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Veröffentlicht am 07.11.2022

Verbundene Zeitebenen, die einen fesseln

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Kai Meyer schuf mit der Geschichte um Jakob, Robert, den Pallandts, Marie und all den anderen einen Roman, der die LeserInnen fesselt und sie auf eine Reise durch verschiedene Zeitebenen führt.

Der Autor ...

Kai Meyer schuf mit der Geschichte um Jakob, Robert, den Pallandts, Marie und all den anderen einen Roman, der die LeserInnen fesselt und sie auf eine Reise durch verschiedene Zeitebenen führt.

Der Autor beschreibt alle Zeitebenen auf eine für die Zeit und Ort passende Atmosphäre, er fängt die jeweilige Stimmng ein. Manchmal wirken die Beschreibungen dessen ein wenig übertrieben, übermotiviert, wirkt sprachlich angestrengt. Doch abgesehen von diesen Abschnitten, ist es sprachlich lockerer lesbar.
Dabei baut er historische Fakten ein, die mal eine kleinere, mal eine größere Rolle spielen. Beispielsweise war mir das Graphische Viertel nicht bekannt, sowie die Zerstörung dessen und von ca 50 Millionen Büchern.

Insbesondere die Schaffung der individuellen und sympathischen Charakteren hat mir gefallen. Man begleitet sie gerne auf ihre Reise und wünscht sich am Ende noch mehr aus ihrem Leben erfahren zu können. Zudem verfolgt man gespannt wie sich die Zeitstränge zueinander führen, wie die Charaktere auf vielen kleinen Ebenen verbunden sind.

Zusammenfassend ist dieses Buch definitiv ein Abenteuer wert und die Charaktere bleiben noch ein wenig im Kopf.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Weit gefasst

Die dunkle Leidenschaft
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Für mich ist Hass eine schwer zu fassende Emotion. Nur selten verspüre ich sie, ich bin eher genervt, enttäuscht, enttäuscht oder vorallem wütend. Doch vorallem online und in den Nachrichten wird Hass ...

Für mich ist Hass eine schwer zu fassende Emotion. Nur selten verspüre ich sie, ich bin eher genervt, enttäuscht, enttäuscht oder vorallem wütend. Doch vorallem online und in den Nachrichten wird Hass gefühlt immer größer und verbreitet sich schneller und insbesondere leichter. Das Buch hat betont, wie sehr Hass mit anderen Emotionen verwoben ist und durch Fallbeispiele sehr anschaulich gemacht. Nicht nur Personen aus der Gegenwart wurden angesprochen, sondern auch historische Aspekte miteinbezogen.

Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das schwer zu fassende Thema leicht durchlesen und man stolpert nicht über Beschreibungen oder Aussagen. Optisch wäre es jedoch von Vorteil gewesen die Berichte oder Aussagen mehr abzugrenzen. Durch die genutzte Umsetzung jedoch wirkte es aneinandergereiht bzw. runtergeschrieben.

Zusammenfassend ist dies ein sehr aufschlussreiches Buch, welches durch anschauliche Beispiele das theoretisch Gesagte noch näher bringt und den LeserInnen eine weit gefasste Perspektive bietet.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Wunderbares Konzept

Die Wächterinnen von New York
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Zu Anfang der Geschichte werden wir in die Welt hineingeworfen, wie auch Manhattan, der sein Gedächtnis verliert, einer der Hauptfiguren. Mit ihm und den anderen Stadtbezirken lernen wir nach und nach ...

Zu Anfang der Geschichte werden wir in die Welt hineingeworfen, wie auch Manhattan, der sein Gedächtnis verliert, einer der Hauptfiguren. Mit ihm und den anderen Stadtbezirken lernen wir nach und nach wie die Welt, oder die Universen, funktionieren. Zwar ist es zu Beginn etwas verwirrend, eben weil wir erst langsam erfahren, wie alles funktionert, und sich dies auch recht langsam entwickelt. Doch nachdem man das Grundprinzip raushat, wurde ich richtig gepackt, konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und war von dem Konzept, Städte und ihre Stadtteile als Menschen verkörpert zu sehen, einfach begeistert.

