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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2022

Selbstreflexiv und anregend

CARE
4

CARE von Brooke McAlary erinnert uns an vieles, was wir eigentlich schon wissen, aber oft nicht anwenden: Ein Lächeln einer fremden Person schenken, einen Gruß an den Nachbarn, sich ausklinken, raus in ...

CARE von Brooke McAlary erinnert uns an vieles, was wir eigentlich schon wissen, aber oft nicht anwenden: Ein Lächeln einer fremden Person schenken, einen Gruß an den Nachbarn, sich ausklinken, raus in die Natur gehen usw.
Die Grundaussage ist für mich: Wenn man etwas netter zu sich selbst, zu seinem Umfeld und der Umwelt ist, trägt man seinen Teil dazu bei die Welt zu einem besseren Ort zu machen und auch selbst glücklicher zu werden.
Das Buch ist in mehrere Kapitel aufgebaut und beschäftigt sich mit den Kernthemen: Sich verbinden, Güte, Ehrfurcht, Natur, Schöpferisch sein, Bewegung, Spiel, Ausruhen, Heilen.
Die australische Autorin hat einen tollen Schreibstil, da sie viel aus ihren eigenen Erfahrungen wieder gibt und ehrlich und offen schreibt. Ich hatte stellenweise das Gefühl einfach einer guten Freundin zu zuhören. Dadurch macht das Lesen des Buches sehr viel Spaß und ist kein typischer Ratgeber.
Am Ende jeden Kapitels befindet sich eine Reihe von Tipps, die man anwenden könnte. Es gibt Tipps für eine halbe Minute Zeit, eine halbe Stunde oder auch einen halben Tag Zeit.
Auch gibt es Tools zu Anfang des Buches, die einem im Alltag helfen sollen, z.B. die Möglichkeit die Zeit etwas auszudehnen.
Natürlich ist nicht für jeden alles anwendbar, aber das ein oder andere war doch für mich dabei.
Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl einen Spiegel vorgehalten zu bekommen und habe das Buch mit einem guten Gefühl abgeschlossen.
Ich nehme mir vor das ein oder andere weiterhin zu beherzigen und das Buch dadurch ab und an wieder mal zur Hand zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Cover
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 10.01.2022

Spannender Lesespaß

COLD CASE - Das gebrannte Kind
5

Tess möchte mit ihrem Cold-Case-Team gerade den alten Jenny-Fall wieder aufnehmen, als eine Brandserie mit mehreren Opfern einem ihrer ersten Fälle ähnelt, welcher nie aufgeklärt wurde. Ist der Täter wieder ...

Tess möchte mit ihrem Cold-Case-Team gerade den alten Jenny-Fall wieder aufnehmen, als eine Brandserie mit mehreren Opfern einem ihrer ersten Fälle ähnelt, welcher nie aufgeklärt wurde. Ist der Täter wieder aktiv oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer? Der Täter zündet mitten in der Nacht Häuser an, welche er zuvor mit einer Nummer versehen hat. Die Batterien der Rauchmelder wurden vorher stets entfernt und zwei überlebende Opfer erinnern sich an laute Streich-Musik. Tess gräbt in ihrer Vergangenheit und steht bald selbst im Visier des Täters.

„Das gebrannte Kind“ ist der 3.Band aus der Cold-Case Reihe von Tina Frennstedt. Ich selbst habe Band 1 und 2 nicht gelesen, kam aber sehr schnell in die Story und die Charaktere hinein.
Die Autorin hat einen ungemein fesselnden Schreibstil und man merkt an vielen Stellen, dass sie als Kriminalreporterin viel von ihrem beruflichen Erfahrungsschatz in ihre Bücher einfliessen lässt.
Der Leser erhält gute Einblicke in die Polizeiarbeit und auch in die Psyche des Täters.

In dem Buch passiert sehr viel, so hat man immer etwas zum mitgrübeln, auch wenn man bei manchen Handlungssträngen schnell einen Verdacht hat, in welche Richtung sie laufen werden.
Immer wieder ergeben sich im Laufe des Buches neue Details und so bleibt es bis zum Ende spannend.
Mir gefällt es sehr gut, dass sich das Buch hauptsächlich um die Ermittlungsarbeit dreht, aber doch auch immer wieder Details aus Tess und Maries Privatleben ans Licht kommen. Dadurch bekommt man ein sehr persönliches Bild von den Charakteren, die allesamt sympathisch sind.
An der ein oder anderen Stelle hätte mir das Buch sogar noch etwas mehr ins Detail gehen dürfen, z.b. in Hinblick auf die Leben der Brandopfer.

Alles in allem hatte ich viel Spaß beim Lesen und ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.11.2021

Emotionen pur

Ein dunkler Abgrund
0

Ein dunkler Abgrund von Nicci French handelt von der alleinerziehenden Mutter Tess, die bei ihrer 3-jährigen Tochter Poppy ein düster gemaltes Bild findet, nachdem diese bei ihrem Vater Jason nächtigte. ...

