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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2022

Blume, die den Tod ankündigt

Weißer Flieder
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Eine Reihe von Todesfällen hält die Ermittler Sara Vallé und ihre Kollegen auf Trapp. Als Erkennungsmerkmal hinterlässt der Täter weißen Flieder bei ihren Opfern. Unglücklicherweise gerät ein nahe stehender ...

Eine Reihe von Todesfällen hält die Ermittler Sara Vallé und ihre Kollegen auf Trapp. Als Erkennungsmerkmal hinterlässt der Täter weißen Flieder bei ihren Opfern. Unglücklicherweise gerät ein nahe stehender Verwandter der Ermittlerin Sara direkt in den Fokus der Ermittler und wird verdächtigt einen der Morde begangen zu haben. Sara tut alles, um den "wahren" Täter zu finden, doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht...

Die Sprecherin hat eine angenehme, leicht tiefe Stimme, die gut zur Handlung passt. Auch nach stundenlangem Hören hatte ich noch Freude daran der Stimme zu lauschen.

Der Einstieg erzeugt viel Spannung, da ein Zeuge Beobachter des ersten Mordes wird und möglicherweise Hinweise zur Tat geben kann. Doch dann ändert sich das schlagartig, als er verdächtigt wird selbst der Täter zu sein. Dieses Doppelspiel zwischen dem Verdächtigen, der entlastet werden muss und der Suche nach einem anderen Täter, hat mich fesseln können und in mir die Hoffnung geweckt, dass der erste Verdacht sich nicht erhärtet.

Es gibt mehrere Handlungsstränge, die sich in die aktuellen Ermittlungen, die Morde selbst und in einen Strang mit unbekannten Charakteren teilt. Dadurch konnte ich wesentlich besser mit rätseln wer der Täter sein könnte und vor allem welches Motiv ihn antreibt. Zwar war die Auflösung nicht sehr überraschend, da doch irgendwie offensichtlich, aber vielleicht lag gerade da das Ungewöhnliche. Das Offensichtliche ist meistens eine Falle in Thrillern, hier hat sich die Autorin aber gerade das zu Nutze gemacht und mich in dem Unglauben gelassen.

Stellenweise waren mir einige Situationen zu unausgereift und plump auf das Notwendigste reduziert, sodass sie sich nicht vollends entfalten konnten. Dafür gab es viele Sprünge zwischen den roten Strängen und alles wirkte auf mich ziemlich schnelllebig.

Insgesamt jedoch konnte mich das Hörbuch gut unterhalten und ist nett für zwischendurch.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Gute Lektüre für Einsteiger in Fantasieromane

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge
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Die beiden Schwestern Ziva und Temra mussten bisher viel in ihrem Leben durchmachen und haben letztendlich nur sich. Während Temra ihr Leben als Jugendliche genießt, schmiedet und verkaut Ziva ihre besonderen ...

Die beiden Schwestern Ziva und Temra mussten bisher viel in ihrem Leben durchmachen und haben letztendlich nur sich. Während Temra ihr Leben als Jugendliche genießt, schmiedet und verkaut Ziva ihre besonderen Waffen, ausgestattet mit individueller Magie. Doch als sie eines Tages eine sehr mächtige Waffe schmiedet und diese droht in falsche Hände zu geraten, muss sie sich zwischen der Sicherheit ihrer kleinen Familie und ihrem bisherigen Leben in ihrem Heimatdorf entscheiden...

Sehr erfrischend fand ich den abwechslungsreichen Charakter Ziva, die als Protagonistin sehr schüchtern und ängstlich ist. Einzig ihre charmante und überzeugende Schwester Temra gibt ihr Rückendeckung und ficht ihre Kämpfe für sie aus. Doch das ändert sich im Verlauf der Handlung deutlich und Ziva wächst über sich hinaus, indem sie für sich einsteht und sich aus ihrem Schneckenhau wagt. Diese Entwicklung gefiel mir sehr und war für mich auch überzeugend dargestellt, wenngleich sie mir manchmal etwas zu zickig und unfreundlich erschien, weil ihre Reaktionen etwas aufbrausend und übertrieben waren.

