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Veröffentlicht am 20.07.2022

Spannender Auftakt mit interessantem Setting

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Im Königreich Sonande finden dieses Jahr wieder die Turnierspiele von Solstasia statt. Das ist ein riesiges Spektakel und die Menschen strömen von überall in das Reich, um dem Fest beizuwohnen und ihre ...

Im Königreich Sonande finden dieses Jahr wieder die Turnierspiele von Solstasia statt. Das ist ein riesiges Spektakel und die Menschen strömen von überall in das Reich, um dem Fest beizuwohnen und ihre Champions bei dem Turnier anzufeuern. Als Karina, wegen eines Attentats auf die Sultanin – Karinas Mutter, plötzlich selbst dieses Amt bekleiden soll, fühlt sie sich dem nicht gewachsen. Vor blinder Angst und Trauer beschließt sie, ihre Mutter anhand eines Rituals wieder zum Leben zu erwecken. Dazu benötigt sie allerdings das Herz eines Königs. Also beschließt sie kurzerhand, den Gewinner zu heiraten und ihn damit zum König zu machen.
Am Rande desselben Reichs befindet sich Malik, der mit seinen Geschwistern flieht und nun versucht hier ein neues Leben aufzubauen. Doch dann wird seine kleine Schwester von einem mystischen Wesen entführt und verlangt nun von Malik, dass er Karina tötet, um seine Schwester zu retten. Er wird an den Spielen teilnehmen und sie bestenfalls gewinnen müssen, um nah genug an Karina ranzukommen, um den Deal zu erfüllen.

Die Prämisse des Buches ist schonmal faszinierend. Zwei Menschen mit derselben Mission, nur verfolgen sie unterschiedliche Ziele damit. Aber beides Mal geht es darum, einen geliebten Menschen zu retten. Zwei Menschen, die sich wahrscheinlich am Ende der Geschichte gegenüberstehen und sich gegenseitig umbringen müssen. Die Ausgangssituation ist definitiv sehr spannend. Es braucht nur ein wenig, bis das Ganze in die Gänge kommt und die Spannung, die dem Buch zugrunde liegt, auch wirklich spürbar wird.

Es wird abwechselnd aus Karinas und Maliks Perspektive erzählt. Ich mochte beide ganze gerne, konnte aber nicht wirklich mit ihnen connecten. Karina ist stur, irgendwie wütend, impulsiv und trotzig. Sie hat aber auch eine gewisse Wärme und Güte für diejenigen, die sie liebt. Sie stößt sie aber auch immer wieder weg, was ich oft nicht nachvollziehen konnte und echt unnötig fand. Ich war sehr froh darüber, dass sie sich s positiv entwickelt und im Verlauf der Geschichte erwachsener und reflektierter wird. Malik ist ein zurückhaltender, etwas ängstlicher und warmherziger junger Mann. Er überwindet seine Ängste aber immer wieder, was ihn zum mutigsten Menschen dieser Geschichte macht. Er wird als warmherzig und gutmütig beschrieben, was ich aber beim Lesen nicht so wahrgenommen habe. Da gab es meiner Ansicht nach eine Diskrepanz zwischen dem, was die Autorin vermitteln wollte und dem, was bei mir ankam. Macht aber nichts, ich mochte beide Protas insgesamt trotzdem ganz gerne. Anfreunden würde ich mich mit ihnen aber nicht :D

Das Love-Interest war nicht so richtig ausgearbeitet und deshalb für mich auch nicht wirklich greifbar. Der Fokus lag aber auch nicht auf der Liebesgeschichte, sondern auf diesen Konflikt und den Aufgaben, denen sich die beiden stellen müssen. Und dieser Teil entwickelt sich zwar zunächst schleppend, nimmt dann aber rasant an Fahrt auf und wird dann richtig aufregend!

Das World-Building ist interessant, ich mochte den afrikanischen Einschlag. Es hätte aber gerne noch deutlich ausführlicher dargestellt werden dürfen. Da steckt viel (Konflikt-)Potential drin, über das ich gerne noch mehr erfahren hätte. Auch hätte ich gerne noch genauer gewusst, inwieweit Magie eine Rolle spielt, auch wenn gegen Ende des Buches einiges dazu erklärt wird. Ich habe insgesamt aber schon ein Bild von der Welt und wie sie funktioniert, bin also nicht völlig aufgeschmissen :D

Für mich ein sehr spannender Auftakt mit interessantem Setting, schönen Charakteren – wenn sie mir auch ferngeblieben sind – sowie aufregenden und nervenaufreibenden Passagen, die das Buch sehr unterhaltsam machten. Ich freu mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Ein Thriller, der sehr langsam beginnt, immer mehr an Fahrt aufnimmt und dann richtig spannend wird.

