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Veröffentlicht am 19.02.2018

zwiegespalten

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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Megan flüchtet vor ihren Problemen in ein kleines Strandhaus. Dort will sie zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen. Dies gelingt ihr aber nur mäßig gut. Kaum angekommen, ärgert sie sich über ihren griesgrämigen ...

Megan flüchtet vor ihren Problemen in ein kleines Strandhaus. Dort will sie zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen. Dies gelingt ihr aber nur mäßig gut. Kaum angekommen, ärgert sie sich über ihren griesgrämigen Nachbarn. Doch gleichzeitig fasziniert er sie sehr. Warum lässt er niemanden an sich heran?

Das Buch lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits ist es eine berührende, gefühlvolle Geschichte, die ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe. Aber andererseits haben mich auch viele Dinge beim Lesen gestört.

Das fängt schon mit den Figuren an: Zachary ist ein schwieriger Charakter. Anfangs ist er unnahbar, fies und hat einen ziemlichen Befehlston an sich. Im späteren Verlauf ist er aber oft extrem weinerlich und ängstlich. Auch wenn seine unterschiedlichen Gefühle zwar nachvollziehbar sind, empfand ich ihn in manchen Szenen als zu schwach, einfach zu mitleiderregend.

Die Vergangenheit beider Figuren ist das große Geheimnis des Buches. Während Megan ihre Vergangenheit recht früh preisgibt, bleibt Zachs Geschichte noch lange verborgen. Sein Geständnis ist dann umso spektakulärer und kam für mich wirklich unerwartet. Das ist im großen und ganzen aber auch die einzige Überraschung der Geschichte. Der gesamte Handlungsverlauf ist recht vorhersehbar, da es immer wieder kleine Ereignisse gibt, die die kommenden Geschehnisse bereits andeuten, auch wenn die Figuren selbst davon völlig überrumpelt werden.
Leider gehen zwei Ereignissen, die zu sehr Schlüsselszenen führen, unlogische Momente voraus (Beispiel: Die beiden lernen sich nur näher kennen, weil Megans Hund wegläuft. Dixie flüchtet, während Megan schläft. Der Hund liegt zunächst neben ihr. Gefunden wird Dixie mit verhedderter Leine im Wald. Der Hund trug also im Haus eine Leine, während er bei ihr schlief, war aber nirgendwo festgebunden. Ohne Leine hätte Dixie zurücklaufen können und das ganze Drama wäre nicht passiert...).

Das Buch liest sich flüssig. Es gibt wechselnde Ich-Perspektiven der zwei sehr unterschiedlichen Hauptfiguren, sodass man Einblicke in ihre jeweiligen Gedanken und Gefühle bekommt. Gerade Zachs Innenleben ist sehr spannend, weil er zunächst sehr wenig nach außen preisgibt.

Was mich mit der Zeit auch gestört hat, war der extrem häufige gebraucht der Worte „Ich liebe dich“. Die magischen Worte verlieren mit der Zeit ihren Zauber, da sie mindestens zehn Mal zu oft fallen. Sexszenen sind vorhanden, werden aber sehr detailarm und oberflächlich beschrieben, sodass die prickelnde Erotik ausbleibt.
Während man sich bei anderen Büchern noch ein paar Seiten mehr wünscht, um einen kleinen Blick in die Zukunft zu erhaschen, waren es hier vielleicht einige Seiten zu viel. Der Spannungshöhepunkt war schon lange erreicht, sodass ich das Ende als etwas zu langgezogen empfunden habe. Es plätschert nur noch vor sich hin.

Fazit
Obwohl sich das Buch flüssig liest und die Geschichte interessant genug ist, um sie zugig wegzulesen, konnte mich das Buch nicht so richtig mitreißen. Viele Ereignisse sind vorhersehbar. Und auch wenn es dennoch spannend ist, wie Megan und Zach mal miteinander und mal gegeneinander kämpfen, fand ich gerade Zachs weinerliche Art teilweise etwas anstrengend. Die vielen Liebesbekundungen sind eher ermüdend als romantisch.

Veröffentlicht am 19.02.2018

auf der Suche nach sich selbst

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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Als Baby strandete Crow in einem kleinen Schiff auf einer Insel. Osh fand sie und zog sie groß, während die anderen Inselbewohner das Kind meiden. Mit 12 Jahren fragt sich Crow nun, wo sie herkommt. Als ...

