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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2017

Super Unterhaltung

Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag
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Katrin Bauerfeind erzählt in ihrem Buch Geschichten vom schönen Scheitern. Dies tut sie auf sehr unterhaltende und locker flockige Art und Weise. Die einzelnen Geschichten sind gespickt mit einer ordentlichen ...

Katrin Bauerfeind erzählt in ihrem Buch Geschichten vom schönen Scheitern. Dies tut sie auf sehr unterhaltende und locker flockige Art und Weise. Die einzelnen Geschichten sind gespickt mit einer ordentlichen Portion Humor und Ironie. Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, die für sich stehen und dementsprechend auch einzeln gelesen werden können. Somit eignet sich dieses Buch hervorragend, um es in der Bahn oder kürzeren Pausen zu lesen. Bauerfeind sagt selbst über ihr Leben: es ist eine Abfolge von Fehlschlägen. Die Geschichten des Scheiterns sind meist aus Bauerfeinds Alltag herausgegriffen: Wieso schaffe ich es nicht mit dem Rauchen aufzuhören? Wieso wollen alle Kinder, nur ich nicht? Wieso ist Individualität so schlecht? Katrin Bauerfeind beschreibt diese Anekdoten in einem sehr angenehmen und lockeren Schreibstil, sodass die Worte nur so an einem vorbeifliegen. Durch den Humor und die Ironie wirkt das Buch zu keiner Zeit deprimierend oder als hätte es eine depressive Person geschrieben, sondern wie eine klasse Unterhaltung.
Ich habe mich beim Lesen wirklich sehr unterhalten gefühlt und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Häufig habe ich mich im Erzählten auch widererkannt. Katrin Bauerfeind kann eindeutig über sich selbst lachen. Dies zeigt sich vor allem auch im letzten Kapitel – einem Interview mit ihr selbst! Ich bin von diesem Buch sehr begeistert. Ich hatte keine Erwartungen an es und es hat mich total überzeugt. „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ ist eindeutig ein Buch, das erfolgreich vom Scheitern erzählt! Von mir erhält es fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Sehr gute Unterhaltung

Ziemlich mitgenommen
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Isabel ist 45 und Synchronsprecherin. Doch nun hat sie ihren Job verloren – die Serie, die sie synchronisiert wurde eingestellt. Außerdem hat sie auch noch Ärger mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Und zu ...

Isabel ist 45 und Synchronsprecherin. Doch nun hat sie ihren Job verloren – die Serie, die sie synchronisiert wurde eingestellt. Außerdem hat sie auch noch Ärger mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Und zu guter Letzt streikt jetzt auch noch ihr Auto! Nun steht Isabel mit ausgestrecktem Daumen an der Landstraße zwischen Kiel und Hamburg. Da taucht plötzlich ein uralter olivgrüner Landrover auf und hält an. In ihm sitzt eine nette alte Dame – Viktoria. Isabel steigt ein und fährt mit. Allerdings nicht nach Hamburg, sondern nach Prag. Und von dort weiter nach Istanbul. Viktoria ist nämlich auf dem Weg zu ihrer Jugendliebe Can, die sie 48 Jahre nicht gesehen hat! Ein unterhaltendes, spannendes und vor allem aufregendes Abenteuer beginnt, das mit vielen Veränderungen und einer tollen Überraschung endet.

