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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2022

Anschauliche Aufklärung über Ernährungsmythen und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen

Der Ernährungskompass
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Über dieses Buch habe ich sowohl sehr Gutes als auch Schlechtes gehört. Das Thema Ernährung, besonders die Frage, was man denn tatsächlich essen sollte, wenn man gesund leben möchte, hat schon sehr viele ...

Über dieses Buch habe ich sowohl sehr Gutes als auch Schlechtes gehört. Das Thema Ernährung, besonders die Frage, was man denn tatsächlich essen sollte, wenn man gesund leben möchte, hat schon sehr viele Menschen beschäftigt. Leider bestehen in diesem Gebiet viele Unklarheiten und seit Jahrzehnten weitergetragene falsche Informationen. Bas Kast hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Unklarheiten zu beseitigen und ein umfassendes Fazit aus unzähligen wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung zu ziehen.

Inhaltlich deckt das Buch den gesamten Bereich der Ernährung ab, drei große Unterteilungen bilden die Kapitel zu Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten, was eine sinnvolle Gliederung anhand der Makronährstoffe darstellt. Die Kapitel sind jeweils durch Unterüberschriften geordnet, wodurch sich auch im Nachhinein das Nachschlagen bestimmter Themen erleichtert. Zudem verfügt das Buch über ein Register, durch das konkrete Begriffe im Text wiedergefunden werden können.

Bas Kast gelingt es, meiner Meinung nach, hervorragend, einen Überblick über das große Thema Ernährung zu geben. Seine Ausführungen sind präzise, anschaulich und fundiert. Zu jedem Themengebiet wertet er Fachliteratur sowie mehrere Studien aus, deren Aufbau er ebenso wie ihre Ergebnisse beschreibt, sodass der Leser sich anhand dieser Daten ein Bild machen kann. Alle Quellen werden durch Endnoten belegt und sind im Literaturverzeichnis zu finden, sodass sich eine hohe Nachverfolgbarkeit seiner Argumentation ergibt. Trotz der Wissenschaftlichkeit bleibt sein Schreibstil locker, zwischendurch auch lustig, und für Laien verständlich, sodass dieses Buch von jedem verstanden werden kann, der sich für Ernährung interessiert.

Kritik kann ich lediglich in kleinem Maßstab üben: Das Register ist sehr hilfreich, hätte aber etwas ausführlicher sein können, da einige wesentliche Begriffe nicht aufgeführt werden. Zudem bietet die Lektüre denjenigen, die sich bereits im Vorfeld mit dem Thema auseinandergesetzt haben, nicht nur neues, was sich natürlich aus dem Anspruch, allgemeingültige Regeln für Ernährung zu formulieren, ergibt. Zuletzt wiederholt sich der Autor innerhalb eines Kapitels gerne, was zwar das Verstehen begünstigt, für manche Leser jedoch störend sein kann.

Trotz der wenigen Kritikpunkte ein sehr lesenswertes Buch, das komplizierte Zusammenhänge einfach erklärt und aus dem die meisten Menschen sicher noch viel lernen können!

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Eine Diebin und ein Historiker im Wettlauf um die Zeit gegen einen dämonischen Zirkel

Stolen Magic 1: Höllische Artefakte
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Der Anfang dieser Geschichte hat mich direkt begeistert. Ich liebe Storys über ehrenhafte Meisterdiebe, besonders, wenn sie so sympathisch sind wie Jane und ihr Team. Die Beschreibung der detaillierten ...

Der Anfang dieser Geschichte hat mich direkt begeistert. Ich liebe Storys über ehrenhafte Meisterdiebe, besonders, wenn sie so sympathisch sind wie Jane und ihr Team. Die Beschreibung der detaillierten Missionsplanung und der Ausführung waren bereits sehr spannend. Mit dem Historiker Maverick, der Jane vom ersten Moment anzieht, erhält die Geschichte eine romantische Komponente, die sehr gut zu der manchmal amüsanten und manchmal düsteren Handlung passt. Auch die Idee, einen dämonischen Zirkel mit dem modernen London zu verbinden, hat mir sehr gut gefallen.
Mit Jane Wise ist der Autorin eine interessante Persönlichkeit gelungen. Sie ist nach außen stark und selbstbewusst, trägt aber innere Lasten mit sich, die sie erst nach längerer Zeit erkennen lässt. Zudem ist sie zwar in ihrer Funktion als Meisterdiebin beeindruckend, erhält aber durch ihre aufgrund von Maverick verwirrten Gefühle eine Authentizität und Nahbarkeit, die die Identifizierung mit ihr erleichtern. Nur über ihre Vergangenheit und ihren Weg zur Meisterdiebin hätte ich gerne mehr erfahren, dies wird etwas knapp dargestellt. Auch Maverick kann als Protagonist mit Jane mithalten. Er ist auf eine süße Art nerdy und scheint alles zu wissen. Obwohl er am Anfang unsicher und zuweilen ängstlich wirkt, entwickelt er eine Stärke, die man ihm nicht zugetraut hätte. Besonders seine Eigenschaft, sich für ein Thema so sehr zu begeistern, dass es andere ansteckt, war mir sympathisch.
Die Handlung ist durch das gesamte Buch hindurch spannend gestaltet und auch sprachlich sehr gut erzählt, wenngleich Jane bspw. etwas zu oft nach ihrer Kette greift oder Rechtschreibfehler etwas häufiger als vereinzelt auftreten. Besonders erheitert hat mich der Satz: „‚Nicht Hölle‘, drang eine dunkle Stimme mit stark gerolltem R an ihr Ohr. ‚Schau genau hin.‘“ Fällt euch so ein Fehler auch sofort auf? 😊
Dennoch sind dies Kleinigkeiten und die Kritik soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein spannendes und gut geschriebenes Buch ist, dessen zweiten Teil ich ebenfalls gerne lesen werde. Nicht nur wegen des Cliffhangers am Ende des ersten Teils 😊

