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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2022

Verstörend, brutal und manisch

Clown im Maisfeld
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Schon als ich „Clown im Maisfeld “ von Adam Cesare in der Vorschau gesehen habe, war ich total heiß auf diesen Titel.
Was natürlich auch mit am Cover liegt, was ich einfach mega liebe.
Nun ja, letztendlich ...

Schon als ich „Clown im Maisfeld “ von Adam Cesare in der Vorschau gesehen habe, war ich total heiß auf diesen Titel.
Was natürlich auch mit am Cover liegt, was ich einfach mega liebe.
Nun ja, letztendlich konnte ich nicht auf das Print warten und habe es als Ebook gelesen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und absolut bildgewaltig.
Gott, ich fürchte, diese Bilder werde ich nie mehr los.
Das Setting ist definitiv anders ,als ich erwartet hätte. Man fühlt sich direkt ein paar Jahre oder auch ein paar mehr zurückversetzt.
Schnell wird klar, dass man trotz Fortschritt, eine Veränderung nur schwer in Kauf nehmen kann. Dabei widmet der Autor besonders im ersten Teil sich dem Setting mit sehr vielen Details. Was durchaus interessant zu beobachten war, man sich dabei aber auch etwas unwohl gefühlt hat.
Ernsthaft, man fühlt sich wie in einer Art Zeitschleife und hat das Gefühl, es ist der Ursprung des Grauens.
Es ist schon etwas creepy, was da abgeht.
Dabei löste er auch in mir eine gewisse Beklommenheit aus. Denn alles schreit falsch und man weiß, hier stimmt etwas gewaltig nicht.
Die Charaktere wirken nicht nur sehr fortschrittlich, vor allem die Jugend.
Es ist förmlich in zwei Felder gespalten und das kann niemals funktionieren.
Denn der Hass und die Abneigung ist förmlich greifbar.
Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel sagen.
Der Autor bietet hier ein grauenvolles Szenario, das schnell am eigenen Verstand zweifeln lässt.
Blut, Gewalt und ein wahres Gemetzel offenbarte sich vor meinen Augen.
Alles in mir schrie: Lauf, so schnell du kannst.
Aber wohin, wenn es förmlich nichts gibt, worauf man setzen kann.
Cole, Rusty und Quinn haben mir unglaublich gut gefallen. Sie handeln instinktiv, mit einem immensen Überlebenswillen.
Und dann gab es eine Szene am Anfang, die mir extrem schwer im Magen lag.
Und Frendo, der Clown spielt natürlich auch keine unerhebliche Rolle.
Doch wie setzt sich das wahre Grauen zusammen?
Ist es wirklich nur dieses Mordserie?
Nein, definitiv nicht.
Ich fand es verstörend, wie kalt, skrupellos und perfide agiert wurde.
Das Menschlichkeit keine Rolle mehr spielte.
Das es praktisch nichts gab, was dies alles aufhalten könnte.
Fakt ist. Ich hab genau das bekommen, was ich mir erhofft hatte.
Brutalität und nicht nur plastisch gesehen.
Denn es ist unfassbar brutal, was diese Menschen denken und wie sie zu Werke schreiten.
Vieles war vorhersehbar, was mich aber in keinster Weise gestört hat.
Ebenso war die Auflösung keine Überraschung.
Dennoch gab es einen Aspekt, der mich definitiv überrascht hat. Da fiel mir wirklich die Kinnlade runter. Aber auf der anderen Seite, hat es auch vieles nachvollziehbarer gemacht.
Es ist manisch und obsessiv.
Verstörend und grauenvoll.
Gemetzel trifft förmlich auf Empathielosigkeit.

