Profilbild von Wordworld_Sophia

Wordworld_Sophia

Lesejury Star
offline

Wordworld_Sophia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Wordworld_Sophia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2017

Diagnose: Übersetzungsschwäche mit Hang zur Todessehnsucht

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast
0

Allgemeines:

Titel: Wake - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast
Autor: Lisa McMann
Verlag: Boje (3. August 2009)
Genre: Thriller
ISBN-10: 3414822334
ISBN-13: 978-3414822338
ASIN: B004ROTA8S
Seitenzahl: ...

Allgemeines:

Titel: Wake - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast
Autor: Lisa McMann
Verlag: Boje (3. August 2009)
Genre: Thriller
ISBN-10: 3414822334
ISBN-13: 978-3414822338
ASIN: B004ROTA8S
Seitenzahl: 221 Seiten
Preis: 4,99€ (Kindle-Edition)
12,95€ (gebundene Ausgabe)
8,99€ (Taschenbuch)



Inhalt:

"Du bist nicht allein, wenn du träumst ..."

Nackt durch die Stadt gehen? Sich aus einem Hochhaus stürzen? Die hübsche Nachbarin küssen? Das hat die siebzehnjährige Janie alles schon zur Genüge gesehen - in anderer Menschen Träume. Wann immer jemand in ihrer Umgebung einschläft, kann sie seine Träume sehen. Nur kann sie niemandem davon erzählen, denn keiner würde ihr glauben. Und so lebt sie mit einer Gabe, die sie nicht will und die sie nicht kontrollieren kann. Doch dann wird sie in einen Alptraum gezogen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Zum ersten Mal ist Janie mehr als nur die Zuschauerin eines Traums. Sie ist mittendrin...


Bewertung:

Träume sind etwas Seltsames, Unbegreifliches, was mich aber schon immer sehr interessiert hat. Was passiert genau, wenn wir träumen? Was geht in unseren Gehirnen vor, wenn wir uns in diesem Zustand zwischen wachen und schlafen befinden? Die Wissenschaft kann nun nach und nach ein paar antworten geben, was dieses Buch aber aus diesem Thema macht, ist viel interessanter. Eine wirklich gute Idee, Träume zum Dreh- und Angelpunkt einer Geschichte zu machen, dachte ich bei mir und lieh mir alle drei Bände aus meiner städtischen Bibliothek aus. Eigentlich hat mich die Handlung gefesselt und auch interessiert, trotzdem konnte mich dieses Buch alles in allem aber nicht so ganz überzeugen.


"Ich werde in die Träume anderer Leute gesogen. Ich kann nichts dafür. Ich kann es nicht ändern. Es macht mich verrückt."


Das Buch ist in einer Art Tagebuchform geschrieben, die Daten und die Uhrzeit sind jeweils für ein Ereignis angegeben. Der Nachfolger des Buches heißt im englischen Original "Fade" und erhielt im deutschen den Titel "DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast". Das dritte Buch der Serie "Gone" erschien in Deutschland unter dem Titel "SLEEP - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast". Die kurze Geschichte um die siebzehnjährige Janie Hannagan und ihre Fähigkeit anderer Leuten Träume zu sehen stieg direkt nach der Veröffentlichung in die New York Times-Bestsellerliste für Kinderbücher auf und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für jugendliche Literatur. Warum ich das bei der deutschen Übersetzung absolut nicht nachvollziehen kann, versuche ich euch nun zu erklären!

Das Cover finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Zusehen ist ein zerwühltes Bett, dessen dunkle Ränder in das schwarz des Covers auslaufen. Mittig ist ein kalter bläulicher Light-Spot auf ein Kissen gerichtet. Darüber steht in leuchtenden Reklamebuchstaben der Titel mitsamt Untertitel. Soweit so gut. Das Bett passt zum Thema, der Titel passt, die kalte Atmosphäre, die durch das Licht erzeugt wird, passt auch. Den Klapptext finde ich zwar ansprechend, aber ein wenig zu nichtssagend formuliert. Über die wirkliche Richtung der Handlung wird hier kein Wort verloren - eine durchaus wichtige Information, wie ich finde, denn wenn ich gewusst hätte, dass wir es hier mit einem fantastisch aufgepeppten Lebenslauf eines Mädchens zu tun haben, hätte ich mir das mit dem Lesen vielleicht anders überlegt... Doch beginnen wir am Anfang:


Erster Satz: "Janie Hannagan fällt das Mathematikbuch aus der Hand."