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Berührend und bedrückend

Nachtschwärmerin
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Kiara Johnsons Geschichte zeigt das Schicksal eines Mädchens, das versucht in einer unfreundlichen Welt zu überleben.
Dieses Buch ist sowohl eine beklemmende Geschichte über gesellschaftliche Missstände, ...

Kiara Johnsons Geschichte zeigt das Schicksal eines Mädchens, das versucht in einer unfreundlichen Welt zu überleben.
Dieses Buch ist sowohl eine beklemmende Geschichte über gesellschaftliche Missstände, Vernachlässigung, Armut und Tod, aber auch eine bewegende Geschichte über Stärke, Liebe und Verletzlichkeit. Kiara ist am Anfang der Handlung 17 Jahre alt und muss bereits zu viel Verantwortung tragen. Ihr Charakter zeigt viele verschiedene Seiten, was sie sehr authentisch und ehrlich wirken lässt. Manchmal ist sie naiv, dann wieder schlau und einfallsreich, liebevoll und selbstbewusst oder in sich selbst zurückgezogen und wortkarg. Kiara erzählt in Ich-Perspektive und Präsens, allerdings wird man kaum in ihre Gedanken und Gefühle eingeweiht, da sie sehr nüchtern, verkürzt und oft in Rückblenden berichtet. Trotzdem gelingt es Leila Mottley durch den eindringlichen und bildhaften, manachmal poetischen Schreibstil, die Leser:innen zu fesseln und zu berühren. Man hat Mitleid mit Kiara, bewundert sie, freut sich und leidet mit ihr.
Die Handlung baut keinen großen Spannungsbogen auf, doch langweilig wird es nicht. Man verfolgt Kiaras Weg immer tiefer in die Probleme mit einer konstanten Faszination und der Frage, was ihr noch geschehen wird und ob sie am Ende einen Weg aus ihrer verzweifelten Lage findet. Der im Klappentext schon angesprochene Gerichtsprozess nimmt leider sehr wenig Raum am Ende des Buches ein, hier hätte ich mir teilweise längere Ausführungen gewünscht.
Die Anmerkungen der Autorin am Schluss des Buches haben mir sehr gut gefallen, da sie die Geschichte in einen realen Kontext einbetten und den Leser:innen bewusst machen, dass Schicksale wie Kiaras keineswegs fiktiv sind, sondern es zu vielen Mädchen und Frauen genauso geht. Ein ehrliches und nicht beschönigendes Buch, das zum Nachdenken anregt. Nicht fröhlich und unterhaltsam, aber spannend und berührend!

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Zwei gebrochene Menschen, die wider Erwarten zusammenfinden und einander auf den Weg der Heilung führen

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Am Anfang hat mich das Buch nicht so mitgerissen wie gehofft. Die Protagonistin Grace war mir zunächst nicht wirklich sympathisch und ich hatte oft den Drang, die Augen zu verdrehen. Die Geschichte gewinnt ...

Am Anfang hat mich das Buch nicht so mitgerissen wie gehofft. Die Protagonistin Grace war mir zunächst nicht wirklich sympathisch und ich hatte oft den Drang, die Augen zu verdrehen. Die Geschichte gewinnt jedoch rasch an Tiefe, wenn Grace und Jackson einander näherkommen. Beide haben eine tragische Vergangenheit hinter sich, weshalb sie sich selbst und der Welt misstrauen. Als sie sich kennenlernen, finden sie aber heraus, dass es noch schöne Dinge und nette Menschen gibt, die es wert sind, entdeckt zu werden.

