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Veröffentlicht am 24.07.2022

Italia, dolce vita e famiglia: Was wünscht man sich noch mehr?

Immer Ärger mit den Bambini
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Nachdem ich schon viele Bücher von Tessa Hennig lesen durfte, die mir alle schöne und unterhaltsame Lesestunden beschert haben, habe ich schon lange auf dieses Buch hingefiebert. Wie nichts anders erwartet ...

Nachdem ich schon viele Bücher von Tessa Hennig lesen durfte, die mir alle schöne und unterhaltsame Lesestunden beschert haben, habe ich schon lange auf dieses Buch hingefiebert. Wie nichts anders erwartet hat mich auch dieses Buch regelrecht begeistert und am liebsten würde ich meine Koffer packen und sofort nach Apulien fahren. Für Apulien hat es zwar nicht gereicht, aber das Buch hat in mir die Lust auf Italien geweckt, sodass ich noch während des Lesens meinen Sommerurlaub in Italien gebucht habe. Aber worum geht es eigentlich diesmal?

Mann weg, Händler weg, alles was Sandra noch geblieben ist sind ihre Follower auf Instagram und ihre Weinhandlung, aber was bringt ihr diese ohne guten Wein, denn den hat ihr Mann gleich mitgenommen. Während Sandra sich noch in Selbstmitleid suhlt, nimmt ihre Mutter Heike, Besitzerin eines Schreibwarengeschäftes, das Zepter in die Hand. In einer Zeitschrift hat sie doch über den Geheimtipp Apulien gelesen, ohne lange zu überlegen packt sie ihre Sachen und reist mit ihrer Tochter nach Italien. Noch nicht in Italien angekommen bekommt ihre kleine Gruppe Zuwachs in Form von Federico, einem 15jährigen Jungen, der aus dem Heim abgehauen ist, um seinen Großvater in Italien zu finden. Heike fackelt auch hier nicht lange und nimmt den Jungen mit. Anhand eines Fotos wollen sie denn Opa des Jungen finden, aber in Italien angekommen leugnet der Mann auf dem Foto einen Enkel zu haben. Ist der mürrische Alte wirklich nicht der Großvater oder steckt mehr dahinter? Ganz schön viel Arbeit für Heike, aber mit ihrer anpackenden Art stürzt sie sich in die Arbeit.

Das Cover ist wieder typisch im Stil von Tessa Hennig gestaltet und hat mir schon das erste Schmunzeln entlockt. Auch reiht es sich perfekt zu den anderen Büchern ein, sodass ein einheitliches Gesamtbild im Bücherregal erscheint. Aber das Cover ist natürlich nur eine kleine Nebensache, denn entscheidender ist natürlich der Klappentext. Und der macht schon richtig Lust auf das Buch. Nach dem Lesen war sofort klar, dass Buch muss ich einfach lesen, denn es klingt nach Sommer, Sonne, Dolce Vita und einem kleinen Familiendrama.

Mein persönliches Highlight ist auch diesmal der malerische, bildhafte und lebendige Schreibstil der Autorin. Obwohl ich selbst nie in Apulien war, konnte ich mir die Orte vor meinem inneren Auge vorstellen, fast wie einen Film. Ich habe spaßeshalber die Städte gegoogelt und war überrascht wie genau meine Vorstellung mit der Realität übereinstimmt, was der Liebe zum Detail der Autorin geschuldet ist. Auch konnte ich das italienische Lebensgefühl und die Mentalität der Landsleute deutlich spüren. Mit viel Witz und Humor erzählt die Autorin die Geschichte, weshalb ich nicht nur einmal laut loslachen musste. Das Buch hat mir sehr viel Freude bereitet durch die vielen Lachmomente, aber auch durch die Spannung um Federicos Lebensgeschichte.