Die siebzehnjährige Janie führt ein recht bescheidenes Leben und bis auf ihr Bestreben, normal zu sein, ist an ihr nichts normal oder durchschnittlich. Ihre Mutter ist alkoholsüchtig und schert sich wenig um ihre Tochter, einen Vater gibt es nicht. Sie träumt davon, einmal ein besseres Leben zu haben als ihre Mutter. Darum arbeitet sie hart darauf hin ein Stipendium für ein College zu bekommen, um endlich von zu Hause wegzukönnen und arbeitet in einem Pflegeheim um ein wenig Geld zu verdienen. Doch egal, was sie tut ist da immer ihre Fähigkeit, die tief in ihrem Inneren schlummert und sie ständig daran erinnert, dass sie anders ist als andere: Sobald in Janies Nähe jemand einschläft und träumt, wird Janie in diesen Traum gesogen und muss ihn mitansehen. Dadurch kann sie nachts nur alleine in einem Zimmer schlafen, dessen Fenster geschlossen sind. Auch in der Schule hat sie es sehr schwer, da Viele während der Stunden immer wieder einnicken und Janie dadurch ganz abwesend wird. Bei schrecklichen Albträumen kann man ihr äußerlich sogar ansehen, was sie miterleben muss. Sieht Janie nämlich einen solchen Traum, wird sie von Anfällen heimgesucht, sodass Augenzeugen sie immer für verrückt und krank erklären.

Für Janie ist ihre "Gabe" eine große Belastung, weil sie niemandem davon erzählen kann. Während der Busfahrt zu einem Schulausflug werden Janies Anfälle jedoch von jemandem beobachtet - von Carl, einem stillen Jungen, der sich sonst kaum mit jemandem unterhält. Und Janie bleibt fast nichts anderes übrig, als ihm alles anzuvertrauen. Einerseits fühlt sich Janie irgendwie gut und sicher damit, Carl von ihrer Fähigkeit zu erzählen, andererseits hat sie aber auch ein komisches Gefühl im Magen. Sie kennt Carl nicht, und er hat Geheimnisse vor ihr, die er ihr nicht erzählen will. Was verbirgt Carl? Hat es etwas mit dem schrecklichen Albtraum zu tun, den er immer hat? Kann Janie ihm vertrauen?

Was ein wenig unkonventionell und außergewöhnlich klingt und sich Großteils auch recht spannend präsentiert, wird jedoch durch den geringen Umfang, die wenigen Details und eine überhastete Haupthandlung recht bald in den Dreck gezogen. Die etwas über 200 -in nicht gerade kleiner Schrift bedruckten- Seiten, auf denen sich durch die Datums- und Uhrzeiteinschübe auch noch häufig große unbeschrieben Flächen finden, sind schnell gelesen und werden beendet, bevor die Story wirklich Eindruck schinden kann. So ist das Buch von Anfang bis Ende ein wenig überhastet und bleibt recht oberflächlich - selbst für einen Trilogie Auftakt.


"Janie lässt das Buch auf dem Tisch liegen und geht leise hinaus. Sie schaltet das Licht aus, schließt die Tür und lässt Miss Stubin Zeit für Zweisamkeit mit ihrem Soldaten. Bevor er stirbt. Und sie nie wieder die Gelegenheit dazu hat."


Nachdem man kurz in der Gegenwart verweilt, um einen ersten Eindruck von der Protagonistin Janie zu bekommen, erfahren wir langsam ihre Vorgeschichte. Der Erzähler berichtet, wie Janie als Kind zum ersten Mal in einen fremden Traum hinein gezogen wurde und wie dies schließlich immer öfter passierte, bis sie selbst einen Schlussstrich zieht und beschließt, sich besser über ihre Gabe zu informieren, die sie sonst nur verdrängt und versteckt hatte.
Durch die sich schnell entwickelnde Liebensgeschichte, die bei einem Jugendroman natürlich nicht fehlen darf genervt seufz bahnt sich dann auch noch die Entwicklung in einen Kriminalfall ein, bevor sich Janie überhaupt mit sich selbst und ihrem Problem beschäftigen kann - das war mir dann etwas zu Viel.

Nichtsdestotrotz wurde ich eigentlich recht gut von der Geschichte gefesselt, auch wenn ich mich an einigen Details gestört habe. Zwischenzeitlich rätselt man ganz schön herum, was hinter Carls großem Geheimnis steckt, auch wenn die Auflösung dann weniger spektakulär ist, als ich dachte und will unbedingt wissen, wie die ganze Geschichte ausgehen wird, was von den unheilschwangeren Träumen noch unterstrichen wird. Insofern entsteht schon eine gewisse Atmosphäre, die jedoch von einer konstanten hinreichend zerstört wird: Dem Schreibstil.


