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Veröffentlicht am 23.05.2022

Nicht wegschauen

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Während einer Zoom-Konferenz wird einer der Teilnehmer vor laufender Kamera gefoltert und getötet. Der Täter zwingt die anderen Teilnehmer zuzuschauen. Profiler Tom Bachmann und sein Team nehmen die Ermittlungen ...

Während einer Zoom-Konferenz wird einer der Teilnehmer vor laufender Kamera gefoltert und getötet. Der Täter zwingt die anderen Teilnehmer zuzuschauen. Profiler Tom Bachmann und sein Team nehmen die Ermittlungen auf, können einen weiteren Mord vor laufender Kamera aber nicht verhindern. Wer mordet hier vor Publikum und vor allem warum?

„Der Zoom-Killer“ ist der zweite Teil der Reihe um Profiler Tom Bachmann. Schon den ersten Teil habe ich gerne gelesen und so ging es mir auch hier. Der Fall ist nichts für Zartbesaitete, denn der Killer geht sehr brutal vor und das wird im Buch auch sehr anschaulich beschrieben. Die Ermittlungen sind interessant und auch die Dinge, die in Tom Bachmanns Privatleben passieren, lassen einen gespannt auf weitere Fälle warten.

Das Raten um den Täter hat mir Spaß gemacht und ich bin bis zum Schluss nicht auf ihn gekommen. Das war richtig gut gemacht. Sein Motiv fand ich dann ein wenig banal, aber egal. Gar nicht gefallen hat mir der Schluss rund um die Vergangenheit von Tom. Da war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht, dass er sich am Ende auf die Spielchen seines Vaters eingelassen hat, anstatt das Richtige zu tun und ihn einfach mal verhaften zu lassen. Stattdessen verlässt ihn hier sein Gewissen mal kurz, was mich – wie schon erwähnt – enttäuscht hat. Da hätte ich wirklich mehr auf seinen moralischen Kompass gesetzt. Schade!

Insgesamt mochte ich auch diesen zweiten Fall und bin trotz der Enttäuschung am Ende gespannt, wie es mit Tom, Aaron und vor allem Toms Vater weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2022

Wer tötete Maria?

Das Haus in der Half Moon Street
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London 1880. Leo Stanhope ist Assistent der Gerichtsmedizin, als eines Tages die Leiche einer Frau dort landet. Maria, die Frau, die Leo liebt. Offensichtlich wurde die Prostituierte ermordet und schon ...

London 1880. Leo Stanhope ist Assistent der Gerichtsmedizin, als eines Tages die Leiche einer Frau dort landet. Maria, die Frau, die Leo liebt. Offensichtlich wurde die Prostituierte ermordet und schon bald ist Leo der Hauptverdächtige. Der Tod eines Mannes scheint mit Marias Tod zusammenzuhängen, denn auch er arbeitete in dem Hurenhaus. Leo macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder.

Ich lese sehr gerne historische Krimis und freue mich immer, wenn ich ansprechende neue Reihen entdecke. Hier hat mich der ungewöhnliche Protagonist angesprochen. Ich will hier nicht spoilern, weshalb ich über die Besonderheit nichts sagen werde, aber es ist ein wirkliches außergewöhnliches Geheimnis, das Leo mit sich herumträgt. Das hat mir sehr gefallen, auch weil die Aufdeckung des Geheimnisses für Leo ein böses Ende mir sich bringen würde.

Leo fand ich als Mensch sehr ansprechend. Er ist höflich und auch romantisch, wie er in Maria seine große Liebe gefunden zu haben glaubt, auch wenn die junge Frau auch zu vielen anderen Männern nett sein muss, die ihre Dienste in Anspruch nehmen. Leos Leben im Haus des Apothekers Alfie und seiner Tochter Constance ist sehr ansprechend geschildert, ebenso seine Arbeit als Assistent der Gerichtsmedizin. Auch sind die Mordfälle zu lösen, deren Täter nicht so leicht zu enttarnen ist. Immer wenn man denkt, dass man genau weiß, was passiert ist, kommt wieder ein anderer Verdächtiger um die Ecke.

Ich bin sehr gespannt, wie es mit Leo weitergehen wird und freue mich deshalb auf den zweiten Teil der Reihe! Gut!

Veröffentlicht am 16.05.2022

Lucy Pennant und die Iremongers

Die dunklen Geheimnisse von Heap House
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Die Familie Iremonger herrscht über die Müllberge Londons. Mit ihrem Anwesen Heap House befinden sie sich mitten im Müll der Großstadt. Bei den Iremongers bekommt jeder bei der Geburt einen Gegenstand, ...

Die Familie Iremonger herrscht über die Müllberge Londons. Mit ihrem Anwesen Heap House befinden sie sich mitten im Müll der Großstadt. Bei den Iremongers bekommt jeder bei der Geburt einen Gegenstand, der sein persönliches Geburtsobjekt ist. Bei Clod Iremonger handelt es sich um einen Badewannenstöpsel. Doch Clod ist besonders, denn er kann die Gegenstände hören; und alles, was sie von sich geben, sind Namen. Als Lucy Pennant als neues Hausmädchen nach Heap House kommt, verändert sich alles. Kann Clod seine Familie und Lucy retten?