Aber nicht nur die Handlung an sich hat mich zum Lachen gebracht, sondern auch die Charaktere, die einfach herrlich, erfrischend sind. Heike war mein persönlicher Liebling, auch wenn sie und ich altersmäßig weit auseinander sind, konnte ich mich gut mit ihr identifizieren und für mich ist es schwer vorstellbar, dass sie nur in einem Roman existiert, denn sie erscheint mir einfach so lebendig. Heike ist ein anpackender Mensch, der ohne zu jammern Hand anlegt. Auch ist sie ein herzensguter, liebevoller Mensch, der sich selbstlos für andere einsetzt, was mich mehrmals zum Schmunzeln gebracht hat. Aber nicht nur Heike wurde von Tessa Hennig liebevoll gestaltet, sondern auch Federico, den man einfach ins Herz schließen muss. Trotz seiner schwierigen Lebensgeschichte, lässt er sich nicht unterkriegen und ist für sein Alter sehr verantwortungsbewusst. Sein intelligentes Köpfchen hilft nicht nur ihm selbst, sondern auch Heike und Sandra, sodass er fast schon der Enkel ist, den Heike leider nie hatte. Natürlich gibt es auch immer Charaktere, die man nicht auf Anhieb sympathisch findet, sondern die einem erst Schritt für Schritt ans Herz wachse. Sandra ist so eine Person mit ihrer jammervollen Art, die in einem krassen Gegensatz zu ihrer Mutter Heike steht. Aber nach und nach lernt man auch ihre guten Seiten kennen und lieben. Auch hilft der Urlaub ihr sich nicht nur geschäftlich weiterzuentwickeln, sondern auch charakterlich. Aber nicht nur ihre Entwicklung war schön zu lesen, sondern auch Alessios. Dank Heike schafft er es langsam auch mal seine freundliche Seite zu zeigen, was mir persönlich das Herz erwärmt hat.

Das Buch ist so voller Dolce Vita Lebensfreude und schenkt einem so viele schöne, emotionale Lesestunden. Während des Lesens bin ich an Corona erkrankt, aber das Buch hat es geschafft mit seiner Lebensfreude mich von meinen Schmerzen abzulenken und hat wie Medizin gewirkt, sodass es mir nach dem Lesen wenigstens etwas besser ging. Sowas muss man erst mal schaffen und Tessa Hennig schafft es mit jedem ihrer Bücher, weshalb ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen kann, denn dieser schöne Sommerroman wird jeden in seinen Bann ziehen!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2022

Tödliche Pasta

Pasta Criminale
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Bei „Pasta Criminale“ von Gudrun Grägel handelt es sich um den dritten Band um die Hobbyschnüfflerin Doro Ritter. Für mich war es der erste Band der Reihe, aber definitiv nicht der letzte, denn es war ...

Bei „Pasta Criminale“ von Gudrun Grägel handelt es sich um den dritten Band um die Hobbyschnüfflerin Doro Ritter. Für mich war es der erste Band der Reihe, aber definitiv nicht der letzte, denn es war ein köstliches Lesevergnügen, im wahrsten Sinne des Wortes. So viel kann ich auch schon vorab verraten: Das Buch hat mich nicht nur überzeugt dieses Jahr an den Gardasee zu fahren, sondern ich habe mir auch gleich die zwei Vorgänger bestellt, die ich dann hoffentlich gemütlich in Italien lesen kann.

Doro Ritter, erfahrene Köchin aus München reist mit ihrem Freund Vinc nach Italien, genauer gesagt nach Valeggio sul Mincio und Borghetto, nicht weit vom berühmten Gardasee entfernt, um für ihren Vater, einen bekannten Sternekoch, geeignete Orte für eine TV-Reportage zu finden. Keine Frage, geht es in dieser Reportage um Essen und zwar um die berühmten Nodo d´amore, bei uns auch als Tortellini bekannt, und um das alljährliche Tortellini-Fest. Die Vorfreude auf das Fest wird jedoch schlagartig getrübt, als erste Menschen Anzeichen einer Vergiftung zeigen. Muss das Fest wirklich ins Wasser fallen oder hat Doro, nicht nur in Bezug auf Essen, einen guten Riecher und kann den Täter überführen?

Bei diesem Buch hat mal wieder typischerweise das Cover zuerst meinen Blick auf sich gezogen. Mit den Booten auf dem strahlenden Wasser hat es mich sofort an meinen Gardasee-Urlaub letzten Jahr erinnert und da ich schon lange wieder Sehnsucht nach Sommer, Sonne und Italien hatte musste ich einfach wissen, um was es in dem Buch geht. Der Klappentext hat mich dann sofort überzeugt. Ich bin ein Fan von Kriminalromanen, liebe aber auch typische Urlaubslektüren, die im Süden spielen. Da ist dieses Buch die perfekte Kombination aus Krimi und Dolce Vita. Ein echtes Sommerhighlight also.

