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Veröffentlicht am 30.06.2022

Das Leben der Schriftstellerin Virginia Woolf

Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit
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Mit Veröffentlichung vom Roman „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ hat Stefanie H. Martin ihre neue historisch-biografischen Trilogie eröffnet, die im Juni 2022 im Aufbau Verlag ...

Mit Veröffentlichung vom Roman „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ hat Stefanie H. Martin ihre neue historisch-biografischen Trilogie eröffnet, die im Juni 2022 im Aufbau Verlag erschienen ist. Ich muss gestehen, dass ich weder die Autorin noch eines ihrer Bücher kenne bzw. gelesen habe und somit feierte ich ein Debüt. Der Klapptext so wie auch die Leseprobe haben meine Neugierde mehr als nur geweckt und so führte kein Weg daran vorbei, dieses Buch zu lesen.

Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich positiv überrascht und so konnte ich bereits nach den ersten Sätzen in die Welt der Virginia Stephen ein- und abtauchen. Aber nicht nur der Schreibstil konnte mich überzeugen, sondern auch die brillante Kulissenbe-schreibung. Stefanie H. Martin hat es geschafft, die Atmosphäre um 1903- 1909 authentisch und beindruckend einzufangen und wiederzugeben. Während des Lesens merkte ich, wie ich mehr und mehr in der Zeit zurückversetzt und so ein Teil dieser Geschichte wurde. Aber dies ist nur ein Teil der mir besonders gut gefiel. Ein weiterer war, dass man als Leserin spürt, mit welch Herzblut die Autorin diesen Roman geschrieben hat. Akribisch und detailliert hat sie sämtliche Fakten und Informationen über Virginia Woolf geb. Stephen und deren Freundeskreis zusammengetragen, um diese auszuwerten und sie die Handlung perfekt einzuweben. Das ist der Autorin mehr als nur gelungen. Die Handlung ist der Werdegang der angehenden Schriftstellerin Virginia Woolf. Wer jetzt aber meint, dass dies eine reine Biografie ist, der irrt gewaltig. Dies ist vielmehr eine Geschichte über die Künstler des Londoner Stadtteils Bloomsbury. Nach dem Tod ihres Vaters haben Virginia, Vanessa, Thoby und Ad-rian dort eine Wohngemeinschaft namens Bloomsbury Group gegründet. Bald treffen sich dort einige angehende und intellektuellen Künstler aus unterschiedlichen Bereichen, die sich nicht nur über Kunst unterhalten, sondern auch über zeitgemäße Themen aufgreifen. Allerdings ist diese Gruppe in der Gesellschaft nicht gerade gern gesehen, aber das stachelt sie noch mehr an, diese Treffen fortzuführen. Da ich sehr wenig über diese Vereinigung kannte, war es ein sehr informativer und interessanter Einblick in diese Zeit. Aber die Bloomsbury-Group ist nur ein der Themen, die die Autorin näher beschreibt. Zudem lässt sie den Leser an das Leben der Familie Stephen teilhaben. Auch wenn alle Geschwister Raum bekommen, aus ihrem Leben erzählen zu dürfen, so liegt der Fokus doch auf Virginia und Vanessa. Virginia, die auf der einen Seite begabt und sensible und auf der anderen depressiv und labil ist. Ne-ben ihrer Arbeit als Schriftstellerin kämpft sie auch noch für ihre Freiheit, denn ein Leben nur als Ehefrau und Mutter ist für sie unvorstellbar. Vanessa, die sich für ein Kunststudium entschieden hat, ist anders. Zwar ist sie ebenfalls sehr begabt und intelligent, aber sie heiratet. Doch ihre Ehe scheint unter keinem guten Stern zu stehen, denn bald schleichen sich die ersten Eheprobleme ein. Stefanie H. Martin hat es nicht nur geschafft, die Gefühlswelt der beiden Hauptcharaktere brillant in Szene zu setzen und dem Leser nahe zu bringen, sondern sie hat auch noch, dank der perfekt eingestreuten Geschichte der einzelnen Bloomsbury-Mitglieder, ihrer Handlung eine Authentizität verpasst, die mich überzeugen konnte.

