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Veröffentlicht am 27.05.2022

Rundum gelungenes Familienepos

Terra di Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen
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Terra di Sicilia von Mario Giordano ist ein rundum gelungener Familienroman.

Er beschreibt das Leben von Barnaba Carbonaro von 1880 bis zu seinem Tod 1960.

Barnaba wurde 1880 in ärmlichen Verhältnissen ...

Terra di Sicilia von Mario Giordano ist ein rundum gelungener Familienroman.

Er beschreibt das Leben von Barnaba Carbonaro von 1880 bis zu seinem Tod 1960.

Barnaba wurde 1880 in ärmlichen Verhältnissen geboren, aufgewachsen ist er in den Mandarinengärten Siziliens mit nur einem Ziel vor Augen der Armut zu entfliehen und reich zu werden

Mario Giordano beschreibt seinen Hauptprotagonisten sehr detailreich und äußerst lebhaft. Ich hatte den kleinen Sizilianer, der niemals Lesen lernte aber eine besondere Affinität zu Zahlen hatte direkt vor Augen.

Barnabas Leben ist von Höhen, Tiefen und Pleiten geprägt. Er selbst bezeichnet sich als einen Mandarinenbaum auf steinigem Boden und genau das ist er.

Der Autor hat mich gleich bei den ersten Kapiteln eingefangen und nicht mehr losgelassen. Sein Erzählstil ist blumig, sehr detailreich und fast poetisch. An einigen Stellen übertreibt er etwas, aber das habe ich nie als störend empfunden. Immer wieder blitzt sein Humor durch.

Viele Bezüge zur jüngeren Geschichte, auch in die allerdunkelsten Zeiten und zu tatsächlichen Personen lassen das Buch umso interessanter und spannender wirken. Man kann viel aus der Erzählung von Mario Giordano mitnehmen, sei es einfach nur aus dem Text, oder man nimmt diesen Roman zum Anlass sich selbst nochmal eingehender zu informieren.

Im Roman wird Hitler von Barnaba als kleiner, gefährlicher Mann mit Bärtchen im Regenmantel beschrieben, das hat schon was von schwarzem Humor.

Der Ausflug des Autors ins Reich der Fantasie, durch das Auftauchen der Geister, die sich durch den ganzen Roman ziehen belebt die Geschichte zusätzlich und hat mich schmunzeln lassen.

Durch seinen Erzählstil lässt Mario Giordano Orte, Geschehnisse und die Menschen deutlich vor den Augen der Leser:innen entstehen, egal wo Barnaba sich gerade befindet, ob München, Amerika oder Sizilien, die Leser:innen sind dabei.

Mal plätschert die Geschichte etwas gemütlich dahin und dann zieht der Autor das Tempo rapide an, immer passend zum Inhalt des Romans. Überschlagen sich die Ereignisse, wie bei der Hyperinflation, so ist auch das Erzähltempo rasant.

Ein gelungener Roman, von der ersten bis zur letzten Seite, mit einem schlüssigen Ende, das aber noch genug Raum für die eigene Fantasie lässt und die Möglichkeit einer Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Schönes und spannendes Buch

Das Geheimnis von Hope Island
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Das Geheimnis von Hope Island von Marylin Turk, hat mich schon allein vom Cover her angesprochen. Ich hatte eine ruhige Familiengeschichte mit einigen Verwicklungen erwartet. Bekommen habe ich ein wirklich ...

Das Geheimnis von Hope Island von Marylin Turk, hat mich schon allein vom Cover her angesprochen. Ich hatte eine ruhige Familiengeschichte mit einigen Verwicklungen erwartet. Bekommen habe ich ein wirklich spannendes Buch, das ich nicht so ohne Weiteres weglegen konnte.

Mich hat schon der Schauplatz des Romans gefangen genommen, auch ich wünsche mir von Zeit zu Zeit der Realität zu entfliehen und allein auf einer Insel zu leben und dann noch in einem Leuchtturm, das ist schon etwas sehr Besonderes.

Carson einer der Hauptprotagonisten dieses Buches erfüllt sich diesen Wunsch und renoviert das Gebäude um es in ein Bed and Breakfast um zu bauen. Er lernt die Tochter der ehemaligen Leuchturmwärter kennen und deren Enkelin Abby. Es entwickelt sich eine Freundschaft.

Marylin Turk hat einen sehr flüssigen und gefälligen Erzählstil, ihre Landschaftsbeschreibungen lassen die Gegend vor den Augen des Lesers entstehen. Mit viel Gefühl und Details beschreibt sie ihre Protagonisten, so dass man keinerlei Schwierigkeiten hat sie sich vorzustellen und Anteil an ihrem Leben mit allen Höhen und Tiefen zu nehmen.

Die Geschichte enthält immer wieder Rückblicke in die Zeit des zweiten Weltkriegs, die eng mit der Familiengeschichte und dem Geheimnis verbunden ist. Die Übergänge zwischen den beiden Erzählzeiten gelingen der Autorin fast spielerisch. Die Geschichte bleibt immer flüssig und der Wechsel der Zeiten treibt den Leser eher voran und baut die Spannung auf.