Das Haus der stummen Toten
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Als Eleanor an der Tür ihrer Großmutter klingelt, wird ihr von deren Mörder:in geöffnet. Sie kriegt gerade noch mit, wie ihre Großmutter ihre letzten Atemzüge tut und der Eindringling verschwindet. Der ...

Als Eleanor an der Tür ihrer Großmutter klingelt, wird ihr von deren Mörder:in geöffnet. Sie kriegt gerade noch mit, wie ihre Großmutter ihre letzten Atemzüge tut und der Eindringling verschwindet. Der Polizei kann sie bei der Täterbeschreibung nicht helfen, denn Eleanor leidet an Prosopagnosie. Ihr Gehirn ist nicht in der Lage, Gesichter wiederzuerkennen. Es kann diese Informationen einfach nicht verarbeiten und so bleibt der Fall ungelöst.
Sie erbt das große Herrenhaus ihrer Großmutter und soll mit dem Nachlassverwalter, ihrem Freund und ihrer Tante alles regeln, um das Haus verkaufen zu können. Dann geschehen merkwürdige Dinge und gruselige Tatsachen kommen ans Licht. Was ist damals in dem Haus passiert und welche Geister der Vergangenheit scheinen die Gegend noch heimzusuchen?

Nachdem ich „Das Dorf der toten Seelen“ von der Autorin verschlungen hatte, war mir klar, dass ich Camilla Sten im Auge behalten muss! Als ich dann gesehen habe, dass ein neuer Thriller von ihr übersetzt wurde, musste ich natürlich sofort reinlesen.

Eleanor leidet also unter Prosopagnosie. Davon habe ich noch nie gehört. Für den Verlauf einer Geschichte ein spannendes Puzzleteil. Niemanden wiederzuerkennen… das muss schlimm sein… nicht nur für sie, auch für Familie und Freund:innen. Und es gibt ja wirklich viel Potential, Eleanor zu täuschen… Eine sehr spannende Prämisse für eine Gruselgeschichte. Ein vielversprechender Einstieg!

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Dialoge sind ein bisschen hölzern, aber ich glaube, das liegt an Eleanors Persönlichkeit. Sie schien deutlich mehr Schwierigkeiten als „nur“ ihre Erkrankung zu haben. Wobei das sicherlich schon ausreicht, um Probleme in der sozialen Interaktion zu haben… Sie wirkte überängstlich und etwas unbeholfen in Gesprächen. Das machte sie aber sympathisch.

Wie durch die Kapitelüberschriften schon angekündigt, kommt noch eine zweite Perspektive hinzu, die die Geschichte in der Vergangenheit ergänzt. Über Anushka erfährt man nur sehr langsam immer mehr. Und es war lange nicht klar, was es mit ihrer Geschichte auf sich hat und was sie mit dem Handlungsstrang der Gegenwart zu tun haben könnte. Aber Stück für Stück erkennt man Zusammenhänge und die Puzzleteile setzen sich mehr und mehr zusammen.

Ich fand, es brauchte ziemlich lang, bis die Thrillerelemente wirklich etabliert wurden. Es fühlte sich lange sehr nach Familiendrama an und das hätte für meinen Geschmack alles etwas schneller gehen können, zumal die Atmosphäre durch das gruselige Herrenhaus ja problemlos gegeben war.

Die Geschichte wurde auch etwas konfus erzählt und ich glaube auch rückblickend, habe ich nicht alles so hundert Prozent verstanden. Um sich zu gruseln und mitzufiebern, hat es aber gereicht! Es geschehen merkwürdige, nervenaufreibende und unerklärliche Dinge, die bis zuletzt spannend blieben. Die Auflösung fand ich richtig gut, hat alles zufriedenstellend erklärt, auch wenn die einen oder anderen Fragen für mich schon noch unbeantwortet blieben.

Ihr erstes Buch mochte ich ein bisschen lieber, weil es schon von der ersten Seite an packend und mitreißend war. Da hat dieser Thriller ein bisschen länger gebraucht, bis er wirklich in die Gänge gekommen ist. Insgesamt aber ein spannender und fesselnder Thriller, der mich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Tolle Atmosphäre, schöne Figuren, nur bei der Story an sich gab's noch Luft nach oben.