Fazit:
Adam Cesare konnte mich mit „Clown im Maisfeld“ wirklich begeistern.
Verstörend, brutal und manisch.
Ein Massaker und psychologisches Drama ,das sich vor den eigenen Augen abspielt und dabei keine Gnade kennt.
Ein Werk, das nicht vor Überraschungen glänzt, aber definitiv super unterhält.
Ich bin verdammt gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Unglaublich spannend erzählt, mit Twists, die dir den Atem rauben

Insel des Schweigens
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Über „Insel des Schweigens “ von Christian White bin ich eher zufällig gestolpert und hätte wohl nie im Leben damit gerechnet, dass mich dieser Thriller so dermaßen umhauen würde. Ich fürchte, ich brauch ...

Über „Insel des Schweigens “ von Christian White bin ich eher zufällig gestolpert und hätte wohl nie im Leben damit gerechnet, dass mich dieser Thriller so dermaßen umhauen würde. Ich fürchte, ich brauch mehr von diesem Autor.
Der Schreibstil des Autors ist unglaublich fesselnd, einnehmend und absolut bildgewaltig.
Die Atmosphäre ist schlichtweg beklemmend und tragend, was einfach unglaublich gut passt.
Im Fokus stehen Abby und Kate.
Zwei unfassbar starke Persönlichkeiten .
Ich möchte nicht sagen, dass ich sie unfassbar sympathisch fand und abgöttisch geliebt habe.
Aber sie machen eine unglaubliche Entwicklung durch, die mir wirklich durch Mark und Bein ging.
Beide haben Ecken und Kanten, sind nicht perfekt. Sie würden alles für ihre Familie tun, kämpfen bis zur Erschöpfung und darüber hinaus.
Sie überschreiten Grenzen.
Sie machen eine Entwicklung durch, die extrem heftig ist und an einigen Stellen wirklich sehr an die Nieren geht.
Dabei erfahren wir von beiden auch die Perspektiven, was Ihnen sehr viel Raum und Tiefe verschafft. Man blickt in ihre Seele und erblickt und erkennt einfach so unglaublich viel.
Ebenso konnten mich die Nebencharaktere überzeugen, manchmal etwas blass, was aber hier völlig ok ist und zu dem großen Ganzen passt.
Insgesamt sehr authentisch, greifbar und einfach lebendig.
Christian White hat eine wahnsinnig tolle Art, Geschichten zu schreiben und zum Leben zu erwecken.
Von Anfang an, ist die Spannung unglaublich groß. Bereits der Prolog ist immens tragend und sehr interessant.
Obwohl dieser Thriller nicht immer vor Action bebt, so ist er unglaublich spannend und schmerzhaft erzählt.
Da man immer weiter in der Geschichte voranschreitet, aber nie weiß, was sich als nächstes offenbaren wird.
Am Anfang stand ein Vermisstenfall. Kates Ehemann.
Der Autor hat daraus eine sehr komplexe, tiefgreifende und emotionale Geschichte gemacht, die mir extrem an die Nieren ging.
Denn wir begleiten Kate und Abby.
Man fühlt so unglaublich tief mit Ihnen mit.
Ist verzweifelt, wütend, erschüttert und emotional so gebrochen, dass man sprichwörtlich in den Seilen hängt, ohne die Chance ,davon loszukommen.
Die Grundthematik hat mir unheimlich gut gefallen.
Denn der Autor zeigt hier nicht nur dunkle Geheimnisse und tiefe Abgründe.
Er dringt tiefer in die Persönlichkeiten ein, zeigt Menschlichkeit und Feingefühl.
Er zeigt, was man bereit ist zutun, um die Menschen zu beschützen, die man mehr als alles andere liebt. Aber auch, was dies mit Ihnen selbst und ihrem Umfeld macht.
Das ist extrem erschütternd und beklemmend.
Das birgt eine sehr tiefe Tragik, denn der Autor geht besonders feinfühlig mit den psychologischen Aspekten um.
Dabei ist die Spannung eher unterschwellig zu spüren, aber konstant präsent.
Die Fäden laufen immer mehr zusammen.
Die Wendungen haben mich zwar nicht immer überrascht, aber emotional enorm tief getroffen.
Weil man so viel mehr sieht, als nur diese Frauen.
Besonders das letzte Drittel hat mich enorm gefordert. Denn wir erleben einen Twist ,der völlig unvorbereitet trifft und damit so viel auslöst.
Verzweiflung, Angst und Hoffnungslosigkeit.
Er zeigt, wie viel Tragik und Angst darin verborgen liegt.
Wie viel Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Aber auch wie viel Schmerz, Brisanz und Besessenheit.
Ich bin einfach unglaublich begeistert.
Ein Thriller ,der definitiv nachhallt und zu denken gibt. Für mich ein absolutes Highlight.