Der Schreibstil hat mich richtig an das Buch gefesselt. Durch den malerischen, bildhaften Schreibstil hatte ich gleich die Orte, die Doro und Vinc besucht haben vor Augen, obwohl ich an den meisten noch nie war. Generell konnte ich mir die einzelnen Szenen und Personen dank der detailgetreuen Beschreibungen genau und lebhaft vorstellen. Aber auch die Spannung kam nicht zu kurz, denn ich musste einfach immer wissen wie es weitergeht, sodass es sehr schwer war das Buch aus der Hand zu legen. Auch war der Schreibstil zugleich locker leicht, sodass ein angenehmer Lesefluss herrschte und die Seiten nur so dahinflogen.

Aber natürlich hat mich nicht nur der Schreibstil überzeugt, sondern auch das was dieser beschreibt, nämlich die Charaktere. Hauptcharakter Doro ist eine einzigartige Persönlichkeit, ergeben doch ihre Vorzüge und Ecken und Kanten ein perfektes Gesamtbild. Doro ist ein super freundlicher, offener Mensch, der gerne auf andere Menschen zu geht. Manchmal geht sie jedoch auch zu stürmisch vor und kommt anderen vielleicht etwas zu nahe. Doch dass sie manchmal etwas nervt und zu neugierig ist merkt sie schnell und versucht sich zurückzunehmen. Wenn sie es mal nicht von alleine schafft gibt es da zum Glück noch ihren Freund Vinc, der ihr gerne auch mal sagt, wenn sie es wieder übertreibt. Natürlich hat auch wie Doro einen liebenswerten Charakter, sodass man beide einfach gernhaben muss. Besonders gefallen hat mir die Beziehungsdynamik zwischen den beiden, denn ihr „Kabbeln“ hat mich nicht nur zum Schmunzeln gebracht, sondern auch zum Lachen. Auch haben die beiden mich an mich selbst und meinen Freund erinnert, was noch lustiger war. Ich denke dadurch, dass es sich bei Doro und Vinc um zwei ganz normale Leute handelt mit Ecken und Kanten, kann man sich als Leser sehr gut mit ihnen identifizieren, so dass das Buch einem sehr nahe geht, da man sich selbst in den Charakteren wiederfindet. Aber nicht nur Doro und Vinc sind tolle Protagonisten, auch die vielen Nebencharaktere sind von der Autorin liebevoll gestalten worden und sind einem mehr oder weniger sympathisch. Besonders lachen musste ich auch bei dem italienischen Männerstammtisch, der sämtliche Klischees bedient, die aber doch immer wieder in Italien zu sehen sind. Die Impulsivität und Lebensfreude der italienischen Landsleute ist beim Lesen auf mich übergesprungen, weshalb das Buch einfach gute Laune macht.

Die Handlung ist ein Wechsel zwischen Dolce Vita Lebensfreude und spannendem Kriminalfall, weshalb man sowohl Spaß hat beim Lesen, als auch sehr gespannt ist was als nächstes passiert. Auch werden nicht nur leckere Rezepte in die Handlung eingesponnen, sondern auch sehr interessante Fakten rund um die Tortellini. So mancher Leser wird wie ich überrascht sein, was dieses leckere Gericht alles zu bieten hat. Auch kann das Buch unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden. Natürlich gibt es ein paar Andeutungen, was passiert ist, aber diese sind so wenig wie sonst nirgends, sodass es keine Spoiler gibt. Auch gibt es ein Personenverzeichnis am Anfang das wirklich sehr hilfreich ist, vor allem bei den vielen italienieschen Namen des "Männerstammtisches" in Doro und Vincs Unterkunft. Besonders an solchen Kleinigkeiten gefällt mir, dass man daran erkennt, dass sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben hat und mit viel Liebe zum Detail das Buch geschrieben hat.

