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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2022

Scheinheiligkeit

Jigsaw Man - Der tote Priester
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DI Anjelica Henley und ihr Team sind mir noch in guter Erinnerung vom ersten Band. Auch diesmal geht es blutig und spannend los. Ein selbst ernannter Pastor einer florierenden Kirchengemeinde, der übrigens ...

DI Anjelica Henley und ihr Team sind mir noch in guter Erinnerung vom ersten Band. Auch diesmal geht es blutig und spannend los. Ein selbst ernannter Pastor einer florierenden Kirchengemeinde, der übrigens sexuell sehr umtriebig gewesen ist, wird tot in seinen Räumen aufgefunden. Bei der Durchsuchung des gesamten Gebäudekomplexes wird ein misshandelter Mann mehr tot als lebendig aus einem verborgenen Raum gerettet. 
Gehören die Taten zusammen?
Es gibt weitere Tote und Verletzte mit ähnlichen Folterspuren. Es scheint sich um einen brutalen Exorzismus-Ritus zu handeln, der sich auf psychisch Kranke konzentriert. Auch DNA des toten Pastors wird auf den Opfern gefunden.
Das Ermittlerteam arbeitet unter Hochdruck. Die Politik und die Presse sitzen den Vorgesetzten wie immer im Nacken und diese geben den Druck nach unten weiter.
Auch privat läuft es bei Henley nicht rund. Ihr Mann will ein zweites Kind und ihre ehemalige, geheime Büroaffäre sorgt gründlich für eine schlechte Stimmung im Team.
Man merkt schon, in diesem Thriller ist allerhand los. Viele Verdächtige, viele Schauplätze. Die Autorin behält den Überblick, sodass auch der Leser keine Schwierigkeiten hat, der Handlung zu folgen. Vielleicht hätte das letzte Drittel etwas gestrafft werden können, aber das Finale reißt alles wieder raus. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Rachefeldzug

Nebelopfer
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Vor Jahren wurden auf einem Bauerhof in der Elbmarsch eine Frau und zwei ihrer Söhne brutal mit dem Gewehr erschossen. Nur der Jüngste konnte schwer traumatisiert überleben. Seitdem sitzt der Vater für ...

Vor Jahren wurden auf einem Bauerhof in der Elbmarsch eine Frau und zwei ihrer Söhne brutal mit dem Gewehr erschossen. Nur der Jüngste konnte schwer traumatisiert überleben. Seitdem sitzt der Vater für die Tat im Gefängnis, obwohl er immer seine Unschuld beteuerte.
Doch nun kommt Bewegung in den alten Fall. Drei Männer werden getötet, weil sie angeblich im Prozess falsch ausgesagt haben. Bjarne Haverkorn, den man schon aus den Vorgängerbänden kennt, wird entführt und Frida hat nur 48 Stunden, um den wahren Mörder von damals zu entlarven.
Die Kriminalhandlung ist sehr spannend und, wie ich finde, auch logisch konstruiert. Doch wieder einmal gibt es zu viel Privates zwischendurch. Zwischen Frida und Torben kriselt es gewaltig, aber die beiden benehmen sich auch wie unreife Kinder. 
Das bleibt allerdings mein einziger Kritikpunkt, denn das Buch hat mich gut unterhalten. Die Autorin hat eine muntere, mitreißende Erzählweise und wird uns hoffentlich noch ein paar weitere Folgen mit Frida Paulsen bescheren. Man muss doch schließlich wissen, ob der neue Kollege gut ins Team passt.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

3-Generationen-Schicksal

Via Torino
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Aja Leuthner lässt ihre Leser am Lebensweg von drei Generationen teilhaben.
Eleonora wuchs wohlbehütet auf, doch ihr Herz schlägt für die Arbeiterbewegung. Sie bricht ihr Jurastudium ab und schließt sich ...

Aja Leuthner lässt ihre Leser am Lebensweg von drei Generationen teilhaben.
Eleonora wuchs wohlbehütet auf, doch ihr Herz schlägt für die Arbeiterbewegung. Sie bricht ihr Jurastudium ab und schließt sich den Arbeiterprotesten in Turin an. Dort lernt sie auch ihre große Liebe Valerio kennen.
Die beiden leben in Deutschland und ziehen ihre gemeinsame Tochter Rosalia groß. Rosalia hat als Gastarbeiterkind viel Diskriminierung erfahren. Und ausgerechnet ein Italiener bricht ihr das Herz.
Sie kann beruflich durchstarten, weil Eleonora und Valerio sich um ihre kleine Tochter Milena kümmern.
Die drei Frauen sind das Kernthema des Romans. Jede ist einzigartig, jede ist willensstark und durchsetzungsfähig.
Dem Lauf der Familiengeschichte bin ich mit großer Spannung gefolgt. Weniger gefallen hat mir der allzu ausführliche Bericht über die Arbeiterdemos in Turin. Da hätte man gehörig kürzen können, was dem Spannungsbogen gutgetan hätte.
Ansonsten ist es eine gefühlvolle, in sich abgeschlossene Handlung, die mit gut charakterisierten Protagonisten stringent erzählt wird.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Deutsche Zeitgeschichte