Fazit:
Mit „Insel des Schweigens “ hat mich Christian White völlig unvorbereitet überrollt und so dermaßen überrascht.
Ein komplexer und tiefgreifender Thriller, der absolut nervenaufreibend und erschütternd dargeboten wird und dabei so viel Traurigkeit und Dunkelheit in sich birgt.
Unglaublich spannend erzählt, mit Twists, die dir den Atem rauben.
Ein absolutes Highlight und definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.05.2022

So ehrlich, so schmerzhaft, so tiefgreifend

Für immer ein Teil von dir
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Es gibt Geschichten im Leben, die nehmen dich gefangen, die berühren etwas ganz tief in dir. Ohne das du benennen kannst, warum das so ist.
„Für immer ein Teil von dir“ von Colleen Hoover ist so ein Buch.
Ich ...

Es gibt Geschichten im Leben, die nehmen dich gefangen, die berühren etwas ganz tief in dir. Ohne das du benennen kannst, warum das so ist.
„Für immer ein Teil von dir“ von Colleen Hoover ist so ein Buch.
Ich weiß nicht warum.
Aber ich weiß, dass ich es vom ersten Augenblick an geliebt habe.
Der Schreibstil der Autorin hat mich einfach unglaublich gefesselt. Auch wenn ich gewollt hätte, so wäre es mir nicht möglich gewesen, diese wunderbare und einfühlsame Geschichte aus der Hand zu legen.
Die Atmosphäre hat mich sofort in den Bann gezogen, voller Melancholie und Tragik.
Kenna und Ledger sind hier wohl die wichtigsten Personen, denn wir erfahren ihre Perspektive. Ich mochte beide wahnsinnig gern. Aber es gab Situationen, da hätte ich mich zu gern von Ihnen abgewendet.
Weil es schmerzhaft war, oftmals zu hart agiert wurde. Ich wollte es nicht hören.
Ich konnte es nicht hören. Weil ich wusste, es würde etwas in mir zum Einsturz bringen.
Etwas, das so mühsam aufgebaut wurde.
Besonders Kenna hat mich hier wahnsinnig berührt. Sie ist zerbrechlich, verletzlich und so eine wunderbare Persönlichkeit, dass ich am liebsten weinen möchte, weil man dadurch innerlich wie zerrissen ist.
Ich mochte ihre Art.
Ihren Sanftmut, ihre Zärtlichkeit und ihren Großmut.
Ich mochte es, wie ihr Charakter sich entfaltete und ich immer mehr kostbare Dinge zu sehen bekam.
Ledger. Wie kann ein Mensch wie er echt sein?
Wie kann man Gefühle entwickeln, die man sich nicht erklären kann?
Und daneben haben mir die Nebencharaktere einfach so unglaublich gut gefallen. Ganz besonders Roman und Ledgers Eltern ,die mich immer wieder zum schmunzeln brachten und emotional so heftig berührt haben, dass mir fast die Tränen kamen.
Nicht nur die Charaktere, sondern auch die Story ist sehr authentisch. Sie könnte so passieren. Irgendwie, irgendwo und irgendwann.
Sie lässt dein Herz bluten ,reißt es dir entzwei und trotzdem schöpfst du jeden Moment Hoffnung. Hoffnung, die immer wieder zerschlagen wird.
Ja, du kannst es verstehen.
Aber erzähl das mal deinem gebrochenem Herzen.
Colleen Hoover beschäftigt sich hier mit einer sehr ernsten Thematik, die definitiv nicht ohne ist. Und so oft überall auf der Welt zum Einsatz kommt.
Aber niemand fragt dich, was du fühlst.
Niemand fragt dich, was es mit dir macht.
Ja, es gibt auch eine sanfte und leise Lovestory, aber sie ist nicht elementar. Sie ist nicht der Fokus von allem.
Vielmehr geht es um Einsamkeit und Verlorenheit.
Um Schuld und Vergebung.
Um Verständnis, um Vertrauen, um zweite Chancen.
Ich hätte nie erwartet, dass es mich so sehr berühren, so viel in mir zum klingen bringen würde.
Mir kamen die Tränen, bei Szenen,wo man es am wenigsten erwartet.
Und doch sind es diese kleinen Momente, die so viel über Menschlichkeit aussagen.
Colleen Hoover erzählt hier nicht nur auf sehr einfühlsame und sanfte Art eine wahnsinnig schöne Geschichte.
Sie zeigt uns Menschen, die nicht perfekt sind.
Die Fehler machen und bei Gott, das dürfen sie. Aber vor allem beleuchtet sie die psychologischen Aspekte ungemein intensiv.
Für mich trotz der Traurigkeit, der Tragik und den wichtigen Werten zwischen den Zeilen, ein absolutes Highlight.