Das Buch hat mir viele glückliche Lesestunden beschert und hat mich hungrig auf mehr gemacht, also nicht nur auf Essen, weshalb ich, wie schon oben geschrieben, gleich die zwei vorherigen Bände bestellt habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2022

Romeo und Julia im New Adult Format

Westwell - Heavy & Light
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Bei diesem Roman handelt es sich um den Auftakt der neuen New Adult Trilogie der Autorin Lena Kiefer. Da ich kurz zuvor die Don´t-Love-Me-Reihe der Autorin regelrecht verschlungen habe, war mir sofort ...

Bei diesem Roman handelt es sich um den Auftakt der neuen New Adult Trilogie der Autorin Lena Kiefer. Da ich kurz zuvor die Don´t-Love-Me-Reihe der Autorin regelrecht verschlungen habe, war mir sofort klar, dass West-Well gleich folgen wird und auch das war viel zu schnell gelesen.

Die Reihe spielt diesmal in New York, genauer gesagt in der Upper Class. Nach dem scheinbar tragischen Drogen-Tod von Valerie Weston und Adam Coldwell, dem beliebten High Society-Paar aus zwei reichen, verfeindeten New Yorker Familien, wurde Valeries jüngere Schwester Helena nach Oxford in die Verbannung geschickt, damit sie nicht das Schicksal ihrer Schwester teilen muss. Als Helena, die im Gegensatz zu ihrer Familie nicht viel auf ihren High Society Status gibt, endlich wieder aus dem Exil in ihr geliebtes New York zurückkehrt, merkt sie schnell, dass sich vieles verändert hat und eigentlich nichts mehr ist, wie es zu Lebzeiten ihrer geliebten Schwester war. Aber Helena lässt sich nicht entmutigen, denn sie hat eine Mission: Sie möchte den von Trish Coldwell, der Mutter von Adam, zerstörten Ruf ihrer Schwester wieder herstellen, denn diese behauptet, dass Valerie am Tod der beiden schuld war, da diese die Drogen angeschleppt hätte. Aber Helena kannte und liebte ihre Schwester und wusste, dass diese nie Drogen nehmen würde und ermittelt daher auf eigene Faust in der Upper Class. Wie es der Zufall trifft sie dabei auf Jessiah Coldwell, Adams Bruder, dabei würde sie am liebsten einen Bogen um die ganze Familie machen. Auch Jessiah ist kein Fan der High Society und ist alles andere als begeistert als er Helena das erste Mal trifft, doch bald merken die beiden, dass der jeweils andere ganz schön viel Charme ausstrahlt und bald kommen sie sich verboten nahe, dabei wissen sie, dass ihre Familien alles gegen diese Verbindung unternehmen werden. Haben die beiden dennoch eine Chance?

Als ich gehört hatte, dass Lena Kiefer eine neue Trilogie herausbringt wusste ich sofort ich muss diese lesen, denn ehrlich gesagt hat ihre letzte New Adult Reihe ein Loch in meinem Herzen hinterlassen, als diese ausgelesen war. Als dass das Cover enthüllt wurde, war ich ganz begeistert, denn es ist einfach wunderschön, auch wenn es bei dem Klappentext auch hätte noch so hässlich sein können, ich hätte es trotzdem sofort lesen müssen. Das zarte Altrosa gepaart mit dem Gold ist ein wunderschöner Anblick, den ich in meinem Regal genieße. Zudem ist es einfach elegant und spiegelt den sozialen Status der beiden Protagonisten wider. Bei so einem wundervollen Cover kann man einfach nicht nein sagen. Aber auch der Klappentext weckt die Neugierde der Leser, klingt er doch wie eine moderne Inszenierung von Shakespeare.

Nach den ersten Sätzen des flüssigen, emotionalen Schreibstils, den ich auch gar nicht anders von der Autorin kenne, war klar, dass ich ganz und gar in die Geschichte abtauchen werde und die nächsten Lesestunden in New York verbringen werde. Nicht nur die Emotionen werden von der Autorin dargestellt, als würde man sie selbst durchleben (ich habe nicht nur einmal Gänsehaut bekommen oder den Atem angehalten), auch das ganze Setting wird so bildhaft dargestellt, dass mir das Gelesene teilweise wie ein Film vorgekommen ist. Ich war bisher nur 5 Tage in New York in meinem Leben und das war 2018 und ich habe definitiv nicht die Orte gesehen, die Helena aufsucht, dennoch konnte ich mir alles so detailliert vorstellen, dass das Gelesene sehr lebhaft erschien. Dadurch ist mir die ganze Geschichte noch näher gegangen.

