tolle Beschreibungen, aber wenig Spannung
MeeresWeltenSaga 2: Mitten im Herzen des Pazifiks 2. Band der Reihe – inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgänger vorhanden
Die Handlung setzt wenige Tage nach den Ereignissen des Vorgängerbandes an. Vorkenntnisse sind daher zwingend erforderlich. ...
2. Band der Reihe – inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgänger vorhanden
Die Handlung setzt wenige Tage nach den Ereignissen des Vorgängerbandes an. Vorkenntnisse sind daher zwingend erforderlich. Zwar wird auf einige Ereignisse zurückgeschaut, die Rückblicke fallen aber insgesamt so knapp aus, dass ich trotz der nur kurzen Zeit, die →Teil 1 erst zurückliegt, schon Schwierigkeiten hatte, alle Namen und Geschehnisse wieder zuzuordnen.
Die entworfene Welt des ersten Bandes hat mir gut gefallen, die Handlung empfand ich aber streckenweise als etwas zäh. Leider setzt sich dies auch im zweiten Teil fort.
Adella lernt ein weiteres Königreich mit ganz eigenen Bewohnern und Behausungen kennen. Detaillierte Beschreibungen lassen sofort Bilder der ungewöhnlichen Unterwasserwelt im Kopf entstehen.
Doch die Handlung konnte mich erneut nicht so richtig packen.
Adella sucht weiterhin nach jemandem, der sie zurückverwandeln kann. Wie schon in Teil 1 ist es gar nicht so einfach, jemanden zu finden, der ihr sowohl helfen möchte als auch kann. So erwarten Adella neue Hindernisse und Gefahren, die sie auf ihrem geplanten Weg aufhalten.
Aber am meisten halten sie ihre Gefühle auf. Zwischen ihr und Nobilis herrscht ein ständiges hin und her, das mit der Zeit ziemlich anstrengend wird. Zwar ist verständlich, dass beide versuchen, Abstand zu halten, da sie ja eigentlich in völlig verschiedene Welten gehören, doch dabei drehen sie sich mit der Zeit im Kreis, ohne vernünftig miteinander zu reden.
Und auch sonst fehlt es der Handlung an Tempo. Obwohl Adella einiges erlebt, kommt für mich nur in wenigen Sequenzen Spannung auf. Die meiste Zeit plätschert die Geschichte so vor sich hin - sie schwimmen hierhin, schwimmen dorthin und schwimmen auch noch einen weiteren Tag.
Und als sie dann ihr Ziel erreichen, erwartet sie die nächste Überraschung – die allerdings nach den ersten Andeutungen nicht mehr wirklich überraschend ist, doch Adella und ihre Freunde brauchen eine ganze Weile, bis sie die Wahrheit entdecken. Es folgen noch ein paar etwas verwirrende Ereignisse, bis das Buch dann wieder mit offenen Handlungssträngen endet.
Dabei verspricht der Epilog einige Dramatik im nächsten Teil.
Reiszvoll sind die vielfältigen Figuren, die Adella auf ihrer Reise begegnen. Nicht nur ihre Reisegefährten zeigen in den verschiedenen Situationen sehr unterschiedliche Facetten. Auch die Figuren, die sie am Königshof trifft, sind sehr interessant, da manche ihre wahren Absichten verbergen und Adella so auf die falsche Fährte führen. Zusätzlich gibt es auch ein paar sehr schräge (auf eine sympathische Art) Zeitgenossen.
Toller Weltentwurf mit interessanten Figuren. Leider kommt für mich nicht so richtig Fahrt in die Geschichte, es plätschert lange vor sich hin, ohne dass es richtig spannend wird.