"Darf ich es dir erklären?"
"Nein". Sie legt auf.
Wartet.
Gießt sich ein Glas Milch ein.
Trinkt es.
Flucht.
Löscht das Licht in der Küche.
Geht ins Bett."



Ich bin eigentlich schon recht tolerant was Außergewöhnliches angeht, doch dieser Stil hat bei mir den feinen Grad zwischen ungewöhnlich und absonderlich klar überschritten. Ich glaube wir haben es hier mit einem der Bücher tun, die unter der Übersetzung aus dem Englischen wirklich leiden müssen. Authentische, unkonventionelle Sprache, die im Original vielleicht verblüffen kann, sorgt hier für genervte Augenroller und Kopfschütteln. Ihr nüchterner Erzählstil in Präsens, welcher manchmal den Eindruck vermittele, man lese eine Abfolge von Janies Handlungen ist wohl schon so gewöhnungsbedürftig, doch die vielen abgehackten Sätze und teils seltsam formulierten, zusammenhangslos in den Raum geworfenen Beschreibungen machen das Versinken in der Handlung fast unmöglich. Hier ist mir mal wieder klar aufgefallen, wie unbewusst entscheidend eine Art, die Handlung zu präsentieren doch für ein Buch sein kann. Man kann kaum eine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen, auch wenn diese eigentlich viel Potential hätten. Apropos Charaktere und Übersetzung: Warum musste aus dem englischen Cable eigentlich ein Carl werden? Augengeroll, Kopfgeschüttel, genervter Seufzer, grrrrrr

Das Ende schließt dann eigentlich alle offenen Fragen gut ab, auf einen finalen Showdown können wir aber nur verzweifelt hoffen. So wirken auch die letzten Sätze wie das ganze Buch ein wenig lustlos und unfertig. Sehr schade!


Fazit:

Von mysteriös-romantisch-spannenden Momenten, die ich mir von diesem Buch erhofft hatte, war nicht viel zu spüren, trotzdem habe ich dem zweiten und dritten Teil dieser Reihe eine Chance gegeben und mich grundsätzlich recht gut amüsiert.
Dennoch: Kein Buch, dass einem nachts den Schlaf raubt, der Titel wird eher Programm wenn man versucht, nicht einzuschlafen.

Veröffentlicht am 16.05.2022

Die After-Reihe und ich werden definitiv keine Freunde mehr!

After passion
0

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört ...

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört habe, habe ich es bisher tatsächlich geschafft, weder als Buch noch als Film mit der Reihe in Berührung zu kommen. Da ich schon länger vorhatte, mir ein eigenes Bild von der hochgelobten und gleichzeitig verschrienen Reihe zu machen, habe ich die Gelegenheit der heute erscheinenden Umsetzung der Reihe als Graphic Novel, beim Schopf gepackt und mir ein Exemplar von "After Passion - Graphic Novel Teil 1" angefragt. Nach dem Lesen bin ich nun in mehrerlei Hinsicht sehr ernüchtert. Anders als ich ursprünglich gedacht hatte, wurde hier nicht "After passion" als Ganzes umgesetzt und die folgenden Teile beziehen sich auch nicht auf die Fortsetzungen "After truth" und "After love". Stattdessen habe ich nach einer kurzen Recherche nach dem Lesen herausgefunden, dass diese Graphic Novel nur etwa das erste Drittel des ersten Bandes abdeckt. Die Geschichte endet demnach sehr offen. Da im hier abgedeckten Abschnitt aber schon so viel unnötiges Drama und toxisches Hin und Her vorkamen, hat mir dieser kurze Einblick schon gereicht um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Denn statt in einer dynamischen Annäherung von den Beginnen einer Beziehung zu berichten und dabei einem größeren Handlungskonzept zu folgen, wiederholen sich in "After Passion" dieselben Abläufe immer und immer wieder: Hardin tut etwas Unüberlegtes, was Tessa verletzt, oder schüchtert sie sogar absichtlich emotional ein, woraufhin sie sich wütend von ihm abwendet... bis sie wieder seiner Anziehungskraft unterliegt und er sein Verfehlen mit leeren Worten oder sexuellen Gefälligkeiten wieder gut macht. Dieser Kreislauf aus emotionalem Missbrauch, Streit, Versöhnung und Sex wiederholt sich hier Abschnitt für Abschnitt, ohne dass Tessa oder Hardin etwas dazulernen würden. Rückblickend bin ich also sehr froh, mir die 192 hübsch bebilderten Seiten mit dem Zeitaufwand von etwa 45 Minuten verdeutlicht haben, dass die After-Reihe und ich definitiv keine Freunde werden.