Aber auch die beiden Protagonisten haben das Buch zu einem schönen Erlebnis gemacht. Da das Buch abwechselnd aus der Sichtweise von Helena und Jess geschrieben ist, erhalten die Leser einen tiefen Einblick in die beiden Charaktere. Auch ist es für mich immer spannend als Leser beide Sichtweisen zu kennen, dass macht das Ganze irgendwie aufregender. Beide sind unglaublich starke Persönlichkeiten, obwohl sie so einen tragischen Verlust erlitten haben. Man merkt auch, dass beide ihre Geschwister vermissen und sich bald gegenseitig eine Stütze sind. Die Gefühle zwischen den beiden sind hochemotional und ich habe die beiden nicht nur einmal angeschrien, dass sie sich doch endlich näherkommen sollen, denn der Zauber zwischen Valerie und Adam scheint auch zwischen Helena und Jess zu wirken. Leider haben es die beiden mit ihren Familien nicht leicht, denn diese sind gegen die Verbindung der beiden und setzten alles daran sie auseinanderzubekommen, eben wie bei Romeo und Julia. Die Eltern der beiden sind eh eine Nummer für sich und ich habe mich oft gefragt, wie die beiden es geschafft haben, so normal zu bleiben und nicht abzuheben. Aber da erkennt man eben, dass sie das Herz am rechten Fleck haben und charakterstark genug sind um sich nicht verbiegen zu lassen. Helena ist ein herzensguter Mensch, aber auch Jess steht ihr in Liebe und Fürsorge um nichts nach, egal ob ihr gegenüber oder seinem jüngeren Bruder Eli, der traumatisiert ist und den er bestmöglich unterstützt.

Der Nebenschauplatz mit Helenas Ermittlungen ist nicht minder spannend, denn durch ihre Geschwister lernen die Leser auch Adam und Valerie kennen und lieben und auch ich glaube nicht an einen einfachen Drogentod. Da noch zwei Bände kommen ist natürlich viel Drama und Spannung angesagt und ein Happy End ist noch nicht in Sicht.

Ich habe das Buch nur so verschlungen und bin ehrlich gesagt etwas traurig, dass es schon gelesen ist und bin daher voller Vorfreude auf Band 2, dessen Erscheinungstermin schon in meinem Kalender markiert ist.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Das Leben ist nicht immer schwarz und weiß, sondern schillert in Grautönen

Für immer ein Teil von dir
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Nachdem mich „All das Ungesagte zwischen uns“ von Colleen Hoover zu tiefst emotional berührt hat, hatte ich mal wieder richtig Lust auf ein Buch der Autorin. Als ich dann „Für immer ein Teil von dir“ zufällig ...

Nachdem mich „All das Ungesagte zwischen uns“ von Colleen Hoover zu tiefst emotional berührt hat, hatte ich mal wieder richtig Lust auf ein Buch der Autorin. Als ich dann „Für immer ein Teil von dir“ zufällig im Regal meiner Bücherei entdeckt habe, habe ich gedacht „Das könnte es sein“ und allein der Klappentext hat mich so neugierig gemacht und hat förmlich nach Emotionen pur geschrien, sodass ich das Buch einfach mitnehmen musste und es hat sich sowas von gelohnt.

Die Geschichte dreht sich um Kenna und Ledger, die schon beim ersten Kennenlernen eine starke Anziehungskraft zueinander spüren, jedoch gibt es ein Problem, ihre Schicksale sind schon miteinander verflochten bevor sie sich überhaupt kennengelernt haben und das nicht auf eine positive Weise, denn Kenna ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden wegen des Unfalltodes ihres Freundes vor 5 Jahren, dem sie nicht geholfen hat und Ledger war dessen bester Freund seit Kindertagen. Kenna möchte am liebsten nur eins, ihre Tochter Diem endlich in den Arm nehmen, doch Ledger hat sich geschworen Diem vor ihrer Mutter zu beschützen, doch bald kommt die Frage auf: Muss Diem wirklich von ihrer Mutter beschützt werden?

