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Veröffentlicht am 07.10.2022

Ein Buch mit einer wilden Jagd nach literarischen Schätzen

Die wilde Jagd nach der Monströsen Dame
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Inhalt:
In das Leben von Mary Jekyll, Beatrice Rappaccini, Catherine Moreau, Justine Frankenstein und Diana Hyde ist Ruhe eingekehrt, nachdem sie gemeinsam mit Sherlock Holmes und Dr. Watson die Whitechapel-Morde ...

Inhalt:
In das Leben von Mary Jekyll, Beatrice Rappaccini, Catherine Moreau, Justine Frankenstein und Diana Hyde ist Ruhe eingekehrt, nachdem sie gemeinsam mit Sherlock Holmes und Dr. Watson die Whitechapel-Morde aufgeklärt haben – zumindest soweit ein Haushalt mit fünf monströsen Damen und ihren besonderen Bedürfnissen als ruhig bezeichnet werden kann. Als sie ein Hilferuf aus Budapest ereilt, beginnt eine Jagd quer durch Europa, um eine weitere monströse Dame – Lucinda van Helsing – vor der skrupellosen Alchemistengesellschaft zu retten…

Meinung:
Vorab kann ich schon einmal festhalten: Es war mir ein wahrhaftiges Lesevergnügen.

Ein großer erster Pluspunkt sind die ganzen farbenfrohen und toll ausgearbeiteten Charaktere der Geschichte. Hierzu zähle ich nicht nur den Athena-Club, also die Protagonistinnen, die bereits im ersten Band ihren Auftritt hatten, sondern auch neu hinzustoßende Figuren wie Irene Norton. Sie ist cool, emanzipiert und voller Geheimnisse, die als amerikanische Spionin in Wien lebt und bei mir Milady-de-Winter-Vibes ausgelöst hat. Generell strotzt die Geschichte vor faszinierenden weiblichen Charakteren, die ihr eigenes Schicksal in die Hand nehmen und stark auftreten.

Ein weiterer Pluspunkt und gleichzeitig Besonderheit des Buches sind Einschübe bestehend aus Gesprächsfetzen der Protagonistinnen in dramatischer Form. Hier streiten sie sich, äußern Anmerkungen oder Kritik an der Erzählung. Das war für mich einfach nur herrlich zu lesen und hat die Lektüre ungemein aufgefrischt. (Außerdem sind diese kurzen Ausbrüche aus der Geschichte eine intelligente Art, künstlich Absätze und Möglichkeiten für Lesepausen zu schaffen, da die Kapitel insgesamt doch recht lang sind.)

Was ich aber an diesem Buch am meisten liebe – und genauso ging es mir bereits mit dem ersten Band – sind die ganzen Querverweise auf die englische Schauerliteratur des 19. Jahrhunderts. So werden beispielsweise literarische Figuren – wie Irene Norton und Graf Dracula – sowie vermehrt auch historische Persönlichkeiten – wie Sigmund Freud und Arminius Vámbéry – in die Geschichte eingestreut. Es ist ein kleines bisschen wie Goldschürfen. Man wühlt sich zwar nicht durch Sand und Wasser, aber durch Kapitel und Zeilen, bis ein Name, den man schon einmal gehört hat, wie ein Goldklümpchen auftaucht. Dadurch wird jede Seite zu einem Hinweis zu einer literarischen Schatzsuche.

Anzumerken ist, dass das Buch ein ordentlicher Schinken ist, der nicht zu kurz abgeschnitten wurde. Manch eine:r mag das Buch an einigen Stellen vielleicht langatmig finden, aber ich habe die Länge und das damit einhergehende Detailreichtum in den Settings und Charakteren irgendwie genossen. Würde man die Geschichte kürzen wollen, würde meiner Meinung nach ein wenig vom Reiz und der Atmosphäre verloren gehen. Aber das dürfte ein klarer Fall von Geschmackssache sein. Schwierig ist es tatsächlich nur, den Taschenbuchwälzer zu halten, ohne Leserillen in den Buchrücken zu hacken…

Und zu, Schluss: Nicht mit einem Wimmern, sondern mit einem Knall geht die Geschichte zu Ende. So platzt am Ende noch eine Bombe (im metaphorischen Sinne), es werden komplett neue Handlungsstränge und Möglichkeiten aufgeworfen, Fragen offen und weitere Ereignisse in den Einwürfen der Protagonistinnen angeteasert, die ungemein neugierig auf den dritten und letzten Band machen, der verspricht, noch richtig spannend zu werden.


