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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2017

tolle Beschreibungen, aber wenig Spannung

MeeresWeltenSaga 2: Mitten im Herzen des Pazifiks
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2. Band der Reihe – inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgänger vorhanden

Die Handlung setzt wenige Tage nach den Ereignissen des Vorgängerbandes an. Vorkenntnisse sind daher zwingend erforderlich. ...

2. Band der Reihe – inhaltliche Spoiler in Bezug auf die Vorgänger vorhanden

Die Handlung setzt wenige Tage nach den Ereignissen des Vorgängerbandes an. Vorkenntnisse sind daher zwingend erforderlich. Zwar wird auf einige Ereignisse zurückgeschaut, die Rückblicke fallen aber insgesamt so knapp aus, dass ich trotz der nur kurzen Zeit, die →Teil 1 erst zurückliegt, schon Schwierigkeiten hatte, alle Namen und Geschehnisse wieder zuzuordnen.

Die entworfene Welt des ersten Bandes hat mir gut gefallen, die Handlung empfand ich aber streckenweise als etwas zäh. Leider setzt sich dies auch im zweiten Teil fort.

Adella lernt ein weiteres Königreich mit ganz eigenen Bewohnern und Behausungen kennen. Detaillierte Beschreibungen lassen sofort Bilder der ungewöhnlichen Unterwasserwelt im Kopf entstehen.

Doch die Handlung konnte mich erneut nicht so richtig packen.
Adella sucht weiterhin nach jemandem, der sie zurückverwandeln kann. Wie schon in Teil 1 ist es gar nicht so einfach, jemanden zu finden, der ihr sowohl helfen möchte als auch kann. So erwarten Adella neue Hindernisse und Gefahren, die sie auf ihrem geplanten Weg aufhalten.
Aber am meisten halten sie ihre Gefühle auf. Zwischen ihr und Nobilis herrscht ein ständiges hin und her, das mit der Zeit ziemlich anstrengend wird. Zwar ist verständlich, dass beide versuchen, Abstand zu halten, da sie ja eigentlich in völlig verschiedene Welten gehören, doch dabei drehen sie sich mit der Zeit im Kreis, ohne vernünftig miteinander zu reden.

Und auch sonst fehlt es der Handlung an Tempo. Obwohl Adella einiges erlebt, kommt für mich nur in wenigen Sequenzen Spannung auf. Die meiste Zeit plätschert die Geschichte so vor sich hin - sie schwimmen hierhin, schwimmen dorthin und schwimmen auch noch einen weiteren Tag.
Und als sie dann ihr Ziel erreichen, erwartet sie die nächste Überraschung – die allerdings nach den ersten Andeutungen nicht mehr wirklich überraschend ist, doch Adella und ihre Freunde brauchen eine ganze Weile, bis sie die Wahrheit entdecken. Es folgen noch ein paar etwas verwirrende Ereignisse, bis das Buch dann wieder mit offenen Handlungssträngen endet.
Dabei verspricht der Epilog einige Dramatik im nächsten Teil.

Reiszvoll sind die vielfältigen Figuren, die Adella auf ihrer Reise begegnen. Nicht nur ihre Reisegefährten zeigen in den verschiedenen Situationen sehr unterschiedliche Facetten. Auch die Figuren, die sie am Königshof trifft, sind sehr interessant, da manche ihre wahren Absichten verbergen und Adella so auf die falsche Fährte führen. Zusätzlich gibt es auch ein paar sehr schräge (auf eine sympathische Art) Zeitgenossen.

Toller Weltentwurf mit interessanten Figuren. Leider kommt für mich nicht so richtig Fahrt in die Geschichte, es plätschert lange vor sich hin, ohne dass es richtig spannend wird.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Handlung kommt nicht voran

Forever 21
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Die 21jährige Ava hat eine schwere Aufgabe. Sie springt in die Körper anderer Menschen in unterschiedlichen Zeiten und muss dort zwei Liebende zusammen bringen. Bei einem dieser Sprünge lernt sie Kyran ...

Die 21jährige Ava hat eine schwere Aufgabe. Sie springt in die Körper anderer Menschen in unterschiedlichen Zeiten und muss dort zwei Liebende zusammen bringen. Bei einem dieser Sprünge lernt sie Kyran kennen, doch bereits der nächste Körperwechsel wird die beiden wieder voneinander trennen – für immer?

