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Veröffentlicht am 22.12.2022

Postapokalyptische Geistergeschichte

Die Bibliothek von Edinburgh
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Bei diesem Buch sah ich den Titel und dachte sofort das ist etwas für mich. Auch wenn ich noch nie da war, ist Edinburgh ein Sehnsuchtsort für mich und dazu Bibliothek, das passt. Ich hätte mich wohl vorher ...

Bei diesem Buch sah ich den Titel und dachte sofort das ist etwas für mich. Auch wenn ich noch nie da war, ist Edinburgh ein Sehnsuchtsort für mich und dazu Bibliothek, das passt. Ich hätte mich wohl vorher mehr mit dem Inhalt auseinandersetzen sollen, denn beides ist nicht so wie gedacht.
Edinburgh ist hier ein postapokalyptischer Ort, der nicht mehr viel mit dem heutigen Edinburgh zu tun hat und die Bibliothek spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Protagonistin des Romans ist die 14-jährige Ropa, die für Alter schon viel zu viel Verantwortung tragen muss. Zum einen muss sie sich um ihre jüngere Schwester kümmern, für die sie praktisch der Elternersatz ist. Dazu kommt noch ihre Großmutter, die auch Hilfe benötigt. Ropa hat die Schule abgebrochen, um für ihre kleine Familie zu sorgen. Sie arbeitet als Geistersprecherin, d.h. sie spricht mit Geistern und gibt diese Nachrichten dann an Angehörige oder Bekannte der Verstorbenen weiter, gegen Honorar. Ein wirklich interessanter Job, aber für Ropa auch anstrengend und nicht gut bezahlt. Eigentlich war dieser Job immer sehr ungefährlich bis Ropa einer toten Mutter helfen will ihren verschwundenen Sohn zu finden.
Der Plot des Romanes ist ungewöhnlich und überraschend. Genau die dystopische Welt, die der Autor erschaffen hat. Man weiß nicht was für eine Katastrophe zu dieser zerstörten Infrastruktur geführt, noch welche Zeit ist oder wann und wie es zu diesen Geistersprechern kam. Einiges erinnert sehr an unsere Welt, anderes nicht. Auch Ropa ist eine ungewöhnliche Protagonistin. Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich sie mochte. Sie ist unverblümt, weiß was sie will und ist auch nicht immer nett z.B. zu ihrem besten Freund, den sie ohne Gewissen in Schwierigkeiten bringt.
Die erste Hälfte des Buches mochte ich weder Ropa noch die Handlung. Es fehlte die Geradlinigkeit im Erzählstrang. Die ganze Zeit wartete ich auf die Bibliothek, die dann irgendwie nur kurz vorkam, obwohl sie viel mehr Geschichte versprach. In der Mitte des Romans wurde es spannender, da ich mich auch an den Schreibstil und die Art von Ropa gewöhnt hatte. Dennoch war mir manches einfach zu abstrus. Ich denke nicht, dass ich den zweiten Teil lesen werde, obwohl es ganz gute Ansätze gab. Aber die erste langatmige Hälfte des Romans konnten mich dann insgesamt nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Mal was anderes

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
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Da ich ein großer Fan von Abenteuerspielbüchern bin, die es in meiner Kindheit gab. War ich sofort begeistert, dass dieses Format wieder in „Mode“ kommt. Dieses Buch hat nun einige Besonderheiten. Zum ...