Fazit:
Klare Leseempfehlung. Und wer den ersten Band noch nicht gelesen hat: Lies den ersten Band, den es – wie Catherine stets zu bemerken pflegte – für zwei Schilling an jeder Ecke. Wer Lust auf eine Schatzsuche literarischer Art hat, findet in diesem Buch quasi den Einen Ring (aber ohne gollumifizierende Nebenwirkungen). Fünf von fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Highlightbuch mit grandiosen Charakteren, Geheimnissen und Gewächshäusern

Chain of Gold
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Inhalt:
Cordelia Carstairs ist in London, um sich einen einflussreichen Ehemann zu suchen und ihren Vater, der unrechtmäßig angeklagt worden ist, zu retten. Doch in London begegnet sie nicht nur den Tollkühnen ...

Inhalt:
Cordelia Carstairs ist in London, um sich einen einflussreichen Ehemann zu suchen und ihren Vater, der unrechtmäßig angeklagt worden ist, zu retten. Doch in London begegnet sie nicht nur den Tollkühnen Gesellen und ihrer zukünftigen Parabatai, sondern auch unheimlichen Dämonen, die im Tageslicht angreifen und die mehrere Schattenjäger:innen mit einer mysteriösen Krankheit infizieren. Und dann ist da noch James Herondale, der seit Kindertagen ihr Herz besitzt, der jedoch in die geheimnisvolle Grace verliebt ist…

Meinung:
Nachdem die letzten Bücher um Julian Blackthorn und Emma Carstairs in der Gegenwart gespielt haben, begibt man mit der neuen bzw. aktuellen Reihe wieder auf eine Zeitreise in das Jahr 1903. Rauschende Bälle, starre Gesellschaftsformen, Kutschen und Schattenjägerinnen, die ihre Schwerter in schillernden Abendkleidern schwingen – perfektes Setting!

Ganz besonders mochte ich auch die subtilen, aber auch verborgenen Parallelen zu Charles Dickens »Große Erwartungen«: verwunschene Häuser, stehen gebliebene Uhren, der kleine Junge, der sich in die unnahbare Lady verliebt, eine Psychopathen-Stiefmutter in extravaganter Garderobe… Grundsätzlich liebe ich bei Cassie-Clare-Büchern die Anspielungen auf klassische Werke, seien es die Zitate am Kapitelanfang, seien es literarische Diskussionen der Figuren oder die Ähnlichkeiten bei Settings und Figurenkonstellationen.

Ein großer Pluspunkt, den sich eigentlich jedes Buch von Cassie Clare auf sein Cover malen könnte, ist der unglaublich bildliche und mitreißende Schreibstil der Autorin. Ich bin immer wieder begeistert, wie sich in ihren Geschichten detaillierte Beschreibungen, spannende Actionszenen und wortgewandte Dialoge gegenseitig die Hand reichen und dafür sorgen, dass man eigentlich ab der ersten Seite an die Bücher nicht mehr aus der Hand legen kann.

Zwar war besonders bei »Chain of Gold« der Einstieg in die Geschichte mit der Fülle an Charakteren und ihren Beziehungen nicht ganz einfach – vor allem, da jede Figur auch noch bedeutende Vorfahren und Nachfahren hat, sodass ich anfangs parallel mit den ganzen Stammbäumen der Schattenjägerfamilien gelesen habe, aber dafür war jede Figur es wert, in die Geschichte eingebaut zu werden.

- Cordelia Carstairs, die nicht nur wunderschön ist, sondern auch tough, aufopferungsvoll in Bezug auf ihre Familie und ihre Freunde, die das Schwert Cortana wie keine andere zum Tanzen bringt – außerdem fand ich es spannend, dass sie persische Wurzeln hat!
- James Herondale, der sich im Hinblick auf einen ganz persönlichen Fluch nahtlos das typische Bild eines Herondale-Jungen einfügt, jedoch tatsächlich den eigentlich charakteristischen Sarkasmus und die Selbstgefälligkeit vermissen lässt. Er ist tatsächlich einfach ein freundlicher Junge, dessen Liebenswürdigkeit von gewissen Leuten - hust Grace hust - ausgenutzt wird. Er ist nach meinem Empfinden nicht ganz so scharf gezeichnet wie andere Mitglieder seiner Familie und kommt nicht ganz an meine All-time-favourite-Bookboyfriends Jace und Will heran…
- Lucie Herondale, die den Geist von Jesse Backthorn, den Jungen im gläsernen Sarg, sehen kann, Schriftstellerin werden möchte und eine gefährliche Neugier an den Tag legt…
- Anna Lightwood, die Hosen und Hemden trägt, keinen langweiligen Mädchen den Hof macht und wahrscheinlich mit jeder gesellschaftlichen Konvention des frühen 20. Jahrhunderts bricht, die es vermutlich gibt.
- Und so viele andere!