Zeitreisegeschichten finde ich immer unglaublich spannend. Allerdings macht Ava keine klassische Zeitreise, denn sie springt jeweils in andere Menschen, in deren bisheriges Leben. Dabei landet sie in sehr unterschiedlichen Epochen, die alle interessant geschildert sind. Wie Ava sich jeweils in dem neuen Körper zurechtfinden muss, versucht, sich der entsprechenden Zeit anzupassen und herauszufinden, in wessen Körper sie eigentlich steckt, ist jedes Mal aufs neue spannend.

Doch obwohl mir diese einzelnen Sequenzen gut gefallen haben und Avas Erlebnisse interessant zu verfolgen sind, konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen. Denn in der Handlung geht es irgendwie kaum voran.
Im Grunde erlebt Ava mehrfach die gleiche Situation: Sie wacht in einem neuen Körper auf, muss ihre Aufgabe erledigen, dann erfolgt der nächste Sprung.
Über ihre eigene Geschichte erfährt man so gut wie nichts. Es gibt kleine Andeutungen, dass in ihrer Vergangenheit etwas passiert ist, dass zu diesen Sprüngen geführt haben könnte, doch Antworten gibt es keine.
Erst im letzten Sprung gibt es eine Wendung, die auch eine Veränderung von Avas Schicksal zur Folge haben könnte, doch dann ist das Buch auch schon vorbei.

Am Ende des Buches bin ich nun etwas ratlos. Über Ava weiß ich kaum etwas. Kyrans Geschichte bleibt auch etwas rätselhaft. Und Avas Missionen waren mir irgendwie immer etwas zu leicht beendet. Da wäre mehr Dramatik und Gefühl möglich gewesen. Nun heißt es wohl warten auf Band 2, in der Hoffnung, dass es dann Antworten gibt...

Erzählt wird die Geschichte in zwei personalen Sichtweisen - von Ava, die den Hauptteil ausmacht, und Kyran, dessen Geschichte zum Ende hin etwas umfangreicher wird. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich, sodass sich das Buch schnell lesen lässt.

Sprung, Aufgabe erledigen, Sprung. Im Grunde wiederholt sich die Handlung, ohne dass Avas eigene Geschichte wirklich vorankommt oder der Leser viel über sie erfährt. Dadurch kommt auch nicht so recht Spannung auf. Es ist eher, als würde man vier kleine Kurzgeschichten lesen, wobei Avas Aufgabe teilweise sehr schnell und leicht erledigt ist. Die Reisen in die unterschiedlichen Epochen sind aber durchaus interessant.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Zwischen Spannung, Gefühl und Langeweile

Worte für die Ewigkeit
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Für einen Job reist Hopes Mutter nach Montana – und die 16-jährige Hope muss wie immer mit, ob sie will oder nicht. Sie befürchtet, sich auf der einsamen Pferderanch, abgeschnitten von der Welt, furchtbar ...



Für einen Job reist Hopes Mutter nach Montana – und die 16-jährige Hope muss wie immer mit, ob sie will oder nicht. Sie befürchtet, sich auf der einsamen Pferderanch, abgeschnitten von der Welt, furchtbar zu langweilen. Doch als sie den 19-jährigen Sohn der Ranchbesitzer erblickt, scheint es doch noch ein schöner Aufenthalt zu werden.

Die 15-jährige Emily befindet sich 1867 auf dem Weg von England nach San Francisco, um dort den zukünftigen Ehemann zu treffen, den ihre Eltern für sie ausgewählt haben. Als ihre Kutsche von einer Brücke stürzt, droht ihr der Tod. In letzter Sekunde wird sie von dem Halbindianer Nate gerettet. Aber wie soll sie nun nach San Francisco gelangen?

Das Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt.
In der Gegenwart reisen Hope und ihre Mutter für einen Job nach Montana und leben dort auf der Ranch der Crows. Hope freundet sich mit dem Sohn der Familie, Cal, an. Gemeinsam erkunden sie Farm und Umgebung. Diese Passagen werden von einem Er-Erzähler geschildert, wobei eine Gewisse Distanz zu den Figuren gehalten wird.
Über ein Tagebuch gibt es den zweiten Handlungsstrang, der im 19. Jahrhundert, ebenfalls in Montana, spielt. Emily beschreibt ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive, spricht dabei aber Nate direkt an.

Gemeinsam ist beiden Erzählsträngen die ausführliche Beschreibung der Landschaft, die es ermöglichst, sich ein genaues Bild der Örtlichkeiten zu machen und die Handlung wie einen kleinen Film im Kopf ablaufen zu lassen.

„Worte für die Ewigkeit“ lässt mich nach dem Lesen zwiegespalten zurück.
Die Passagen aus der Gegenwart haben mir gut gefallen. Leider fallen diese immer sehr knapp aus, während die Handlung gleichzeitig in großen Schritten voranschreitet. Gerade zum Ende hin wird die Geschichte der beiden sehr dramatisch, aufgrund der Erzählperspektive konnte ich aber nicht wirklich mit den Figuren mitfühlen. Ich hätte gern mehr von Hope und Cal gelesen.
Die Tagebucheinträge sind hingegen deutlich länger. Zwar ist die Geschichte prinzipiell interessant und es gibt durchaus auch spannende Szenen, teilweise wird es aber schon etwas langatmig, da Emily viele kleine Situation recht ausführlich schildert.
Emily ist sehr unerfahren, besonders im Umgang mit Männern, womit sie es Nate oft schwer macht und so manchen Konflikt heraufbeschwört. Gleichzeitig hat sie mich damit immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Ihre Geschichte bietet Abenteuer, Dramatik und vor allem am Ende viel Gefühl, an dem sie den Leser dank der Ich-Perspektive und der an Nate gerichteten Worte teilhaben lässt.

Die Geschichten beider Paare sind miteinander verbunden. Früh lässt sich diese Verbindung erahnen, trotzdem ist die Auflösung und endgültige Klärung des im 19. Jahrhundert begonnene Konflikts stimmig.
Gefallen hat mir auch die Entwicklung von Hope und Emily, die im Verlauf ihrer Abenteuer erwachsener und reifer werden und lernen, eigene Entscheidungen zu treffen, auch wenn das gar nicht immer so einfach ist.

Ein Erzählstrang zu knapp und emotionslos, obwohl er so viel Potential gehabt hätte, der andere etwas zu langatmig, obwohl er Dramatik und Gefühl bietet. Irgendwie passte für mich die Mischung nicht und ich hatte in Emilys Abschnitten teilweise den Drang, das Buch wegzulegen, weil es mir manchmal einfach zu zäh wurde, während ich lieber mehr von Hope erfahren hätte. Gleichzeitig gab es immer wieder Abschnitte in der Handlung, die mich packen und berühren konnten. Besonders das Ende bietet Dramatik und Spannung.

Veröffentlicht am 07.08.2025

Nach spannendem Start sehr schleppend

Faebound
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Die Optik des Buches ist toll, der Inhalt konnte mich leider nicht überzeugen. Das geht schon beim Schreibstil los, den ich insgesamt als recht holprig und irgendwie anstrengend empfunden habe.

Der Einstieg ...

Die Optik des Buches ist toll, der Inhalt konnte mich leider nicht überzeugen. Das geht schon beim Schreibstil los, den ich insgesamt als recht holprig und irgendwie anstrengend empfunden habe.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen: Wir begleiten Yeeran in ihre erste Schlacht als Colonel, die gründlich schief geht. Ein temporeicher, aufregender, spannender Beginn. Doch dann gibt es immer mehr Längen, ich fand die Geschichte mit der Zeit geradezu langweilig. Die Handlung kommt einfach nicht voran, stattdessen wird ganz viel Alltag geschildert. Dabei erhalten die Figuren immer mal wieder kleine Hinweise auf Zusammenhänge, die später wichtig werden, über die sie aber einfach hinweggehen, sodass sie letztlich natürlich völlig überrascht werden.
Die Figuren, die sich mögen, tänzeln unnötig lange umeinander herum und machen sich gegenseitig das Leben schwer, statt einfach mal miteinander zu sprechen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der zwei Schwestern Yeeran und Lettle geschildert – aber eher allwissend und distanziert, denn es werden auch die Dinge beschrieben, die sie nicht sehen oder nicht riechen. Die Schwestern sind 34 und 28, diskutieren aber wie Kinder. Besonders Lettle fällt immer wieder mit ihrem oft bockigen, trotzigen Verhalten auf. Und dann noch dieses ständige Geknurre. Ich bin mit beiden nicht so recht warm geworden.