Da ich ein großer Fan von Abenteuerspielbüchern bin, die es in meiner Kindheit gab. War ich sofort begeistert, dass dieses Format wieder in „Mode“ kommt. Dieses Buch hat nun einige Besonderheiten. Zum einen liegt das Buch schon als Gesellschaftsspiel vor. Während aus vielen bekannten Romanen Gesellschaftsspiele konzipiert werden, ist dies hier andersherum. Zum anderen besteht „das“ Buch aus zwei Büchern, die am besten von zwei Leser:innen zusammen gelesen werden. Dabei nimmt jeder einen eigenen Charakter an und liest aus seiner Sichtweise. Das Buch funktioniert aber auch für eine Person, dann hat man eben nur eine Sichtweise.
Zu Beginn des Buches gibt eine ausführliche Anleitung und die einzelnen Charaktere. Für mich war es erst einmal viel Info, aber ich lese allgemein nicht gerne Spieleanleitungen, sondern probiere lieber herum. Beim Lesen bin ich dann gut reingekommen, obwohl die Zeitangaben manchmal etwas verwirrend waren. Wenn man zu zweit liest, kommt es dazu, dass man über viele Ereignisse doppelt liest. Sie sind zwar aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, ähneln sich aber sehr. Nach kurzen Abschnitten muss man dann eine Entscheidung treffen, die einen weiterführt oder wieder zurückführt, wenn es die falsche Entscheidung war. Für mich war es leider so, dass die Entscheidungen reine Bauchentscheidungen waren und ich nicht wirklich vorher durch Rätsel lösen oder ähnliches, herausfinden konnte, was die richtige Entscheidung ist. Das fand ich schade, da ich doch dachte, dass man durch logisches Kombinieren die richtigen Entscheidungen treffen könnte. Mit der falschen Entscheidung gibt es auch keine Alternativhandlung, man ist dann einfach gescheitert. Es ist also eine lineare Erzählung.
Ich bin beeindruckt, dass der Autor bei diesen zwei Perspektiven und verschiedenen Entscheidungen den Überblick behalten. Ein wirkliches Lob für die Leistung. Dennoch hat mich das Buch nicht überzeugt. Oft war ich gefrustet, dass ich schon wieder falsch lag und wie gesagt hätte ich mir gewünscht man hätte mehr miträtseln können. Bei den vielen Entscheidungen und des zum Teil immer wieder doppelten Lesens von gleichen Hergängen ist die eigentliche Geschichte in den Hintergrund gerückt. Insgesamt kann ich sagen, es ist mal was anderes, aber man braucht Zeit und Ausdauer und am besten natürlich einen Lesepartner.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Sprachlich top, Spannung leider nicht

Schicksal und Gerechtigkeit
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Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Jeffrey Archer ist. Weshalb ich ihn auch nicht mit seinen anderen Romanen vergleichen kann. Mir gefällt die Geschichte eines jungen Mannes aus reichem ...

Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Jeffrey Archer ist. Weshalb ich ihn auch nicht mit seinen anderen Romanen vergleichen kann. Mir gefällt die Geschichte eines jungen Mannes aus reichem Haus, der sich von seiner Familie abnabeln möchte und einfacher Polizist werden möchte. William Warwick ist mir auch deshalb schon von Anfang an sympathisch. Er sucht lieber den steinigen Weg, als die Vorteile seiner Herkunft zu nutzen. Aber auch sonst gehört Warwick zu den vorsichtigen Menschen, die nachdenken bevor sie handeln. Als sein Mentor kurz vor der Pensionierung erschossen wird, ist das für Warwick ein großer Schicksalsschlag und er geht einen neuen Weg bei der Polizei und wechselt ins Dezernat für Kunstfälscher. Dies wird sein Leben verändern.
Die Idee einen Krimi in der Kunstfälscherszene zu schreiben gefällt mir richtig gut. Ein spannendes und ungewöhnliches Thema. Leider nimmt der Roman nur wenig an Fahrt auf. Die eigentliche Krimihandlung bleibt sehr langatmig. Warwicks Privatleben ist da schon spannender. Dennoch gibt es insgesamt zu viele Längen im Roman.
Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, der Autor kann die einzelnen Protagonisten gut charakterisieren, so dass sie sehr lebendige Persönlichkeiten sind. Warwick bleibt dabei immer im Mittelpunkt. Der Humor ist unterschwellig gut eingesetzt.
Auch wenn ich Warwick liebgewonnen habe, werde ich die Reihe wahrscheinlich nicht fortsetzen, dafür fehlte mir einfach die Spannung und es war mir zu wenig Krimi. Jeffrey Archer bleibt einer, der besser Familiengeschichten schreibt.
Die Umsetzung als Hörbuch ist sehr gut gelungen. Ich mag die Stimme von Richard Barrenberg sehr. Es war am Anfang nur sehr verwirrend für mich, da ich vor kurzer Zeit ein Hörbuch mit ihm als Sprecher gehört hatte, was völlig anders war und ich seine Stimme zu besonders finde, dass ich erst einmal Probleme hatte mich auf einen neuen Charakter mit seiner Stimme einzulassen.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Unstrukturiert

Papyrus
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Dieses Buch hat mich sofort angesprochen, ein schlichtes, aber wunderschönes Cover mit kurzem prägnanten Titel. Die Blüten auf dem Cover sind mit Golddruck, wirklich sehr liebevoll gestaltet. Der Kurztext ...