Figuren:
Dabei hatte ich überhaupt keine großen Erwartungen und schon leise vermutet, dass mich die Geschichte nicht vom Hocker hauen würde. Damit, dass mich die Figuren innerhalb kürzester Zeit so sehr nerven würden, hatte ich jedoch nicht gerechnet. Über Hardins Toxizität, seine Unreflektiertheit und seine offensichtliche psychischen Probleme müssen wir denke ich nicht reden. Aber was ist mit Tessa los? Sie hebt auf gefühlt jeder zweiten Seite hervor, wie "anders als alle anderen" sie ist und verurteilt sowohl Hardin als auch dessen Freunde sehr schnell, geht aber gleichzeitig mit ihren angeblichen Freunden und ihrem festen Freund Noah um wie mit einem besseren Schoßhund. Heuchlerisch, verklemmt, unehrlich und charakterschwach sind vier Attribute, mit denen man ihren Charakter wunderbar zusammenfassen kann. Ich konnte also leider weder ihre Handlungen verstehen, noch sie sympathisch finden. Auch ihre Helikopter-Mutter, die sehr oberflächlich erscheinende Steph und der Rest der After-Freundesgruppe konnten nur wenige Sympathiepunkte sammeln und blieben sehr blass. Am besten hat mir noch Tessas nerdiger Freund Landon gefallen, wobei auch dieser mehr eine Funktion zu erfüllen scheint, als wirklich eine ganzheitliche Figur zu sein. Die Charaktere sind also leider allesamt unausgereift, oberflächlich und verhalten sich durchweg irrational.

Gestaltung:
Die Umsetzung der Geschichte als Graphic Novel gefällt mir hingegen sehr gut. Zwar merkt man, dass die Handlung hier für das veränderte Erzählformat stark heruntergebrochen wurde und deshalb an einigen Stellen Szenen gekürzt wurden oder Übergänge fehlen (außer natürlich der Erzählfluss ist auch in den Romanen so sprunghaft, das kann ich natürlich nicht beurteilen). Außerdem ist auffällig wenig Erzähltext vorhanden und auch Sprech- oder Denkblasen sind eher sparsam verwendet. Der Fokus auf die Bilder funktioniert bei der Geschichte aber erstaunlich gut und man kann der Handlung auch so gut folgen, selbst wenn man wie ich keine andere Version der Geschichte kennt. Auch die zeichnerische Umsetzung von Pablo Andrés gefällt mir sehr gut. Die Figuren heben sich in lebendigen Strichen und warmen Farben vom Hintergrund ab und entwickeln sich auch visuell über die Geschichte hinweg weiter. Optisch auffällig ist auch, dass sich Hardin durch die starke Verwendung von schwarzer Farbe in seiner Kleidung, seinem Auto und Requisiten abhebt und der Kontrast zum weicheren Noah auch visuell deutlich wird. Schön finde ich auch, dass explizite Szenen, die ja bekanntlich einen großen Raum in den Büchern einnehmen, hier nur angedeutet oder ganz übersprungen werden. Abgerundet wird die wirklich solide Gestaltung durch hinzugefügtes Bonusmaterial am Ende der Graphic Novel, welches sowohl einen Blick hinter die Kulissen zur Charakter- und Szenenentwicklung gewährt als auch kurze Steckbriefe der Figuren bereithält.

Das Zitat:


"Er sagt, er will mich, und ich gehöre ihm. Schon seit ich ihn das erste Mal geküsst habe. Ich würde alles mit ihm tun. Absolut alles. Die Konsequenzen sind mir völlig egal."



Das Urteil:


Die Umsetzung der Graphic Novel gefällt mir sehr gut, leider wird Anna Todds Geschichte von Hardin und Tessa jedoch auch durch das hübsche Gewand nicht weniger irrational, toxisch und oberflächlich. Mir hat der kurze Einblick in das unnötige Drama und toxische Hin und Her der Figuren schon gereicht, um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Den einen Stern gibt es für die graphische Gestaltung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2022

Die After-Reihe und ich werden definitiv keine Freunde mehr!

After passion
0

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört ...