Tja, was soll ich sagen? Ich mag die Iremongers! Okay, ich mag nicht alle Iremongers, denn zum Teil sind sie ganz schön fies. Aber Clod mag ich, denn er ist kein typischer Iremonger. Ich mochte auch die Geheimnisse von Heap House und die zum Teil sehr skurrilen Geburtsobjekte, die die Iremongers mit sich herumschleppen.

Die Geschichte ist gut erzählt, auch wenn man ob der vielen Namen bei den vielen Familienmitgliedern, Angestellten und auch Gegenständen, die ständig ihre Namen rausbrüllen, hier und da etwas durcheinander kommt. Aber die Geschichte ist ob ihrer Skurrilität auch sehr unterhaltsam, auch wenn ich sie hier und da auch ein bisschen brutal fand.

Das Auftauchen Lucy Pennents und die Veränderungen in Heap House machen mich auf jeden Fall sehr gespannt auf die Fortsetzung und neue Geheimnisse. Das Ende ist ein Cliffhanger übelster Sorte und ich will unbedingt wissen, wie es mit Clod und Lucy weitergeht.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Schutzlos

TEAM HELSINKI
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In einem Container, der auf dem Grundstück einer Unternehmerfamilie abgestellt wurde, wird eine Leiche gefunden. Die Frau ist in dem Container ertrunken, der mit Meerwasser geflutet wurde. Niemand scheint ...

In einem Container, der auf dem Grundstück einer Unternehmerfamilie abgestellt wurde, wird eine Leiche gefunden. Die Frau ist in dem Container ertrunken, der mit Meerwasser geflutet wurde. Niemand scheint die Frau zu kennen. Die Kommissarin Paula Pihjala und ihr Team tun alles, um den Mord aufzuklären. Als der Adoptivsohn der Familie entführt wird müssen Paula und ihre Mitarbeiter alles tun, um den Jungen zu retten.

„Die Tote im Container“ ist der erste Teil einer neuen Krimireihe um das Team Helsinki. Mir hat dieser Einstieg in die finnischen Ermittlungen gut gefallen, auch wenn ich mich mit den Namen der Mitwirkenden etwas schwergetan habe. Auch wenn Paula und ihre Kollegen eher noch etwas undurchschaubar blieben, bin ich sehr gespannt auf weitere Geschichten aus ihrem Leben neben dem der Polizeiarbeit.

Auch der Fall ist spannend – und während man als Leser früh denkt, dass man alles durchschaut hat, wird man hier am Schluss eines Besseren belehrt. Und das hat mir gut gefallen, denn die Auflösung ist am Ende nicht so einfach, wie man es sich vorgestellt hätte.

Insgesamt mochte ich diesen ersten Teil der Reihe und würde auf jeden Fall weitere Fälle mit Paula Pihjala und ihrem Team verfolgen. Gut!

Veröffentlicht am 11.05.2022

Zwei Leben in Bildern

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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„Ich lebe nur im Hier und Jetzt. Meinen Sie nicht, da sollte ich zusehen, dass ich so viel Spaß wie möglich habe?“

Lenni ist 17 und wird sterben. Im Krankenhaus trifft sie auf die 83jährige Margot. Die ...

„Ich lebe nur im Hier und Jetzt. Meinen Sie nicht, da sollte ich zusehen, dass ich so viel Spaß wie möglich habe?“

Lenni ist 17 und wird sterben. Im Krankenhaus trifft sie auf die 83jährige Margot. Die beiden freunden sich an, als sie zusammen an einer Kunsttherapie teilnehmen. Als sie feststellen, dass sie zusammen 100 Jahre gelebt haben beschließen sie, 100 Bilder entsprechend ihrer gemeinsam gelebten Jahre zu erstellen. Eine Zeit der Erinnerung beginnt.

Berührend! Die Geschichte von Lenni und Margot ist sehr schön erzählt und baut sich durch die mit den Bildern erzählten Episoden aus den jeweiligen Leben mehr und mehr vor dem Leser auf. Während man Lenni mehr im Hier und Jetzt begleitet und weniger durch die gemalten Bilder, entfaltet sich Margots langes Leben vor Lenni und dem Leser. Und hier passieren sehr schöne Dinge – und natürlich auch weniger schöne, so dass es berührend und mitreißend ist, ihre Geschichte zu lesen.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch weil es trotz der Traurigkeit voller lustiger Momente ist, die mich zum Lachen brachten, bevor es im nächsten Moment wieder so traurig ist, dass man weinen möchte. Doch immer zeigt es, dass jeder Moment zählt und man sein Leben bis zum letzten Augenblick leben muss.

Ich habe Lenni und Margot gerne durch ihre 100 Jahre begleitet, habe gelacht und geweint – und vor allem eine schön erzählte Geschichte genossen.