Die Dorfschullehrerin
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Der Roman spielt im zweigeteilten Deutschland im Jahr 1961. Nach ihrer Flucht aus der DDR erhält die junge Helene ihre erste Lehrerinnenstelle in der Bundesrepublik genau im Zonenrandgebiet. Sie hofft ...

Der Roman spielt im zweigeteilten Deutschland im Jahr 1961. Nach ihrer Flucht aus der DDR erhält die junge Helene ihre erste Lehrerinnenstelle in der Bundesrepublik genau im Zonenrandgebiet. Sie hofft sehr, in diesem grenznahen Landstrich den Rest ihrer Familie, vor allem ihre Tochter Marie, auch noch in den Westen zu bekommen. Marie ist vorerst bei Helenes Vater in guten Händen, doch es wird immer schwerer, eine Flucht zu planen.
Durch die zweigeteilte Familie bekommt man einen schönen Einblick auf das doch sehr unterschiedliche Leben in den beiden Republiken. Die Hauptpersonen sind sehr sympathisch und als Leser findet man schnell Zugang zu ihnen. Die Autorin hat eine frische Art, die Geschichte zu erzählen, sodass man die ganze Zeit mit Spannung dabei bleibt. Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte mit dem gut aussehenden Dorfarzt. Das ist vielleicht mein einziger kleiner Kritikpunkt an dem Buch: Die Menschen werden sehr klischeehaft dargestellt. Die Hauptpersonen sind innerlich wie äußerlich einfach zu perfekt. Doch die Handlung ist dafür sehr realistisch. Der Alltag mag damals wirklich so stattgefunden haben. Mein Vater hat mir auch erzählt, dass es in seiner Schulzeit nur ein Klassenzimmer für alle Jahrgänge gab.
Dieses Buch ist ein schönes Stück Zeitgeschichte, das sich sehr gut lesen lässt.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

rosa Teenieträume

Golden Hill Touches
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Parker und seine gesundheitlich angeschlagene kleine Schwester Sadie haben ihr ganzes Geld zusammengekratzt, um in Montana die heruntergekommene Ranch ihrer Großeltern zu übernehmen. Sie wollen ein Therapiezentrum aufziehen. ...

Parker und seine gesundheitlich angeschlagene kleine Schwester Sadie haben ihr ganzes Geld zusammengekratzt, um in Montana die heruntergekommene Ranch ihrer Großeltern zu übernehmen. Sie wollen ein Therapiezentrum aufziehen. Sadie hat gute Erfahrungen an sich selbst mit Reittherapien gemacht, und das soll nun ihrer beider Zukunft werden. Doch fast der ganze Ort Boulder Creek steht ihnen ablehnend gegenüber, weil Parker hier in jungen Jahren ziemlich wild randaliert hat und auch der damals 16-jährigen Clay das Herz gebrochen hat.
Der Roman erzählt nun, wie sich die Geschwister durch alle Schwierigkeiten kämpfen und auch Parker zu seiner großen Liebe findet.

Natürlich ist der Handlungsverlauf ziemlich vorhersehbar. Als Leser ahnt man schnell, woher die ganzen Schwierigkeiten des Bauvorhabens kommen und auch die Zukunft von Parker und Clay zeichnet sich deutlich ab.
Immerhin liest sich das Buch als reiner Unterhaltungsroman flüssig, und in Anbetracht, dass als Zielgruppe Teenager angesprochen werden sollen, finde ich 4 Lesesterne durchaus angemessen.

Als etwas reifere Leserin muss ich bemerken, dass die ganze Story rosarot weichgespült worden ist. Welche Gemeinschaft schließt denn einen Mann so konsequent aus, nur weil man ihn vor 11 Jahren mal 2 Monate kennengelernt hat, und das leider von dessen schlechtester Seite. Die Protagonisten sind ziemlich klischeehaft: Parker mit dem sexy muskulösen Körper und die widerspenstige Clay sollen Teenieträumen Nahrung geben.

Aber wie schon gesagt: für leichte Teenagerunterhaltung perfekt, aber als Erwachsener fühlt man sich unterfordert.

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