Die Handlung spiegelt im Wesentlichen den Klappentext wider und es gibt eine wendungsreiche Verfolgungsjagd durch mehrere Ländereien der Welt. Hier hätte ich mir wesentlich mehr Informationen zu den einzelnen Orten und dem Magiesystem bzw. den Magischbegabten gewünscht. Letztendlich hetzen die beiden Schwestern mitsamt ihrer Gefolgschaft von Stadt zu Stadt. Dadurch konnten sich viele Situationen/Szenen kaum entwickeln, sondern wurden auf das Notwendigste beschränkt. Das ging mir zu schnell und hätte durchaus umfangreicher sein können, damit man mehr über die Welt und Charaktere erfährt. Insgesamt jedoch empfand ich die Geschichte als rund und überwiegend schlüssig, wenngleich etwas zu gehetzt und inhaltsüberladen. Die spannenden Momente waren rar gesät und konnten mich nicht überzeugen oder mitfiebern lassen, genauso wie das Ende. Der Ausgang war mir davor schon klar und auch der reibungslose Endkampf ziemlich langweilig und fad.

Der Cliffhanger am Ende macht Lust auf mehr, allerdings werde ich den 2. Band dennoch nicht lesen, da es deutlich bessere Fantasyromane gibt, die mehr Tiefe in jeglicher Hinsicht haben. Damit möchte ich nicht sagen, dass es schlecht ist. Gerade (jungen) Einsteigern in Fantasyromane kann ich das Buch wärmstens empfehlen, da man aufgrund der Einfachheit der Welt gut mit dieser klarkommt und sich einfinden kann, bevor man sich an komplexere Werke macht.

Veröffentlicht am 01.05.2022

Etwas enttäuschend

Schwarzlicht
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Da ich bisher einige Bücher von Camilla Läckberg gelesen hatte und diese mich überwiegend überzeugen konnten, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Vor allem auch, weil die Charakterisierung der Protagonisten ...

Da ich bisher einige Bücher von Camilla Läckberg gelesen hatte und diese mich überwiegend überzeugen konnten, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Vor allem auch, weil die Charakterisierung der Protagonisten sehr abwechslungsreich klang und mich neugierig gemacht hat. Leider hat mich dieses Buch von ihr enttäuscht. Aber erstmal der Reihe nach.

Der Anfang ist sehr ergreifend und schrecklich geschildert. Allein wenn ich nur daran denke in einer solch beengten Situation wie die des "ersten" Opfers zu sein, überkommt mich das Grauen. Das Motiv scheint kein bisschen greifbar und alles bleibt im Dunkeln.

Die beiden Protagonisten Mina und Vincent sind sehr eigen und außergewöhnlich in ihrem Verhalten, dass ich mich sofort in sie verliebt habe! Ihre Perspektiven und Eigenheiten bringen frischen Wind in einen solchen Krimi und bereichern die Geschichte ungemein. Ehrlich gesagt waren die beiden auch der Grund, dass ich durchgehalten und weitergelesen haben.

Der Kriminalfall beginnt fesselnd, nahm aber schnell an Spannung auf. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass die Ermittlungen sich sehr ziehen und nur schleppend vorankommen. Viele Lücken werden mit unwichtigen Informationen gefüllt, die zwar okay zu lesen, aber nicht relevant für die Story sind. So hatte ich zwischendurch Schwierigkeiten mich dazu aufzuraffen weiter zu lesen. Auch die anfängliche Begeisterung der Charaktere konnte mich nur schwer motivieren.

Fazit: Tolle Charaktere, angenehmer Schreibstil, nur die Kriminalhandlung ist langweilig und zu spannungsarm erzählt.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Aktuelle Thematik

Tick Tack
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Durch eine lebensgefährliche Aktion von Mette (Almette) wird der Bruder ihrer Klassenkameradin auf sie aufmerksam und beginnt Mette zu manipulieren, um seine eigenen Ziele zu erreichen, die er mit ihrer ...

Durch eine lebensgefährliche Aktion von Mette (Almette) wird der Bruder ihrer Klassenkameradin auf sie aufmerksam und beginnt Mette zu manipulieren, um seine eigenen Ziele zu erreichen, die er mit ihrer Reichweite zu erreichen hofft. Dabei wird die kritische und rebellierende Mette zum Spielball anderer und merkt nicht in welche Gefahr sie sich und viele andere Menschen bringt, bis es (fast) zu spät ist.

Der Schreibstil stach mir sehr ins Auge und ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten damit den Handlungen zu folgen. Die Autorin hat viele moderne und jugendliche Begrifflichkeiten und Redewendungen, die sich durchaus des Englischen bedienten, eingebaut. Für meinen Geschmack war das allerdings deutlich überfrachtet und hat meinen Lesefluss stark beeinträchtig. Vor allem die Passagen von Jo waren so sperrig zu lesen, dass ich froh war, wenn ich diese passiert hatte und zu den deutlich angenehmeren Passagen von Mette kam. Hier sehe ich vor allem die Schwierigkeit für ältere Leser bzw. Leser, die kein Englisch können. Dann bliebe viel unverständlich und würde womöglich den Lesespaß schmälern.

