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Veröffentlicht am 14.06.2022

Was sich neckt, …

Next to You
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Auf den zweiten Band der UP ALL NIGHT-Reihe habe ich mich sehr gefreut, denn dieser handelt von Addison, die man bereits in Band eins kennenlernen durfte. Und sie ist eine absolute Powerfrau. Das lässt ...

Auf den zweiten Band der UP ALL NIGHT-Reihe habe ich mich sehr gefreut, denn dieser handelt von Addison, die man bereits in Band eins kennenlernen durfte. Und sie ist eine absolute Powerfrau. Das lässt sie auch alle spüren, ob die Männerwelt oder all die Hater, die sich über ihre Körperform auslassen. Doch Addison hat gelernt damit umzugehen und geht mit ihrem Nebenjob als Plus-Size-Model ihren Weg. Addison behauptet gerne, in allen Bereichen derart kontrolliert zu sein, doch wenn es um die Liebe geht, dann hat sie doch einen Sinn für Romantik. Addy wünscht sich einen Mann an ihrer Seite, der immer zu ihr steht, ihr immer treu und für immer bei ihr bleibt. Ihr Nachbar Drake ist dieser Mann eindeutig nicht. Addison will sich auf einen Player wie ihn nicht einlassen, und doch kann sie sich kaum von ihm fernhalten. Noch weniger kann sie aber seinem attraktiven Angebot, für ihn zu arbeiten, widerstehen. Aber wie soll es nur funktionieren, dass die beiden beruflich derart viel Zeit miteinander verbringen?

Zunächst einmal möchte ich meine Empfehlung aussprechen, dieses Buch erst dann zu lesen, wenn man auch den ersten Band schon kennt. Viel Vorwissen wird vorausgesetzt oder eben nicht allzu genau erklärt und ein paar Handlungen aus Band eins werden hier noch sehr relevant.

Band zwei an sich beginnt wie eine herrlich feurige Enemies-to-Lovers-Romance. Es mag ein wenig überraschen, wie stark die Anziehung der Protagonisten direkt am Anfang ist, aber das macht die spannungsgeladenen Diskussionen und Schlagabtausche zwischen den beiden noch viel unterhaltsamer.

Generell las sich die Geschichte sehr unterhaltsam, zum einen aufgrund des flüssigen Schreibstils, zum anderen wegen den großartigen Figuren. Das Wiedersehen mit der ganzen Clique war wundervoll, aber besonders die Protagonisten habe ich sehr geschätzt. Denn sowohl Drake, als auch Addison hatten großartige eigene Geschichten und Themen. Addison ist Plus-Size-Model, was eine perfekte Vorlage für ganz viele weitere Themen und Konflikte darstellt. Bei Drake muss man etwas genauer hinsehen, womit er zu kämpfen hat. Aber weil die Geschichte abwechselnd aus den beiden Perspektiven erzählt wird, lernt man die Figuren samt ihren Geschichten sehr gut kennen und einschätzen.

Je weiter ich las, desto wichtiger wurden die überzeugenden Figuren für mich – denn die Handlung ließ nach. Im letzten Drittel war nicht unbedingt nichts los, aber die Handlung wurde nicht spannend genug erzählt. Dadurch wirkte alles gestelzt auf mich und hat für mich das Ende kaputt gemacht. Ein anschauliches Beispiel: In den ersten zwei Dritteln ging es zwischen Drake und Addy in Diskussionen hitzig zu, sie haben diskutiert, wo es nur ging. Anscheinend soll das auch im letzten Drittel so gewesen sein. Aber es wurde nur beschrieben und nicht vermittelt. Das Gefühl ging verloren.

Fazit:
NEXT TO YOU überzeugt in erster Linie durch großartige Figuren und besonders durch die starken Protagonisten. Außerdem lesen sich die ersten zwei Drittel super flüssig, leicht und unterhaltsam. Aber das langatmige letzte Drittel führt zu einem entsprechenden Abzug in der Bewertung. Ich habe mich für 3,5 von 5 Sternen entschieden. Die letzten paar Seiten waren zwar wieder deutlich überzeugender und ich freue mich auch schon darauf, den finalen Band zu lesen. Doch von diesem zweiten Band habe ich mir einfach mehr erhofft.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Die etwas andere Rockstar-Romance

Catch the Millionaire - Ein Rockstar für Mylady
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Seine gesamte Lebensgeschichte steht im Internet, jeder kennt seine wunderschöne Stimme, die Rockballaden in die Welt singt, jedem ist er als heißer Rockstar und Bad Boy bekannt. Aber niemand ahnt, welch ...