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört habe, habe ich es bisher tatsächlich geschafft, weder als Buch noch als Film mit der Reihe in Berührung zu kommen. Da ich schon länger vorhatte, mir ein eigenes Bild von der hochgelobten und gleichzeitig verschrienen Reihe zu machen, habe ich die Gelegenheit der heute erscheinenden Umsetzung der Reihe als Graphic Novel, beim Schopf gepackt und mir ein Exemplar von "After Passion - Graphic Novel Teil 1" angefragt. Nach dem Lesen bin ich nun in mehrerlei Hinsicht sehr ernüchtert. Anders als ich ursprünglich gedacht hatte, wurde hier nicht "After passion" als Ganzes umgesetzt und die folgenden Teile beziehen sich auch nicht auf die Fortsetzungen "After truth" und "After love". Stattdessen habe ich nach einer kurzen Recherche nach dem Lesen herausgefunden, dass diese Graphic Novel nur etwa das erste Drittel des ersten Bandes abdeckt. Die Geschichte endet demnach sehr offen. Da im hier abgedeckten Abschnitt aber schon so viel unnötiges Drama und toxisches Hin und Her vorkamen, hat mir dieser kurze Einblick schon gereicht um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Denn statt in einer dynamischen Annäherung von den Beginnen einer Beziehung zu berichten und dabei einem größeren Handlungskonzept zu folgen, wiederholen sich in "After Passion" dieselben Abläufe immer und immer wieder: Hardin tut etwas Unüberlegtes, was Tessa verletzt, oder schüchtert sie sogar absichtlich emotional ein, woraufhin sie sich wütend von ihm abwendet... bis sie wieder seiner Anziehungskraft unterliegt und er sein Verfehlen mit leeren Worten oder sexuellen Gefälligkeiten wieder gut macht. Dieser Kreislauf aus emotionalem Missbrauch, Streit, Versöhnung und Sex wiederholt sich hier Abschnitt für Abschnitt, ohne dass Tessa oder Hardin etwas dazulernen würden. Rückblickend bin ich also sehr froh, mir die 192 hübsch bebilderten Seiten mit dem Zeitaufwand von etwa 45 Minuten verdeutlicht haben, dass die After-Reihe und ich definitiv keine Freunde werden.

Figuren:
Dabei hatte ich überhaupt keine großen Erwartungen und schon leise vermutet, dass mich die Geschichte nicht vom Hocker hauen würde. Damit, dass mich die Figuren innerhalb kürzester Zeit so sehr nerven würden, hatte ich jedoch nicht gerechnet. Über Hardins Toxizität, seine Unreflektiertheit und seine offensichtliche psychischen Probleme müssen wir denke ich nicht reden. Aber was ist mit Tessa los? Sie hebt auf gefühlt jeder zweiten Seite hervor, wie "anders als alle anderen" sie ist und verurteilt sowohl Hardin als auch dessen Freunde sehr schnell, geht aber gleichzeitig mit ihren angeblichen Freunden und ihrem festen Freund Noah um wie mit einem besseren Schoßhund. Heuchlerisch, verklemmt, unehrlich und charakterschwach sind vier Attribute, mit denen man ihren Charakter wunderbar zusammenfassen kann. Ich konnte also leider weder ihre Handlungen verstehen, noch sie sympathisch finden. Auch ihre Helikopter-Mutter, die sehr oberflächlich erscheinende Steph und der Rest der After-Freundesgruppe konnten nur wenige Sympathiepunkte sammeln und blieben sehr blass. Am besten hat mir noch Tessas nerdiger Freund Landon gefallen, wobei auch dieser mehr eine Funktion zu erfüllen scheint, als wirklich eine ganzheitliche Figur zu sein. Die Charaktere sind also leider allesamt unausgereift, oberflächlich und verhalten sich durchweg irrational.

Gestaltung:
Die Umsetzung der Geschichte als Graphic Novel gefällt mir hingegen sehr gut. Zwar merkt man, dass die Handlung hier für das veränderte Erzählformat stark heruntergebrochen wurde und deshalb an einigen Stellen Szenen gekürzt wurden oder Übergänge fehlen (außer natürlich der Erzählfluss ist auch in den Romanen so sprunghaft, das kann ich natürlich nicht beurteilen). Außerdem ist auffällig wenig Erzähltext vorhanden und auch Sprech- oder Denkblasen sind eher sparsam verwendet. Der Fokus auf die Bilder funktioniert bei der Geschichte aber erstaunlich gut und man kann der Handlung auch so gut folgen, selbst wenn man wie ich keine andere Version der Geschichte kennt. Auch die zeichnerische Umsetzung von Pablo Andrés gefällt mir sehr gut. Die Figuren heben sich in lebendigen Strichen und warmen Farben vom Hintergrund ab und entwickeln sich auch visuell über die Geschichte hinweg weiter. Optisch auffällig ist auch, dass sich Hardin durch die starke Verwendung von schwarzer Farbe in seiner Kleidung, seinem Auto und Requisiten abhebt und der Kontrast zum weicheren Noah auch visuell deutlich wird. Schön finde ich auch, dass explizite Szenen, die ja bekanntlich einen großen Raum in den Büchern einnehmen, hier nur angedeutet oder ganz übersprungen werden. Abgerundet wird die wirklich solide Gestaltung durch hinzugefügtes Bonusmaterial am Ende der Graphic Novel, welches sowohl einen Blick hinter die Kulissen zur Charakter- und Szenenentwicklung gewährt als auch kurze Steckbriefe der Figuren bereithält.