Dieser Roman erzählt auf sehr unterhaltsame und witzige Art und Weise die Abenteuergeschichte von Isabel und Viktoria. Isabel ist verzweifelt und weiß nicht wohin mit sich. Dem gegenüber steht Viktoria, die genau weiß was sie will. Nämlich nach fast einen halben Jahrhundert ihre Jugendliebe wieder sehen. Isabel ist ein sehr liebenswerter Charakter. Sie kommt sehr sympathisch rüber und man fühlt mit ihr mit. Diese Reise tut ihr sehr gut, da sie so erkennt, was sie in ihrem Leben verändern möchte. Viktoria kommt teilweise etwas pampig rüber, allerdings ist sie im Großen und Ganzen ebenfalls sehr sympathisch. Auf jeden Fall ist sie eine toughe ältere Dame und weiß, was sie will! Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es ist ein leichtes dieses Buch zu verschlingen. Da die beiden Protagonistinnen so viele Abenteuer bestehen müssen kann man diesen Roman nicht aus der Hand legen. Man will immer wissen, wie es weitergeht und ob sie aus ihrer Notsituation wieder rauskommen. Es ist wirklich ein Genuss, mit Isabel und Viktoria diese Reise zu machen, Polizisten zu fesseln oder einen Segeltörn durch den Sturm zu machen. Da die Geschehnisse sehr bildlich dargestellt sind, fühlt man sich, als würde man all diese Abenteuer selbst erleben.
Ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen! Ich vergebe volle fünf von fünf Sternen, da ich an diesem Buch nichts auszusetzen habe und mich super unterhalten gefühlt habe! Und die Quintessenz dieses Romans: „Es ist nie zu spät, etwas zu ändern!

Veröffentlicht am 05.06.2017

Sehr unterhaltender Roman mit viel Witz und Herz

Landliebe
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Tom Sander ist Winzer an der Mosel. Momentan sieht es für ihn nicht gut aus. Tom hat viel zu tun, dem Weingut geht es schlecht, seine Mutter ist in der Reha und dann ist auch noch Weinlese. Und zu guter ...

Tom Sander ist Winzer an der Mosel. Momentan sieht es für ihn nicht gut aus. Tom hat viel zu tun, dem Weingut geht es schlecht, seine Mutter ist in der Reha und dann ist auch noch Weinlese. Und zu guter Letzt meldet sein Bruder Eric Tom bei der Dating-Show „Landliebe“ an. Allerdings nicht, damit Tom seine große Liebe findet, sondern um das Geld zu erhalten, das sie brauchen, um das Weingut der Familie rettet zu können. Noch eine Belastung für Tom. Nun muss er sich auch noch mit der nervigen Filmcrew arrangieren und mit Ellie klarkommen – das ist die Kandidatin, die vier Wochen bei ihm wohnen wird. Als wäre das nicht alles schon genug, wird auch noch die Weinlese sabotiert…

Bei „Landliebe“ handelt es sich um einen sehr unterhaltenden Roman, der sehr viel Witz und auch etwas fürs Herz zu bieten hat. Beim Lesen hatte ich mehrmals das Bedürfnis loszulachen. Es ist herrlich zu lesen, wie sich Tom und Ellie darüber aufregen, welchen Schwachsinn sie nun wieder vor der Kamera von sich geben sollen. Denn beiden werden neue Charaktereigenschaften angedichtet, damit die Sendung beim Publikum besser ankommt. So wird Tom zum Flugzeugmodellbauer und Ellie möchte unbedingt ein Nagelstudio – dabei ist sie doch Köchin! Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und sehr sympathisch. Toms Bruder Eric und seine Frau Rina sind von Anfang an die Sympathieträger. Sie nehmen Ellie mit offenen Armen auf und erkennen schnell ihr wahres Ich. Tom ist zunächst verschlossen und etwas mürrisch, doch mit der Zeit, vor allem als er Ellies wahres Ich kennenlernt, taut er auf. Ellie ist ebenfalls von Anfang an eine Sympathieträgerin. Es tut einem richtig leid, dass sie ein Großstadt-Dummchen spielen muss und in Dirndl und High Heels durch Dorf rennen muss. Letztendlich schließt man alle vier ins Herz und möchte sie am Ende des Buches nicht mehr verlassen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es ist ein leichtes dieses Buch am Stück durchzulesen. Man mag es auch nicht mehr aus der Hand legen, weil die ganze Zeit über eine gewisse Spannung vorhanden ist. Auch wenn das Ende vorhersehbar ist, gibt es genügend Leseanreize, die den Leser neugierig machen, wie es weitergeht. Es handelt sich hierbei nicht um eine schnöde Liebesgeschichte, sondern eine unterhaltende Geschichte, in der es um wahre Freundschaft und die Liebe zum eigenen Lebenswerk geht. Die Geschichte ist voll von Momenten zum Schmunzeln und gespickt mit einigen Lachern. Am Anfang jedes Kapitels steht ein kleiner Auszug aus dem Drehbuch. Hierdurch zeigt sich, dass alles gespielt ist und die Handlungen an ein fiktives Drehbuch angelehnt sind und sich Tom und Ellie verstellen müssen. Die fiktive Sendung „Landliebe“ in diesem Buch nimmt auf witzige Weise die Sendung „Bauer sucht Frau“ auf RTL aufs Korn. Wobei ich ja die Befürchtung habe, dass auch die reale Sendung mit einen fiktiven Drehbuch gedreht wird.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich von diesem Buch verzaubert bin und es mir ohne Einschränkungen gefallen hat. Ich kann eine klare Kauf- und Leseempfehlung aussprechen und vergebe volle fünf von fünf Sternen!