Fazit:
"Für immer ein Teil von dir“ ist ein so kostbarer, so berührender Roman voller Tiefe und Emotionalität, in den ich mich Hals über Kopf verliebt habe.
So ehrlich, so schmerzhaft, so tiefgreifend.
Ein Roman ,der sich mit Schuld und Vergebung befasst und dabei so viel wichtiges zwischen die Zeilen legt.
Die leise und sanfte Lovestory tut einfach so gut und sorgt für so viel Emotionen.
Mich hat Colleen Hoover damit wieder vollkommen beeindruckt, weil sie vor allem mit einer Thematik aufwartet, die keine leichte Kost darstellt.
Ein absolutes Highlight und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2022

Cozy Romance wie sie schöne, herzergreifender und ehrlicher kaum sein könnte

A Place to Love
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Endlich eine neue Reihe von Lilly Lucas.
Green Valley ist absolute Liebe.
Aber Cherry Hill bedeutet Zuhause.
Ich muss gestehen, ich war zunächst etwas skeptisch. Obstfarm und ich, ist nur selten kompatibel. ...

Endlich eine neue Reihe von Lilly Lucas.
Green Valley ist absolute Liebe.
Aber Cherry Hill bedeutet Zuhause.
Ich muss gestehen, ich war zunächst etwas skeptisch. Obstfarm und ich, ist nur selten kompatibel. Es ist nicht etwas, was mich zwingend anspricht.
Ich möchte auch jetzt nicht unbedingt auf irgendeine Obstfarm ziehen. Aber Cherry Hill ist auch nicht irgendeine Obstfarm.
Cherry Hill bedeutet Familie, Zusammenhalt, Vertrauen und Loyalität.
Cherry Hill bedeutet Zuhause.
Lilly Lucas hat mich wirklich überrascht.
Nie hätte ich gedacht, dass mich die Geschichte so faszinieren, so ans Herz gehen würde.
Aber das ist sie.
Was auch mit an Cherry Hill liegt.
Aber nicht nur.
June und Henry sind so unglaublich tolle Charaktere. So ehrlich, so authentisch, so tiefgreifend. Unperfekt perfekt.
Ich mochte beide unglaublich gern.
June für ihre Selbstlosigkeit, ihre Stärke und ihren Mut. Denn das alles stemmen zu können, erfordert sehr viel Mut.
Und Henry. Für seine Liebe, sein Vertrauen.
Weil er der ist, der er ist.
Nicht zu vergessen Junes und Henrys Familien. Besonders bei Junes Familie fühlt man sich geborgen, beschützt. Sie bringen zum lachen, rücken dir aber auch mal den Kopf zurecht.
Ich hab mich absolut verliebt in diese Geschichte.