Das Zitat:


"Er sagt, er will mich, und ich gehöre ihm. Schon seit ich ihn das erste Mal geküsst habe. Ich würde alles mit ihm tun. Absolut alles. Die Konsequenzen sind mir völlig egal."



Das Urteil:


Die Umsetzung der Graphic Novel gefällt mir sehr gut, leider wird Anna Todds Geschichte von Hardin und Tessa jedoch auch durch das hübsche Gewand nicht weniger irrational, toxisch und oberflächlich. Mir hat der kurze Einblick in das unnötige Drama und toxische Hin und Her der Figuren schon gereicht, um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Den einen Stern gibt es für die graphische Gestaltung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2022

Die After-Reihe und ich werden definitiv keine Freunde mehr!

After passion
0

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört ...

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört habe, habe ich es bisher tatsächlich geschafft, weder als Buch noch als Film mit der Reihe in Berührung zu kommen. Da ich schon länger vorhatte, mir ein eigenes Bild von der hochgelobten und gleichzeitig verschrienen Reihe zu machen, habe ich die Gelegenheit der heute erscheinenden Umsetzung der Reihe als Graphic Novel, beim Schopf gepackt und mir ein Exemplar von "After Passion - Graphic Novel Teil 1" angefragt. Nach dem Lesen bin ich nun in mehrerlei Hinsicht sehr ernüchtert. Anders als ich ursprünglich gedacht hatte, wurde hier nicht "After passion" als Ganzes umgesetzt und die folgenden Teile beziehen sich auch nicht auf die Fortsetzungen "After truth" und "After love". Stattdessen habe ich nach einer kurzen Recherche nach dem Lesen herausgefunden, dass diese Graphic Novel nur etwa das erste Drittel des ersten Bandes abdeckt. Die Geschichte endet demnach sehr offen. Da im hier abgedeckten Abschnitt aber schon so viel unnötiges Drama und toxisches Hin und Her vorkamen, hat mir dieser kurze Einblick schon gereicht um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Denn statt in einer dynamischen Annäherung von den Beginnen einer Beziehung zu berichten und dabei einem größeren Handlungskonzept zu folgen, wiederholen sich in "After Passion" dieselben Abläufe immer und immer wieder: Hardin tut etwas Unüberlegtes, was Tessa verletzt, oder schüchtert sie sogar absichtlich emotional ein, woraufhin sie sich wütend von ihm abwendet... bis sie wieder seiner Anziehungskraft unterliegt und er sein Verfehlen mit leeren Worten oder sexuellen Gefälligkeiten wieder gut macht. Dieser Kreislauf aus emotionalem Missbrauch, Streit, Versöhnung und Sex wiederholt sich hier Abschnitt für Abschnitt, ohne dass Tessa oder Hardin etwas dazulernen würden. Rückblickend bin ich also sehr froh, mir die 192 hübsch bebilderten Seiten mit dem Zeitaufwand von etwa 45 Minuten verdeutlicht haben, dass die After-Reihe und ich definitiv keine Freunde werden.

Figuren:
Dabei hatte ich überhaupt keine großen Erwartungen und schon leise vermutet, dass mich die Geschichte nicht vom Hocker hauen würde. Damit, dass mich die Figuren innerhalb kürzester Zeit so sehr nerven würden, hatte ich jedoch nicht gerechnet. Über Hardins Toxizität, seine Unreflektiertheit und seine offensichtliche psychischen Probleme müssen wir denke ich nicht reden. Aber was ist mit Tessa los? Sie hebt auf gefühlt jeder zweiten Seite hervor, wie "anders als alle anderen" sie ist und verurteilt sowohl Hardin als auch dessen Freunde sehr schnell, geht aber gleichzeitig mit ihren angeblichen Freunden und ihrem festen Freund Noah um wie mit einem besseren Schoßhund. Heuchlerisch, verklemmt, unehrlich und charakterschwach sind vier Attribute, mit denen man ihren Charakter wunderbar zusammenfassen kann. Ich konnte also leider weder ihre Handlungen verstehen, noch sie sympathisch finden. Auch ihre Helikopter-Mutter, die sehr oberflächlich erscheinende Steph und der Rest der After-Freundesgruppe konnten nur wenige Sympathiepunkte sammeln und blieben sehr blass. Am besten hat mir noch Tessas nerdiger Freund Landon gefallen, wobei auch dieser mehr eine Funktion zu erfüllen scheint, als wirklich eine ganzheitliche Figur zu sein. Die Charaktere sind also leider allesamt unausgereift, oberflächlich und verhalten sich durchweg irrational.

