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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2022

Beginn einer Trilogie

Die karierten Mädchen
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Klara ist 93 als sie plötzlich über ihr Leben zu reflektieren beginnt. Sie beginnt, ihre Vergangenheit auf Kassetten aufzunehmen.
Als junge Frau beginnt Klara ihre Arbeit in einem Kindererholungsheim. ...

Klara ist 93 als sie plötzlich über ihr Leben zu reflektieren beginnt. Sie beginnt, ihre Vergangenheit auf Kassetten aufzunehmen.
Als junge Frau beginnt Klara ihre Arbeit in einem Kindererholungsheim. Dort wird ihr die kleine Tolla anvertraut und Klara nimmt sie als ihre Tochter an. Doch Tollas Anwesenheit gefährdet alle: denn Tolla ist Jüdin. Klara muss eine schwere Entscheidung treffen.
Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die Großmutter der Autorin hat ebenfalls ihr Leben auf Kassetten aufgenommen.
Sehr eindringlich fand ich die Handlung. Eher schwermütig denn locker. Auch das Treffen von Klara und ihrem Mann war nicht wirklich romantisch. Die Charaktere blieben mir ein wenig fremd, vor allem Tolla, die wenig Raum bekam.
Die Handlung ist allerdings sehr schön erzählt und reißt mit. Die damalige Zeit hat die Autorin sehr gut vermittelt und ihre Schreibweise hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch ist der Beginn einer Trilogie und ich bin sehr gespannt, wie Klaras Leben weiterging und ob Tolla eventuell sogar noch lebt und es ein Wiedersehen geben wird.
Fazit: Eine mitreißende Erzählung, allerdings eher etwas distanziert geschrieben.

Veröffentlicht am 30.06.2022

Erst ein wenig schleppend, dann umwerfend

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
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Was bringt 5 ganz normale Männer dazu, sich einem Mordclub anzuschließen und ihre „Erfolge“ miteinander zu teilen?
Dieser Frage geht Katzenbach in seinem neuen Thriller nach.
Als Cooper zufällig im Darknet ...

Was bringt 5 ganz normale Männer dazu, sich einem Mordclub anzuschließen und ihre „Erfolge“ miteinander zu teilen?
Dieser Frage geht Katzenbach in seinem neuen Thriller nach.
Als Cooper zufällig im Darknet auf die 5 Freunde stößt und sie dadurch aufschreckt, beginnt eine Hatz auf Cooper und seine Familie mit dem Ziel, Cooper zu töten. Doch der Mordclub stößt auf Gegenwehr und schwört sich, die Rache auf Coopers komplette Familie auszudehnen. Allerdings ist diese jetzt gewarnt und ergreift Gegenmaßnahmen.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich in meinen Augen ein wenig. Die Einführung aller Charaktere, die geplante Tat und die Ausführung, das brauchte für mich etwas zu lang. Aber wer Katzenbach kennt weiß, dass er seine Handlungen gerne ausschmückt und so hatte ich während des Lesens immer ein ziemlich genaues Bild vor Augen.
In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch dann kaum noch weglegen. Connors Großvater bereitet sich auf den Gegenschlag vor und das fand ich sehr spannend, auch wenn es ein wenig von „Kevin allein zu Hause“ hatte. Der finale Showdown im Haus von Connor und parallel dazu bei Connors Freundin sorgte dann für weitere Spannung.
Sehr beeindruckend war die perfide Planung des Mordes an Connor. Scheinbar hatten die Täter nichts ungeplant gelassen und waren auf alles vorbereitet. Solche Handlungen mag ich sehr gerne, weil ich dann gerne rätsle, wie die Opfer ihren Mördern entgehen könnten.
Ein weiterer Aspekt war die Schilderung der Gemütszustände der Opfer nach dem ersten Angriff. Hier geht Katzenbach sehr schön in die Tiefe und schaut, was so ein Überfall mit den Leidtragenden macht.
Fazit: Der neue Thriller von John Katzenbach unterhält wieder sehr gut und sorgt für Dramatik bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 20.06.2022

etwas schwächer als die anderen Teile

Todesbrandung
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Im 7. Fall der „Todes“-Reihe von Katharina Peters bekommt es Emma Klar mit einem sehr schwierigen Fall zu tun.

Eine Journalistin hat Selbstmord begangen, nachdem sie einige brisante Details aus ihrer ...

Im 7. Fall der „Todes“-Reihe von Katharina Peters bekommt es Emma Klar mit einem sehr schwierigen Fall zu tun.

Eine Journalistin hat Selbstmord begangen, nachdem sie einige brisante Details aus ihrer Vergangenheit ausgedeckt hat. Emma Klar glaubt nicht an einen Selbstmord. Für Mord spricht aber rein gar nichts und so gestalten sich ihre Ermittlungen als schwerer als gedacht und weil irgendjemand nicht will, dass sie weiter in der Sache stochert, gerät sie bald selbst in Gefahr.