Veröffentlicht am 27.05.2017

Interessanter Bericht über Backpacking heute und vor 30 Jahren

Comeback mit Backpack
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In ihrem Reisebericht „Comeback mit Backpack„ erzählt Gitti Müller von ihren Reisen durch Südamerika hauptsächlich im Jahr 1980 und 2015. Die Berichte ihrer früheren Reisen gehen auf ihre Reisetagebucheinträge ...

In ihrem Reisebericht „Comeback mit Backpack„ erzählt Gitti Müller von ihren Reisen durch Südamerika hauptsächlich im Jahr 1980 und 2015. Die Berichte ihrer früheren Reisen gehen auf ihre Reisetagebucheinträge zurück.
Mit 24 Jahren machte sich Gitti Müller mit ihrem Freund Christian auf den Weg nach Südamerika. Sie hatten kein richtiges Ziel und auch keine Reiseroute. Sie wollten einfach alles auf sich zukommen lassen und sich treiben lassen. Ihr Budget war fest und sie hatten alles in bar und in Travellerschecks dabei. Sollten sie ausgeraubt werden, wäre die Reise zu Ende. 35 Jahre später war dies um einiges einfacher, da gab es Kreditkarten und die Möglichkeit überall Geld abzuheben. Gitti Müller schafft es in ihrem Buch nicht nur auf unterhaltende und interessante Art und Weise von ihren Reisen zu berichten, sondern auch den Vergleich vom Reisen in „analogen“ und „digitalen“ Zeiten zu machen. Sehr gefallen hat mir, dass hier ähnliche Situationen beschrieben wurden und erzählt wurde, wie diese in den Achtzigern und wie sie heute bewerkstelligt wurden. Denn auch schon vor der Reise zeigte sich, wie sich die Welt für Backpacker verändert hat. 1980 kaufte man sich einfach den Rucksack, den es gab. Heute kann dafür schon mal ein ganzer Tag draufgehen, bis man sich durch die hunderte von Modellen durchprobiert hat.
In diesem Reisebericht geht es zum einen um die bereisten Länder. Zum anderen um Gitti Müller selbst. Vor allem bei ihrer Reise im Jahr 2015. Dieses trat sie im Alter von 58 Jahren an. Vor ihrer Abreise hörte sie häufig die Aussagen: In deinem Alter, allein nach Südamerika? Und das auch noch mit Rucksack? Doch kaum in Südamerika angekommen waren die Bedenken weg. Denn die anderen Backpacker nahmen sie sofort in ihre „Backpackerfamilie“ auf.
Das Buch ist wirklich sehr interessant und gut geschrieben. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt und hatte das Gefühl ich wäre in Südamerika mit dabei. Es gab immer wieder den ein oder anderen Moment von Kino-im-Kopf. Außerdem gab es einige Stellen zum Schmunzeln und Lachen. In der Mitte des Buches gibt es einige Fotos. Sie zeigen Erlebnisse aus den früheren Reisen und der aktuellen Reise. Die Fotos sind mit einer kurzen Bildunterschrift versehen, sodass es dem Leser leicht fällt, sie thematisch einzuordnen. Etwas gestört hat mich, dass manche Situationen oder Aussagen häufig wiederholt wurden. Dies ist sicher hilfreich, wenn man das Buch in mehreren Etappen liest. Liest man es allerdings am Stück durch, stören diese Wiederholungen etwas. Für mich war dieser Reisebericht eine sehr gute Kombination aus Anekdoten und Länderfakten und er hat mich sehr gut unterhalten. Wer ein Buch über die einzelnen Länder Südamerikas erwartet, ist hier falsch. Wer allerdings mehr über die Erfahrungen eines Backpackers wissen möchte, ist hier goldrichtig! Ich vergebe diesem Reisebericht fünf von fünf Sternen, da ich nichts Größeres an ihm auszusetzen habe.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Klasse Reisebericht – einfach traumhaft!