Was mir am Buch gefallen hat, ist der Weltenentwurf mit seinen verschiedenen Völkern mit den unterschiedlichen Fähigkeiten und ihrer lang zurückreichenden Geschichte, die über kleine Zwischenkapitel erklärt wird. Es gibt eine vielfältige Mischung queerer Charaktere und sehr offenes, buntes, tolerantes Gesellschaftssystem – zumindest in Bezug auf Geschlechter und Partnerschaften. In ihren Vorurteilen gegenüber den anderen Völkern sind sie hingegen komplett festgefahren. Auch die Verbindung zu den Tieren, die Kommunikation und deren Verhalten mochte ich.
Das Glossar ist sehr witzig gestaltet.

Obwohl ich einerseits nach dem offenen Schluss neugierig wäre, wie es weitergeht, denke ich aktuell nicht, dass ich Band 2 lesen werde.

Fazit

Geheimnisse, Intrigen und Betrug, die Charaktere sehen sich verschiedenen Schwierigkeiten gegenüber. Viel zu häufig verliert sich die Handlung aber in langweiligen Alltagsbeschreibungen, wenn die Geschichte nach einem spannenden Start immer mehr an Tempo verliert.

Veröffentlicht am 28.04.2024

die Spinne nervt

Lesen NERVT! – Bücher? Nein, danke! (Lesen nervt! 1)
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Die Idee dieses Buches fand ich total interessant, die Umsetzung überzeugt mich leider nicht.

Dies beginnt schon bei der Optik. Das Cover ist toll. Die Innenseiten sind überwiegend braun mit schwarzem ...

Die Idee dieses Buches fand ich total interessant, die Umsetzung überzeugt mich leider nicht.

Dies beginnt schon bei der Optik. Das Cover ist toll. Die Innenseiten sind überwiegend braun mit schwarzem Text und kleinen farbigen Zeichnungen, was ich insgesamt als stimmig empfinde. Im Kontrast dazu gibt es aber einige Seiten mit farbigen Kästen, die unangenehm grell daherkommen.

Inhaltlich weiß ich nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll.
Spinnendame Karoline Weberknecht wehrt sich dagegen, dass jemand in der Bibliothek Bücher aus dem Regal zieht, schließlich wird dadurch ihr liebevoll errichtetes Spinnenwebenhaus (was ich tatsächlich ziemlich gelungen finde) zerstört. Daher versucht sie die Person davon zu überzeugen, dass Lesen ohnehin total blöd ist.
Soweit, so gut.

Doch ihre Beweiskette sind eine Reihe von Aufgaben – die vom Schwierigkeitsgrad nicht aufeinander aufbauen:
– ein Text, in dem einzelne Buchstaben fehlen,
– ein Text, in dem Wörter durch Bilder ersetzt wurden,
– ein Lückentext, bei dem man verschiedene zur Auswahl stehende Wörter einsetzen kann und dadurch einen lustigen Inhalt erhält,
– ein laaaaaanges Märchen.

Die einzelnen Texte sind kleine Geschichten, die aber völlig unabhängig voneinander sind, sodass die einzige fortlaufende Handlung die verrückte Spinne mit ihren Aufgaben ist, die letztlich einsehen muss, dass die Geschichten ja doch ganz interessant und witzig (behauptet sie, aber Humor ist ja sehr subjektiv…) sind.

„Lustiges und interaktives Erstlesebuch ab 7 Jahren | für Mädchen und Jungen, die Bücher normalerweise doof finden“ heißt es in der Produktbeschreibung. Dass gerade Aufgaben aber Lesemuffel motivieren sollen, finde ich ein wenig schwierig. Zumal speziell die erste Aufgabe, bei der wahllos einzelne Buchstaben im Text fehlen, viele Leseanfänger:innen schon vor ziemlich große Schwierigkeiten stellen dürfte.
Dass die schräge Spinne dann auch noch mehrfach die selben Wörter falsch schreibt (Närven, närvt), ist natürlich auch suboptimal für den Lerneffekt.

Für mich funktioniert das Konzept des Buches nicht. Eine gewisse Neugier, nob Band 2 genauso aufgebaut ist, habe ich aber trotzdem entwickelt.