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Veröffentlicht am 30.08.2022

Eine aufregende Reise

Die Reise der Sommerfrauen
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Inhalt
Kathleen will sich wieder ins Abenteuer stürzen und lieber die große Reise quer durch die USA unternehmen – statt ins Seniorenheim zu ziehen. Ihre Tochter Liza steckt mitten im Alltagstrubel mit ...

Inhalt
Kathleen will sich wieder ins Abenteuer stürzen und lieber die große Reise quer durch die USA unternehmen – statt ins Seniorenheim zu ziehen. Ihre Tochter Liza steckt mitten im Alltagstrubel mit Mann und Kindern. Da fehlten ihr neue Sorgen um ihre Mutter gerade noch. Aber sie treffen eine Vereinbarung: Liza hütet das Cottage in Cornwall, wenn Kathleen sich von jemandem fahren lässt. Das übernimmt die junge Martha allzu gern und nutzt die Chance, endlich den Erwartungen ihrer Familie zu entfliehen. Vor den drei Frauen liegt ein Sommer voll Liebe und neuer Wege ins Glück.


Meinung
Sarah Morgan versteht sich meisterhaft darin, Romane mit starken und einzigartigen Frauenfiguren zu erschaffen. Ihre Winterromane versetzen mich immer wieder in große Begeisterung und machen die Vorweihnachtszeit immer ein bisschen schöner. Deswegen war ich umso gespannter, ob ihr das auch mit einem Roman gelingen mag, der nicht automatisch schon ein atmosphärisches Setting aufgrund der Zeit, in der er spielt, hat. Diese Frage kann ich ziemlich sicher mit “teils teils” beantworten.

Es fängt an, wie es meistens anfängt: Mit Streitigkeiten und Problemen. Mit einer Protagonistin, die irgendwie ein bisschen überfordert zu sein scheint und mit der man es erst einmal gar nicht so leicht hat als Leser*in. Liza erfüllt all die Klischees einer gestressten Mutter und ich muss zugeben: Erst einmal mochte ich sie nicht. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist bestenfalls angespannt. Dann aber nimmt sich Liza eine kleine Auszeit im Cottage ihrer Mum, während diese auf große Reise geht. Da treffen wir endlich auch auf die dritte Frau in der Runde der Sommerfrauen. Ich muss leider sagen, dass mir alle drei Persönlichkeiten irgendwie schwer gefallen sind. Nicht weil ich sie unsympathisch fand oder weil sie mir zu wenig Entwicklung gemacht haben. Denn eigentlich hatten sie alles, was man für gelungene Charaktere braucht. Aber irgendwie wurden wir dennoch nicht warm miteinander. Ich konnte nicht richtig mitfühlen, sie haben mein Herz nicht richtig erobern können.

Die Handlung ist leider relativ vorhersehbar. Es gab an der ein oder anderen Stelle kleine Überraschungen und diese waren auf alle Fälle gelungen. Aber insgesamt war es doch platter, als ich es von Sarah Morgan gewohnt bin. Ich hatte stellenweise den Eindruck als würden in der Handlung zu große Sprünge gemacht werden. Und dabei blieb für mich leider oft das Gefühlvolle auf der Strecke, was ich eigentlich erwartet habe. Von Abenteuer gibt es in diesem Roman allerdings wirklich genug. Ich mochte das Setting gerne und habe gerne und viel mitgefiebert.

Fazit
Ich bin mit sehr hohen Erwartungen an den Roman herangegangen – was sicherlich ein Grund dafür ist, dass er mir am Ende nicht in allen Punkten so gut gefallen hat. Für mich hätte es noch mehr Herz und noch mehr Gefühl sein können.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2022

Insgesamt gut, aber leider mit unsympathischer Kommissarin

Der Buchhändler
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Inhalt
Nach einem einschneidenden Ereignis verlässt der vierunddreißigjährige Erik seine Heimat und übernimmt in einer bayrischen Kleinstadt eine Buchhandlung. Der Neustart scheint zu gelingen. Erik fühlt ...

Inhalt
Nach einem einschneidenden Ereignis verlässt der vierunddreißigjährige Erik seine Heimat und übernimmt in einer bayrischen Kleinstadt eine Buchhandlung. Der Neustart scheint zu gelingen. Erik fühlt sich in Neukirchen wohl – bis die Tochter eines seiner neuen Freunde verschwindet. Die Grundschülerin hat in aller Frühe ihr Elternhaus verlassen und ist nicht zurückgekehrt.

Eine groß angelegte Suche beginnt. Hauptkommissarin Judith Plattner, die nach einem persönlichen Schicksalsschlag nie wieder eine Ermittlung leiten wollte, übernimmt den Fall. Nach und nach verdichten sich die Hinweise, dass jemand aus dem Umfeld des Mädchens für sein Verschwinden verantwortlich ist. Schon bald richten sich alle Augen auf Erik, den Neuen. Und dann macht jemand eine Entdeckung – mit fatalen Folgen.


