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Veröffentlicht am 20.07.2022

Ein nicht alltägliche Familiengeschichte

Was ich nie gesagt habe
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Ich kenne den ersten Teil noch nicht, werde ihn auf jeden Fall noch lesen, denn diese Geschichte um Tom Monderath, der als Ankermann eines Nachrichtensenders eine Auszeit braucht. Er hat sich in Jenny, ...

Ich kenne den ersten Teil noch nicht, werde ihn auf jeden Fall noch lesen, denn diese Geschichte um Tom Monderath, der als Ankermann eines Nachrichtensenders eine Auszeit braucht. Er hat sich in Jenny, eine Kollegin, die nicht in sein bisheriges Beuteschema passt, verliebt und teilt seine Tage mit ich und ihrem kleinen Sohn Carl.
Da taucht der Holländer Henk auf, der nach seiner DNA sein Bruder ist. So kommt es, dass Tom nach Informationen zu seinem Vater sucht. Leider ist seine Mutter Greta inzwischen an Alzheimer erkrankt und kann ihm keine Hilfe sein. In der Rückblende lesen wir von Vater Konrads Kindheit und Jugend während der NS-Zeit und von seiner Familie, die alle zusammen auf den berühmten Melaten-Friedhof liegen.
Die Geschichte um Kinder, die durch eine Samenspende gezeugt wurden, ist auch eine Familiengeschichte und eine Geschichte der Stadt Köln, die im 2. Weltkrieg sehr zerstört wurde. Vieles wird nicht gesagt und durch dieses Schweigen erhöht sich die Dramatik zwischen den handelnden Personen.
Ich empfand die Geschichte sehr spannend und gut recherchiert. Obwohl Onkel Drieckes in den 1960 Jahren schon der der Spielbank Hohensyburg spielt, die erst 1985 eröffnet wurde. Aber das ist auch wirklich nebensächlich für die eigentliche Geschichte.
Die Geschichte wird meist aus Sicht von Tom, aber nicht in der Ich-Form erzählt. Nur hin und wieder gibt es einen Perspektivwechsel und wir erfahren zum Beispiel die Beweggründe von Jenny, die sich nicht abhängig machen will.


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Veröffentlicht am 20.07.2022

Eine unbekannte Malerin mit berühmten Namen

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Blanche Hoschedé ist die Tochter des Kunstmäzens Ernest Hoschedé und seiner Frau Alice. Leider lebt Ernest auf zu großem Fuß und bringt das Erbe seiner Frau durch. Dadurch zieht Alice mit ihren sechs Kinder ...

Blanche Hoschedé ist die Tochter des Kunstmäzens Ernest Hoschedé und seiner Frau Alice. Leider lebt Ernest auf zu großem Fuß und bringt das Erbe seiner Frau durch. Dadurch zieht Alice mit ihren sechs Kinder zu Monet, der zuvor einen Sommer bei Ihnen gemalt hatte. Schon in diesem Sommer durfte die kleine Blanche dem Maler beim Malen assistieren. Mit der Zeit hat sie sich die Technik verinnerlicht und malt ähnliche Bilder wie ihr großes Vorbild. Nach dem Tod von Monets erster Ehefrau und Model, wohnt er in wilder Ehe mit Alice zusammen, erst nach Ernests Tod legitimieren die beiden ihre langjährige Beziehung aus der ein Sohn hervor ging.
Blanche bewundert ihre ältere Schwester Marthe und verbringt die meiste Zeit mit ihrer jüngeren Schwester Suzanne. Mit dieser teilt sie auch Zeitlebens alle Geheimnisse. Nachdem Monet seinen gerühmten Garten angelegt hat und seine Bilder immer höhere Preise erzielen, reisen amerikanische Maler nach Giverny. In einer dieser Männer verliebt sich Blanche, doch Monet ist gegen diese Verbindung.
Die Geschichte von Blanche, die als Malerin wenig bekannt ist und die durch zuschauen viel von Monet gelernt hat, wird zunächst Monets Stieftochter und später seine Schwiegertochter. Schon früh hat ihr Bruder eine Biografie über seine Schwester veröffentlich.
Die Autorin hat die Geschichte aus Sicht von Blanche geschrieben, also zunächst aus der Sicht eines Mädchens, was mir sehr gut gefallen hat. Obwohl ihr Leben nicht ganz einfach war, so hatte sie doch die Möglichkeit immer Malen zu dürfen und ihrem Vorbild so nahe zu sein.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Liebevoll, humorvoll, lesenswert

Grimm und Möhrchen – Frühling, Sommer, Herbst und Zesel
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Mit dem kleinen Zesel, einer Mischung aus Zebra und Esel geht es in diesem Buch durch das ganze Jahr. Dienstag kommen die Kinder des Dorfes in den kleinen Buchladen, denn dann ist Vorlesetag. Die Kinder ...