Ich war gleich wieder voll in der Handlung gefangen. Bei Peters braucht es meist nicht mehr als eine Seite, bis mich die Story packt. Dadurch, dass man nie weiß, was wirklich geschehen ist, ist man ständig am Rätseln, wie denn nun alles zusammenhängt und ob Jana vielleicht doch selbst Hand an sich gelegt hat. Leider haben die langen, nicht zielführenden Ermittlungen, mit der Zeit auch dazu beigetragen, dass sich das Buch etwas zog. Die Story trat ein wenig auf der Stelle.

Auch das Ende ist wenig befriedigend, deutet aber auf einen 8. Band hin, auf den ich mich schon sehr freue. Denn einiges blieb ungeklärt am Schluss, das möchte ich gern gelöst wissen.

Fazit: Eine sehr sympathische Ermittlerin und ein kniffliger Fall sorgen für ein hohes Lesevergnügen, das durch kleine Längen ein wenig getrübt wird.

Veröffentlicht am 20.06.2022

Mord in der Bretagne

Bretonische Nächte
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Ist der Tod der 89 jährigen Tante von Kommissar Dupins Kollegen natürlich oder wurde doch vielleicht nachgeholfen? Dupin hat massive Zweifel, vor allem als Kadeg niedergeschlagen wird und dann auch noch ...

Ist der Tod der 89 jährigen Tante von Kommissar Dupins Kollegen natürlich oder wurde doch vielleicht nachgeholfen? Dupin hat massive Zweifel, vor allem als Kadeg niedergeschlagen wird und dann auch noch ein Mord passiert. Fehlende Motive und mauernde Zeugen machen ihm die Ermittlung schwer.
Bereits der 11. Fall in der Bretagne und auch der macht wieder Lust auf Urlaub dort. Der Kriminalfall gerät ob der schönen Naturschilderungen beinahe in den Hintergrund. Aber nur beinahe. Denn bis zur letzten Seite ist unklar, wer denn nun hier sein Unwesen treibt und aus welchem Grund. Und genau das macht das Lesen so aufregend und lässt den Leser miträtseln bis zum Ende.
Teilweise haben mich aber leider die langen Erklärungen des Kollegen von Dupin genervt, der eigentlich sonst recht amüsant, dieses Mal aber eher langatmig war. Köstlich amüsieren konnte mich wieder das Katz-und Maus-Spiel zwischen Dupin und seinem Vorgesetzten.
Bannalecs Charaktere sind sympathisch und authentisch, die Krimihandlung vertrackt, aber nicht grausam, so dass man das Buch gut auch vor dem Schlafengehen lesen kann, ohne Albträume zu bekommen. Der Anfang hat sich ein wenig gezogen, aber spätestens ab der Mitte des Buches wurde es spannender und auch mitreißender.
Fazit: für alle Bretagne-Fans und die, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 24.05.2022

Tolle Fortsetzung

Die Dorfschullehrerin
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Dorfschullehrerin Helene ist angekommen. Sie lebt in Berlin bei ihrer Tante und unterrichtet an einer Grundschule. Als sie das Angebot bekommt, als Schulleiterin zurück nach Kirchdorf zu gehen, muss sie ...

Dorfschullehrerin Helene ist angekommen. Sie lebt in Berlin bei ihrer Tante und unterrichtet an einer Grundschule. Als sie das Angebot bekommt, als Schulleiterin zurück nach Kirchdorf zu gehen, muss sie nicht lange überlegen. Doch liegt ihre Sehnsucht allein im beruflichen Umfeld?
Bereits nach den ersten paar Zeilen war ich sofort wieder in der Handlung gefangen. Helene ist einfach ein sympathischer Charakter und es macht Spaß, ihrem Werdegang und dem ihrer Familie zu folgen. Völler gelingt es sehr gut, den Zeitgeist des damaligen Lebens einzufangen. Man ist völlig in der Handlung gefangen und kann die Handlungsweisen gut nachvollziehen, auch wenn die damaligen Gesetze, bzw. Denkweisen in der heutigen Zeit nahezu nicht mehr vorstellbar sind.
Man kann diesen Band auch unabhängig vom ersten Band lesen, denn Völler flicht immer wieder kleine Rückblicke ein, die es auch mir leichter gemacht haben, der Handlung nach längerer Zeit gleich wieder zu folgen.
Leider stand am Ende nicht, ob es einen Folgeband der Reihe geben oder ob es bei der Dilogie bleiben wird. Die Handlung ist abgeschlossen und im Epilog vervollständigt, was nahelegt, dass Völler keinen weiteren Band geplant hat, was ich etwas schade finde.
Fazit: wieder ein gelungener Historienroman mit sympathischen Charakteren und einer authentischen Handlung.