Meinung
Ein sehr atmosphärisches Cover und ein vielversprechender Klappentext. Diese beiden Dinge sind es wohl, die einen schnell zu diesem Buch greifen lassen. Ich war unheimlich gespannt und schon vor der ersten Seite wollte ich dringend wissen, was es für ein Erlebnis ist, das Erik zu unserem Protagonisten hat werden lassen.

Ich mochte den Einstieg sehr gerne. Es ging zwar relativ gemächlich los, aber deswegen nicht langweilig. Langsam entwickeln sich die Beziehungen zwischen den verschiedenen Figuren. Irgendwann wurde das Tempo dann erhöht und es kommen weitere Charaktere hinzu. Zum Beispiel Judith Plattner, eine der Polizistinnen in diesem Fall, der sich plötzlich auftut.

Das Thema von verschwundenen Kindern geht mir spätestens seitdem ich selbst Mama bin, ziemlich nahe. Vielleicht ist das der Grund, weshalb mir das Buch immer weniger gefallen hat. Nicht wegen dem Verschwinden eines Mädchens an sich, sondern weil ich es seltsam fand, wie viele der Figuren gehandelt haben. Die Gefühle wurden zwar durchaus gut dargestellt, aber ich fand sie hier und da leider etwas unglaubwürdig. Ich kann schwer in Worte fassen, was mich wirklich gestört hat, aber ich habe immer mehr das Interesse am Ausgang des Falls verloren. Habe immer häufiger quergelesen. Gegen Ende wurde es wieder etwas besser und die Auflösung ist gut und schlüssig, aber diesen kleinen Break, den das Buch für mich im Mittelteil hatte, konnte es nicht mehr aufwiegen.

Die Figur der Judith Plattner ist leider ein weiterer Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Ich fand sie anstrengend, teilweise sogar ein bisschen unprofessionell und allem voran unsympathisch. Irgendwie wurde ich den Gedanken nicht los, dass man viel mehr aus diesem Plot hätte machen können.

Fazit
Hier und da war mir die Handlung etwas zu konstruiert und obendrauf kam eine für mich ungelungene Hauptfigur. Das macht das Buch noch nicht zu einem Flop, denn insgesamt fand ich die Idee und die Umsetzung gut, aber es reicht eben auch nicht für ein Thriller-Highlight.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 22.05.2022

Ein toter Ehemann auf Sylt!

Sylter Sünden
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Inhalt
Auf einem Golfplatz auf Sylt hat ein Unbekannter auf Möwen geschossen und dabei ein Kind verletzt. Kari Blom, die mit Kommissar Jonas Voss mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, soll den ...

Inhalt
Auf einem Golfplatz auf Sylt hat ein Unbekannter auf Möwen geschossen und dabei ein Kind verletzt. Kari Blom, die mit Kommissar Jonas Voss mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, soll den Täter ausfindig machen. Sie arbeitet undercover im Restaurant des Golfclubs, wo ebenfalls eine Hochzeit stattfindet – bis der Bräutigam mitten in der Nacht ermordet wird. Als Kari zu ermitteln beginnt, ahnt sie nicht, dass es bald eine weitere Leiche geben wird – und dass plötzlich auch ihre eigene Hochzeit auf dem Spiel steht …


Meinung
Ein Kriminalroman, in dem es eine Gruppe alter Damen mit dem Namen “die Häkelmafia” gibt, ist eigentlich genau nach meinem Geschmack. Das wusste ich natürlich zuvor nicht, denn es war mein erstes Buch des Autors und der Reihe. Für mich war es kein Problem, dem Krimi dennoch zu folgen.

Sylt als Schauplatz finde ich unheimlich interessant und in meinen Augen war es wirklich super umgesetzt. Ich mochte die Atmosphäre sehr gerne und mochte die Beschreibungen und das Setting generell einfach sehr. Wir begleiten Kari Blom bei ihren Undercover-Ermittlungen und dabei wird es schnell sehr spannend. Kari Blom wurde mir einfach nicht sympathisch. Ich habe “Sylter Sünden” als Hörbuch gehört und vielleicht hat auch dazu beigetragen, dass mir die Stimme der Sprecherin nicht ganz so zugesagt hat. Aber abgesehen davon fand ich unsere Protagonistin hier leider manchmal etwas voreilig und auf der anderen Seite hat sie Privates immer bis zum Gehtnichtmehr zerdenken müssen – auch in Szenen, in denen es für mich nicht gepasst hat. Die anderen Figuren hingegen fand ich allesamt sehr gelungen.