Für Grace geht es um die Entwicklung ihrer eigenen Identität, da sie sowohl von ihrer Mutter als auch von ihrem Mann bevormundet wurde. Es ist wunderschön, ihr dabei zuzusehen, wie sie sich selbst und ihre eigenen Wünsche und Ideale entdeckt, ohne von anderen beeinflusst zu werden. Die Figur der Mutter ist schrecklich – aber das meine ich im guten Sinn! Als Person ist sie grauenvoll und zu ihren Töchtern nicht so, wie man sich eine Mutter wünscht, aber als Figur ist sie sehr gut geschrieben – deshalb will man sie auch die ganze Zeit schütteln. Auch Jacksons Entwicklung, in deren Zuge er sogar ab und zu lächelt, ist sehr mitreißend geschrieben. Er hat mit eigenen Dämonen und einem schwierigen Vater zu kämpfen, lässt Grace und die Leser:in aber hinter seiner abweisenden Fassade tiefe Gefühle und Leidenschaften erkennen. Generell gelingt es der Autorin hervorragend, die Gefühlstiefe von Grace‘ Verzweiflung oder auch ihrem Glück mit Jackson so authentisch darzustellen, dass ich mehr als einmal zum Taschentuch greifen musste.
Auch wenn das Buch auf den ersten Seiten wie eine 0815-Liebesgeschichte wirken mag, entwickelt sich schnell eine ungeahnte Komplexität in den Beziehungen und Gefühlen der Protagonisten. Da es nur wenigen Büchern gelingt, mich emotional so mitzureißen wie dieses, erteile ich eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Eine Frau, die hart gearbeitet hat, um ein besserer Mensch zu werden – Ein Mann aus ihrer Vergangenheit, der allen Grund hätte, sie zu hassen

Dare to Trust
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Dare to Trust war mein erstes Buch von April Dawson, aber ich denke, es wird nicht das letzte bleiben Die Geschichte beginnt mit einem sehr interessanten Grundkonflikt: Tori war zu Schulzeiten kein netter ...

Dare to Trust war mein erstes Buch von April Dawson, aber ich denke, es wird nicht das letzte bleiben Die Geschichte beginnt mit einem sehr interessanten Grundkonflikt: Tori war zu Schulzeiten kein netter Mensch und hat einen Mitschüler gemobbt. Dieser Mitschüler, Hayden, ist nun erwachsen, Gründer eines erfolgreichen Plattenlabels und vermögend. Als sie sich wiedertreffen, erkennt sie ihn nicht und er schmiedet den Plan, sich an ihr zu rächen. Tori macht das scheinbar grundlos fiese Verhalten ihres neuen Chefs zunehmend wütender, daher ist es zu Anfang eine Enemies-to-Lovers-Story, was auch wirklich gut funktioniert. Die Spannung zwischen den beiden ist zwischendurch aggressiv, dann wieder romantisch, aber auf jeden Fall greifbar.
Die Geschichte spielt in New York und auch wenn man die Stadt nicht persönlich kennt, erzeugt das Buch ein Gefühl der Nähe zur beschriebenen Umgebung. Man glaubt manchmal, mit Tori oder Hayden gemeinsam durch die Straßen zu gehen. Sowohl Tori als auch Hayden sind spannende Persönlichkeiten. Tori hat in den letzten zehn Jahren viel durchgemacht, was sie grundlegend verändert hat, sodass sie nichts mehr mit der Teenager-Tori gemeinsam hat. Hayden hatte eine schwere Kindheit, wurde jedoch von liebevollen Eltern adoptiert. Er ist ein sehr warmherziger Mensch, der für seine Familie alles tun würde und Menschen in Schwierigkeiten unterstützt, wo er nur kann. Außerdem ist er auch einfach heiß
Die Liebesgeschichte ist sehr romantisch und nachvollziehbar, da beide wirklich liebenswerte Personen sind. Auch die Nebenfiguren, besonders Toris Freundinnen Quinn und Donna, mochte ich sehr. Gestört hat mich etwas, dass der oben genannte Konflikt, von dem der/die Leser:in fast von Seite 1 an weiß, erst sehr spät seinen Höhepunkt findet. Die darauffolgende Auflösung wirkt daher etwas gehetzt und hätte auch mehr Raum einnehmen können. Einige ungeklärte Umstände aus Toris Vergangenheit bilden einen weiteren Konflikt, der jedoch sehr am Rande behandelt wird und dessen Auflösung mir etwas einfach vorkam. Zudem erschien mir die Harmonie zwischen Tori und Hayden manchmal etwas zu perfekt. Dass sie gut zusammenpassen, liegt in der Natur des Genres, doch dass sich bis auf den großen Konflikt keine Uneinigkeiten oder wesentlich unterschiedliche Meinungen zeigen, fand ich etwas schade. Auch die erotischen Szenen sind gut geschrieben, stellen für mich jedoch etwas zu viel Perfektion dar und wenig angenehmen Realismus.
Von den wenigen Kritikpunkten abgesehen, war es ein sehr lesenswertes Buch mit angenehmem Schreibstil und spannenden Charakteren

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