Die Autorin versteht es, den Figuren die Charakterzüge ihrer Stadtteile ausgesprochen unterschiedlich und doch mit einem gemeinsamen Nenner, weil sie eben zusammen gehören, darzustellen. Dies kann auf den ersten Blick klischeehaft wirken, doch ich hoffe, dass die angedeuteten Charakterzüge in den folgenden Bänden vertieft werden.

Gut gefallen haben mir ebenfalls die stetige Auseinandersetzungen Gentrifizierung, Social Media als Waffe, queere Inklusion und vorallem der stetige Begleiter des Rassismus, nicht nur auf offensichtlichen, sondern auch verdeckteren Ebenen.

Zusammenfassend ein wunderbares Konzept von dem ich am liebsten sofort mehr lesen würde, und in den nächsten Bänden auf tiefere Einblicke hoffe.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Prägend

Darling Rose Gold
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Die Geschichte von Rose Gold und ihrer Mutter Petty zeigt auf, wie das Aufwachsen und die Perspektiven der Eltern Kinder prägen können.

Durch die wechselnde Perspektive bekommt der Leser Einblick in ...

Die Geschichte von Rose Gold und ihrer Mutter Petty zeigt auf, wie das Aufwachsen und die Perspektiven der Eltern Kinder prägen können.

Durch die wechselnde Perspektive bekommt der Leser Einblick in das Innenleben beider Figuren, und kann ihre Gedankengänge und Gefühle mitverfolgen. Besonders aussagekräftig sind dabei die fehlenden Schuldgefühle bzw. Reue auf Seiten Pattys. So empfinden wohl die meisten, die ihre Kinder schrecklich behandeln, auch wenn es unverständlich ist. Dies ist demnach gut von der Autorin beschrieben.

Schnell kommt die Atmosphäre eines Katz-Maus-Spiels auf, die den Leser packt und dazu verleitet immer weiter zu lesen.
Ich selbst finde Rachegedanken immer schwer zu beurteilen, da ich Rachepläne oft als Energieverschwendung sehe und mich lieber auf den Aufbau eines eigenen Lebens konzentriere. Dennoch sind diese hier anschaulich dargestellt und vermittelt.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Emotional aufgearbeitet

Erinnerungen aus Glas
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Bevor ich zu all den positiven Aspekten von "Erinnerungen aus Glass" würde ich kurz den einzigen (für mich) negativen Aspekt benennen. Obwohl ich die Kraft und Stärke, die der christliche Glaube damals ...

Bevor ich zu all den positiven Aspekten von "Erinnerungen aus Glass" würde ich kurz den einzigen (für mich) negativen Aspekt benennen. Obwohl ich die Kraft und Stärke, die der christliche Glaube damals gegeben hat, nachvollziehen kann, ist es mir in dieser Geschichte doch zu viel und aufdringlich an Bibelzitaten und Jesusbezügen.

Doch nun zu den positiven Kriterien. Die Autorin erschuf lebhafte, emotionale Bilder, die die Zustände darstellten und die man gespannt mit starken Gefühlen ansah und weiterverfolgte. Dabei wurden Vergangenheit und Gegenwart gekonnt miteinander verwoben, ohne Realitätsnähe einzubüßen. Auch die Charaktere wirken stark und lebhaft, sodass man aktiv ihren Werdegang mitverfolgte.

Die Autorin wagte sich an schwierigen Themen (Besetzung, Leid der Juden, insbesondere Kinder, ...) und arbeitete sie emotional auf.

Eine Abbildung eines Stammbaumes, der auch am Ende angedeutet wurde, wäre noch schön anzusehen gewesen, doch ist dies keineswegs ein großer Kritikpunkt!

Alles in allem eine Geschichte, erschaffene imaginäre Erinnerungen, die einen nicht allzu schnell wieder loslassen.

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