Honeymoon XXL
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Julia und Stefan haben sich für ihre Flitterwochen etwas ganz Besonderes einfallen lassen – sie reisen kreuz und quer durch die Welt! Da die beiden Fans von Outdoor-Action sind wird ihre Reise eher von ...

Julia und Stefan haben sich für ihre Flitterwochen etwas ganz Besonderes einfallen lassen – sie reisen kreuz und quer durch die Welt! Da die beiden Fans von Outdoor-Action sind wird ihre Reise eher von Action, im Sinne von Surfen und Kajak-Touren, als von Ruhe geprägt. Dennoch kam auch die Kultur nicht zu kurz. Ihr Abenteuer haben sie in ihrem Buch „Honeymoon XXL“ festgehalten. Die beiden waren 14 Monate unterwegs, haben 92.967 km zurückgelegt und 15 Länder bereist. Sie waren hauptsächlich in Asien unterwegs. Die Verständigung musste auch gerne mal mit Hand und Fuß funktionieren. Auf ihrer Reise haben sie die unterschiedlichsten Verkehrsmittel genutzt: Flugzeug, Bus, Boot, Pferd, Kanu und vor allem Mopeds. In Neuseeland gab es sogar ein eigenes Auto! Vor ihrer Abreise planten die Richters ihre Reise, doch schnell stellten sie fest, dass sie lieber spontan sein wollen und haben so manch einmal ihre Reiseroute geändert. Dies kann der Leser auch gut selbst auf der abgedruckten Weltkarte nachverfolgen. Wenn es ihnen an einem Ort gut gefallen hat, sind sie auch einfach mal etwas länger geblieben als geplant. Man muss auf Weltreise wohl offen für Alternativen sein. Und auf so einer Reise wird man eben lockerer und spontaner. Dies merkt der Leser auch am Schreibstil. Dieser ist sehr ansprechend, da er locker, jung und dynamisch ist. Auch der Witz und die Unterhaltung kommen nicht zu kurz. Zwischen kurzen Einschüben zu den einzelnen Ländern bezüglich Landschaft, Gesellschaft, Kultur und Geschichte gibt es eine Menge Anekdoten und Erfahrungen der Beiden zu bestaunen und genießen. Zusätzlich gibt es für den Leser einige Listen, zum Beispiel Packlisten für einzelne Reisen. Interessant fand ich, dass auch häufig erwähnt wurde, was alles gekostet hat, so konnte man sich einen guten Überblick verschaffen. Die abgedruckten Bilder waren sehr schön, von guter Qualität und aussagekräftig. Leider gab es keine Bildbeschriftungen, so dass man ab und zu nicht wusste, zu welchem Textabschnitt das Bild gehört. Meist haben sie sich aber von selbst erklärt. Das Buch beschreibt kapitelweise die Erlebnisse in den einzelnen Ländern. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Zusammenfassung der Etappe und das Wichtigste, Schönste wird noch einmal erwähnt.
Mir hat dieser Reisebericht wirklich sehr gut gefallen und ich werde ihn sicherlich noch öfters zur Hand nehmen. Er ist wirklich sehr ansprechend und es ist ein Genuss ihn zu lesen. Beim Lesen fühlt man sich, als wäre man gemeinsam mit den Richters unterwegs. Es wird auf jeden Fall das Fernweh aktiviert! Da ich von diesem Buch einfach nur bezaubert bin, bekommt es von mir volle fünf von fünf Sternen!
Abschließen möchte ich mit einer Aussage der Richters: „Nicht die einzelnen Länder, sondern die Erlebnisse bleiben einem in Erinnerung.“