Bei diesem Buch hat mich ehrlich gesagt nicht das Cover überzeugt, sondern der Klappentext. Nicht dass das Cover nicht schön wäre, aber neben dem Klappentext rückt es einfach in den Hintergrund, ist jedoch dennoch schön anzusehen, aber auch nichts Besonderes, dass einem ins Auge springt, dafür hat bei mir der Name der Autorin gesorgt. Nachdem ich wusste wovon das Buch handelt war klar, dass es eine schwierige und vor allem emotionale Thematik sein wird.

Die Geschichte um Kenna hat mich emotional sehr berührt, denn sie zeigt, dass man die Welt nicht immer in gut und böse einteilen kann, sondern dass es etwas dazwischen gibt. Man lernt, dass es Fehler gibt, die nicht einfach verziehen werden können, jedoch auch dass die Hintergründe und Umstände eine wichtige Rolle spielen und berücksichtig werden müssen. In diesem Buch gibt es 2 Parteien Kenna und Ledger mit Diems Großeltern und was mich sehr fasziniert hat, dass ich als Leser keine der beiden Parteien als böse oder gut empfunden habe. Ich konnte die Gefühle und Beweggründe von beiden nachvollziehen, auf der einen Seite eine Mutter, die ihr Kind wiedersehen möchte, auf der anderen Seite, die beschützerischen Großeltern, die nur das beste für ihr einziges Enkelkind wollen. Und dann gibt es da noch Ledger, der zwischen den beiden Parteien steht und langsam merkt, dass nur jemand der etwas Falsches getan hat, nicht unbedingt selbst falsch ist. Seinen Denkprozess mitzuerleben war für mich sehr spannend und emotional und hat mich auch nach dem Lesen nicht mehr losgelassen.

Die Autorin hat das Talent mich sämtliche Emotionen erleben zu lassen, was mich zutiefst berührt hat. Ihr emotionaler, gefühlvoller Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich habe mich als Teil der Geschichte empfunden, da ich voll und Ganz in das Geschriebene abtauchen konnte. Leider war das Buch viel zu schnell gelesen, aber ich konnte einfach nicht aufhören zwischendrin, denn es gab immer eine spannende oder emotionale Stelle, die man nicht unterbrechen wollte. Dazu die liebevoll gestalteten Charaktere. Kenna die so viel tiefgründiger ist als jeder ahnt, der beschützerische Ledger, der alles für das Kind seines besten Freundes macht, die Großeltern, die sich nach dem Tod des Sohnes so liebevoll um ihr Enkelkind kümmern und natürlich Diem selbst, die ein so aufgewecktes Kind ist, dass sie Stellen mit ihr einfach nur herrlich waren zu lesen. Aber auch die Nebencharaktere bringen einen zum Schmunzeln und zum Nachdenken. In erster Linie möchte ich hier Ledgers Eltern erwähnen, die einen zum Lachen gebracht haben und somit die ernste Stimmung nicht nur einmal aufgelockert haben.

Es gibt so viel positives über dieses Buch zu berichten, sodass ich noch seitenweise schreiben könnte, aber ich denke jeder sollte dieses Buch selbst lesen und sich eine eigene Meinung bilden. Mich zumindest hat die Geschichte so tief berührt, dass ich des Öfteren darüber nachdenke, daher eine klare 5 Sterne Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Klinik der Herzen

Whitestone Hospital - High Hopes
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Eigentlich wollte ich nur in die Bücherei zwei Bücher abgeben, als plötzlich mein Blick von diesem Buch wie magisch angezogen wurde. Ich habe zwar auf Bookstagram von ihm gehört und mir auch vorgenommen ...

Eigentlich wollte ich nur in die Bücherei zwei Bücher abgeben, als plötzlich mein Blick von diesem Buch wie magisch angezogen wurde. Ich habe zwar auf Bookstagram von ihm gehört und mir auch vorgenommen es zu lesen, jedoch war es nicht ganz oben auf der Leseliste. Kaum Zuhause angekommen wollte ich mal reinlesen, ab da an konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und war froh gerade zu der Zeit in der Bücherei gewesen zu sein, schließlich sind Neuerscheinungen schnell verliehen.