Seine gesamte Lebensgeschichte steht im Internet, jeder kennt seine wunderschöne Stimme, die Rockballaden in die Welt singt, jedem ist er als heißer Rockstar und Bad Boy bekannt. Aber niemand ahnt, welch sensiblen Menschen Mason hinter der Fassade aus Dreitagebart, Lederhose und verspiegelter Sonnenbrille versteckt. Tief in sich drin sehnt er sich einer Familie, Freunden, die ihn nicht verraten, Liebe und vor allem nach ihr: dem Mädchen, von dessen blauen Augen er seit Jahren träumt.
Daher beschließt Mason, Kandidat für „Catch the Millionaire“ zu werden, um seine große Liebe endlich zu finden. Doch dann wird auf einem Konzert auf ihn geschossen, gerade als er die blauen Augen zum ersten Mal in der Realität erblickt hat.
Während Mason um ein Haar stirbt beginnen Ermittlungen. Denn noch eine Sache, die kaum jemand wusste: Ein Stalker hat es scheinbar schon lange auf den Rockstar abgesehen…

„Ein Rockstar für Mylady“ ist der vierte Band von „Catch the Millionaire“ und bildet damit den Abschluss. In vielerlei Hinsicht unterscheidet dieser Band sich sehr von den Vorgängern. Deshalb ist es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt notwendig, die ersten drei Bände zu kennen. Bei den vorherigen Bänden wäre es recht sinnlos gewesen, mitten in der Reihe einzusteigen, weil der rote Faden überall zentral und notwendig war, um die verschiedenen Handlungsstränge zu verstehen. Auch der vierte Band passt in dieses Schema, doch man braucht das Vorwissen nicht. Wenn einen der Inhalt also interessiert, obwohl die Vorgängerbände nicht bekannt sind, wird man dennoch seine Freude an „Ein Rockstar für Mylady“ haben. Aber: Band vier spoilert für die drei Vorgängerbände, also ist es ratsam, die Reihe chronologisch zu lesen.

Auch die Handlung ist ganz anders, als in Band eins bis drei, denn eine komplett neue Prise Spannung dominiert dieses Buch. Es gilt schließlich, einen Stalker aufzuspüren und als Leser fiebert man hier voll und ganz mit – und stellt natürlich seine eigenen Vermutungen an. Hauptsächlich ist das Buch aber eine Liebesgeschichte: süß, romantisch, schicksalshaft, luftig, leicht und einfach zur Unterhaltung da. Daher ist es nicht weiter problematisch, dass die Geschichte ziemlich vorhersehbar abläuft. Und einige spannende Wendungen sind dennoch vorhanden.

Unter den Figuren tummeln sich dieses Mal coole Nebenfiguren, aber natürlich dürfen auch Jayson und Gillian nicht fehlen. Man kann sich also auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten freuen. Mason hatte ich übrigens richtig gern, weil er ein Charakter mit Tiefgang war und ich ihn irgendwie am liebsten in den Arm genommen hätte, als sein Leben so sehr auf den Kopf gestellt wurde.

Gefallen hat mir außerdem, dass dieser Band nochmals eine komplett neue Geschichte präsentiert und vieles, was ich an den ersten Bänden kritisiert habe, hier deutlich besser gemacht wurde.

Fazit:
Ob man Fan der „Catch the Millionaires“-Reihe ist, oder diese besondere Rockstar-Romance einen einfach unabhängig von den anderen Bänden interessiert – „Eine Rockstar für Mylady“ ist definitiv empfehlenswert. Das Buch ist in sich rund und schließt auch die gesamte Reihe sehr schön ab. Durch die Mischung aus Romantik, Humor und Spannung ist man mit diesem Buch gut bedient, wenn nach einer leichten, süßen Unterhaltungsgeschichte gesucht wird.
Bewertung: 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Eine Liebesgeschichte zum Vernaschen

Catch the Millionaire - Daniel Rochester
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Im zweiten Band der „Catch the Millionaire“-Reihe geht es um Daniel Rochester, der (nicht nur) aufgrund seiner millionenschweren Süßigkeiten-Firma überall als „Sweet Danny“ bekannt ist. Doch Danny hat ...