Ein wenig schade fand ich auch, dass ich sehr schnell begriffen habe, wer das Opfer sein wird – und dann leider quasi auch von den ersten Kapiteln an eine Vermutung, wer denn dahinterstecken könnte. Das hat mich ein wenig enttäuscht und hat die Spannung genommen. Abgesehen davon aber mochte ich es, wie die Ermittlungen vorangeschritten sind. Sowohl von der Polizei aus, als auch von unterschiedlichen Gruppen, die im Buch auftauchen. Jeder hat einen kleinen Teil zur Ermittlung beigetragen, irgendwie mochte ich das sehr gerne.

Das Ende war – wie angerissen – nicht ganz so überraschend für mich. Und ich muss sagen, dass mir die privaten Probleme von Kari bis zum Schluss ein wenig zu viel waren. Es hätte für mich nicht so viel Drama abseits des Kriminalfalles geben müssen.

Fazit
Ein dramenreicher Krimi. Gut geschrieben, aber leider durchschaubar und mit einer Protagonistin, mit der ich einfach nicht warm wurde.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2022

Noch Potenzial nach oben!

Tiefes, dunkles Blau
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Inhalt
Kurz nachdem Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis am Zürichsee Eizellen einfrieren lässt, wird ihr Arzt tot aufgefunden. Wem stand Dr. Jansen, der nebenbei ein erfolgreicher Biotech-Unternehmer ...

Inhalt
Kurz nachdem Seepolizistin Rosa Zambrano in einer Kinderwunschpraxis am Zürichsee Eizellen einfrieren lässt, wird ihr Arzt tot aufgefunden. Wem stand Dr. Jansen, der nebenbei ein erfolgreicher Biotech-Unternehmer war, im Weg? Erste Spuren führen in eine Villa an der Goldküste, in die alternative Szene, in Genforschungslabore und ins Rotlichtmilieu – und zu vier Frauen, die sich jede auf ihre Weise nicht mit dem abfinden wollen, was Biologie oder Schicksal vorgeben.


Meinung
Durch Bücher habe ich schon viele Orte bereisen können. Zürich oder generell die Schweiz waren dabei jedoch bisher noch nicht, deswegen war ich gleich doppelt gespannt auf diesen Roman. Die Autorin hat es wirklich sehr schnell geschafft, mich abzuholen und mir einen Einblick in die Orte der Handlung zu geben. Ich habe mich irgendwie direkt wohl gefühlt, es waren Kleinigkeiten und Beschreibungen, die für mich hier einfach eine gute Atmosphäre ausgemacht haben.

Die Protagonistin Rosa Zambrano mochte ich auf Anhieb gerne. Ich muss jedoch zugeben, dass nach der ersten Sympathie irgendwie nichts mehr “nachkam”. Für mich hat sie nicht wirklich eine Entwicklung gemacht und war mir für eine Hauptfigur beinahe ein bisschen zu wenig präsent. Das fand ich etwas schade, weil sie mit ihrer Art und ihrer Arbeit eigentlich Stoff für viel mehr bietet.

Loben möchte ich an dieser Stelle allerdings die Art und Weise, wie Seraina Kobler Rosas Privatleben in die Handlung eingeflochten hat. Sehr authentisch und ohne zu platziert zu wirken lernen wir so auch einiges abseits des eigentlichen Handlungsstrangs kennen. Das ist der Autorin gut gelungen, auch wenn es durchaus keine leichten Themen waren, die sie da beschrieben hat.

Das Arbeitsgebiet Seepolizei ist unheimlich interessant und hat in diesem Roman für viele interessante Passagen gesorgt. Endlich mal was ganz anderes! Und auch der Fall, der sich nach und nach aus dem Tod von Dr. Jansen entspinnt, war gut und spannend konstruiert. Ich habe die Ermittlungen gerne verfolgt. Sie kommen ohne viel Dramatik aus, sondern sind einfach gut so, wie sie sind. Das Einzige, was ich hierbei ein wenig kritisieren kann, sind die vielen verschiedenen Richtungen, in die die Arbeit der Ermittler geht. Das war für die doch relativ wenigen Seiten vielleicht eine Spur zu viel. Lieber hätte ich es gehabt, wenn man sich etwas mehr mit den einzelnen Ermittlungsansätzen beschäftigt hätte. So kam man zwar gefühlt noch schneller durch die Handlung und damit zum Ziel, aber in mir kam auch hin und wieder das Gefühl auf, dass mir etwas fehlt. Das alles wird verpackt in einem wirklich sehr angenehmen Schreibstil.

Fazit
Ich mochte die Erzählweise, das Setting und die Idee sehr gerne, aber ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas “mehr” gewünscht.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Grausamer Thriller mit einigen Mankos

Eis. Kalt. Tot.
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Inhalt
»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich. Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen. Dann wird es mehr als diesen Nadelstich geben.« Wenn sich die beschaulichen Gassen von Kopenhagen ...