Weil sie irgendwann, irgendwo und irgendwie genau so passieren könnte.
Es ist so ehrlich, so bittersüß und wahnsinnig herzergreifend.
Ich konnte Junes Handlungen nachvollziehen, ihre Zerrissenheit und ihre tiefe Leidenschaft spüren.
Manchmal wollte ich sie am liebsten in den Arm nehmen. Weil sie so zerbrechlich, so einsam und verloren war.
Bei Henry erging es mir nicht anders.
Junes und Henrys Geschichte ist so zauberhaft, so sehnsuchtsvoll und schmerzhaft.
Dabei erfährt man hier auch immer wieder etwas aus der Vergangenheit, wo alles noch so leicht, so schwerelos war.
Und plötzlich hat man das Gefühl, die Zeit steht still.
Mir hat es unglaublich gut gefallen, wie detailliert die Farm beschrieben wurde.
Ihre Geschichte, die ganze Atmosphäre.
Ich hab mich verzaubern lassen und wollte am liebsten nie mehr gehen.
Die Geschichte dahinter und auch die Bedeutung von Cherry Hill haben mir wahnsinnig gut gefallen, weil es nicht nur interessant ist, sondern eine tiefere Bedeutung hat.
Lilly Lucas punktet mit einer sehr sanften und zärtlichen Lovestory, die fast ohne Dramatik auskommt. Davon gibt es im Leben genug.
Dennoch gibt es einige Themen, die für Schmerz und Leid sorgen. Verlust ist nur eine von Ihnen.
In diesem Roman geht es darum, seine Träume niemals aufzugeben und vor allem sich selbst nicht zu verlieren.
Er ist emotional, facettenreich und einfach so wunderschön.
Ich hab mich verloren und wiedergefunden.
Ein wahnsinnig toller Auftakt, der mit absoluter Wohlfühlatmosphäre punktet und sich wie nach Hause kommen anfühlt.

Fazit:
June und Henry bilden den Auftakt rund um die Cherry Hill Farm.
Cozy Romance wie sie schöne, herzergreifender und ehrlicher kaum sein könnte.
Ein wahnsinnig toller Auftakt, in den ich mich Hals über Kopf verliebt habe.
Es erzählt nicht nur Junes und Henrys Geschichte, sondern auch sehr viel über Cherry Hill und welchen Stellenwert Familie hat.
Ich bin unglaublich gespannt auf Band 2.

Veröffentlicht am 05.05.2022

Ein Pageturner mit Wow Effekt

Freunde. Für immer.
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Nachdem mir schon „Eine perfekte Ehe “ von Kimberly McCreight unglaublich gut gefallen hat, war ich immens gespannt auf ihr neuestes Werk „Freunde.Für immer“.
Und jetzt am Ende kann ich nur sagen,was für ...