A Place to Love
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Juniper und ihre Familie befinden sich gerade mitten im Erntestress ihrer Obstfarm, als die ledig geglaubte June plötzlich mit ihrem Ehemann konfrontiert wird. Seit drei Jahren sind sie verheiratet und ...

Juniper und ihre Familie befinden sich gerade mitten im Erntestress ihrer Obstfarm, als die ledig geglaubte June plötzlich mit ihrem Ehemann konfrontiert wird. Seit drei Jahren sind sie verheiratet und keiner hat’s gewusst. Henry möchte jetzt die Scheidung. Doch diese Konfrontation lässt alte Gefühle wieder aufblühen und macht alles sehr viel komplizierter.

Ich muss sagen, sehr coole Prämisse, der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Das Setting, die Atmosphäre und Charme der Farm und der Kleinstadt waren ein Traum. Die Details zum Farmleben und zur Pfirsichernte waren dazu noch richtig interessant. Und in dieses Baumhaus wäre ich soo gerne auch mal für ein paar Übernachtungen eingezogen. Tolle Idee!!

Es wird aus Junes Perspektive erzählt, eine sehr sympathische und liebenswerte Protagonistin, wenn sie mir auch immer wieder den letzten Nerv geraubt hat. In Bezug auf Henry hat sie sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart richtig dumme Entscheidungen getroffen. Das hat mich teilweise richtig aufgeregt, weil sie so unfair war und irgendwie übergriffig. Sie hat ihre schwer nachzuvollziehenden Handlungen einfach nicht gut begründet. Mag sein, dass es für sie zu dem Zeitpunkt als die einzig richtige Entscheidung erschien, aber eigentlich hat sie einfach nur bevormundend und ungerecht gehandelt. Deswegen lag meine Sympathie mehr bei Henry und Junes Mutter und Geschwistern als bei ihr.

Die Figuren haben mir allesamt gut gefallen. Die Dynamik innerhalb der Familie und die Freundschaften waren authentisch und einfach nur zum Wohlfühlen. Und auch, wie sich Henry und June wieder näherkamen hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil liest sich flüssig und die Dialoge fand ich absolut authentisch. Ich mag den Humor der Autorin sehr gerne. Die Rückblenden aus Junes und Henrys Leben ergänzten die Geschichte sehr schön.

Die Geschichte an sich war für mich dann aber irgendwie nach zwei Dritteln vorbei. Es war abgeschlossen, das Ziel war erreicht, aber de Autorin hat dann noch eine zweite Geschichte hinten drangehängt. So hat es sich für mich jedenfalls angefühlt. Ich dachte an einem gewissen Punkt, jetzt sind wir durch, aber es folgten noch bestimmt 100 Seiten oder so. Da wurde ich dann ungeduldig.

Die Geschichte hat spannend angefangen und es war interessant zu verfolgen, wie Henry und June ihre Liebe füreinander wieder entdecken. Es hat mir Spaß gemacht, ihre Geschichte zu verfolgen und Teil der Farm und der Familie zu sein. Doch so ganz überzeugen konnte mich das Buch dann doch nicht. Erstens, weil Junes Entscheidungen das Buch unnötig in di Länge gezogen haben (obwohl das Buch gar nicht mal so lang war) und weil das letzte Drittel für mich nicht mehr so richtig zum Rest der Geschichte gepasst haben.

Definitiv ein Wohlfühlbuch mit tollen Figuren und schöner Atmosphäre, leider aber auch mit ein paar Einschränkungen, die mich dann doch gestört haben. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die Fortsetzungen, denn die Kulisse und die Figuren mochte ich wahnsinnig gerne und ich möchte unbedingt nach Cherry Hill zurückkehren :)

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Familie

Still missing you
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Betty war für Hazel das, was einer Großmutter am nächsten kommt. Während ihre Pflegemutter sie nicht besonders gut behandelt hat, gab Betty ihr einen sicheren Ort, Liebe und Geborgenheit, wenn auch erstmal ...

