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Veröffentlicht am 10.06.2017

Ultraviolettes Licht

All die verdammt perfekten Tage
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„Du bist alle Farben auf der Welt in ihrer ganzen Herrlichkeit.“

Theodor Finch und Violet Markey begegnen sich auf einem Glockenturm ihrer Schule, wo sie sich beide fragen: „Ist heute ein guter Tag zum ...

„Du bist alle Farben auf der Welt in ihrer ganzen Herrlichkeit.“

Theodor Finch und Violet Markey begegnen sich auf einem Glockenturm ihrer Schule, wo sie sich beide fragen: „Ist heute ein guter Tag zum Sterben?“ Als sie danach gemeinsam an einem Schulprojekt arbeiten, versucht er ihr zu zeigen, wie lebenswert das Leben ist. Doch können sie sich gegenseitig retten?

Finchs und Violets Reise ins Leben ist schön beschrieben. Ihre Gespräche, ihre Arbeit an dem Schulprojekt und Violets Rückkehr zu ihrem normalen Leben nehmen den Leser mit und machen Freude. Finchs dunkle Seite, seine düsteren Gedanken machen nachdenklich. Ich habe geschmunzelt, gelächelt und geweint, während ich Finch und Violet zu all diesen besonderen Orten begleitet habe.

Das Buch ist gut geschrieben und zeigt all die Verzweiflung auf, es macht nachdenklich und traurig, zeigt aber auch, dass es schön weitergehen kann, wenn man den richtigen Menschen an seiner Seite hat. In Finchs Worten: „Du machst mich glücklich … Du machst mich besonders … Du machst mich bezaubernd …“

Veröffentlicht am 07.06.2017

Spannend und psychologisch gut aufgebaut

Du stirbst nicht allein
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Seit vor vier Jahren die siebenjährige Megan Purvis ermordet aufgefunden wurde sind drei weitere Mädchen verschwunden und getötet worden. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck, kommt dem Mörder aber nicht ...

Seit vor vier Jahren die siebenjährige Megan Purvis ermordet aufgefunden wurde sind drei weitere Mädchen verschwunden und getötet worden. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck, kommt dem Mörder aber nicht näher. Die Familien der ermordeten Kinder treffen sich regelmäßig in der Gruppe „Megans Engel“, die von Megans Mutter gegründet wurde, um mit ihrem Kummer fertig zu werden. Leanne ist Opferbetreuerin bei der Polizei und betreut eine der Familien. Das Buch schildert in wechselnden Perspektiven die Gefühlswelt der einzelnen Familienmitglieder, Leannes, aber auch die eines Pädophilen, der schon das nächste Kind im Visier hat.

Das Buch ist spannend zu lesen und gibt tiefe Einblicke in das Seelenleben der zurückgebliebenen Eltern und Geschwister. Die Morde an den Kindern werden nur andeutungsweise in die Geschichte eingebunden, was bei solchen Taten gut ist. Der Roman setzt mehr auf die psychologische Seite des Verlustes und bringt einen dazu, mit den trauernden Eltern mitzufühlen und mitzuleiden. Das Buch ist eher ein Psychodrama als ein Thriller, lässt einen aber gefesselt weiterlesen, weil man unbedingt erfahren will, wie die vier Morde zusammenhängen.

Obwohl man früh ahnt, wie die Geschichte ausgehen könnte, bleibt die Suche nach dem Mörder spannend. Im letzten Drittel nimmt die Story dann rasant Fahrt auf und bestätigt die Verdächtigungen, lässt einen mitfiebern, weil Megans Mörder noch einmal zuschlagen könnte. „Du stirbst nicht allein“ ist der zweite Roman der Autorin. Mir persönlich hat dieses Buch besser gefallen als „Während du stirbst“, weil mir in diesem ersten Roman zwar die Grundidee sehr gut gefallen hat, mir die vielen Wendungen am Schluss aber zu viel waren. Dieser Roman ist geradliniger und für mich fesselnder.

Guter Spannungsroman mit einer tollen Geschichte, die einen am Ende mit einem traurigen Gefühl zurücklässt.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Über den Dächern der Stadt

Roofer
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Durch ihre Freundin Nasti lernt Alice die Clique um Trasher kennen. Schon bald ist klar, womit sich die Gruppe die Zeit vertreibt: Sie sind Roofer, die ohne jede Sicherung auf den höchsten Gebäuden und ...

Durch ihre Freundin Nasti lernt Alice die Clique um Trasher kennen. Schon bald ist klar, womit sich die Gruppe die Zeit vertreibt: Sie sind Roofer, die ohne jede Sicherung auf den höchsten Gebäuden und Baustellen der Stadt klettern. Alice lehnt diesen verrückten Zeitvertreib eigentlich ab, lässt sich aber Nasti zuliebe auf die Gruppe ein … bis ein Unglück passiert.