Am Ende löst sich alles und es bleiben keine Fragen offen. Das ist es, was sich der Leser wünscht, eine homogene und spannende Geschichte. Genau das ist Marylin Turk mit ihrem Buch, Das Geheimnis von Hope Island, gelungen.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Spannung pur

Kalte Blüten
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Julie Dubois hat mit ihrem Buch, Kalte Blüten, wieder einmal einen durch und durch spannenden Krimi ohne Gewalt und Blutvergießen geschaffen.
Nach ihrem ersten Buch war es für mich, als würde ich in "Kalte ...

Julie Dubois hat mit ihrem Buch, Kalte Blüten, wieder einmal einen durch und durch spannenden Krimi ohne Gewalt und Blutvergießen geschaffen.
Nach ihrem ersten Buch war es für mich, als würde ich in "Kalte Blüten"alte Freunde wiedertreffen. Julie Dubois Romanfiguren sind sehr sympathisch, allerdings fehlt auch der unsympathische Gegenpol nicht.
Alle Protagonisten dieses Romans lässt Julie Dubois wie richtige Menschen erscheinen, sie besitzen Tiefe und Substanz, haben ihre Stärken und Schwächen. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in das Privatleben ihrer Charaktere, so dass er zusätzlich zur Auflösung des Kriminalfalls wissen möchte, wie es weitergeht.
Ihr Erzählstil ist leicht und flüssig, man möchte das Buch gar nicht aus der Hand legen.
Julie Dubois hat es durch überraschende Wendungen geschafft die Spannung während des ganzen Buches aufrecht zu erhalten und am Ende kurz vor der Auflösung noch erheblich zu steigern.
Ein rundum gelungener Krimi, der Lust auf eine Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Lost ist der Größte

Einsame Entscheidung
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Lost ist der Größte
Wieder einmal ist Gil Ribeiro mit seinem Buch, Einsame Entscheidung ein großartiger Krimi gelungen. Von der ersten bis zur letzten Seite Spannung pur. Gil Ribeiro schafft es, dass ...

Lost ist der Größte
Wieder einmal ist Gil Ribeiro mit seinem Buch, Einsame Entscheidung ein großartiger Krimi gelungen. Von der ersten bis zur letzten Seite Spannung pur. Gil Ribeiro schafft es, dass seine Protagonisten wie echte Menschen daherkommen. Das Team um Lost ist einsame Spitze, selbst in Krisenzeiten halten sie zusammen, " Ein Team ist ein Team" als LeserIn möchte man auch gerne durch Fusetas Gassen schlendern, den Sternenhimmel betrachten oder mit Lost Insekten aus dem Pool retten.

Gil Ribeiro entwickelt das Leben all seiner handelnden Personen mit jedem Buch weiter, er beschreibt ihre Gefühle zueinander und ihre Beziehungen untereinander, das macht den besonderen Reiz dieses Krimis aus. Man möchte einfach dazu gehören.

Ich hoffe es gibt noch viel Neues aus dem Leben von Leander Lost zu berichten.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Typischer Whodunit Krimi

Der Tote aus Zimmer 12
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Anthony Horrowitz ist mit seinem neuesten Buch, Der Tote aus Zimmer 12, wieder ein großartiger Krimi gelungen. Von der ersten bis zur letzten Seite hält er die Spannung aufrecht und lädt durch ...

Anthony Horrowitz ist mit seinem neuesten Buch, Der Tote aus Zimmer 12, wieder ein großartiger Krimi gelungen. Von der ersten bis zur letzten Seite hält er die Spannung aufrecht und lädt durch seine Erzählweise den Leserin ein selbst mitzurätseln.
Die "Ich-Erzählerin" Susan Ryeland erzählt ihre Geschichte und macht den Leser
in so mit den verschiedenen Charakteren vertraut. Das geschieht in einem angemessenen Tempo, so dass der Leserin durch die Fülle der Informationen nicht verwirrt wird.
Der eigentliche Coup von Horrowitz Krimi ist aber die Geschichte in der Geschichte.
Susan Ryeland versucht einen acht Jahre alten Mord aufzuklären um damit auch das Verschwinden von Cecily klären zu können und das im Auftrag von Lawrence und Pauline Treherne, den Eltern von Cecily.
Susan findet Hinweise zu dem Mord von vor acht Jahren im letzten Buch des verstorbenen Autors Alan Conway, dessen Lektorin sie war.
Das Buch heißt " Atticus Pünd unterwegs" und auf die Idee für die Handlung des Buches kam Alan Conway durch den Mord vor acht Jahren in dem Luxushotel von Lawrence und Pauline Treherne. Die Parallelen zu den Geschehnissen und den handelnden Personen sind unübersehbar.
Anthony Horrowitz Stil ist flüssig, das Buch lässt sich sehr gut lesen, man ist Teil der Geschichte. Der Leser
in stellt seine/ihre eigen Schlussfolgerungen auf, versucht Zusammenhänge zu erkennen und so mit Susan der Lösung näher zu kommen. Der Krimi birgt viele Überraschungen und Wendungen, die der Leserin so nicht vorhersehen kann.
Die Lösung am Ende, ganz im Stil eines Hercule Poirot, einer Miss Marple oder eines Lord Peter Whimsey, ist schlüssig und lässt den Leser
in zufrieden zurück.
Ein rundum gelungener Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe.
Der Tote aus Zimmer 12 ist in seiner Art ein typisch englischer Krimi, zu genießen vor dem Kamin mit einer schönen Tasse Tee.

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