Betty war für Hazel das, was einer Großmutter am nächsten kommt. Während ihre Pflegemutter sie nicht besonders gut behandelt hat, gab Betty ihr einen sicheren Ort, Liebe und Geborgenheit, wenn auch erstmal widerwillig. Als sie stirbt, bricht für Hazel eine Welt zusammen und auch für ihre Pflegegeschwister ist das ein derber Schlag. Bettys letzter Wunsch war es, dass die Pflegegeschwister wieder zueinanderfinden, und zu diesem Zweck vererbt sie ihnen ein renovierungsbedürftiges Hotel, das sie nur dann bekommen, wenn sie es wirklich gemeinsam auf Vordermann bringen. Ihr letzter Versuch, die Familie wieder zusammenzubringen. Doch es gibt viele Verletzungen und schmerzhafte Erinnerungen, die die Pflegegeschwister entzweit haben. Ob dieses Projekt gelingt und sie wieder eine Familie werden können, scheint mit dieser Vergangenheit fast unmöglich.

Die Bücher von Valentina Fast sind für mich immer ein Überraschungspaket. Mal mag ich sie sehr gerne und mal komme ich gar nicht mit ihnen zurecht. Dieses hier hat mich positiv überrascht.

Die Idee ist nicht ganz neu, schlägt aber durch den Aspekt der Pflegekinder eine ganz andere Richtung ein, die ich spannend fand. Ich mochte, dass das Familiäre so im Mittelpunkt stand. Die Botschaft ist klar: Familie bedeutet nicht zwangsweise Blutsverwandtschaft, Familie ist viel mehr und wir selber definieren, wer unsere Familie ist. Darüber hinaus macht ein Pflegeverhältnis nicht gleich ein Verwandtschaftsverhältnis, wie uns Hazel und Derek beweisen, die eben romantische Gefühle füreinander haben und dementsprechend immer vehement widersprechen, wenn man sie als Geschwister bezeichnet. Klar :D Das wär ja sonst auch schräg.

Es wird abwechselnd aus Hazels und Dereks Perspektive erzählt, wobei Hazels Geschichte ein bisschen mehr im Vordergrund steht. Ihre jeweilige Vergangenheit wird zwar erwähnt, aber kaum thematisiert. Man lernt die beiden deswegen überwiegend aus heutiger Sicht kennen und weniger darüber, wie sie so geworden sind. Diese Dinge bleiben zwar nicht unerwähnt, kratzen aber nur an der Oberfläche.

Die Geschichte zwischen den beiden fand ich ganz nett, hat mich aber nicht so richtig interessiert. Mir hat da die Chemie gefehlt, das Aufregende, für mich war das zwischen den beiden zu platt und nicht ganz ausgereift. Viel spannender fand ich das Drumherum. Die Dynamik zwischen den Pflegegeschwistern, das Renovieren, alte Freundschaften, die neu zum Leben erweckt wurden. Die Beziehung zwischen Derek und Hazel war zwar komplex, aber dann doch irgendwie recht schnell klar und mit Problemen, die schon etwas konstruiert auf mich gewirkt haben.

Die Figuren mochte ich alle sehr gerne. Manche von ihnen hätte ich gerne noch viel besser kennengelernt. Sie waren nur sehr plakativ gezeichnet. Es gab wenig auch mal nur zwischen den Zeilen. Ich unterstelle einfach mal, dass kein Mensch so gehässig, kein Mensch so glatt und kein Mensch so ehrlich ist, wie sie im Buch dargestellt wurden. Die Figuren waren alle schon sehr stereotyp. Hazel sticht da ein wenig hervor, weil sie deutlich mehr Ecken und Kanten zeigt als die anderen Figuren. Gerade bei der Pflegemutter und einem Exfreund ist mir das besonders deutlich aufgefallen.

Ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen. Die Idee, das Setting, der Schwerpunkt auf der Familie, die Dynamik zwischen den Pflegegeschwistern und auch wie sie das Projekt und die Schwierigkeiten dann gelöst haben, mochte ich total gerne.

Den ersten Versuch der Autorin in diesem Genre, würde ich als gelungen, aber noch ausbaufähig bezeichnen. Denn die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen, das Love Interest hat mich aber nicht so gecatcht. Ich denke aber, es lohnt sich, die Reihe weiterzuverfolgen. Denn Amber ist eine vielversprechende Protagonistin.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Nachdem mich die ersten beiden Teile komplett überzeugen konnten, bleibt dieser Teil leider weit hinter meinen Erwartunge zurück.

Krone aus Asche
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Der dritte Teil der Atlantis Chroniken





Nachdem Taris den finalen Kampf nur knapp überlebt hat, indem man sie kurz vor knapp noch in einen Vampir verwandelt hat, ist sie erstmal schwer beschäftigt ...