Ich habe nahezu jede Figur – mit Ausnahme von Tatiana und Grace Blackthorn – in mein Herz geschlossen, da jede Figur mit fesselnden Charakterzügen oder spannenden Hintergrundgeschichten ausgestattet sind, die in diesem ersten Band noch lange nicht auserzählt sind und die Vorfreude auf das nächste Buch noch in die Höhe treibt.

Ganz besonders haben mir auch die (sich anbahnenden) Liebesgeschichten gefallen, die alle für sich einzigartig und so vielversprechend sind, dass ich es eigentlich kaum abwarten kann zu erfahren, wie es weiter geht.

Okay, ich habe gerade gemerkt, dass ich eine Fünfhundert-Wörter-Lobeshymne auf »Chain of Gold« geschrieben habe, aber ich meine jedes Wort ernst und könnte bestimmt noch weitere fünfhundert Worte darüber verlieren, wie unglaublich gut ich das Buch fand…

Fazit:
Ich sag, wie es ist: Das Buch ist ein weiteres Jahreshighlight für mich. Und ich verstehe absolut nicht, wie es so lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher liegen konnte… Selbst wenn es die letzten Sterne wären, die ich besäße, so würde ich »Chain of Gold« dennoch fünf von fünf Sterne geben 😊

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Ein Tränen-wegblinzel-und-Seele-zerschmetterndes-Buch, eben eine griechische Tragödie

Das Lied des Achill
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Inhalt:
Als der zehnjährige Patroklos versehentlich einen anderen Jungen tötet, wird der Prinz von seinem Vater verbannt. Von nun an lebt er bei König Peleus und dessen Sohn Achill, ein Halbgott. Die ...

Inhalt:
Als der zehnjährige Patroklos versehentlich einen anderen Jungen tötet, wird der Prinz von seinem Vater verbannt. Von nun an lebt er bei König Peleus und dessen Sohn Achill, ein Halbgott. Die beiden ungleichen Jungen freunden sich an, werden Waffengefährten und lernen sich lieben. Doch Achill ist es vorherbestimmt, ein großer Held zu werden, eine Legende. Als sich der Trojanische Krieg ankündigt, muss sich Achill entscheiden, ob er alt werden und in Vergessenheit geraten oder als ruhmreicher Held sterben möchte…

Meinung:
Die Geschichte vom Trojanischen Krieg ist bekannt – der Raub der schönen Helena, die zehnjährige Belagerung, das hölzerne Pferd. Ich kannte auch vor dem Buch die Sage gut genug, um zu wissen, was passiert, wer überlebt und wer stirbt. Und genau das hat dieses Buch für mich so unglaublich traurig und herz-und-seele-rausreißend-und-in-alle-himmelsrichtungen-schleudernd gemacht.

Zunächst hat Madeline Miller einen leichten und flüssigen Schreibstil, ohne überflüssige Adjektive, ohne Schnörkel, ohne großes Brimborium. Aber genau das hat die Geschichte für mich so poetisch gemacht. Denn manchmal kann man der Liebe nicht mit seitenweisen Schilderungen gerecht werden, sondern lässt sie in wenigen Worten und zwischen den Zeilen frei.

Bisher stand für mich beim Trojanischen Krieg immer die Liebe von Helena und Paris im Vordergrund, ich war immer so erleichtert, dass die beiden überleben, dass ihre Liebe nicht tragisch endet. Nun kommen Patroklos und Achill daher, deren allmähliche Friends-to-Lovers-Geschichte über ihre Kindheit, ihr idyllisches Erwachsenwerden bis kurz vor das Tor von Troja einfach wunderschön war (bis auf die Augenblicke, die Achills Mutter, die Nymphe Thetis, ruiniert hat). Als dann der Trojanische Krieg anklopft, wäre ich gern in die nächste Zeitmaschine gestiegen, um Homer davon zu überzeugen, dass er einigen Figuren doch bitte, bitte, bitte ein neues Ende schreibt.