Gestaltung:
Die Umsetzung der Geschichte als Graphic Novel gefällt mir hingegen sehr gut. Zwar merkt man, dass die Handlung hier für das veränderte Erzählformat stark heruntergebrochen wurde und deshalb an einigen Stellen Szenen gekürzt wurden oder Übergänge fehlen (außer natürlich der Erzählfluss ist auch in den Romanen so sprunghaft, das kann ich natürlich nicht beurteilen). Außerdem ist auffällig wenig Erzähltext vorhanden und auch Sprech- oder Denkblasen sind eher sparsam verwendet. Der Fokus auf die Bilder funktioniert bei der Geschichte aber erstaunlich gut und man kann der Handlung auch so gut folgen, selbst wenn man wie ich keine andere Version der Geschichte kennt. Auch die zeichnerische Umsetzung von Pablo Andrés gefällt mir sehr gut. Die Figuren heben sich in lebendigen Strichen und warmen Farben vom Hintergrund ab und entwickeln sich auch visuell über die Geschichte hinweg weiter. Optisch auffällig ist auch, dass sich Hardin durch die starke Verwendung von schwarzer Farbe in seiner Kleidung, seinem Auto und Requisiten abhebt und der Kontrast zum weicheren Noah auch visuell deutlich wird. Schön finde ich auch, dass explizite Szenen, die ja bekanntlich einen großen Raum in den Büchern einnehmen, hier nur angedeutet oder ganz übersprungen werden. Abgerundet wird die wirklich solide Gestaltung durch hinzugefügtes Bonusmaterial am Ende der Graphic Novel, welches sowohl einen Blick hinter die Kulissen zur Charakter- und Szenenentwicklung gewährt als auch kurze Steckbriefe der Figuren bereithält.

Das Zitat:


"Er sagt, er will mich, und ich gehöre ihm. Schon seit ich ihn das erste Mal geküsst habe. Ich würde alles mit ihm tun. Absolut alles. Die Konsequenzen sind mir völlig egal."



Das Urteil:


Die Umsetzung der Graphic Novel gefällt mir sehr gut, leider wird Anna Todds Geschichte von Hardin und Tessa jedoch auch durch das hübsche Gewand nicht weniger irrational, toxisch und oberflächlich. Mir hat der kurze Einblick in das unnötige Drama und toxische Hin und Her der Figuren schon gereicht, um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Den einen Stern gibt es für die graphische Gestaltung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2022

Die After-Reihe und ich werden definitiv keine Freunde mehr!

After passion
0

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört ...

Handlung: Auch wenn ich die After-Reihe von Anna Todd natürlich vom Hörensagen kennen und im Laufe der letzten Jahre eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen zu Geschichte von Tessa und Hardin gehört habe, habe ich es bisher tatsächlich geschafft, weder als Buch noch als Film mit der Reihe in Berührung zu kommen. Da ich schon länger vorhatte, mir ein eigenes Bild von der hochgelobten und gleichzeitig verschrienen Reihe zu machen, habe ich die Gelegenheit der heute erscheinenden Umsetzung der Reihe als Graphic Novel, beim Schopf gepackt und mir ein Exemplar von "After Passion - Graphic Novel Teil 1" angefragt. Nach dem Lesen bin ich nun in mehrerlei Hinsicht sehr ernüchtert. Anders als ich ursprünglich gedacht hatte, wurde hier nicht "After passion" als Ganzes umgesetzt und die folgenden Teile beziehen sich auch nicht auf die Fortsetzungen "After truth" und "After love". Stattdessen habe ich nach einer kurzen Recherche nach dem Lesen herausgefunden, dass diese Graphic Novel nur etwa das erste Drittel des ersten Bandes abdeckt. Die Geschichte endet demnach sehr offen. Da im hier abgedeckten Abschnitt aber schon so viel unnötiges Drama und toxisches Hin und Her vorkamen, hat mir dieser kurze Einblick schon gereicht um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Denn statt in einer dynamischen Annäherung von den Beginnen einer Beziehung zu berichten und dabei einem größeren Handlungskonzept zu folgen, wiederholen sich in "After Passion" dieselben Abläufe immer und immer wieder: Hardin tut etwas Unüberlegtes, was Tessa verletzt, oder schüchtert sie sogar absichtlich emotional ein, woraufhin sie sich wütend von ihm abwendet... bis sie wieder seiner Anziehungskraft unterliegt und er sein Verfehlen mit leeren Worten oder sexuellen Gefälligkeiten wieder gut macht. Dieser Kreislauf aus emotionalem Missbrauch, Streit, Versöhnung und Sex wiederholt sich hier Abschnitt für Abschnitt, ohne dass Tessa oder Hardin etwas dazulernen würden. Rückblickend bin ich also sehr froh, mir die 192 hübsch bebilderten Seiten mit dem Zeitaufwand von etwa 45 Minuten verdeutlicht haben, dass die After-Reihe und ich definitiv keine Freunde werden.