Die Liebenden von Bloomsbury „Virginia und die neue Zeit“ ist ein sehr interessanter und informativer Einblick in das Leben der Schriftstellerin Virginia Woolf. Facettenreiche Charaktere runden diesen biografisch -historischen Roman perfekt ab. Ich freu mich schon auf den zweiten Band dieser Reihe.
4 Sterne


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Veröffentlicht am 29.05.2022

Ein starker zweiter Teil

Die Hofgärtnerin − Sommerleuchten
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Mit „Sommerleuchten“ hat Rena Rosenthal nun den zweiten Band zu ihrer erfolgreichen Trilogie „Die Hofgärtnerin“ vorgelegt, der nun im Penguin Verlag erschienen ist. Leider muss ich gestehen, dass ich weder ...

Mit „Sommerleuchten“ hat Rena Rosenthal nun den zweiten Band zu ihrer erfolgreichen Trilogie „Die Hofgärtnerin“ vorgelegt, der nun im Penguin Verlag erschienen ist. Leider muss ich gestehen, dass ich weder die Autorin noch den ersten Teil dieser Reihe kenne. Das hat mich nicht davon abgehalten, dieses Buch zu lesen. Trotz der nicht vorhandenen Vorkenntnisse bin ich recht gut in die Geschichte hineingekommen, dennoch würde ich jedem Leser raten, mit dem ersten Teil zu beginnen. Während des Lesens merkte ich rechtschnell, dass mir hier und da einige Informationen und Details zu den vorangegangenen Ereignissen fehlen.
Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich angenehm überrascht und ließ mich sofort in die Geschichte der Hofgärtnerei ein- und abtauchen. Der bildhafte Erzählstil sorgt sofort für ein brillantes Kopfkino und so entstanden zahlreiche Bilder von der perfekt eingefangenen Kulisse und Charakteren, die authentisch und sehr zeitgemäß dargestellt worden sind. Die Geschichte dreht sich in erster Linie um Marleene und Julius, die nach dem Verlassen der familiären Hofgärtnerei nun ihre eigene aufmachen möchten. Nur wo und wovon? Als ihr gemeinsamer Traum fast zu zerplatzen drohte, bekommen sie ein tolles Angebot. Allerdings müssen sie es schaffen, ihre Gärtnerei innerhalb kürzester Zeit aufzubauen und mit ihren Pflanzen an der Hamburger Gartenschau teilnehmen. Wenn sie dort auch noch den ersten Preis bekommen, hätten sie es geschafft. Ihr Weg ist hart und steinig, aber nicht nur dieser. Ihre Liebe und auch die anstehende Hochzeit stehen auf dem Prüfstein. Werden Marleene und Julius es trotzdem schaffen, ihre beruflichen und privaten Träume zu verwirklichen? Rena Rosenthal hat es geschafft, mich hautnah an den Geschehnissen rund um Hofgärtnerei teilhaben zu lassen. Von Beginn an hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und ich konnte bzw. wollte dieses Buch kaum noch aus den Händen legen. Zu jedem Zeitpunkt wollte, nein, musste ich wissen, wie es mit Marleene und Julius weitergehen wird. Jetzt wird der eine oder andere Leser bestimmt sagen: ein über 700seitiges Buch kann doch nur langatmig oder gar zähflüssig werden. Ganz das Gegenteil ist hier der Fall. Irgendetwas passiert immer und seien es noch so Kleinigkeiten, die mich als Leserin fesseln konnten. Es macht unglaublich viel Spaß, die beiden auf den Weg zu ihrer eigenen Gärtnerei zu begleiten.

Die Hofgärtnerei „Sommerleuchten“ von Rena Rosenthal ist ein wundervoller historischer Roman, der den Leser in die Welt einer Hofgärtnerei entführt. Eine sehr emotionale und zugleich spannende Familiengeschichte, die mich begeistert zurückließ.