Als Baby strandete Crow in einem kleinen Schiff auf einer Insel. Osh fand sie und zog sie groß, während die anderen Inselbewohner das Kind meiden. Mit 12 Jahren fragt sich Crow nun, wo sie herkommt. Als sie auf einer eigentlich unbewohnten Nachbarinsel ein Feuer sieht, beschließt sie, nach ihren Wurzeln zu suchen. Dabei macht sie einen unerwarteten Fund.

Die 12-jährige Crow ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Der Erzählstil entspricht nur teilweise dem eines Kindes. Oft hat Crow sehr erwachsene Gedankengänge. Allerdings handelt sie häufig doch ihrem Alter entsprechend sehr kindlich naiv.

Die Handlung hat mich nicht gelangweilt, aber auch nicht so richtig mitgerissen. Ist es ein Abenteuer auf der Such nach sich selbst. Auf Crows Spurensuche gerät sie unerwartet in Gefahr. Dabei kommt es zu einigen dramatischen Szenen mit ein paar Überraschungen.

Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Es zeigt, dass kein Schatz allein glücklich machen kann. Freundschaft und Vorurteile spielen eine Rolle. Darüber hinaus wird sichtbar, wie unser Gegenüber (teils unbewusst) unser eigenes Verhalten spiegelt. Solange Crow sich wie der Außenseiter benimmt, als den sie alle sehen wollen, verhalten sich die Leute ihr gegenüber auch abweisend. Doch je mutiger sie wird, desto offener begegnen ihr die Mitmenschen. Die Entwicklung, die sowohl sie als auch ihre kleine Insel im Verlauf durchmacht, ist daher berührend.

Am Ende hat Crow auf jeden Fall etwas gelernt. Und auch, wenn es hoffnungsvoll endet, empfand ich den Schluss als sehr offen. Einige Fragen bleiben ungeklärt.

Interessant sind noch die Hintergrundinformationen zu den Elizabeth Islands, die es im Buch gibt. Die Autorin gibt Einblicke in die Geschichte der Inseln, auf denen die Handlung stattfindet und erläutert dabei, in welchen Punkten sie sich auf historische Fakten beruft und welche Teile dazugedichtet wurden.

Fazit
Auf der Suche nach sich selbst erlebt die 12-jährige Crow, die oft schon reifer wirkt, ein Abenteuer mit unerwarteten Erkenntnissen und großen Gefahren. Ein wenig philosophisch wird es auch: Ist es wirklich wichtig zu wissen, wo man herkommt, um zu wissen, wer man ist? Freundschaft, Heimat und Liebe sind zentrale Themen der Geschichte, die zwar zum Nachdenken anregt, aber ansonsten keine allzu große Spannung liefert.

Veröffentlicht am 19.12.2017

nicht langweilig, aber auch nicht richtig spannend

The Promise - Der goldene Hof
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Cover und Klappentext des Buches hatten mich direkt angesprochen. Nachdem dann auf anderen Blogs immer mehr kritische Rezensionen mit durchschnittlichen Bewertungen auftauchten, wurde ich umso neugieriger. ...

Cover und Klappentext des Buches hatten mich direkt angesprochen. Nachdem dann auf anderen Blogs immer mehr kritische Rezensionen mit durchschnittlichen Bewertungen auftauchten, wurde ich umso neugieriger. Leider kann ich die vielen Kritikpunkte nun aber gut verstehen.

Die Geschichte geht spannend los. Um einer Zwangshochzeit zu entgehen, flieht Elizabeth von zuhause. Der Goldene Hof verspricht, Mädchen auszubilden und ihnen im entfernten Adoria ein gut situiertes Leben zu bieten – und wird damit zum perfekten Ziel für die junge Aristokratin.
Einerseits ist Elizabeth’ Flucht sehr mutig. Ihr zukünftiger Ehemann macht nicht gerade den sympathischsten Eindruck und dessen Mutter scheint ein Biest zu sein. Ein rosiges Leben erwartet Elizabeth daher wohl eher nicht. Doch auch mit der Flucht weiß sie nicht, was sie erwartet, sie muss ihre Identität verstecken und sich dumm stellen.
Andererseits lässt sie mit ihrem Wunsch nach eigenen Entscheidungen ihre Großmutter und die Hausangestellten im Stich, schickt sie möglicherweise in ein noch schlimmes Schicksal und nimmt selbst in Kauf, dass der neue Ehemann noch garstiger sein könnten.
Der ersten Eindruck von Elizabeth ist also zwiespältig. Da sie am Hof allerdings beginnt, sich für andere Einzusetzen und die Zicken in ihre Schranken zu weisen, überwiegt mit der Zeit die Sympathie.
Da sie die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, enthält man intensive Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlen zu ihrem neuen Leben.