Figuren:
Dabei hatte ich überhaupt keine großen Erwartungen und schon leise vermutet, dass mich die Geschichte nicht vom Hocker hauen würde. Damit, dass mich die Figuren innerhalb kürzester Zeit so sehr nerven würden, hatte ich jedoch nicht gerechnet. Über Hardins Toxizität, seine Unreflektiertheit und seine offensichtliche psychischen Probleme müssen wir denke ich nicht reden. Aber was ist mit Tessa los? Sie hebt auf gefühlt jeder zweiten Seite hervor, wie "anders als alle anderen" sie ist und verurteilt sowohl Hardin als auch dessen Freunde sehr schnell, geht aber gleichzeitig mit ihren angeblichen Freunden und ihrem festen Freund Noah um wie mit einem besseren Schoßhund. Heuchlerisch, verklemmt, unehrlich und charakterschwach sind vier Attribute, mit denen man ihren Charakter wunderbar zusammenfassen kann. Ich konnte also leider weder ihre Handlungen verstehen, noch sie sympathisch finden. Auch ihre Helikopter-Mutter, die sehr oberflächlich erscheinende Steph und der Rest der After-Freundesgruppe konnten nur wenige Sympathiepunkte sammeln und blieben sehr blass. Am besten hat mir noch Tessas nerdiger Freund Landon gefallen, wobei auch dieser mehr eine Funktion zu erfüllen scheint, als wirklich eine ganzheitliche Figur zu sein. Die Charaktere sind also leider allesamt unausgereift, oberflächlich und verhalten sich durchweg irrational.

Gestaltung:
Die Umsetzung der Geschichte als Graphic Novel gefällt mir hingegen sehr gut. Zwar merkt man, dass die Handlung hier für das veränderte Erzählformat stark heruntergebrochen wurde und deshalb an einigen Stellen Szenen gekürzt wurden oder Übergänge fehlen (außer natürlich der Erzählfluss ist auch in den Romanen so sprunghaft, das kann ich natürlich nicht beurteilen). Außerdem ist auffällig wenig Erzähltext vorhanden und auch Sprech- oder Denkblasen sind eher sparsam verwendet. Der Fokus auf die Bilder funktioniert bei der Geschichte aber erstaunlich gut und man kann der Handlung auch so gut folgen, selbst wenn man wie ich keine andere Version der Geschichte kennt. Auch die zeichnerische Umsetzung von Pablo Andrés gefällt mir sehr gut. Die Figuren heben sich in lebendigen Strichen und warmen Farben vom Hintergrund ab und entwickeln sich auch visuell über die Geschichte hinweg weiter. Optisch auffällig ist auch, dass sich Hardin durch die starke Verwendung von schwarzer Farbe in seiner Kleidung, seinem Auto und Requisiten abhebt und der Kontrast zum weicheren Noah auch visuell deutlich wird. Schön finde ich auch, dass explizite Szenen, die ja bekanntlich einen großen Raum in den Büchern einnehmen, hier nur angedeutet oder ganz übersprungen werden. Abgerundet wird die wirklich solide Gestaltung durch hinzugefügtes Bonusmaterial am Ende der Graphic Novel, welches sowohl einen Blick hinter die Kulissen zur Charakter- und Szenenentwicklung gewährt als auch kurze Steckbriefe der Figuren bereithält.

Das Zitat:


"Er sagt, er will mich, und ich gehöre ihm. Schon seit ich ihn das erste Mal geküsst habe. Ich würde alles mit ihm tun. Absolut alles. Die Konsequenzen sind mir völlig egal."



Das Urteil:


Die Umsetzung der Graphic Novel gefällt mir sehr gut, leider wird Anna Todds Geschichte von Hardin und Tessa jedoch auch durch das hübsche Gewand nicht weniger irrational, toxisch und oberflächlich. Mir hat der kurze Einblick in das unnötige Drama und toxische Hin und Her der Figuren schon gereicht, um den Entschluss zu fällen, die folgenden Bände nicht zu lesen. Den einen Stern gibt es für die graphische Gestaltung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere