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Veröffentlicht am 27.08.2022

Wahre Liebe

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Skylar und Carter, Carter und Skylar - keiner kann ohne den Anderen. Kennengelernt haben sie sich im Kindesalter bei ihren Pflegeeltern Heather und Charles. Sofort waren die beiden unzertrennlich. Das ...

Skylar und Carter, Carter und Skylar - keiner kann ohne den Anderen. Kennengelernt haben sie sich im Kindesalter bei ihren Pflegeeltern Heather und Charles. Sofort waren die beiden unzertrennlich. Das änderte sich auch nicht, als Sky nach einigen Jahren adoptiert wurde.

Inzwischen studiert Skylar und Carter träumt davon Schriftsteller zu werden. In der Nacht, bevor er mit einer Band für sechs Monate nach Europa aufbricht, um über die Gruppe und die Tour ein Buch zu schreiben, schlafen Sky und Carter miteinander. Völlig übermannt von ihren Gefühlen verlässt Skylar die Wohnung und wird unterwegs von einem Auto angefahren. Als Folge wird sie nie wieder ein normales Leben führen können, sondern querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzen. Trotzdem möchte sie nicht, dass Carter davon erfährt, er soll sich auf seine Karriere konzentrieren. Familie und Freunde geben ihr Kraft, doch die 6 Monate dauern nicht ewig...

Das Cover in den Violetttönen mit den hellen und dunklen Wolken, den Lichtpunkten spiegelt für mich Hoffnung und Zuversicht, was sehr gut zum Inhalt passt. Die Geschichte von Skylar und Carter hat mich emotional sehr stark berührt. Es ist eine besondere Liebesbeziehung, über die man noch lange nachdenkt. Sie ist bildhaft und fesselnd von Sarah Stankewitz beschrieben. Die Nebencharaktere sind liebenswerte, nette Menschen, die man gerne haben muss, die immer für Sky und Carter da sind.

Der Schreibstil ist sehr offen und authentisch. Die Problematik der Querschnittslähmung im Alltag, Sex, Gewalt, Drogen- und Alkoholmissbrauch werden unverblümt angesprochen. Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht von Skylar und Carter geschrieben mit Rückblicken in die Kindheit der beiden. Das ist sehr abwechslungsreich.

Rise and Fall: Ein Roman, den ich in einem Zug gelesen habe, der zu Tränen rührt, aber auch manchmal ärgerlich macht. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Interessanter Familienroman

Gretas Erbe
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Als uneheliches Kind wächst Greta bei der sechsköpfigen Winzer-Familie Hellert in der Pfalz auf. Ihre Mutter Marie war dort Magd, als sie jung bei Gretas Geburt verstirbt. Der Vater ist unbekannt. Fast ...

Als uneheliches Kind wächst Greta bei der sechsköpfigen Winzer-Familie Hellert in der Pfalz auf. Ihre Mutter Marie war dort Magd, als sie jung bei Gretas Geburt verstirbt. Der Vater ist unbekannt. Fast täglich bekommt Greta zu spüren, dass sie nicht dazugehört und nur eine billige Arbeitskraft ist.

Doch Gretas ist stark, sie hat Erwartungen und Hoffnungen an ihr Leben. Sie ist intelligent, eine gute Schülerin und möchte Lehrerin werden. Besonders mit ihren Ziehbrüdern Robert und Mats versteht sich Greta gut. Als sie sich in Robert verliebt, wird das Leben auf dem Hof immer schwieriger für sie.

Das Autoren-Duo unter dem Pseudonym Nora Engel legt hier einen gut recherchierten, angenehm leicht lesbaren Familienroman über den Alltag auf einem Winzerhof vor. Der Leser erfährt viel Neues über den Weinanbau, die Lebensumstände auf dem Hof, die Rolle der Frau Anfang der 70er Jahre und taucht quasi in die Geschichte ein. Die Charaktere mit ihren Eigenheiten und Wissenszügen sind realistisch dargestellt. Vor allem mit Greta leidet und fiebert man als Leser sehr mit.

Der Pfälzer Dialekt schafft Identität und Lokalprägung. Durch den Prolog wird schnell klar, wer etwas vererben wird, es ist aber erst kurz vor dem Ende soweit. Das Cover ist leider etwas unscheinbar. Playlists scheinen in Büchern gerade in zu sein, ich persönlich bräuchte sie für den Lesegenuss nicht.

4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Gemeinsam schafft man alles

Die Dorfschullehrerin
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Nach drei Jahren in Frankfurt, die sie zur Weiterbildung genutzt hat, kehrt Helene 1964 als neue Rektorin zurück nach Kirchdorf, dem kleinen Ort an der Zonengrenze in der hessischen Rhön. Sie tut dies ...

Nach drei Jahren in Frankfurt, die sie zur Weiterbildung genutzt hat, kehrt Helene 1964 als neue Rektorin zurück nach Kirchdorf, dem kleinen Ort an der Zonengrenze in der hessischen Rhön. Sie tut dies mit gemischten Gefühlen, weiß sie doch, dass sie dort auf den Dorfarzt Tobias treffen wird, ihre ehemalige Liebschaft. Ihre Tochter Marie wird langsam ein Teenager und ist nicht sehr begeistert über den Umzug.

Helenes Vater Reinhold lebt mittlerweile ebenfalls mit seiner Frau Christa und deren Mutter in Kirchdorf. Er betreibt dort eine Tierarztpraxis. Helene wird vor große Herausforderungen gestellt, denn sie soll mehrere Dorfschulen zu einer Mittelpunktschule zusammenführen. Das erfordert ihre ganze Zeit und Aufmerksamkeit, da sie mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Marie fühlt sich derweil vernachlässigt. Ganz andere Probleme hat Helenes Freundin Isabell, die mit einem afroamerikanischen GI liiert ist und ein Kind von ihm erwartet.

Eva Völler zeichnet ein realistisches dörfliches Leben in einer Zeit des Umbruchs nach. Beschrieben werden ganz authentische Menschen wie du und ich. Manche mag man mehr, manchen weniger. Die zwischenmenschlichen Begegnungen mit allen Höhen und Tiefen des Lebens sind gut skizziert. Besonders die Frauen in Kirchdorf zeigen Stärke.

Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und detailliert. Es gibt spannende und emotionale Szenen. Zum Ende des Buches kommt Fahrt auf und alles wendet sich zum Guten. Die mundartlichen Passagen geben der Geschichte Identität und Authentizität. Ich habe den Roman gern gelesen und fühlte mich als Kirchdorfer. Das Cover ist schlicht, aber ansprechend und man erkennt die Zugehörigkeit zur Reihe. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Wunderschön anzuschauen

Frederick und seine Freunde – Erste Formen und Farben
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In diesem Pappbilderbuch können Kleine mit der Maus Frederick und ihren Freunden sowohl die grundlegenden Formen, als auch die Farben kennenlernen. Die ersten drei Doppelseiten widmen sich dabei den drei ...

In diesem Pappbilderbuch können Kleine mit der Maus Frederick und ihren Freunden sowohl die grundlegenden Formen, als auch die Farben kennenlernen. Die ersten drei Doppelseiten widmen sich dabei den drei wichtigsten Formen Kreis, Dreieck und Viereck. Mit letzterem bin ich nicht ganz so glücklich, da hätte ich mir noch eine Unterscheidung Quadrat/Rechteck gewünscht. Auf den restlichen Seiten werden die üblicherweise als Grundfarben genannten Farben rot, gelb und blau sowie Mischfarben aus diesen vorgestellt. Dazu gibt es keinen Text, bis auf die Begriffe für Formen und Farben. Es handelt sich also nicht um eine Geschichte. Trotzdem sind die einzelnen Seiten so liebevoll in der typischen Art von Leo Lionni und passend zur Form oder Farbe illustriert, dass es für die Kinder jede Menge zu entdecken und zu erzählen gibt. Auch lassen sich sehr einfach Fragen zum Bild stellen. Wo siehst du Kreise? Was ist alles rot? Man kann die Kinder zählen lassen. So kann man sich lange mit dem Buch beschäftigen.

Wir schauen das Buch ganz oft an, da meine Enkelin die Mäuse einfach zum Knuddeln findet und jedes Mal wieder etwas Neues entdeckt. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Was Liebe alles vermag

Das verschlossene Zimmer
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Polen 1939: Die 17-jährige Marie Karski lebt mit ihrem Vater Dominik, einem angesehenen Arzt und Chirurgen in Krakau. An ihre Mutter hat sie kaum Erinnerungen, da sie die Familie vor vielen, vielen Jahren ...

Polen 1939: Die 17-jährige Marie Karski lebt mit ihrem Vater Dominik, einem angesehenen Arzt und Chirurgen in Krakau. An ihre Mutter hat sie kaum Erinnerungen, da sie die Familie vor vielen, vielen Jahren verlassen hat. Ihr Vater hat Marie aufgezogen, von ihm bekommt sie keinerlei Auskünfte über die Mutter. Sie hält diese Ungewissheit nicht länger aus und verschafft sich heimlich Zutritt in das einzige verschlossene Zimmer im Haus. Unter einer losen Bodendiele findet sie eine Dose mit einem blonden Zopf, der nur von ihrer Mutter stammen kann. Verstohlen stellt sie weitere Nachforschungen an. Gerne möchte Marie Ärztin werden, doch zum Studium lässt man sie als Frau nicht zu. Nach Jahren trifft sie in der Stadt ihren früheren Freund und Nachbarn Ben Rosen und die alte Zuneigung flammt wieder auf. Trotzer aller Warnungen möchte Marie zum jüdischen Glauben konvertieren.

In Rückblenden ist die Geschichte von Helena Kolikov eingefügt, die 1918 in der Apotheke des alten Herrn Karski als Dienstmagd arbeitet und sich in den folgenden Jahren mit dessen Sohn Dominik anfreundet und dann in ihn verliebt.

Die Autorin Rachel Givney erzählt ausführlich und detailliert die Geschichte zweier Lieben in schwierigen Zeiten. Es werden viele Themen angesprochen, wie die nationalsozialistischen Einflüsse, der Judenhass, Verfolgung, Krieg, Flucht, aber auch über den Klinikalltag und die Rolle der Frau in damaliger Zeit und vorallem, was aufopfernde, selbstlose Liebe alles vermag.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Das Ende überrascht, ist für mich aber nachvollziehbar. Ein starker, ergreifender und durchaus lesenswerter Roman - gerade in diesen Zeiten leider wieder aktuell.

Das Cover mit dem versteckten Schlüssel im Rücken deutet auf etwas Verbotenes, Geheimnisvolles hin. Auch das passt perfekt zu diesem Buch.

Insgesamt bekommt es von mir 4,5 Sterne.

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