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Veröffentlicht am 25.10.2022

Lebensgeschichten

Café Leben
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„Café Leben“ ist nicht nur der Titel des Buches sondern auch des Cafés im Hospiz, in dem Patienten ihre Lebensgeschichte für das Projekt Lebensbücher erzählen. Und an diesem Ort treffen zwei völlig unterschiedliche ...

„Café Leben“ ist nicht nur der Titel des Buches sondern auch des Cafés im Hospiz, in dem Patienten ihre Lebensgeschichte für das Projekt Lebensbücher erzählen. Und an diesem Ort treffen zwei völlig unterschiedliche Frauen aufeinander. Annie, an Krebs im Endstadium erkrankt, und Henrietta, die ihre Geschichte niederschreiben soll, sind sich zunächst alles andere als sympathisch. Im Laufe der regelmäßigen Zusammenkünfte nähern sie sich beide allmählich an, öffnen sich und werden zum Schluss doch schon fast zu Freundinnen.
Jo Leevers hat hier einen Roman nicht nur über das Sterben und den Tod geschrieben, denn er beinhaltet so viel mehr. Es geht vor allem um das Leben, das Verarbeiten und Loslassen schmerzhafter Erinnerungen, den Umgang mit Verlusten und vor allem um Vergangenheitsbewältigung.
Annie war mit von Anfang an sympathisch, aber insbesondere die Entwicklung, die Henrietta im Laufe der Handlung durchlebt, hat mir sehr gefallen und mich über einige Längen im mittleren Drittel hinwegsehen lassen. Das letzte Drittel hat mich dann wieder versöhnt.
Eine bittersüße Lektüre, die mich dazu gebracht hat, über die eigene Lebensgeschichte nachzudenken. Das Cover passt gut zum Titel und Inhalt, aber die junge Frau hatte mit den Bildern der Protagonistinnen, so wie ich sie mir vorgestellt hatte, keine Ähnlichkeit.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Lisa Fittko, eine beeindruckende Frau im Widerstand

Die Wagemutige
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„Die Wagemutige“, diese Bezeichnung trägt die Protagonistin Lisa Fittko zu Recht. In ihrer Romanbiographie gibt die Autorin Caroline Bernard Einblicke in das bewegte Leben dieser starken, jungen Frau, ...

„Die Wagemutige“, diese Bezeichnung trägt die Protagonistin Lisa Fittko zu Recht. In ihrer Romanbiographie gibt die Autorin Caroline Bernard Einblicke in das bewegte Leben dieser starken, jungen Frau, die kein Risiko gescheut hat, um sich im Widerstand zu engagieren oder das Leben anderer zu retten. Angefangen mit geheimen Botengängen, Verteilen von Flugblättern bis hin zur Fluchthilfe – Lisa Fittko hat sowohl in Deutschland als auch auf ihrer eigenen Flucht zuerst nach Paris und danach nach Südfrankreich jede Chance genutzt, um in der Illegalität weiter gegen die Nazis zu kämpfen.
Die Autorin schreibt sehr lebendig und man fiebert mit Lisa mit, vor allem bei den Fluchthilfe-aktionen. Die Protagonistin ist sehr authentisch beschrieben, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Fiktion und Realität sind zu einer spannenden und mitreißenden Handlung verwoben worden.
Caroline Bernard hat mit diesem Buch wieder ein wichtiges Thema zu Papier gebracht, über das nie genug geschrieben werden kann.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Verschiebe nicht auf morgen, was du heute kannst besorgen...

Warum nicht gleich?!
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Verschiebe nicht auf morgen, was du heute kannst besorgen… Wer hat noch nicht Dinge vor sich hergeschoben, weil die Lust oder die Zeit gefehlt haben.

Dass aber auch ganz andere Gründe Ursache der Aufschieberitis ...

Verschiebe nicht auf morgen, was du heute kannst besorgen… Wer hat noch nicht Dinge vor sich hergeschoben, weil die Lust oder die Zeit gefehlt haben.

Dass aber auch ganz andere Gründe Ursache der Aufschieberitis oder Prokrastination sein können, lernt man in diesem unterhaltsamen Ratgeber.

Zunächst gibt es jede Menge theoretische Informationen zum Thema nicht nur im privaten sondern auch im öffentlichen Bereich inklusive eines historischen Rückblicks.