Dieses Buch hat mich sofort angesprochen, ein schlichtes, aber wunderschönes Cover mit kurzem prägnanten Titel. Die Blüten auf dem Cover sind mit Golddruck, wirklich sehr liebevoll gestaltet. Der Kurztext versprach eine Geschichte über Bücher und ihre Bedeutung. Als Vielleserin und Buchliebhaberin fühlte ich mich sofort angesprochen.
Schon nach den ersten Sätzen merkte ich, das ist kein gewöhnliches Sachbuch. Es wirkt teilweise romanhaft, wenn sie z.B. die Jagd der Buchsammler des alten Alexandria beschreibt. Es folgen interessante Fakten, aber auch immer wieder persönliche Einschübe aus eigener Erfahrung und Bezüge zur Jetztzeit. Was fehlt ist ein roter Faden. Das Buch hat mich etwas an meine mündliche Abschlussprüfung erinnert, der Kopf ist voll mit ungemein viel Wissen und man möchte gerne zeigen, wieviel man weiß und redet ohne Punkt und Komma. Mein Professor hat mich zum Glück unterbrochen und mich wieder in die Spur gebracht. Bei dem Buch hat das scheinbar keiner getan (wo war das Lektorat?).
Auch wenn von der Geschichte des Buches gesprochen wird, konzentriert sich die Autorin sehr auf die Antike, Rom, Griechenland. Auch wenn sie es liebt immer wieder Einschübe aus der heutigen Populärliteratur zu nehmen, fand ich das oft nicht passend.
Auch wenn ich einiges an neuen Informationen bekommen habe und ich auch öfter einen Aha Moment hatte, bin ich mit dem Buch nicht warm geworden. Ich brauche einfach mehr Struktur, ob Roman oder Sachbuch egal. Aufbau und Schreibstil haben mir nicht zugesagt. Schade, denn die Idee des Buches gefällt mir.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Für Fans

Bridgerton: Der inoffizielle Guide für alle Lords und Ladys
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Als Fan der Buchreihe und der Fernsehserie ist mir das Buch sofort ins Auge gefallen. Ein Buch im handlichen Hardcover Format mit einem sympathischen Cover. Helle Farben und einfache Zeichnungen mit wunderschönen ...

Als Fan der Buchreihe und der Fernsehserie ist mir das Buch sofort ins Auge gefallen. Ein Buch im handlichen Hardcover Format mit einem sympathischen Cover. Helle Farben und einfache Zeichnungen mit wunderschönen Blumen lassen das leichte Gefühl der Buchreihe aufleben und passen perfekt zum Inhalt des Buches.
Das Buch ist eine bunte Mischung aus Wissen und Spass. Es gibt ein paar Zeichnungen, aber keine Bilder von der Fernsehserie oder ähnliches. Was ich aber als angenehm empfand, da einige Fans sicher nur die Buchreihe kennen. Es wechseln mehr und weniger interessante Fakten zu der historischen Zeit von Bridgerton, der Mode und ähnliches mit kleinen Quiz oder Tests. Es gibt auch Spiele oder kleine Bildchen zum Ausmalen.
Man kann also wirklich sagen, dass es ein kleines Beschäftigungsbuch für Fans ist. Als Guide würde ich es jetzt nicht unbedingt bezeichnen, dazu gibt es zu wenig Informationen zu den Bridgertons an sich und auch die Fakten sind alles sehr oberflächlich.
Insgesamt hätte ich etwas mehr erwartet, mehr Informationen und tiefgründiger. Die Tests und Spiele waren mir persönlich auch zu kindisch, z.B. das Leiterspiel. Es ist hübsch gemacht, aber man hätte mehr rausholen können.

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