Das Buch ist der erste Band einer 4-teiligen Serie der Autorin Ava Reed, von der ich bisher viel Gutes gehört habe, aber bis dato nichts selbst gelesen habe, aber definitiv nachholen werde. Die Geschichte handelt von der jungen Assistenzärztin Laura, deren großer Wunsch in Erfüllung geht: Sie darf am Whitestone Hospital arbeiten, dass einen perfekten Ruf genießt. Gemeinsam mit den anderen neuen Assistenzärzten lernt sie, was für einen harten Job sie sich ausgesucht hat, der einem alles abverlangt. Natürlich gibt es auch schöne Momente, insbesondere Dr. Nash Brooks könnte so ein Moment sein, wenn er nicht Lauras Vorgesetzter wäre. Es entwickelt sich eine Anziehungskraft zwischen den beiden, jedoch will Nash diese offensichtlich ignorieren, aber gegen Gefühle kommt man nicht an, oder?

Ich bin ein großer Fan von Büchern, die einen medizinischen Rahmen haben, um eine emotionale Geschichte. Auch schaue ich gerne Krankenhausserien, weshalb das Buch mit seinem Titel „Whitestone Hospital“ meinen Blick magisch angezogen hat. Dass das Cover zudem so schön gestaltet ist, hat sein Übriges getan und ich habe es einfach mitnehmen müssen. Das zarte Rot ist genau meine Farbe und passt zu dem mit Blumen verziertem Umriss eines Herzens. Mir persönlich gefällt es sehr, wenn ein Cover den Inhalt eines Buches widerspiegelt, wie es hier der Fall ist, denn Nash ist Stationsarzt in der Herzchirurgie und auch Laura will sich auf Herz-Thorax-Chirurgie spezialisieren. Der Klappentext gibt zudem einen verheißungsvollen Eindruck, sodass ich sofort mal in das Buch reinlesen wollte.

Bei einem kurzen Reinlesen ist es nicht geblieben, denn Ava Reed hat mich mit ihrem Schreibstil so gefesselt, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das Gelesene war sehr spannend und ich musste einfach wissen wie es weitergeht. Alles wird sehr bildlich und detailliert beschrieben, sodass man das Gefühl hatte ein Teil der Geschichte zu sein. Durch den ununterbrochenen Lesefluss sind die Seiten nur so dahingeflogen und das Buch war viel zu schnell beendet. Insbesondere die Spannung hat mir gefallen, denn diese war nicht nur zum Greifen nahe, sondern hat mich auch so sehr ergriffen, dass ich nicht nur einmal den Atem angehalten habe. Natürlich dürfen Emotionen nicht fehlen und auch diese waren zum Glück ausreichend vorhanden. Ich konnte die Gefühle der Protagonisten nicht nur nachempfinden, sondern habe diese regelrecht mitgefühlt.

In dem Buch wechseln sich die Sichtweisen von Laura und Nash ab, obwohl ich im Nachhinein den Eindruck hatte, als stände Laura etwas mehr im Vordergrund. Laura erschien mir als herzliche und offene Person, die ihr Herz aus Gold am richtigen Fleck hat, weshalb man sie einfach lieben muss. Nash hingegen war zunächst etwas zurückhaltend und zögernd, weshalb ich mir bei ihm nicht ganz sicher war, was ich von ihm halten soll. Auch er hat einen Platz in meinem Leserherzen gefunden, jedoch ist mir Laura doch etwas mehr ans Herz gewachsen. Aber nicht nur die beiden Protagonisten wurden liebevoll von der Autorin gestaltet, sondern auch die Nebencharaktere, in denen so viel Liebe steckt, dass man das Gefühl hat, dass sie wirklich existieren.

Das Buch hat mich absolut begeistert, vor allem der Mix aus Krankenhausalltag und dem Leben der Charaktere. Der einzige Kritikpunkt, der eigentlich keiner ist, ist der riesige Cliffhänger, mit dem Ava Reed ihre Leser zurücklässt und dabei dauert es doch so lange bis der nächste Band erscheint.

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