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Veröffentlicht am 25.06.2022

Wenn die Wahrheit ans Licht kommt

Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek
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Zoe hatte in Oxford bei der Professorin Charlotte Arlon eine Promotionsstelle erhalten. Die Professorin hat für Zoe ein Forschungsthema vorgesehen, dass Zoe in die Vergangenheit ihrer eigenen Familie zurück ...

Zoe hatte in Oxford bei der Professorin Charlotte Arlon eine Promotionsstelle erhalten. Die Professorin hat für Zoe ein Forschungsthema vorgesehen, dass Zoe in die Vergangenheit ihrer eigenen Familie zurück führt. Ihr Vorfahre Gerald Farwell wurde auch Gerald, der Gütige genannt. Im ganzen Land war er als Held bekannt, doch woher begründet sich das Heldentum? Zoe widerstrebt es, sich mit ihrer Familiengeschichte zu befassen, da sie wenig Kontakt zu ihren Eltern hat. In alten Zeitungsausschnitten verdichten sich die Hinweise, dass Gerald Farwell gewaltsam ums Leben gekommen ist. Auf dem Landsitz ihrer Familie findet Zoe in der verborgenen Bibliothek alte Tagebücher, die eine erschreckende Wahrheit ans Licht bringen.

Der Roman beginnt mit einem spannenden Prolog, so dass ich bereits ab der ersten Seite gefesselt war und eintauchen konnte in eine geheimnisvolle Familiengeschichte. Durch die abwechselnde Erzählung von Gegenwart und Vergangenheit wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Es ist aber immer klar und deutlich erkennbar, wann und wo die Szene spielt. Bei Geschichten auf zwei Zeitebenen gefällt mir meistens ein Strang besser als der andere, aber in diesem Buch haben mir beide Handlungsstränge gleich gut gefallen. Die Geschichte wurde von Seite zu Seite spannender, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Ein gelungener Roman für alle, die gerne eine historische Zeitreise unternehmen möchten und Familiengeheimnisse lieben.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Thriller auf zwei Zeitebenen

Die Rezeptur: Thriller
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Als Fan von Catherine Shepherd habe ich bisher noch kein Buch oder Hörbuch aus der Zons-Reihe gelesen/gehört und so war ich sehr gespannt wie sie die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet. Schon der ...

Als Fan von Catherine Shepherd habe ich bisher noch kein Buch oder Hörbuch aus der Zons-Reihe gelesen/gehört und so war ich sehr gespannt wie sie die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet. Schon der Einstieg in die Geschichte lässt mich als Hörerin erahnen, dass es ziemlich mordend zugeht.

In der Vergangenheit begeben wir uns mit dem Stadthauptmann Bastian Mühlenberg in das Franziskaner Kloster, wo der Mönch Nicolas im Kräutergarten tot aufgefunden wird. Als ein weiterer Toter gefunden wird, lässt Bastian nicht locker und geht von Mord aus, denn beide Männer befanden sich in den besten Jahren.

In der Gegenwart begleiten wir Kommissar Oliver Bergmann, der in dem Fall eines getöteten Arztes ermittelt. Seine 16 jährige Tochter hatte ihren Vater tot in der Badewanne gefunden, die mit merkwürdig riechenden und schlammigen Wasser gefüllt war.

Geschickt hat die Autorin eine Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit hergestellt. Ich mag die Erzählweise von Catherine Shepherd und den Aufbau ihres Spannungsbogens. Da man auch am Privatleben der Ermittler teilnimmt, kann man eine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Obwohl es mein Erstlingswerk aus dieser Reihe war, konnte ich sofort die Zusammenhänge in der Vergangenheit und Gegenwart verstehen.
Der Hörbuchsprecher Wolfgang Berger hat mir sehr gefallen, seine Stimme unterstützt die Spannung und ich habe gern zugehört.

Wieder ein spannender Thriller, der mich von Beginn an gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Martha Frisch ermittelt

Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
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Der Krimi entführt uns in die 1950er Jahre nach Leer. Martha Frisch musste sich um eine Erwerbstätigkeit kümmern, als ihr Mann erblindet aus dem Krieg zurück kam. Nun ist sie Witwe. Sie hat sich krummgelegt, ...

Der Krimi entführt uns in die 1950er Jahre nach Leer. Martha Frisch musste sich um eine Erwerbstätigkeit kümmern, als ihr Mann erblindet aus dem Krieg zurück kam. Nun ist sie Witwe. Sie hat sich krummgelegt, als sie nach der Währungsreform eine Heißmangel angeschafft hat. Man trifft sich gern in der Heißmangel, wo so mancher Tratsch und Klatsch ausgetauscht wird. Die Stammkundin Traudel erzählt von einem Streit den Vera Malottke mit einem Verehrer gehabt hat und wenig später wird sie in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Vera hatte oft Herrenbesuch empfangen und die Nachbarschaft hat sich das Maul darüber zerrissen. Keiner stört sich an den ungeklärten Umständen ihres Todes, aber alle regen sich über ihren Lebenswandel auf. Rasch wird ein Schuldiger gefunden und Kommissar Onnen will so bald wie möglich den Fall abschließen, damit er nicht noch einige Herren von Rang und Namen ins Visier nehmen muss, die im Notizbuch von Vera Malottke aufgeführt sind. Doch Martha Frisch kann Ungerechtigkeit nicht ausstehen und begibt sich auf die Suche nach dem Täter.

Das Autorenduo Franke und Kuhnert haben einen wunderbaren Fünfzigerjahre-Krimi geschrieben, der nicht nur die Zeit lebendig werden lässt, sondern auch viele Erinnerung bei mir hervorgerufen hat. Martha Frisch ist eine sympathische Person, die das Herz am rechten Fleck hat. Trotz aller Sorgen, die sie nach dem Krieg hatte, blickt sie nach vorn und ist zupackend.

Der flüssige Schreibstil hat dafür gesorgt, dass die Seiten nur so dahin flogen. Der Krimi blieb bis zum Schluss spannend und konnte mich noch überraschen. Nun bin ich auf den zweiten Band dieser Reihe schon gespannt.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Ideale Urlaubslektüre

Dünenleuchten
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Bente hatte ihr Studium als Biologin in Kalifornien beendet. Eigentlich wollte sie in L.A. bleiben, doch dann hat sie festgestellt, dass sie für ein dauerhaftes Leben in Amerika nicht geschaffen war und ...

Bente hatte ihr Studium als Biologin in Kalifornien beendet. Eigentlich wollte sie in L.A. bleiben, doch dann hat sie festgestellt, dass sie für ein dauerhaftes Leben in Amerika nicht geschaffen war und ist nach St. Peter-Ording zurückgekehrt. Sie hatte Glück und bekam den Job als Leiterin der Schutzstation am Westerhever Leuchtturm. Als der Kitesurfer Tilo mit ihr flirtet, verspürt Bente ein angenehmes Kribbeln in der Magengegend, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Doch dann stellt sich die Frage, hat Tilo bewusst ihre Nähe gesucht, um bessere Karten für sein Projekt zu haben?

Das ansprechende Cover lädt zu einem Aufenthalt an der Nordsee ein und macht neugierig auf die Geschichte. Der flüssige Schreibstil ist leicht und locker, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Durch die detaillierten Beschreibungen hat man das Gefühl man befindet sich in St. Peter-Ording, spürt den Sand an den Füßen und den Wind durch das Haar wehen. Neben der Liebesgeschichte, ist auch die Freundschaft zwischen Bente und Franka wunderbar beschrieben und gleichzeitig erfährt man noch etwas über die Arbeit der Schutzstation. Die Charaktere sind alle sehr sympathisch gezeichnet, so dass man sie schnell ins Herz schließt.

Der Roman verbreitet nicht nur eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre, sondern ist auch die ideale Lektüre für den Urlaub.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Ausflug in die jüngste Vergangenheit

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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An einem heißen Sommertag im Juli 1956 beobachtet Martha im Strandbad am Berliner Müggelsee weit draußen auf dem Wasser jemand hilflos mit den Armen winken. Martha rief um Hilfe und sprang mit Clara ins ...

An einem heißen Sommertag im Juli 1956 beobachtet Martha im Strandbad am Berliner Müggelsee weit draußen auf dem Wasser jemand hilflos mit den Armen winken. Martha rief um Hilfe und sprang mit Clara ins Wasser. Als sie den älteren Herrn erreichten, war auch Betty bei ihnen. Gemeinsam brachten sie den Schwimmer ans Ufer zurück. Das Leben der drei Mädchen war in unterschiedlichen Bahnen verlaufen, doch von einer Sekunde auf die andere, hatte das Schicksal sie zusammen geworfen. Obwohl sie aus unterschiedlichen Verhältnissen kommen, hat das Erlebte sie verbunden.

Martha möchte später gern Lehrerin werden. Ihre Eltern sind aktive Parteigenossen und Martha liebt ihre Arbeit in der FDJ. Als sie von dem Geheimnis ihrer Familie erfährt, ist sie geschockt. Clara ist klug und hofft auf einen Studienplatz, um sich ihren Traum Kosmonautin zu werden, erfüllen zu können. Sie möchte in das Weltall fliegen. Ihre Eltern sind nicht in der Partei. Clara will sich nicht anpassen und in die FDJ eintreten, deshalb verbaut man ihr die Zukunft. Betty träumt von einer Hollywood-Karriere. Ihr Vater ist Leiter des Strandbades und in der Familie kriselt es.

Beim Lesen begleitet man die drei Mädchen von der Jugend zum Erwachsen werden. Dinge, die ihnen jahrelang eingetrichtert worden sind, beginnen sie nach und nach zu hinterfragen. Vieles bleibt auf der Strecke, weil die Realität sie eingeholt hat und der Bau der Berliner Mauer ihr Leben verändert. Trotz auftretender Probleme hat das Erlebte die drei Freundinnen immer mehr zusammen geschweißt und sie können sich aufeinander verlassen.

Julie Heiland hat die damalige Zeit zum Leben erweckt. Geschickt hat sie wahre politische Ereignisse mit den Mädchen vom Strandbad am Berliner Müggelsee verwoben und die Abläufe bis zum Mauerbau im Osten der Stadt skizziert. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet mit all ihren Ecken und Kanten, so dass die drei Freundinnen mir sehr ans Herz gewachsen sind.

Mir hat dieser Ausflug in die jüngste Vergangenheit sehr gefallen.

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