Im zweiten Band der „Catch the Millionaire“-Reihe geht es um Daniel Rochester, der (nicht nur) aufgrund seiner millionenschweren Süßigkeiten-Firma überall als „Sweet Danny“ bekannt ist. Doch Danny hat sowohl privat, als auch beruflich viel um die Ohren. Daher sucht er nun über „Catch the Millionaire“ die richtige Frau.
Gillian und Jayson ziehen, wie auch schon im Vorgängerband, im Hintergrund die Strippen und suchen drei Kandidatinnen aus, die scheinbar perfekt zu Danny passen könnten.
Auch Myrtle möchte eine der dreien sein, denn sie schwärmt für Danny schon seit Jahren. Dass Danny noch dazu ihr Chef ist, könnte das Ganze jedoch verkomplizieren, oder?

Dieser zweite Band der Reihe kann zwar allein für sich gelesen werden, aber ich empfehle trotzdem Band 1 vorher gelesen zu haben. Neben der Geschichte rund um Danny gibt es nämlich noch eine Art roter Faden, der sich durch die gesamte Reihe zieht. Dieser wird zwar nochmals erklärt, aber ohne die tatsächlichen Szenen aus dem ersten Band zu kennen, ist das deutlich weniger spannend.
Obwohl Band eins und zwei in gewisser Hinsicht miteinander verbunden sind, sieht der Aufbau der beiden komplett anders aus. Dies gestaltet jede Geschichte sehr interessant und einzigartig.
Darüber hinaus mochte ich, dass in diesem Band die Themen nicht nur angekratzt, sondern ein wenig detaillierter berichtet wurden. Das hat mir im Vergleich zum ersten Band deutlich besser gefallen, weil einfach mehr Tiefgang vorhanden war.
Dennoch bleibt auch „Daniel Rochester“ ein typischer, eher kitschiger Liebesroman für zwischendurch. Die Lovestory ist zugleich erfrischend und süß und unterhält, beziehungsweise amüsiert den Leser köstlich. Wortwörtlich. Denn das Setting und die Thematik rund um Schokolade, Kakao, Pralinen und Co. ist wirklich zum Dahinschmelzen.

Neben den „altbekannten“ Figuren, die wir hier nochmals genauer kennenlernen, kommen einige neue dazu. Diese sind ganz anders gestaltet, als die Charaktere in Band 1, was die Vielfältigkeit der Reihe beweist. Besonders Danny möchte ich sehr, weil er seinem Spitznamen überaus gerecht wird und einfach herzallerliebst ist.
Auch dieses Buch liest sich sehr kurzweilig und zügig und wer mit dem Schreibstil in Band eins klargekommen ist, wird hier ebenfalls keine Probleme haben.

Fazit:
Die Liebesgeschichte rund um „Daniel Rochester“ hat mir gut gefallen und ist perfekt, wenn man nach einer kurzweiligen Unterhaltung sucht. Wer Band 1 der Reihe mochte, wird auch Gefallen an diesem Buch finden. Ich persönlich fand den zweiten Band tatsächlich noch ein Stückchen besser als den ersten, weil die Figuren und ihr Leben nicht nur oberflächlich angeschnitten wurden. Das ein oder andere Thema ist trotzdem noch ein wenig zu kurz gekommen, weshalb ich mir einen längeren Schluss gewünscht hätte.
Bewertung: 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Fremde Freunde

Know Us 1. Know me again. June & Kian
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Von klein auf waren June und Kian beste Freunde, doch vor sieben Jahren wurden sie entzweigerissen, als Kian ans andere Ende der Welt ziehen musste. Als er nun endlich zurückkehrt, scheinen sie beide wieder ...

Von klein auf waren June und Kian beste Freunde, doch vor sieben Jahren wurden sie entzweigerissen, als Kian ans andere Ende der Welt ziehen musste. Als er nun endlich zurückkehrt, scheinen sie beide wieder komplett zu sein. Allerdings ist die Zeit nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen. Nein, die letzten Jahre haben komplett andere Personen aus ihnen geschaffen.
June und Kian sind sich völlig fremd, trotzdem ist ihr Band stärker denn je. Denn ihre Gefühle füreinander scheinen inzwischen weit mehr als freundschaftlicher Natur zu sein.
Aber Liebe bedeutet Vertrauen. Und wenn June eines in den letzten Jahren gelernt hat, dann, dass dieses sie am Ende nur zerstören wird. Zumal sie sich nicht einmal sicher ist, ob sie gewillt ist, die einzigartige Freundschaft zu Kian für Liebe aufzugeben…

„Know Me Again“ ist der erste Teil einer Trilogie, wobei nur Band eins und zwei von June und Kian handeln werden. Dennoch ist es eben kein in sich abgeschlossener Einzelband und das merkt man an vielen Stellen.