Ursachen und mögliche Lösungen folgen sowie Tipps für den Alltag. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und am Ende eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Informationen.

Interessant für mich war die Tatsache, dass das Prokrastinieren nicht nur negative sondern durchaus auch positive Auswirkungen haben kann.

Ein verständlicher Ratgeber mit wertvollen Tipps und Ratschlägen.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Interessantes Stück Zeitgeschichte

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 2)
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"Die Freundinnen vom Strandbad", das sind Betty, Clara und Martha, die als 13-jährige aus dem Müggelsee gemeinsam einen älteren Badegast gerettet haben. So ein Erlebnis schweißt zusammen und ist der Beginn ...

"Die Freundinnen vom Strandbad", das sind Betty, Clara und Martha, die als 13-jährige aus dem Müggelsee gemeinsam einen älteren Badegast gerettet haben. So ein Erlebnis schweißt zusammen und ist der Beginn ihrer Freundschaft.
Zunächst begleiten wir diese drei völlig unterschiedlichen Mädchen in ihrem familiären Alltag, durch die Schulzeit und in ihrer Freizeit im Osten von Berlin Ende der 50er Jahre. Man bekommt einen Einblick in das schon stark reglementierte Leben im Ostsektor und kann quasi hautnah miterleben, welche negativen Konsequenzen ein Andersdenken haben kann. Die drei Freundinnen haben alle recht unterschiedliche Träume und Wünsche von ihrer Zukunft und ihrem künftigen Beruf; allen gemeinsam ist aber der Wunsch nach Freiheit im Denken und Handeln.
Julie Heiland hat mit Band I ihrer Müggelsee-Saga ein berührendes Stück Zeitgeschichte über die Freundschaft dreier Mädchen im Osten Berlins vor dem Mauerbau geschrieben. Trotz anfänglicher kleinerer Längen habe ich die Drei gerne begleitet und ihre bisherige Entwicklung beobachtet. Wird der Mauerbau ihre Freundschaft gefährden? Auf diese Frage hätte ich gerne eine Antwort und fiebere daher schon der Fortsetzung in Band II entgegen.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Gelungener Reihenauftakt

Der Tote im Netz
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Radioreporterin Franziska Mai will mit Hilfe eines neuen Formats nicht nur Probleme der Usedomer lösen, sondern auch ihren Arbeitsplatz bei Bäderland-Radio sichern.
Aber auch auf der schönen Urlaubsinsel ...

Radioreporterin Franziska Mai will mit Hilfe eines neuen Formats nicht nur Probleme der Usedomer lösen, sondern auch ihren Arbeitsplatz bei Bäderland-Radio sichern.
Aber auch auf der schönen Urlaubsinsel Usedom lauert das Böse und Franzi findet ihren ersten Interviewpartner tot - eingewickelt im eigenen Schleppnetz. Diese Chance lässt sie sich natürlich nicht entgehen und mischt, sehr zum Leidwesen von Kommissar Kay Lorenz, mit ihrem Volontär Janis bei den Ermittlungen tüchtig mit. Wie gefährlich das sein kann, spürt sie am eigenen Leibe.
Die Autorin Frauke Scheunemann hat sich mit Usedom einen wunderschönen Tatort ausgesucht.
Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein: eine rheinländische Quasselstrippe trifft auf einen eher wortkargen Insulaner. Nach anfänglichen Start- und Verständigungsschwierig-keiten harmonieren die beiden aber gut miteinander. Ihre verbalen Wortgefechte waren höchst amüsant. Janis ist auch sehr sympathisch und macht im Laufe der Handlung eine erstaunliche Entwicklung durch.
Der Schreibstil ist angenehm und der Krimi lässt sich flüssig lesen. Der Humor ist wohl dosiert, die Handlung durchgängig spannend, wobei der Spannungsbogen zum Ende hin noch etwas ansteigt. Die Auflösung am Ende hat mich überrascht. Gefehlt hat mir ein bisschen das Inselflair, etwas mehr Beschreibungen von Insel und Landschaft wären schön gewesen.
„Der Tote im Netz“ ist ein unterhaltsamer Krimi für zwischendurch oder als Urlaubslektüre.

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