Der Schreibstil ist locker und die 250 Seiten lesen sich leicht und schnell. Die Geschichte ist spannend, weil schon beim Einstieg klar ist, dass etwas Schlimmes passiert. Die Jugendlichen haben alle ihre Probleme, die sie in der Gruppe zu vergessen versuchen. Die negativen Gefühle sind auf allen Seiten spürbar und machen die verrückten Mutproben ein bisschen verständlicher. Jeder der Kletterer will der erste sein, der ein Gebäude bezwingt , um den Respekt der Gruppe zu bekommen.

Eine mitreißende Geschichte, die Bilder in meinem Kopf entstehen ließ, bei denen ich schon schlucken musste. Gut geschrieben, nachvollziehbar erzählt und wirklich sehr spannend!

Veröffentlicht am 30.05.2017

Ein neues Leben in Rendezvous Ridge

Ein Leuchten im Sturm
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Als ihr Mann Richard bei einem Bootsunfall ums Leben kommt, wird Shelbys Leben auf den Kopf gestellt. Es stellt sich heraus, dass Richard nicht der war, für den er sich ausgegeben hat. Und er hinterlässt ...

Als ihr Mann Richard bei einem Bootsunfall ums Leben kommt, wird Shelbys Leben auf den Kopf gestellt. Es stellt sich heraus, dass Richard nicht der war, für den er sich ausgegeben hat. Und er hinterlässt Shelby eine Riesensumme an Schulden, da ihr ganzes Leben und all ihre Besitztümer auf Betrug und Diebstahl aufgebaut waren. Mit ihrer Tochter fährt Shelby zurück in ihre Heimatstadt, um dort bei ihrer Familie neu anzufangen. Doch die Vergangenheit holt sie auch dort ein.

Nora Roberts schafft es immer wieder, für mich sympathische und liebenswerte Charaktere zu erschaffen, mit denen ich von der ersten Seite des Buches mitfiebere. Shelby ist eine starke Persönlichkeit, die sich auch durch die auf sie einprasselnden unliebsamen Wahrheiten nicht unterkriegen lässt. Sie ist mutig und stark. Ihre Tochter Callie ist so niedlich, dass man sie fressen könnte und ihre Familie so liebenswert, dass man Shelby um sie beneidet. Auch Griffin, der der neue Mann in ihrem Leben wird, ist ein toller Charakter … bodenständig, hart arbeitend, nett. Insgesamt ist der alte Heimatort Shelbys ein Hort der Liebe.

Okay, der Plot ist nicht neu und man ahnt von Anfang an, worauf die Geschichte hinausläuft. Trotzdem war das Buch für mich auf keiner Seite langweilig. Ich habe die Gesellschaft der Menschen in Rendezvous Ridge genossen und mich sehr wohl gefühlt. Ein Buch wie gemacht für laue Sommertage: unbeschwert, liebenswert, schön!

Veröffentlicht am 27.05.2017

Was wäre wenn?

Der Brief
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Marie lebt mit ihrer Lebensgefährtin Johanna in Hamburg. Als sie eines Tages einen Brief ihrer Schulfreundin Christine erhält, in dessen Schilderungen nichts mit Maries tatsächlichem Leben übereinstimmt, ...

Marie lebt mit ihrer Lebensgefährtin Johanna in Hamburg. Als sie eines Tages einen Brief ihrer Schulfreundin Christine erhält, in dessen Schilderungen nichts mit Maries tatsächlichem Leben übereinstimmt, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Wieso erzählt Christine von Maries Leben in Paris mit ihrem Mann Victor? Marie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Das Buch fesselt, weil man wissen will, was da in Maries Leben passiert. Ist sie verrückt, alles nur ein Traum? Die Geschichte zieht den Leser in den Bann, lässt einen am Ende mit vielen Fragezeichen zurück, ist aber auch faszinierend. Was wäre, wenn man im Leben einen anderen Weg eingeschlagen hätte? Was wäre, wenn man den anderen Weg gegangen wäre, andere Menschen getroffen, eine andere Liebe gefunden hätte? Maries Suche nach der Wahrheit zeigt einem ein paar dieser anderen Wege auf, doch dann bleibt die Frage, ob dieses Leben das Bessere wäre.

Die Geschichte bleibt offen, scheinbar beginnt alles wieder von vorn. Sie hinterlässt einen mit diesem „Was wäre wenn“, auf das es keine Antwort gibt.

Gut geschrieben, gut zu lesen, faszinierend anders.