, in der sie auch über wissenschaftliche Fragestellungen diskutieren, sich gemeinsam dem Herrensport Rudern widmen und gar nicht daran denken den Bund der Ehe einzugehen.

Bonnie Garmus hat mit ihrer Protagonistin Elisabeth Zott eine Figur geschaffen, die in die falsche Zeit geboren wurde und die man als Leser einfach ins Herz schließen muss, denn sie ist zwar einerseits knochentrocken aber auch absolut ehrlich. Falschheit ist ihr völlig fremd und sie hat die erfrischende Eigenschaft deutlich zu sagen, was sie denkt, ohne sich um mögliche Konsequenzen zu scheren. Calvin Events ist genauso und deshalb passt dieses nerdige Paar auch wirklich perfekt zusammen, bis das Schicksal zuschlägt und Elisabeth als alleinerziehende Mutter alleine weitermachen muss. Sie wird ausgerechnet fürs Fernsehen entdeckt und soll die Kochshow „Essen um 6“ moderieren , die sie kurzentschlossen in eine Chemiestunde umwandelt. Herrlich! „Eine Frage der Chemie“ ist eine witzige aber nie seichte oder alberne sehr unterhaltsame Lektüre zum Thema Emanzipation. Das Hörbuch, gelesen von Luise Helm ist wirklich wunderbar und ein wahrer Hörgenuss. Der Schreibstil ist locker und spritzig und das Buch hat wirklich das Potential zu einem der Top Lieblingsbücher in diesem Jahr für mich zu werden..

Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 24.04.2022

ein intelligenter und bewegender Roman um eine besondere Protagonistin

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Bonnie Garmus‘ Debut „Eine Frage der Chemie“ ist ein bemerkenswerter Roman, emotional und mitreißend, obwohl seine Hauptfigur eher spröde und sachlich daherkommt.
Elizabeth Zott ist eine intelligente junge ...

Bonnie Garmus‘ Debut „Eine Frage der Chemie“ ist ein bemerkenswerter Roman, emotional und mitreißend, obwohl seine Hauptfigur eher spröde und sachlich daherkommt.
Elizabeth Zott ist eine intelligente junge Frau, deren Herz für die Wissenschaft brennt. Im Amerika der 50er Jahre werden Frauen jedoch an den Universitäten und in wissenschaftlichen Laboren nicht akzeptiert, in den Augen der Allgemeinheit taugen sie maximal als Laborassistentin, gehören bestenfalls im trauten Heim an den Herd. Elizabeth
akzeptiert die klischeehaften Herabwürdigungen nicht, sondern übergeht diese mit einer Mischung aus Sturheit und Naivität in der Erwartung, durch ihre Leistung Anerkennung erfahren zu können.
In Calvin Evans, einem hoch angesehenen jungen Wissenschaftler, findet sie einen Seelenverwandten und die Liebe ihres Lebens, doch das Glück währt nicht lange, und um ihren Lebensunterhalt zu sichern, landet Elizabeth schließlich im Fernsehen in einer eigenen Kochshow, in der sie Kochen zu einer Wissenschaft werden lässt. Auch hier zeigt Elizabeth, dass sie sich selbst treu bleibt und sich nicht nach den Vorstellungen anderer verbiegen lässt. Sie präsentiert dem Publikum nicht nur schmackhafte und nahrhafte Rezepte, sondern garniert die Sendung mit wissenschaftlichem Hintergrundwissen und pragmatischen Lebensweisheiten. Ihre Authentizität sorgt für eine Beliebtheit, die nicht zu ihrer spröden und unnahbaren Art zu passen scheint. Mit ihrer Beharrlichkeit auch bei Rückschlagen macht sie den Menschen Mut, ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und sich von Vorurteilen und Klischees nicht unterkriegen zu lassen.
Der Roman bewegt, auch wenn seine Titelfigur oft unnahbar wirkt. Es ist erfrischend und beängstigend zugleich mitzuerleben, mit welchem Selbstverständnis Elizabeth davon ausgeht, dass Männer und Frauen gleich befähigt sind und gleichberechtigt behandelt werden sollten. Umso absurder und irrationaler erscheint das herabwürdigende Verhalten nicht nur der meisten Männer, sondern auch anderer Frauen, denen Elisabeth‘ selbstbewusstes Auftreten ein Dorn im Auge ist. Diese Reaktionen erscheinen unglaublich und überzogen, leider sind steckt allzu viel Wahrheit dahinter, und es ist erschreckend zu wissen, dass weltweit immer noch viel zu viele Frauen um Gleichberechtigung in der Gesellschaft kämpfen müssen.
Die Geschichte überzeugt durch seine lebendigen Charaktere und seine geistreiche Geschichte mit ernsten, aber auch amüsanten Passagen. Man mag kaum glauben, dass es sich um ein Debüt handelt, so überzeugend ist die Geschichte, Bonnie Garmus findet nicht nur bei ihrer Hauptfigur sondern auch bei den übrigen Charakteren immer den richtigen Ton.
Im Hörbuch verleiht Luise Helm, die ich schon von einigen anderen Lesungen kenne, Elizabeth Zott und ihren Mitstreitern auf einfühlsame und gelungene Weise eine Stimme.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Eine Frage der Chemie

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Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus ist in der Hörbuchfassung von Luise Helm gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, da mir Hörbücher meist zu langsam eingesprochen ...

Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus ist in der Hörbuchfassung von Luise Helm gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, da mir Hörbücher meist zu langsam eingesprochen sind. Die Stimme der Sprecherin kan ich daher nur bedingt einschätzen. Aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören, die Emotionen und Hervorhebungen haben den Inhalt gut unterstützt.
Die Story rund um Chemikerin Elizabeth Zott ist in einem sehr eingängigen und leicht zu lesendem Schreibstil verfasst. Elisabeth ist eine überaus interessante Protagonistin. die sich gegen das Patriarchat der Gesellschaft in den frühen 60er Jahren stellt. Das Buch ist durch und durch feministisch - stellt immer wieder klar, dass vermeintliche Rollen- und Familienbilder aufgebrochen werden können. Das hat mich überrascht, denn erwartet habe ich es nicht.
Protagonostin Elisabeth ist sehr geradlinig, ab und an beinahe hölzern, dennoch entwickelt sie sich im Laufe des Buches. Insgesamt ist sie durchaus realistisch, wenngleich schon durchaus etwas stilisiert beschrieben. Die weitere Charaktere sind insgesamt weniger facettenreich aber dennoch vollkommen ausreichend beschrieben, besonders habe ich den Hund "Halb sieben" ins Herz geschlossen!
Der Plot hat mir gefallen, es gab für mich keine Längen, ich wollte durchweg wissen, wie es weiter geht und konnte mich nur schwer von dem Buch trennen.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Ihrer Zeit weit voraus

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Nach all dem Hype wollte ich unbedingt das Buch lesen, jedoch kam mir das Hörbuch zuerst in die Finger - eigentlich höre ich sehr selten Hörbücher... Aber bei diesem hier kann ich schon allein von der ...

Nach all dem Hype wollte ich unbedingt das Buch lesen, jedoch kam mir das Hörbuch zuerst in die Finger - eigentlich höre ich sehr selten Hörbücher... Aber bei diesem hier kann ich schon allein von der Stimme her sagen, dass es ein Genuss war, zuzuhören! Die Geschichte von Eliszabeth Zott hat mich richtig gebannt, denn diese Frau lebt und liebt ihren Beruf in der Wissenschaft mit jeder Faser! Sie muss im Laufe der Geschichte sämtliche Hürden überwinden, die man sich für eine Frau mit beruflichen Ambitionen - noch dazu in der Chemie! - in den 50 und 60er Jahren vorstellen kann, leider sind manche Themen noch immer top aktuell. Aber Elizabeth ist taff und lässt sich nicht unterkriegen und somit hochsymphatisch. Sie hat Witz und Köpfchen und weiß beides zu benutzen, siehe als Beispiel der Hund Halbsieben....Sie hat kein leichtes Leben und meistert es für damalige Zeiten bewundernswert, viele der Thematiken können problemlos ins Hier und Jetzt übertragen werden. Unterhaltsam und die Geschichte einer starken Frau - hervorragend in Szene gesetzt, danke für das Erlebnis!

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Klar ausgedrückt

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Kochen ist Chemie, das erklärt jedenfalls Elizabeth Zott in ihrer Kochshow „Essen um sechs“. Was Zott damit sagen möchte ist, dass sie eigentlich Chemikerin ist, aufgrund der Umstände des Lebens nun aber ...

Kochen ist Chemie, das erklärt jedenfalls Elizabeth Zott in ihrer Kochshow „Essen um sechs“. Was Zott damit sagen möchte ist, dass sie eigentlich Chemikerin ist, aufgrund der Umstände des Lebens nun aber im Fernsehen gelandet ist. Und auch das ist im Jahr 1961 ein ungewöhnlicher Karriereschritt. Zwar hat Elizabeth studiert, aber promoviert hat sie nicht. Vielleicht ist sie deshalb in ihrem Institut unter den männlichen Kollegen nicht gut angesehen. Vielleicht sind die Kerle auch neidisch, weil sie besser ist. Einzig der Ausnahmewissenschaftler Calvin Evans sieht das anders. Für ihn ist Zott erstmal diejenige, die seine Laborbecher vereinnahmt hat.

Eine Frau in der Wissenschaft ist wohl auch heute nicht einfach, gerade wenn es um Naturwissenschaften geht. Grundsätzlich stehen den Frauen aber Möglichkeiten offen. In den 1950er und 1960er Jahren erlebt Elizabeth Zott das ganz anders. Mit vollem Herzen hat sie sich der Chemie verschrieben und sie wird von den Männern und dem System herbe ausgebremst. Ein Lichtblick ist nach den anfänglichen Schwierigkeiten Calvin Evans, der wenigstens versteht, wovon sie redet. Kein Wunder, dass die Beiden sich näher kommen, Calvin geht es schließlich ähnlich. Ihre kleine Lebensgemeinschaft erscheint fast perfekt als ihr Hund um halb sieben zu ihnen stößt. Dennoch sind ihre Lebensentwürfe unterschiedlich, was auch zu Problemen führt.

Dieser Roman steht schon seit Monaten auf der Bestsellerliste, was einen möglicherweise fast schon skeptisch werden lässt. Man hat widerstanden bis es der Roman auf die Nominiertenliste des Deutschen Hörbuchpreises in der Kategorie „Beste Unterhaltung“ geschafft hat. Und beste Unterhaltung wird hier tatsächlich geboten, zum einen durch die tolle Lesung von Luise Helm, zum anderen durch den Inhalt des Buches, der sich mitreißender darstellt als geahnt. Vielleicht sind einige Schicksalsschläge doch zu viel, doch gerade die Beschreibung der Frau in der Wissenschaft in der damaligen Zeit erscheint sehr authentisch und glaubhaft. Da kann man schon mal wütend werden und froh sein, dass man heute lebt. Man neigt dazu es als selbstverständlich hinzunehmen, doch man sollte es zu schätzen wissen, was Frauen seien sie auch fiktional wie Elizabeth Zott für ihre Töchter und Enkelinnen erreicht haben. Daneben berührt Elizabeth Zott mit ihrer Geradlinigkeit, die ihr schließlich echte Freundschaft und eine Familie beschert.