Jetzt freue ich mich schon auf Band 3.
4 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Eine bewegende Zeitreise

Das Land, von dem wir träumen
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Mit „Das Land, von dem wir träumen“ hat die Autorin Anna Thaler ihr neustes Werk vorgelegt, das im April 2022 im Knaur Verlag erschienen ist. Zeitgleich ist dieser Roman auch der Auftakt ihrer neuen Familiensaga, ...

Mit „Das Land, von dem wir träumen“ hat die Autorin Anna Thaler ihr neustes Werk vorgelegt, das im April 2022 im Knaur Verlag erschienen ist. Zeitgleich ist dieser Roman auch der Auftakt ihrer neuen Familiensaga, die in Südtirol spielt. Zum einen bin ich ein großer Fan von historischen Geschichten und zum anderen konnte mich der Klapptext sofort meine Neugierde wecken und so wusste ich recht schnell, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will.

Ab der ersten Seite zog mich der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin in seinen Bann und so konnte ich in Franziskas Geschichte ein und abtauchen. Aber nicht nur der Schreibstil gefiel mir, sondern auch die Charaktere, denn diese wurden sehr zeitgemäß dargestellt. Anna Thaler hat auch darauf geachtet, dass ihre Figuren authentisch und lebensnah dargestellt wurden. Perfekt spiegelten sie das Leben auf dem Hof Ende 1920 wider. Die Handlung ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Südtiroler Geschichte. Franziska Bruggmoser kehrt als studierte Lehrerin nach Südtirol zurück. Dort möchte sie gerne ihren Beruf ausüben, aber weil sie die italienische Sprache nicht beherrscht, darf sie nicht unterrichten. Mit diesem Verbot will sie sich nicht abfinden und gründet eine Katakombenschule. Wenn sie erwischt wird, drohen ihr harte Strafen. Aber nicht nur sie muss kämpfen auch ihr Vater hat es nicht leicht. Auf Grund der politischen Situation in Südtirol nimmt der Vater Ludwig Bruggmoser einen italienischen Namen an und heißt nun Ponte. Dieses Verhalten missfällt nicht nur Franziska, sondern auch Ludwigs Freunden und Dorfbewohnern, die sich nach und nach von der Familie abwenden. Was auch dem Hof schadet und um diesen zu retten, muss eine schnelle Lösung her. Wie wird es mit Franziska und dem elterlichen Hof weitergehen? Eine spannende und sehr bewegende Zeitreise beginnt. Während des Lesens merkte ich, dass dieses Projekt eine Herzensangelegenheit von Anna Thaler ist. Sie hat nicht nur die Geschichte um Familie Bruggmoser erschaffen, sondern sie auch noch in ein geschichtliches Zeitfenster eingebettet. Akribisch und detailliert muss die Autorin zahlreiche Fakten und Informationen zusammengetragen haben, um sie dann in die Handlung einfließen zu lassen. Leider muss gestehen, dass ich bis dato keinerlei Vorkenntnisse über die Südtiroler Geschichte hatte und so machte mir die Reise doppelt Spaß. Dank Anna Thaler durfte ich nicht nur Familie Bruggmoser kennenlernen, sondern erhielt zeitgleich einen politischen Einblick, der informativ und lehrreich war.

Die gut 340 Seiten vergingen wie im Flug und jetzt freue ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Familie Bruggmoser. Zugern möchte ich wissen, wie es mit Franziska und Co, weitergehen wird. Dieser Roman war ein bewegende Zeitreise, die mir sehr gut gefallen hat.

4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Eine Wohlfühloase

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt
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„Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“ ist bereits der sechste Teil der erfolgreichen Lichterhaven- Reihe von Petra Schier, der im März 2022 im Harper Collins Verlag erschienen ist. Leider muss ich gestehen, ...

„Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“ ist bereits der sechste Teil der erfolgreichen Lichterhaven- Reihe von Petra Schier, der im März 2022 im Harper Collins Verlag erschienen ist. Leider muss ich gestehen, dass ich die ersten Bände nicht kenne bzw. gelesen habe. Dies hielt mich aber nicht davon ab, als Quereinsteigerin diesen Roman lesen zu wollen. Was auch sehr gut möglich ist, denn wie ich erfahren habe, sind alle Geschichten unabhängig voneinander lesbar, denn jede steht für sich.
Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin ließ mich sofort in die Handlung ein und abtauchen und so machte ich mich auf zur Nordsee, genauer geschrieben nach Lichterhaven. Dank einer bezauberten Kulisse entstand sofort eine brillante Urlaubsstimmung und wer viel Fantasie mitbringt, kann hört das Meeresrauschen, die Seeluft schnuppern und sogar den Meereswind spüren. Ach, am liebsten hätte ich meine Koffer gepackt und wäre für ein paar Tage dorthin verschwunden. Leider geht das ja nicht und somit gibt es nur buchtechnisch einen Urlaub. Aber nicht nur mit der Kulisse konnte Petra Schier punkten, sondern auch mit den Charakteren, die sehr authentisch und lebendig wiedergegeben worden sind. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich sie schon jahrelang kennen würde. Eine Hauptperson darf ich natürlich nicht vergessen, auch wenn es sich nicht um eine Person handelt, sondern um einen Hund. Der Rottweiler namens Duke, der nicht nur die Herzen von Charlotte und Henning erobert, sondern auch die Leserschaft verzückt. Die Handlung ist eine schöne romantische Liebesgeschichte, die sehr emotional erzählt wird. Charlotte, die mit ihren beiden besten Freundinnen erfolgreich einen Cateringservice führt. Doch leider ziehen dunkle Wolken auf, denn das Geschäftshaus, in dem die Mädels ihre Lokalitäten haben, soll verkauft werden. Was nun?
Aber nicht nur das beschäftig Charlotte, denn sie möchte sich liebend gerne einen Hund zulegen und besucht die Hundeschule. Dort lernt sie nicht nur den Rottweiler Duke kennen, sondern trifft auch noch auf ihren ehemaligen Klassenkameraden namens Henning Magnusson. Ausgerechnet auf ihn! Sein Image, denn er als Rennfahrer zugelegt hat, spricht nicht gerade für ihn. Okay, Charlotte könnte ihm aus dem Weg gehen, aber leider interessiert er sich auch für Duke. Wer wird das Rennen um Duke machen oder geht es hier um mehr?
Während des Lesens merkte ich, mit wieviel Herzblut Petra Schier diesen Roman geschrieben hat. In jedem Satz spürt man ihre Liebe zu der Insel und dem Hund und dass sie Duke seine eigene Gedankenwelt gegeben hat, unterstreicht das Ganze. Es war lustig, mit welchen Pointen er die Welt sah und kommentierte. Einfach grandios.

Meiner Meinung nach hat Petra Schier hier eine wundervolle Geschichte erzählt, die den Leser nicht nur ein Urlaubsfeeling beschert, sondern ihn für ein paar Lesestunden den Alltag vergessen lässt.
4 von 5 Sternen und wer eine (tierische) Liebesgeschichte lesen will, findet ihr sein Glück.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Der ditte Fall für Caro Falk

Mordseefest
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Nach den erfolgreichen Borkum – Krimis „Mordseeluft“ und „Mordseestrand“ hat die Auto-rin Emmi Johannsen nun den dritten Fall „Mordseefest“ im luebbe Verlag veröffentlicht. Ich muss leider zugeben, dass ...