Ein dunkler Abgrund von Nicci French handelt von der alleinerziehenden Mutter Tess, die bei ihrer 3-jährigen Tochter Poppy ein düster gemaltes Bild findet, nachdem diese bei ihrem Vater Jason nächtigte. Bald darauf stellt sie weiterhin ein beunruhigendes Verhalten bei Poppy fest. Bald ist sie sich sicher, dass Poppy Zeugin eines Verbrechens wurde und beginnt ihr Umfeld näher zu beobachten. Über ihre Mitmenschen findet sie dabei so einiges überraschendes heraus. Von Sorge getrieben verdächtigt sie bald alle und vertraut niemandem mehr. Ihre Ängste treiben sie zu einem Verhalten, welches ihr bald zu schaden anfängt, geschürt von immer weiteren mysteriösen Vorfällen, bis sie sich bald selbst in Lebensgefahr wägt.

Nicci French ist ein Autorenpaar, welches seit bereits über 20 Jahren Thriller veröffentlicht und auch Bestseller vorweisen kann. Für mich war es der erste Roman der englischen Schriftsteller.

Der Schreibstil ist locker und hält sich an den wesentlichen Kern der Erzählung. Das gefällt mir gut, da ich es mag, wenn man auf den Punkt kommt, ohne sich durch lange Umgebungsbeschreibungen wälzen zu müssen. Obwohl in den ersten drei Vierteln des Romans nicht wirklich etwas Schlimmes passiert, schwebt während des Lesens immerzu ein düsterer Vorhang darüber und der Leser hat ständig das Gefühl, dass gleich etwas Schreckliches passiert. Die Ängste von Tess sind für mich gut nachvollziehbar, da ich selbst Mutter eines Kleinkinds bin. An vielen Stellen hatte ich auch Mitleid mit ihr, da sie so um ihre Tochter kämpft, aber doch nirgendwo so richtig Hilfe findet. Das Gefühl des Allein seins wurde hier gut vermittelt und macht das Szenario noch etwas bedrohlicher. Andererseits sind ihre Handlungen nüchtern betrachtet tatsächlich oft etwas überzogen, da sie sogar mehrfach auf illegale Art und Weise handelt, basierend auf ihren Emotionen. Doch gerade das macht sie menschlich und authentisch.

Der Thriller lebt durch Tess´Emotionen, was ihn wirklich lesenswert macht, da diese ungefiltert beim Leser ankommen.

Bis zum Schluss verdächtigt man auch als Leser immer wieder jemand anderen, da wir nur genauso viel erfahren, wie auch Tess weiß. Das hat das Buch für mich sehr spannend und unvorhersehbar gemacht. Dass der Schluss nicht komplett rund war passte für mich hier ebenfalls gut ins Bild und lässt noch etwas Raum für weitere Spekulationen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2024

Neues Abenteuer mit Ted und Nancy

Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! – Band 2
0

Im zweiten Teil von Grimmwald sind Nancy und Ted in ihrem neuen Zuhause dem Wald deutlich angekommen. Ted hat sogar viele neue Freunde gefunden und sich sichtlich entwickelt und ist im Waldleben aufgeblüht. ...

Im zweiten Teil von Grimmwald sind Nancy und Ted in ihrem neuen Zuhause dem Wald deutlich angekommen. Ted hat sogar viele neue Freunde gefunden und sich sichtlich entwickelt und ist im Waldleben aufgeblüht.
Auch das Baumboinken ist wieder Thema und sorgte bei uns für viel Schmunzelei.
Die Tiere müssen bald wieder alle ihren Zusammenhalt unter Beweis stellen als der Bürgermeister des Nachbarorts den Wald in einen Freizeitpark umwandeln möchte und ihnen damit die Lebensgrundlage nimmt.
Ein wichtiges Thema um auch schon Kindern zu zeigen, welche Probleme dadurch für die Tiere auftauchen und dass Lebensraum schützenswert ist.
Das Buch brilliert wieder mit viel Humor, ist aber auch eher etwas für ältere Kinder im Lesealter (weniger zum vorlesen), da die Sprache oft schonungslos, frech und rebellisch ist, das macht es aber auch aus.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Lohnt sich

Julia
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„Julia“ von Sandra Newman ist die Neuauflage des rund 70 Jahre alten Klassikers „1984“ von George Orwell und beschreibt die Handlung aus Sicht des weiblichen Hauptcharakters Julia, während im Original ...

„Julia“ von Sandra Newman ist die Neuauflage des rund 70 Jahre alten Klassikers „1984“ von George Orwell und beschreibt die Handlung aus Sicht des weiblichen Hauptcharakters Julia, während im Original der männliche Hauptcharakter Winston Smith das Wort erhält.

Die Handlung beschreibt ein totalitäres System der Diktatur, welches aus Überwachung und Angst besteht und den Menschen kein lebenswertes Leben beschert. Im Grunde geht es rein über das Überleben, der Handlungsspielraum der einzelnen Charaktere ist stark eingeschränkt.

Dennoch suchen einige Figuren, wie Julia, Vicky und Winston einen Ausweg aus dem System und handeln dabei auf ihre jeweils eigene Art und Weise. Verrat und Selbsterhaltungstrieb inklusive.

Ich persönlich habe das Original nicht gelesen und kann daher auch keine Vergleiche ziehen, ob die Sicht aus Julia, oder aus Winston besser ist.
Wenn man überlegt, wie alt der Klassiker schon ist, hat das Buch erschreckende Aktualität, denn selbst nach so langer Zeit und den Erfahrungen der Vergangenheit, ist es nicht vollständig auszuschließen, dass in unserer Geschichte nochmal derartiges passieren könnte. Das Buch zeigt die menschlichen Abgründe sehr gut und regt zum Nachdenken an.

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