Mette und Jo waren mir beide nicht sympathisch, weil sie sich sehr überlegen und überheblich verhielten und alle anderen für geistig minderbemittelt hielten. Einige ihrer kritischen Gedanken konnte ich zwar teilweise nachvollziehen, aber viele Ideen und Vorhaben sind deutlich überzogen und würden mir den radikalen Mitteln, die vor allem Jo nutzt, gar nichts ändern. In diesem Zusammenhang fand ich es spannend zu erfahren wie stark sie die Gesellschaft und ihre Umwelt analysieren und kritisieren, bei ihnen selbst gelingt den beiden das jedoch nicht. Und das obwohl sie ja hochbegabt sind und ständig mit ihrem Verstand, den sie leider wenig nutzen, angeben. Dabei sind sie doch sehr von Emotionen getrieben. Insbesondere Jo ist eine tickende Zeitbombe und getrieben von Hass und Wut, weil er sich in der Gesellschaft und besondere bei Frauen nicht so einbringen kann wie er es gerne hätte (Jo = Incel). Mette ist noch jung und naiv, deswegen fand ich es bei ihr durchaus authentisch, dass sie auf den deutlich älteren Jo reinfällt, der sie permanent manipuliert und dann fallenlässt, wenn sie ihm nicht mehr von Nutzen ist. Jo hingegen ist eine tickende Zeitbombe, gegen den man unbedingt etwas unternehmen müsste.

Die Handlung an sich ist durchaus fesselnd, auch wenn die Zeitsprünge zwischendurch für mich etwas unpassend waren und die Handlungen komprimiert wirkten. Dazwischen hätte man noch weitere Handlungen einbauen können, damit die Geschichte runder und fassbarer gewesen wäre. Das Ende wird relativ offen gelassen, wobei man sich schon denken kann was Jo insgeheim geplant hat und wohl auch umgesetzt.

Fazit: Ein lesenswertes Buch, welche mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Nur der Schreibstil war mir zu sperrig und hat das Lesevergnügen geschmälert.

Veröffentlicht am 06.02.2022

Vergrabene Herzen

Der Herzgräber
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Nach dem plötzlichen Ableben ihrer Mutter, zieht Heather zurück in ihre Heimatstadt, in das Haus ihrer Kindheit, in der sie viele schwierigen Stunden mit ihrer Mutter verbachte. Bei ihren Nachforschungen ...

Nach dem plötzlichen Ableben ihrer Mutter, zieht Heather zurück in ihre Heimatstadt, in das Haus ihrer Kindheit, in der sie viele schwierigen Stunden mit ihrer Mutter verbachte. Bei ihren Nachforschungen entdeckt sie Briefe, die ihre Mutter mit dem berüchtigten Serienmörder Michael Reave geschrieben hat. Diese geben ihre Rätsel auf und als ähnliche Morde wie die von Michael begangen werden ist sich Heather sicher über ihre Mutter eine Verbindung zu Michael herstellen zu können, der ihr Informationen zu den aktuellen Morden geben könnte...

Am Anfang konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Heather erschien mir sehr blass und als Charakter ziemlich langweilig. Auch die Handlung ging eher schleppend voran. Zwar wird Spannung durch die Rückblicke, Perspektivwechsel und Zeitsprünge aufgebaut, die nach und nach mehr von den Geschehnissen damals erahnen lassen, nichtsdestotrotz fand ich es insgesamt fad.

Das änderte sich im Laufe der Geschichte nachdem immer mehr Frauen Opfer eines Unbekannten werden und Informationen und Geheimnisse ans Licht kommen. Für einen Thriller ist mir das einfach zu wenig gewesen und der "thrill" tatsächlich eher sachte und nicht so brutal wie ich es aus anderen Thrillern kenne. Das fehlte mir letztendlich die Spannung.

Heather war mir auch bis zum Schluss nicht sympathisch, weil ich sie und ihre Beweggründe nicht nachvollziehen und verstehen konnte. Ich hatte zwar keine komplette Abneigung gegen sie, aber gemochte habe ich sie auch nicht. Einige der Nebencharaktere schienen mir sehr verdächtig, da sie immer zufällig auftauchten und sich für mich seltsam verhielten, sodass ich ihnen nicht traute, was sich teilweise am Ende dann auch bestätigte.

Das Ende habe ich nicht kommen gesehen und war dann doch etwas überrascht wie das alles zusammenhing und welche folgenschwere Entscheidung Heathers Mutter treffen musste. Der Abschluss ist der Autorin gut gelungen.

Fazit: Ein mäßig spannender Thriller, den man lesen kann, aber nicht muss.