Inhalt
»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich. Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen. Dann wird es mehr als diesen Nadelstich geben.« Wenn sich die beschaulichen Gassen von Kopenhagen in einen Ort des Grauens verwandeln und du nicht weißt, ob du das nächste Opfer bist … Ein bizarrer Fall für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Mordkommission.


Meinung
Ich weiß bei diesem Buch gar nicht so recht, wie ich eigentlich anfangen soll, denn eigentlich muss ich nach zwei komplett verschiedenen Kategorien bewerten. Ich kann hier ganz schwer einfach das ganze Buch “in einen Topf” werfen und einfach so bewerten. Warum? Weil ich es noch nie erlebt habe, dass ein Teil des selben Buches mich total begeistern und ein anderer Teil fürchterlich nerven kann.

Ich möchte mit dem Positiven beginnen: Die Autorin hat mit “Eis. Kalt. Tot.” wirklich einen spannenden, sehr grausamen und dadurch auch auf perfide Weise faszinierenden Thriller geschrieben. Sie schreibt hervorragend, wie ich finde, und hat es wirklich mit Bravour gemeistert, mich als Leserin an die Seiten zu fesseln. Der Fall und vor allem die Ermittlungen sind unheimlich breit gefächert und es wird sich ganz viel mit der Vergangenheit der Opfer beschäftigt. Hier prallen ganz viele Themen aufeinander, die für mich neu und spannend und sehr einzigartig waren.

Leider hatte ich gegen Ende fast ein bisschen das Gefühl, dass es zu viele kleine Handlungsstränge waren und die Autorin es letztendlich nicht mehr ganz geschafft hat, sie alle einzusammeln. Für mich blieben sehr essentielle Teile am Ende irgendwie ein wenig auf der Strecke. Man hätte entweder noch ein bisschen mehr aufklären oder andere Szenen vielleicht einfach von Grund auf weglassen können. Aber am Ende hat natürlich alles dazu gezählt, einen auf die falsche Fährte zu locken und damit hat das natürlich alles auch eine Daseinsberechtigung in einem Thriller.

Kommen wir nun zu dem, was mich so sehr gestört hat und was aus einem richtig guten Buch leider nur noch ein mittelmäßiges macht: Die Figuren. Ich hatte das Gefühl, dass man zwanghaft versucht hat, individuelle und besondere Charaktere zu erschaffen. Leider ist das nur mäßig gut gelungen. Wenn man dem Klappentext glauben mag, dann ist unsere Hauptfigur Marit Rauch Iversen – doch den Eindruck hat man leider nicht wirklich. Vielmehr muss man sich hier über hunderte Seiten hinweg mit einer absolut unsympathischen, zynischen und immer wütenden Ermittlerin anfreunden – doch das gelingt einem partout nicht. Kirsten Vinther ist glaube ich die unsympathischste Figur, die mir jemals in einem Buch untergekommen ist. Und sie war der Grund, weshalb ich beinahe das Buch zur Seite gelegt und abgebrochen hätte. Einzig der spannende Fall und das Interesse darum, wie er ausgelöst wird, hat mich weiterlesen lassen. Denn ganz im Gegensatz zu Kirsten ist da ja auch noch Jesper Bæk, der ganz offensichtlich das genaue Gegenteil der lauten Ermittlerin sein soll. In sich gekehrt und ohne wirklichen Mut schleicht er sich so durch die Kapitel. Er bekam einfach keine Farbe bis zum letzten Drittel des Buches. Da wurde es endlich besser und man hat dann doch beinahe so etwas wie Sympathie für Jesper empfinden können. Und Marit … nun ja, sie wird irgendwie lange Zeit wie eine Randfigur behandelt und benimmt sich auch so. Das ist irgendwie schade, weil sie wenigstens Charakter und Substanz hatte. Und weil sie ja eigentlich als Protagonistin angepriesen wird …

Jetzt habe ich viele negative Worte verloren und insgesamt klingt die Rezension viel schlechter, als es das Buch letztendlich verdient hat. Dabei ist es in der Tat kein schlechtes Buch, nur schwebt diese große negative Kritik ein bisschen über all dem Guten, von dem es ja auch eine Menge gab. Denn ich wurde auch unterhalten, es gab wenig bis gar keine Klischees und die Autorin hat ganz viel Kopenhagen einfließen lassen, was mir ebenfalls sehr gefallen hat.

Fazit
Ein durchwachsener Thriller, der leider vor allem wegen seiner unsympathischen Charaktere Minuspunkte sammelt. Dennoch durchaus ein Buch für alle Fans von grausamen und blutrünstigen Thrillern.

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an NetGalley und den Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

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