Doch nun beginnt die Geschichte, sich zu ziehen, obwohl man gleichzeitig das Gefühl bekommt, es würde im Zeitraffer erzählt. Das eine Jahr am Goldenen Hof wird nur ausschnittartig und vergleichsweise knapp geschildert. Dabei gibt es zwar lustige Momente, aber so richtig spannend wird es nicht.

Und schon befinden sich die Mädchen in Adoria. Hier nimmt die Spannung dann nochmal ein wenig zu. Es gibt einige unerwartete Vorfälle und viele verborgene Taten. Das Land ist nicht in allen Bereichen so prächtig, wie die Mädchen es sich ausgemalt haben, sodass sie noch ganz neue Fähigkeiten erwerben müssen.
Hinzu kommen politische Machtkämpfe, religiöse Konflikte und simple Rachgelüste, sodass die Geschichte nun immer wieder aufregende, dramatische Szenen zu bieten hat, aber weiterhin auch eher zähe Passagen, in denen nicht allzu viel passiert.

Das Buch hat mich zu keinem Zeitpunkt wirklich gelangweilt, es konnte mich aber auch nicht so richtig mitreißen. Erst beim ereignisreichen Ende konnte ich es dann nicht mehr aus der Hand legen. Hier werden zudem auch einige weitere Handlungsstränge um befreundete Figuren angedeutet, deren Geheimnisse werden aber noch nicht gelüftet, sodass ich nun doch neugierig auf den nächsten Band geworden bin.

Schicke Kleider, Brautschau, politische Intrigen. Richtig Schwung kommt nur selten in die Handlung, dennoch hat es mir größtenteils Spaß gemacht, den Weg der jungen Aristokratin, der immer wieder mit neuen, unerwarteten Steinen gepflastert ist, zu verfolgen.

Veröffentlicht am 08.06.2017

tolle Beschreibungen, aber wenig Spannung

MeeresWeltenSaga 2: Mitten im Herzen des Pazifiks
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2. Band der Reihe – inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgänger vorhanden

Die Handlung setzt wenige Tage nach den Ereignissen des Vorgängerbandes an. Vorkenntnisse sind daher zwingend erforderlich. ...

2. Band der Reihe – inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgänger vorhanden

Die Handlung setzt wenige Tage nach den Ereignissen des Vorgängerbandes an. Vorkenntnisse sind daher zwingend erforderlich. Zwar wird auf einige Ereignisse zurückgeschaut, die Rückblicke fallen aber insgesamt so knapp aus, dass ich trotz der nur kurzen Zeit, die →Teil 1 erst zurückliegt, schon Schwierigkeiten hatte, alle Namen und Geschehnisse wieder zuzuordnen.

Die entworfene Welt des ersten Bandes hat mir gut gefallen, die Handlung empfand ich aber streckenweise als etwas zäh. Leider setzt sich dies auch im zweiten Teil fort.

Adella lernt ein weiteres Königreich mit ganz eigenen Bewohnern und Behausungen kennen. Detaillierte Beschreibungen lassen sofort Bilder der ungewöhnlichen Unterwasserwelt im Kopf entstehen.

Doch die Handlung konnte mich erneut nicht so richtig packen.
Adella sucht weiterhin nach jemandem, der sie zurückverwandeln kann. Wie schon in Teil 1 ist es gar nicht so einfach, jemanden zu finden, der ihr sowohl helfen möchte als auch kann. So erwarten Adella neue Hindernisse und Gefahren, die sie auf ihrem geplanten Weg aufhalten.
Aber am meisten halten sie ihre Gefühle auf. Zwischen ihr und Nobilis herrscht ein ständiges hin und her, das mit der Zeit ziemlich anstrengend wird. Zwar ist verständlich, dass beide versuchen, Abstand zu halten, da sie ja eigentlich in völlig verschiedene Welten gehören, doch dabei drehen sie sich mit der Zeit im Kreis, ohne vernünftig miteinander zu reden.

Und auch sonst fehlt es der Handlung an Tempo. Obwohl Adella einiges erlebt, kommt für mich nur in wenigen Sequenzen Spannung auf. Die meiste Zeit plätschert die Geschichte so vor sich hin - sie schwimmen hierhin, schwimmen dorthin und schwimmen auch noch einen weiteren Tag.
Und als sie dann ihr Ziel erreichen, erwartet sie die nächste Überraschung – die allerdings nach den ersten Andeutungen nicht mehr wirklich überraschend ist, doch Adella und ihre Freunde brauchen eine ganze Weile, bis sie die Wahrheit entdecken. Es folgen noch ein paar etwas verwirrende Ereignisse, bis das Buch dann wieder mit offenen Handlungssträngen endet.
Dabei verspricht der Epilog einige Dramatik im nächsten Teil.

Reiszvoll sind die vielfältigen Figuren, die Adella auf ihrer Reise begegnen. Nicht nur ihre Reisegefährten zeigen in den verschiedenen Situationen sehr unterschiedliche Facetten. Auch die Figuren, die sie am Königshof trifft, sind sehr interessant, da manche ihre wahren Absichten verbergen und Adella so auf die falsche Fährte führen. Zusätzlich gibt es auch ein paar sehr schräge (auf eine sympathische Art) Zeitgenossen.

Toller Weltentwurf mit interessanten Figuren. Leider kommt für mich nicht so richtig Fahrt in die Geschichte, es plätschert lange vor sich hin, ohne dass es richtig spannend wird.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Handlung kommt nicht voran

Forever 21
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Die 21jährige Ava hat eine schwere Aufgabe. Sie springt in die Körper anderer Menschen in unterschiedlichen Zeiten und muss dort zwei Liebende zusammen bringen. Bei einem dieser Sprünge lernt sie Kyran ...

Die 21jährige Ava hat eine schwere Aufgabe. Sie springt in die Körper anderer Menschen in unterschiedlichen Zeiten und muss dort zwei Liebende zusammen bringen. Bei einem dieser Sprünge lernt sie Kyran kennen, doch bereits der nächste Körperwechsel wird die beiden wieder voneinander trennen – für immer?

Zeitreisegeschichten finde ich immer unglaublich spannend. Allerdings macht Ava keine klassische Zeitreise, denn sie springt jeweils in andere Menschen, in deren bisheriges Leben. Dabei landet sie in sehr unterschiedlichen Epochen, die alle interessant geschildert sind. Wie Ava sich jeweils in dem neuen Körper zurechtfinden muss, versucht, sich der entsprechenden Zeit anzupassen und herauszufinden, in wessen Körper sie eigentlich steckt, ist jedes Mal aufs neue spannend.

Doch obwohl mir diese einzelnen Sequenzen gut gefallen haben und Avas Erlebnisse interessant zu verfolgen sind, konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen. Denn in der Handlung geht es irgendwie kaum voran.
Im Grunde erlebt Ava mehrfach die gleiche Situation: Sie wacht in einem neuen Körper auf, muss ihre Aufgabe erledigen, dann erfolgt der nächste Sprung.
Über ihre eigene Geschichte erfährt man so gut wie nichts. Es gibt kleine Andeutungen, dass in ihrer Vergangenheit etwas passiert ist, dass zu diesen Sprüngen geführt haben könnte, doch Antworten gibt es keine.
Erst im letzten Sprung gibt es eine Wendung, die auch eine Veränderung von Avas Schicksal zur Folge haben könnte, doch dann ist das Buch auch schon vorbei.

Am Ende des Buches bin ich nun etwas ratlos. Über Ava weiß ich kaum etwas. Kyrans Geschichte bleibt auch etwas rätselhaft. Und Avas Missionen waren mir irgendwie immer etwas zu leicht beendet. Da wäre mehr Dramatik und Gefühl möglich gewesen. Nun heißt es wohl warten auf Band 2, in der Hoffnung, dass es dann Antworten gibt...

Erzählt wird die Geschichte in zwei personalen Sichtweisen - von Ava, die den Hauptteil ausmacht, und Kyran, dessen Geschichte zum Ende hin etwas umfangreicher wird. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich, sodass sich das Buch schnell lesen lässt.

Sprung, Aufgabe erledigen, Sprung. Im Grunde wiederholt sich die Handlung, ohne dass Avas eigene Geschichte wirklich vorankommt oder der Leser viel über sie erfährt. Dadurch kommt auch nicht so recht Spannung auf. Es ist eher, als würde man vier kleine Kurzgeschichten lesen, wobei Avas Aufgabe teilweise sehr schnell und leicht erledigt ist. Die Reisen in die unterschiedlichen Epochen sind aber durchaus interessant.