Aber vielleicht macht die Tragik die Liebe von Patroklos und Achill erst so intensiv. Ich musste zumindest im Zug mehrmals blinzeln, um nicht loszuweinen. Die Maske verdeckt nur Mund und Nase, kein komplett verheultes Gesicht.

Fazit:
Poetisch, tragisch, wunderschön. »Das Lied des Achill« ging unter die Haut und hat mich auch Tage später noch den ein oder anderen Moment gekostet, in der ich der Geschichte in Gedanken hinterherhing. Das Buch bekommt fünf von fünf Sternen, vielleicht kann man Achill und Patroklos neben Herkules und Perseus damit ein Sternbild basteln. Verdient hätten sie es sich nach dieser Geschichte.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Absolutes Jahreshighlight!

Prison Healer (Band 1) - Die Schattenheilerin
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Inhalt:
Seit zehn Jahren ist die siebzehnjährige Kiva in Zalindov gefangen, dem brutalsten Gefängnis des Reiches Wenderall. Dort ist sie als Heilerin zum Dienst in der Krankenstation eingeteilt und versorgt ...

Inhalt:
Seit zehn Jahren ist die siebzehnjährige Kiva in Zalindov gefangen, dem brutalsten Gefängnis des Reiches Wenderall. Dort ist sie als Heilerin zum Dienst in der Krankenstation eingeteilt und versorgt die Insassen. Eines Tages wird Tilda, die von vielen geliebte und verhasste Rebellenkönigin, aufgegriffen und ebenfalls nach Zalindov gebracht. Doch sie leidet an einer rätselhaften Krankheit und Kiva erklärt sich bereit, sich an ihrer Stelle dem Elementarurteil zu stellen. Sie muss vier tödliche Prüfungen bestehen, von denen ihr weiteres Schicksal abhängt: Gelingt es ihr, sind sie und die Rebellenkönigin frei. Scheitert sie jedoch, sind beide dem Tod geweiht…

Meinung:
Noch während des Lesens war mir klar: Ich halte hier ein Jahreshighlight in den Händen. Ich habe überhaupt keine Kritikpunkte. Wer auf seiner Pro-und-Contra-Liste für den Kauf dieses Buches ein paar Stichpunkte unter dem umkreisten Minus hinzufügen möchte, kann Waffeln essen, schaukeln oder sich Pusteblumen ins Nasenloch stecken. Der Effekt für diese Liste wird derselbe sein. Denn ich werde im Folgenden ausschließlich schwärmen.

Erster Pluspunkt: die Figuren. Die Protagonistin Kiva ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auf der einen Seite ist sie nüchtern, abgebrüht und unnahbar – Eigenschaften, die es ihr erlaubt haben, in der grausamen Welt von Zalindov so lange zu überleben. Auf der der anderen Seite kümmert sie sich fürsorglich um ihre Patienten und um den kleinen stotternden Jungen Tipp, den sie wie einen kleinen Bruder liebgewonnen hat.

Dann gibt es noch ihren Mitgefangenen Jaren, der seit der ersten Begegnung versucht, Kivas harte Schale zu durchbrechen und sie aus der Reserve zu locken, und Naari, die knallharte Aufseherin mit Herz und Sinn für Humor.

Zweiter Pluspunkt: das Setting. Die gesamte Geschichte spielt ausschließlich im Zalindovgefängnis. Mal auf dem Gelände, mal im Krematorium, mal im Steinbruch, die meiste Zeit auf der Krankenstation. Man könnte meinen, dass das doch weniger abwechslungsreiche Setting langweilig oder einengend werden könnte, aber dies ist absolut nicht der Fall. Man lernt das Gefängnis und seine Insassen gut kennen, lernt, sich zurechtzufinden – wobei auch die wunderschöne Karte am Anfang enorm hilft.

Dritter Pluspunkt: die Story. Die Geschichte ist seit der ersten Seite mitreißend und fesselnd. Man fiebert mit Kiva beim Elementarurteil mit (sogar mein Puls ist mit Kivas in die Höhe geschnellt), teilt ihre Hoffnungen und Ängste und rätselt permanent. Auf der Oberfläche erscheint die Handlung ganz einfach, doch unter diesem Hauptplot spürt man, wie Geheimnisse brodeln und zerbricht sich beim Lesen den Kopf, wie wohl alles und jeder tatsächlich miteinander zusammenhängt.