Nach den erfolgreichen Borkum – Krimis „Mordseeluft“ und „Mordseestrand“ hat die Auto-rin Emmi Johannsen nun den dritten Fall „Mordseefest“ im luebbe Verlag veröffentlicht. Ich muss leider zugeben, dass ich zwar schon von dieser Reihe gehört, aber noch keins dieser Bücher gelesen habe. Warum eigentlich nicht? Es gibt keine plausible Erklärung dafür, aber es ist nie zu spät, um dies zu ändern. Der Klapptext hat definitiv meinen kriminalistischen Spürsinn geweckt und so fiel meine Entscheidung, dieses Buch lesen zu wollen, von ganz allein. Also packte ich kurzerhand meinen Koffer und düste zur Insel Borkum um dort ein paar erholsame Tage zu verbringen. Okay, ob sie so erholsam werden, mag ich zu bezwei-feln, denn ich wollte ja mit auf Verbrecherjagd gehen.
Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin gefiel mir auf Anhieb und so ließ ich mich gleich von der herrlichen Kulisse Borkum verzaubern. Laut der Beschreibungen muss es ein herrliches Fleckchen Erde sein. Aber nicht nur mit dem bezaubernden Ambiente der Insel konnte Emmi Johannsen punkten, sondern auch mit den authentischen und lebensnahen Cha-rakteren. Von der ersten Minute an waren sie mir allesamt sympathisch und ich fühlte mich richtig wohl. Einerseits mochte ich Caros neugierige Art und Weise, aber andererseits war es auch ein wenig anstrengend. Hm…einige Eigenarten liebt man erst, wenn man die Leute lange genug kennt. Könnte noch was mit uns werden….
Auch Jan Akkermann hat einen positiven Eindruck hinterlassen. Zwar ist er ebenfalls neu-gierig, aber auf eine dezentere Art. Trotz oder gerade, weil Caro und Jan etwas unterschied-lich sind, ergänzen sich hier und sind das perfektes Dreamteam zum Leidwesen von Krimi-nalkommissar Bachmann. Er kann es überhaupt nicht leiden, wenn Caro ihre Nase in einen Fall reinsteckt und auf eigene Faust Ermittlungen anstellt. Im Großen und Ganzen mag er Caro bzw. Jan und zählt auf sie.
In der Handlung fängt alles mit der traditionellen Borkumer Nordstrandparty an, die mit dem Fallschirmspringen der Inseljungs endet. Die ersten Springer landen auch ordnungsge-mäß, aber bei einem der Springer öffnet sich der Fallschirm nicht und er knallt voller Wucht auf den Strand. In ersten Moment sieht alles nach einem Unfall aus, aber war es auch einer? Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass der Verunglückte nicht nur ein erfahrener Springer war, sondern auch dass er einige Feinde auf der Insel hatte. War es vielleicht doch Mord und wenn ja, wer hatte noch eine Rechnung mit ihm offen? Caro und Jan halten zunehmend die Augen und Ohren auf und siehe da, auf der Trauerfeier des Toten machen sie eine seltsame Beobachtung und schon steckt das Ermittlerteam Falk/ Akkermann mitten im neuen Fall. Einer sieht das aber gar nicht gerne und das ist Kriminalkommissar Bachmann.
Mordseefest hatte für mich alles, was ein guter Krimi haben muss. Ein Unfall, der sich beim genaueren Hinsehen als neuer Fall entpuppt, ein Ermittlerteam, dass sich nur ungern bzw. gar nicht an Regeln hält und Dank der zahlreichen Verdächtigen, den Leser auf einige fal-sche Fährten schickt. Einfach grandios. Während des Lesens habe ich immer wieder ver-sucht dem/die Täter auf die Spur zu kommen, aber das war schier unmöglich. Es blieb bis zum Schluss spannend und mit diesem Ausgang hätte ich absolut nicht gerechnet.

Für den einen oder anderen Leser mag es der dritte Fall für Caro Falk sein, für mich war es ein Debüt, das einfach brillant war. Die Reise nach Borkum hat sich definitiv gelohnt und wird bei der nächsten Gelegenheit (vierter Fall) wiederholt.
4 von 5 Sterne und wer Küstenkrimis liebt, der ist hier aller bestens aufgehoben.

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