Der dritte Teil der Atlantis Chroniken





Nachdem Taris den finalen Kampf nur knapp überlebt hat, indem man sie kurz vor knapp noch in einen Vampir verwandelt hat, ist sie erstmal schwer beschäftigt mit ihrer Verwandlung. Nun soll sie trotz alldem noch die letzte Insignie für die Unsterblichen besorgen, denn Taris scheint nach wie vor die einzige zu sein, die das bewerkstelligen kann. Und wenn sie es tatsächlich schaffen sollte, die Krone zu finden, wird sie sich entscheiden müssen, ob sie die daraus resultierende Macht für die Rückkehr von Atlantis oder für die Befreiung und Umwandlung der Dämonen verwenden möchte.

Nach dem großen Showdown und dem Cliffhanger aus dem vorherigen Band, war ich ziemlich gespannt darauf, wie die Autorin das Dilemma jetzt noch auflösen wird. Vorab soll gesagt sein, dass ich Vampire im Allgemeinen nicht so gerne mag, und im Zusammenhang mit dem bisherigen Verlauf der Geschichte fand ich es sogar noch schlimmer und total unpassend. Dementsprechend skeptisch bin ich in diesen letzten Teil gestartet.

Zuerst mussten wir uns gemeinsam mit Taris durch ihre Verwandlung quälen. Und auch Azrael kämpft ums Überleben und stirbt beinah, weil er Taris nicht von der Seite weichen will. Was hat er ihr nur angetan? Aber hätte er sie einfach sterben lassen sollen? Und Taris muss sich jetzt damit auseinandersetzen, ob sie dieses Leben überhaupt will. Ich muss schon sagen, spannende Prämisse!

Das Vampirding hat sich dann auch noch ganz gut in den Gesamtverlauf eingefügt und ist mir letzten Endes doch nicht so negativ aufgefallen wie befürchtet. Nichtsdestotrotz war das einfach ne Nummer zu viel. Es gab ja schon so viel: Götter, Engel, Dschinn, alles hat irgendwie ein schlüssiges Gesamtbild ergeben, da habe ich die Vampire irgendwie als Störfaktor empfunden.

Insgesamt war der Spannungsbogen in diesem Buch nicht so hoch wie bei den beiden Vorgängern. Ich fühlte mich hingehalten, es passiert viel Unnötiges, alles, was die Figuren auf sich nehmen mussten, war am Ende umsonst. Das war irgendwie ermüdend und nicht so richtig zufriedenstellend. Ein kleineres und ein größeres Finale kamen dann schon recht weit vorne bzw. mittig im Buch und danach plätscherte alles nur noch so dahin.

Es gab schon einige spannende Passagen und überraschende Wendungen. Aber so richtig gefesselt wurde ich dieses Mal nicht. Ich war dann auch gar nicht so traurig als ich das Buch beendet hatte.

Die Figuren habe ich aber ganz fest ins Herz geschlossen. Az‘ und Taris‘ Beziehung entwickelt sich schön weiter und vor allem Kimmys Entwicklung fand ich am beeindruckendsten. Mir gefällt, dass die Relevanz ihrer Rolle für den Ausgang der Geschichte von Buch zu Buch immer weiter zugenommen hat. Nur Horus ist mir echt auf die Nerven gegangen. Sein dämliches Benehmen Kimmy gegenüber war so durchschaubar und trotzdem nur schwer nachzuvollziehen. Das hat zwar Kimmys Entwicklung positiv gefördert, hatte aber ansonsten kaum einen Mehrwert für die Geschichte.

Marahs Schreibstil gefällt mir immernoch total gut, das wird sich niemals ändern, und auch die Mischung zwischen Facts und Fiction mochte ich sehr gerne.

Das Finale (gefühlt mitten im Buch) hat mir ganz gut gefallen, das Ende dann aber nicht mehr. Für ein Happy End brauche ich den ganzen Quatsch eigentlich immer gar nicht. Aber es war dann schon rund und man kann auf einige Spin Offs spekulieren :D

Insgesamt gebe ich der Reihe vier Sterne, die ersten beiden Bände haben mich voll mitgerissen und begeistert, der letzte Band schafft es dann leider nur auf drei Sterne. Nichtsdestotrotz sehr unterhaltsam und als Gesamtreihe auf jeden Fall zu empfehlen!

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