Nachdem mir schon „Eine perfekte Ehe “ von Kimberly McCreight unglaublich gut gefallen hat, war ich immens gespannt auf ihr neuestes Werk „Freunde.Für immer“.
Und jetzt am Ende kann ich nur sagen,was für ein brillantes und komplexes Netz aus Lügen, Verrat und Intrigen.
Kimberly McCreight ist definitiv ein neuer Stern am Thriller Himmel.
Thriller müssen nicht immer laut und blutig sein.
Sie dürfen auch ruhig und leise, fast sanft sein. Denn diese trügerische Stille sorgt für ein Entsetzen, das sich kaum in Worte fassen lässt.
Und wirklich, mir fehlen die Worte. Ich bin einfach nur sprachlos.
Einmal angefangen konnte ich dieses Buch nur schwer aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich fesselnd und bildhaft, so das ich keine Wahl hatte, als mich treiben zu lassen.
Kimberly McCreight nimmt sich besonders viel Zeit für den Aufbau der Charaktere, was mir wahnsinnig gut gefallen hat.
In ihrem neuen Thriller geht es um eine Clique mit perfiden Geheimnissen und plötzlich sind zwei verschwunden.
Damals gab es einen Vorfall und 10 Jahre später treffen sie erneut aufeinander.
Ein Treffen, das alles verändert.
Richtig toll fand ich, dass jeder der Freunde zu Wort kommt, wodurch man direkt einen tieferen Einblick in ihr Sein bekommt.
Das mag zwar den Eindruck erwecken, dass dadurch nichts verborgen bleibt, aber dem ist ganz sicher nicht so.
Ich kann nicht behaupten, dass ich sie großartig sympathisch fand. Aber sie hatten meine Aufmerksamkeit, ich war fasziniert, hatte Mitgefühl und habe wirklich an ihren Lippen gehangen.
Aber um ehrlich zu sein, ich würde niemals mit Ihnen befreundet sein wollen.
Das wäre mir definitiv zu anstrengend und gefährlich.
Denn letztendlich kennen sie sich überhaupt nicht, nicht mal ansatzweise.
Es gibt aber eigentlich nur einen Grund, dass sie miteinander „befreundet “ sind und dieser ist in meinen Augen einfach nur traurig.
Ich war wirklich sprachlos, was da unter der Oberfläche lauerte, wie tief alles vergraben war und wie wenig sie gegeneinander vertrauten, obwohl sie sich immer schützend zur Seite stehen.
Doch die Geheimnisse sind tief und die Abgründe in die sie rasen, noch viel tiefer.
Entkommen, keine Option.
Richtig toll war der Aufbau.
Wir werden nicht nur abwechselnd durch Vergangenheit und Gegenwart geführt, sondern es gibt auch eine Ermittlung.
Richtig toll gemacht. Und daneben gibt es noch eine Perspektive, von der man nicht weiß, von wem sie ist.
Erst am Ende wird es aufgelöst.
Die Spannung ist eher unterschwellig spürbar. Dabei werden hier die Fährten unglaublich geschickt gelegt und auf sehr manipulative und perfide Art und Weise.
Dazu erfährt man auch mehr über die Hintergründe, was dem Ganzen einen völlig neuen Blickwinkel verschafft.
Von allen mochte ich Jonathan noch am meisten, weil er einfach viel zu gut für alles und jeden war. Keith hat sich innerlich zerfleischt, er war innerlich förmlich zerrissen, weil der Abgrund ,in den er zu fallen drohte, schon längst besiegelt war.
Stephanie und Maeve waren eher unauffällig, aber auch sie haben ihre Geheimnisse.
Kimberly McCreight hat hier ein absolut genial strukturiertes Konstrukt aufgebaut, das niemals zu durchschauen war.
Lügen, Lügen und noch mehr Lügen.
Einsamkeit, Verrat und Niederträchtigkeit am laufenden Band.
Mich hat es unglaublich begeistert, gerade weil die Autorin auch Themen wie gleichgeschlechtliche Liebe und Drogen eingewoben hat.
Ihr gelangen einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte und die mich komplett erschüttert haben.
Kurz vor Ende hätte ich darauf kommen können. Hab ich aber nicht. Das Ende. Wow.
So genial durchdacht, das ich einfach nur beeindruckt sein kann.
Für das Dahinter finde ich einfach keine Worte. Manisch,skrupellos und einsam trifft es wohl am ehesten.
Definitiv ein Thriller ,der für mich zu einem absoluten Highlight geworden ist.

Fazit:
Überlege dir gut ,mit wem du befreundet sein möchtest. Es könnte dein Ende sein.
„Freunde. Für Immer“ von Kimberly McCreight ist ein brillantes, eindringliches und perfides Meisterstück, das mich regelmäßig an meine Grenzen getrieben hat.
Eine Freundschaft, die keine ist.
Geheimnisse, Lügen und Manipulation.
Ein Pageturner mit Wow Effekt.
Kimberly McCreight ist für mich die neue Lady am Thriller Himmel.