Und wer hätte es gedacht, dass an einem so kalten und ungemütlichen Ort wie Zalindov auch puderzuckersüße Romantik Platz findet? Die Liebesgeschichte, die hauchzart in die Handlung eingeflochten wird, ist überhaupt nicht aufdringlich, sondern authentisch und zum Dahinschmelzen. Gewürzt mit Dialogen, die einen schmunzeln lassen. Besonders im Hinblick auf ein paar Offenbarungen zum Ende hin bin ich so unglaublich neugierig, wo es mit den beiden Turteltäubchen noch hingeht.

Dank Andeutungen, Erklärungslücken und meinem Buchgefühl hatte ich zum Ende hin ein paar überraschende Twists und Geheimnisse erwartet, aber nicht in diesem Umfang und mit einer so mitreißenden Wirkung, dass ich das Buch nach der letzten Seite am liebsten geschüttelt hätte: Wieso hört es jetzt auf? Warum lässt es mich mit diesen Wendungen allein? Weshalb muss ich jetzt Tage-Wochen-Monate-wie-lange warten, um endlich zu erfahren, wie es weitergeht?

Vierter Pluspunkt: der Umsetzung: Die Geschichte ist so unglaublich gut geschrieben. Vor allem auch die kreative Art und Weise, die Handlung optisch im Buch mit schwarzen Seiten abzubilden, hat mir gefallen. Dann fand ich die Idee mit der Geheimschrift wunderbar, für die ich mir direkt ein eigenes Alphabet angelegt habe, um die Nachrichten gemeinsam mit Kiva zu entschlüsseln.

Fazit:
Ich mache es kurz und knapp: fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Wunderschön illustriertes Bonusbüchlein, das auch gern doppelt so dick sein dürfte :)

Wie der König von Elfenheim lernte, Geschichten zu hassen
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Inhalt:
Ein Elfenjunge mit einer bösen Zunge, ein grausamer Prinz und ein skrupelloser König – wer verbirgt sich wirklich hinter dem faszinierenden Elfenkönig Cardan? Der kurze Roman enthält aufregende ...

Inhalt:
Ein Elfenjunge mit einer bösen Zunge, ein grausamer Prinz und ein skrupelloser König – wer verbirgt sich wirklich hinter dem faszinierenden Elfenkönig Cardan? Der kurze Roman enthält aufregende Einblicke in eine Zeit, die vor »Elfenkrone« spielt, ein Abenteuer, das nach »Elfenthron« stattfindet, und bekannte Szenen aus der gesamten Trilogie, erstmals aus Cardans Sicht erzählt.

Meinung:
Da die »Elfenkrone«-Reihe zu meinen Lieblingsreihen gehört, stand es für mich außer Frage, dass ich auch dieses kleine Extra, dieses kleine i-Tüpfelchen bei mir aufnehmen und es genüsslich Seite für Seite genießen werde.

Sofort ins Auge gesprungen sind die wunderschönen Illustrationen, die wie kleine Schätze am Wegesrand die Reise durch die Kapitel begleiten. Die Zeichnungen passen perfekt zum Inhalt und untermalen die Geschichte auf liebevolle Art und Weise, sodass ich die Bilder bestimmt genauso lange betrachtet habe wie auch mein Blick auf den Buchstaben verweilte.

Das Büchlein mit seinen knapp 200 Seiten (es hätten sehr gern auch noch ein paar mehr sein dürfen, ich musste mich nämlich sehr zusammenreißen, die Geschichte nicht innerhalb eines Tages zu verschlingen) fügt sich wunderbar in die Reihe an und bildet inhaltlich einen kleinen Rahmen, indem es Cardans Geschichte zeitlich vor, während und nach den Geschehnissen der Trilogie erzählt. Man erhält Einblicke in seine schwierige Kindheit, seine Beweggründe, seine Gedanken und seine Sehnsüchte und lernt dabei diesen jungen Elfenprinzen kennen, der in der Trilogie so grausam und kalt erschien.

Dabei ist die Geschichte in schöne kurze Kapitel eingeteilt, sodass man – ganz theoretisch – viele Pausen machen kann, und ist wie ein Märchen erzählt. Denn Geschichten und das Märchen um den Jungen mit dem Herzen aus Stein spielen in der Erzählung eine besondere Rolle.

Fazit:
Insgesamt waren die kleine märchenhafte Erzählung und ihre detailreiche Gestaltung ein kleines, aber feines Highlight. Als Ergänzung und Sahnehäubchen für den Trilogie-Kuchen eine absolute Empfehlung, für die es viereinhalb von fünf Sterne gibt (ein halbes Sternchen mehr hätte es gegeben, wenn es noch ein, zwei, drei Kapitel mehr gegeben hätte…)

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