Mit dem kleinen Zesel, einer Mischung aus Zebra und Esel geht es in diesem Buch durch das ganze Jahr. Dienstag kommen die Kinder des Dorfes in den kleinen Buchladen, denn dann ist Vorlesetag. Die Kinder machen es sich zum Vorlesen so richtig gemütlich und der kleine Liem wir zukünftig immer dabei sein. Karneval ist für den Zesel eine ganz neue Erfahrung und er staunt nicht schlecht über die Verkleidungen. Doch dann bekommt Möhrchen Fieber und es sind Punkte auf den Streifen zu sehen, ein Fall von „Fellverschnupfung“. Weil Möhrchen so viel liest, hat er die Bände von „Ranunkel“ schnell gelesen und Grimm stellt ihm die Autorin vor, die allerdings noch etwas Zeit für den nächsten Band braucht. Wem ähnelt die Autorin auf dem Bild wohl? Bald wird es Sommer mit viel Sonne, einem Planschbecken und einer Urlaubsreise. Im Herbst machen die ein Kartoffelfeuer und schließlich ist der Dezember mit dem Weihnachtsfest da.
Staunend, wie die kleinen Zuhörer erlebt der Zesel, die für ihn neue Welt, da gibt es kleine Missverständnisse, liebevolle Szenen und viele wunderschöne Bilder. Eine wundervolle Fortsetzung des ersten Bandes, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Voller Poesie und Gefühl

Nil, Nil, ich komme!
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Das Nilpferd wohnt im Zoo in einem trostlosen Gehege und Wärter Bratbüttel, der ihm zweimal am Tag das Futter bringt ist auch nicht gerade ein Sonnenschein. Das Nilpferd träumt von seiner Heimat dem Nil. ...

Das Nilpferd wohnt im Zoo in einem trostlosen Gehege und Wärter Bratbüttel, der ihm zweimal am Tag das Futter bringt ist auch nicht gerade ein Sonnenschein. Das Nilpferd träumt von seiner Heimat dem Nil. „Heimweh war das. Heimweh nach Himmel und Sonne. Heimweh nach Herde und Erde. Heimweh nach einem großen, breiten Fluss.“ Beschreibt in schönen Worten seinen Gemütszustand. Zudem nervt die Giraffe aus dem Gehege nebenan. Als das Nilpferd wütend wird, schimpft auch noch der Wärter. Da fasst das Nilpferd den Entschluss sich auf den Weg zu machen. Es läuft einfach los. Und dieser Weg wird mit kurzen poetischen Sätzen und wunderschönen Bildern beschrieben. So taucht das Nilpferd durchs Meer und „die Fische glotzen vor Staunen und die Delfine pflügen durch das Wasser.“ Auf dem letzten Bild hält das Nilpferd das Maul ins türkis-grüne Wasser. Ein Bild das Frieden und Glück ausstrahlt. „Nil, Nil, ich bin da!“
Eine schöne Geschichte in einer poetischen Sprache geschrieben und mit aussagekräftigen zarten Bildern.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Geschichten aus dem Alltag

So sind Familien
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Die 14 unterschiedlichen Geschichten beginnen jeweils mit einem Bild der Familie, um die sich die Handlung dreht. Der Witwer Olaf versucht für seine beiden Kindern mehr Zeit erübrigen zu können, was ihm ...

Die 14 unterschiedlichen Geschichten beginnen jeweils mit einem Bild der Familie, um die sich die Handlung dreht. Der Witwer Olaf versucht für seine beiden Kindern mehr Zeit erübrigen zu können, was ihm nicht so gut gelingt. Da ist es toll, dass eine Nachbarin als Oma einspringt. Obwohl „Super-Lotte“ im Rollstuhl sitzt, schafft sie es einen Dieb zu stellen. Vier Kinder, ein Hund und eine Katze und ein Elternpaar sind die Familie Bergmann-Ayubas und wir erleben einen Morgen mit ihnen „Der ganz normale Wahnsinn“. Emma und Jonathan besuchen ihre Großeltern in den Ferien und erleben die Demenz ihrer Oma mit Sorge. Eineiige Zwillinge lassen sich die „schönen Locken“ abschneiden. Weil die Eltern dringend wegmüssen, übernachten die Kinder bei der Tante und ihrem Mann und bei denen ist „alles anders“. Clara hat zwei Mütter und wir erleben mit ihr ihren „ersten Schultag“. In „Moritz will ein Geschwisterchen“ verlauft sich Moritz und wir von einem verständnisvollen Nachbarn zurückgebracht. „Vater, Mutter und zwei Kinder“ tauschen die Rollen, die Eltern machen Hausaufgaben und die Kinder putzen die Wohnung auf unkonventionelle Art. Zwei Väter wollen ihren Kindern das Rad fahren beibringen und so erfahren alle, dass Papa Jonas auch nicht Rad fahren kann. In „Omas WG“ wurden die Eltern bei einem Verkehrsunfall verletzt und so taucht die Frage nach dem Sterben auf. Die Kinder bringen ihren Papa und den neuen Freund der Mutter in „das vertauschte Wochenende“ zusammen. Bei „Familie Krachmann macht Krach“ wird ein Geburtstag besonders gefeiert. Bei einem Straßenfest treffen wir viele der Familien wieder und ein Mädchen wir „große Schwester“ und ist dann „voll mit warmer, kribbeliger Klein-Bruder-Liebe“.
In dem Buch geht es divers und bunt zu. Patchwork-Familien unterschiedlichster Hausfarben, Menschen mit Behinderungen, Alte und Junge, große und kleine Familien von allen wird hier berichtet und alle gehen sehr lieb miteinander um.

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