Zunächst einmal ist mir der Schreibstil besonders positiv aufgefallen. Der Satzbau ist recht simpel gehalten, was ihn aber umso schöner und manchmal beinahe poetisch macht. Ich hätte nicht gedacht, dass beides gleichzeitig geht. Jedenfalls sorgt dies dafür, dass man wunderbar unterhalten wird und das Leseerlebnis zugleich sehr kurzweilig gestaltet ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich so schnell gelesen habe, oder ob ich einfach nur das Gefühl hatte, die Zeit würde stillstehen, während ich voll und ganz in das Buch vertieft war.

Die Besonderheit, die diesen Roman in meinen Augen zudem ausmacht, ist die Atmosphäre. Und damit meine ich etwas, das ich nicht in Worte fassen kann. Es betrifft sowohl die Stimmung der Figuren, die Art des Settings, der Klang der Worte und so vieles mehr. Aber erst alles zusammen ergibt so ein Gefühl von Melancholie und Modernität. Mir Modernität meine ich übrigens die Art und Weise, wie Jette Menger klassische Erwartungen bricht und ihren Figuren jeglichen Freiraum lässt, den sie brauchen. Außerdem erinnern mich die Figuren an den Tatendrang, das Aktivwerden, das man der jungen Generation heutzutage zuschreibt. Das wurde hier sehr gut eingefangen.

June und Kian sind beides Figuren, die mit sich zu kämpfen haben. Jeder hat seine eigenen Dämonen und ist zugleich ein Meister im Verstecken. Es ist schwer hinter ihre Fassade zu blicken. Da diese Geschichte aus Junes Sicht geschrieben ist und es im ersten Band auch ausschließlich um ihre Probleme geht, schien sie hier deutlich plastischer als Kian.

Die Thematik, welche June umgibt, ist für mich eine sehr, sehr wichtige. Lange bleibt es ein wenig geheim, was denn nun in Junes Vergangenheit passiert ist, deshalb werde ich hier auch nicht sagen, worum es im Detail geht. Nur so viel: Ich finde es großartig, dass das Thema behandelt wird, wenngleich es recht heikel ist. Wer selbst betroffen ist oder war, hat da sicherlich nochmal einen kritischeren Bick. So ging es auch mir, weshalb ich das Ende ein wenig zu schön, um wahr zu sein, fand. Aber ansonsten war ich begeistert, wie perfekt es der Autorin gelungen ist, die Gedanken und Gefühle der Protagonistin einzufangen und in Worte zu fassen.

Der Handlungsverlauf an sich konnte mich besonders in der ersten Hälft mitreißen. Danach empfand ich ihn teils zäh. Das soll nicht heißen, dass sich das Buch wirklich gezogen hat, sondern eher, dass ich insgesamt dieses „ein Schritt vor, zwei Schritte zurück“ ein wenig verfänglich, und zu dramatisch finde. Und hier hatte ich einfach manchmal das Gefühl, auf der Stelle zu treten.

Fazit:
Alles in allem kann ich sagen, dass „Know me Again“ ein sehr unterhaltsamer Roman ist. Er kann mit einem weiten Spektrum an Gefühlen überzeugen. Es fehlt weder an Tiefgang noch an Humor oder Romantik. Insbesondere die starke Thematik macht das Buch für mich sehr besonders, auch wenn ich stellenweise von der Umsetzung nicht ganz überzeugt war. Von mir gibt es solide 3,5 Sterne, was bedeutet, dass das Buch durchaus lesenswert ist, aber eben kein absolutes „Must-read“.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Themenstarkes Jugendbuch

Wenn ich nicht genug bin
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Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie ich diese Rezension schrieben soll. Ich bin hin und hergerissen und kann mich einfach nicht entscheiden was ich von dem Buch halten soll.
Deshalb zu allererst ...

Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie ich diese Rezension schrieben soll. Ich bin hin und hergerissen und kann mich einfach nicht entscheiden was ich von dem Buch halten soll.
Deshalb zu allererst ihr mein Lieblingszitat:
„Und wieder einmal merke ich, wieviel dieses erwachsenen Verhaltens mir noch fehlt. Ich fühle mich wie gefangen zwischen dem Kind, das ich war und der erwachsenen Frau, die ich einmal sein werde. Ich bin nichts Halbes und nichts Ganzes.“

Wie man sieht, geht es im Buch also um eine junge Frau, die 15-jährige Joe. Sie hätte wie jeder Teenager genug mit der Schule und Sorgen des Erwachsenwerdens genug zu tun. Doch stattdessen kämpft sie Tag und Nacht mit viel größeren Sorgen. Denn Joes Familie ist arm. Selbst Lebensmittel können sie sich oft kaum leisten.
Leider sind das nicht die einzigen Probleme. Joes großer Bruder ist für sie der wichtigste Mensch in ihrem Leben und sie würde alles für ihn tun. Auch als er Geschäfte mit einem Drogenboss eingeht.
Auf ihre eigene Art versucht Joe zu helfen und versucht alles in ihrer Macht stehende, eher sogar noch mehr. Aber es scheint die Sache nicht unbedingt besser zu machen.
Und so bekommt das Mädchen immer mehr das Gefühl nicht genug zu sein. Nicht reich genug für ihre Freundinnen. Nicht schlau genug für die Schule. Nicht verlässlich genug für die Familie. Nicht gut genug für ihren Schwarm Nick.
Erwachsenwerden bedeute, sich zu verändern. Aber welchen Weg wird Joe einschlagen ?

Ich bin ganz zufällig auf das Buch gestoßen und obwohl ich noch nie von ihm gehört habe, wollte ich es unbedingt lesen. Der Klappentext hat mich sehr berührt. Die gesamte Thematik des Buches ist wirklich ernst und geht einem nahe. Themen wie (Kinder)Armut werden nur in wenigen Büchern behandelt. Vor allem nicht in Jugendbüchern. Zumindest nicht in dieser Intensität.

Es geht in dem Buch natürlich auch um sehr viel andere Themen: die erste Liebe, Freundschaft und vor allem um Familie.

Aber dann klar im Fokus der Geschichte stehen die finanziellen Probleme, die Joe und ihren Geschwistern die Zukunft zu verbauen scheinen. Die Problematik wird sehr realistisch dargestellt und nicht schöngeredet. Genau wie in dem Buch, geht es wirklich zig Familien in Deutschland. Ich finde die Geschichte unfassbar wichtig, weil man durch sie erst einmal merkt, wie dankbar man sein sollte, sich das Notwendigste fürs Leben leisten zu können. Und man denkt durch Joes Schicksal viel über das eigene Verhalten nach.

Gleichzeitig finde ich, dass die Thematik etwas ungeschickt verpackt wurde. Um mit der Geschichte warmzuwerden habe ich wirklich lange gebraucht, mindestens das erste Drittel des Romans. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, aber fast schon zu einfach, weshalb er nicht nicht fesseln konnte. Mit den Figuren hatte ich ebenfalls Probleme. Manche Figuren hatte ich sofort gerne, andere blieben mir bis zum Schluss suspekt.
De Protagonistin Joe hat mich Unmengen an Nerven gekostet. Erst war ihre Naivität schuld und ich fand ihr Verhalten einfach nur kindisch. Sie erschien mir viel jünger als 15, da ich sehr an ihrem Urteilsvermögen gezweifelt habe.
Doch nach und nach konnte ich sie verstehen. Während sie immer weiter „vom Weg abkam“, hat mich die Geschichte dann doch irgendwie zum Weitergelesen animiert. Wobei ich das Buch gleichzeitig die ganze Zeit aus der Hand legen wollte, weil ich einfach nur noch den Kopf schütteln konnte.

Die Story wird mit der Zeit wirklich sehr spannend, aber sie konnte mich einfach nicht mitreißen. Am Schluss, man kann sich jeden möglichen Ausgang der Geschichte vorstellen, ging es mir dann etwas zu schnell und das Ende wirkte flach.
Obwohl die Thematik tief greift und Johannas Charakter sehr detailliert ausgearbeitet ist, konnte mich die Story einfach nicht überzeugen.

Insgesamt war es auf jeden Fall ein Erlebnis, das Buch gelesen zu haben. Die Thematik ist überzeugend. Aber im Ganzen konnte mich das Buch nicht abholen. Ich verstehe, wieso die Autorin die Geschichte auf diese Art gestaltete hat, doch habe ich auch das Gefühl, dass es noch einen anderen Weg gegeben hätte. Nach langem Überlegen gebe ich dem Buch nun 3,5 Sterne. Weiterempfehlen möchte ich es, weil ich finde, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit verdient. Vor allem in einem Jugendbuch kann es uns die Augen öffnen.

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