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Veröffentlicht am 22.08.2022

Mord im Schrebergarten

Rosenkohl und tote Bete
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Eine Parzelle wird an ein junges hippes Paar mit Kind vergeben. Auf einmal liegt der Vorbesitzer tot im Beet. Der Gartennachbar und ehemals bester Freund des Toten und auch ehemaliger Polizist gerät in ...

Eine Parzelle wird an ein junges hippes Paar mit Kind vergeben. Auf einmal liegt der Vorbesitzer tot im Beet. Der Gartennachbar und ehemals bester Freund des Toten und auch ehemaliger Polizist gerät in Verdacht. Das alles klingt schon nach Humor. Sozial Media trifft auf Konservativ. Eigentlich müsste es heißen Nervig trifft auf noch nerviger. Denn die junge Frau Caro kann man nicht am Kopf haben. Sie hat immer zurück stecken müssen und das erzählt sie lang und breit bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Wobei sich die Frage stellt warum sie sich denn nicht dagegen gewehrt hat. Im Beruf, in der Ehe, beim Kind. Es ist klagen auf höchsten Niveau. Manne der Ex Polizist hält nicht viel von seinen Kollegen alle nur auf Karriere aus. Wenn sich dann ein Verdächtiger anbietet wird es gleich hops genommen.
Daher ermitteln jetzt die beiden, mehr oder weniger professional aber nicht lustig.
Dazu kommen dann noch sämtliche Klischees zu den Kleingartenvereinen. Tratsch süchtig, Herrschsüchtig und wehe jemand tanzt aus der Reihe.
Es wurden auch sehr viele ernsthafte Themen angerissen. Die in einem normalen Krimi als Ursache für die Verhaltensweisen und als Hintergrund für den Mord sehr passend gewesen wären. So wurde hier Äpfel mit Birnen vermischt.
Der Schrebergarten allein und mit einer weniger überspannten Caro hätte mir das Buch gefallen. So war einiges zu viel.

Veröffentlicht am 24.07.2022

Das Ende der Galleristinnen Triologie.

Wiedersehen am Potsdamer Platz
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Alice und John haben während des Kriegs in England gelebt, aber immer hatten sie Heimweh nach Berlin. Nun haben sie die Chance zurück zukehren. John soll eine Reportage über die Monument Men schreiben ...


Alice und John haben während des Kriegs in England gelebt, aber immer hatten sie Heimweh nach Berlin. Nun haben sie die Chance zurück zukehren. John soll eine Reportage über die Monument Men schreiben und Alice dazu die Fotos machen. Die Monument Men sind eine Gruppe Soldaten die während des Krieges wichtige Kulturdenkmäler als schützenswert eingestuft hatten, jetzt kümmern sie sich um geraubte Kunstwerke um sie an die ursprünglichen Besitzer zurück zugeben oder mindestens in die Länder aus denen die Bilder, Skulpturen und andere Kunstgegenstände stammen.
Ein spannendes Thema das in der Familiengeschichte der Waldmanns untergeht. Es ist besser wenn man die Triologie der Reihe nach liest. Es sind Vorkenntnisse für das Verständnis erforderlich, sonst kann man diesem Themenbereich schlecht folgen.
Die historischen Gegebenheiten sind allgemein bekannt. Vor allem ist hier wichtig wie die Menschen in Berlin und anderswo mit ihrer Verantwortung umgehen. Auch Alice stellt diese Frage und kommt in Konflikt mit ihren Wünschen und ihren moralischen Ansprüchen.
Da hätte ich mir mehr Intensität erwartet. Es war mir zu oberflächlich, egal welches Ereignis stattfand, Wiedersehen, Vorwürfe oder missbrauchtes Vertrauen, die Autorin ging eine Seite weiter zu einem neuen Element über. Es wurde nur in Bruchstücken erzählt, gerne hätte ich etwas über die Reaktionen, Folgen gewusst und die wichtige Arbeit der Gruppe wurde nur als Aufhänger genutzt, auch da hätten mehr Informationen über das Wie stattfinden können.
Genauso wirken die Figuren abgehackt und mit wenig Seele.

Veröffentlicht am 19.07.2022

Tränenreich

Wie ein Stern in dunkler Nacht
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Nach äußerst schmerzlichen Verlusten braucht die Ärztin Christina dringend eine Auszeit. Sie entscheidet sich für eine Praxisvertretung auf einer schottischen Insel. Dort ist ihr erster Patient kein Mensch ...

Nach äußerst schmerzlichen Verlusten braucht die Ärztin Christina dringend eine Auszeit. Sie entscheidet sich für eine Praxisvertretung auf einer schottischen Insel. Dort ist ihr erster Patient kein Mensch sondern ein kleines Pferd. Der Besitzer ist noch zurückhaltender und schweigsamer als wie es sonst Schotten zugeschrieben wird. Christina findet heraus das er genau wie sie tiefgreifende Gründe hat für sein Verhalten. Die beiden kommen sich näher und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte.
Die Beschreibung der schottischen Landschaft und der Menschen die dort leben, macht Lust selbst dort einmal hin zu fahren. Die Menschen vor allem die männliche Hauptfigur werden meines Erachtens zu lieb beschrieben.
Die weibliche Protagonistin dagegen ist Egozentrik pur. Ich kann ihre Trauer aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Aber wie es hier dargestellt wird ist es zu viel. Das hat für mich nichts mehr mit Verlust und Angst vor Wiederholungen zu tun. Ich kann mir vorstellen dass, besonders für Leserinnen in dieser Situation, es eine Horrorbeschreibung ist. Auch ihre Fähigkeiten sind phänomenal. Diese Beschreibungen gehen sehr weit in Richtung künstlerischer Freiheit.
Es ist alles im Zeitraffer geschrieben, deshalb lässt sich das Buch schnell und einfach lesen. Die Ereignisse ob groß oder klein werden schnell abgehandelt. Außer vielen Tränen gibt es kaum emotionale Handlungen.

Veröffentlicht am 30.06.2022

Auf einmal Prinzessin

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Izumi ist ein normaler amerikanischer Teenager mit japanischen Wurzeln. Nicht immer einfach in einer Stadt die überwiegend aus einer weißen Bevölkerung besteht und sich dadurch für etwas Besseres ...

Izumi ist ein normaler amerikanischer Teenager mit japanischen Wurzeln. Nicht immer einfach in einer Stadt die überwiegend aus einer weißen Bevölkerung besteht und sich dadurch für etwas Besseres hält. Mobbing gehört zum Tagesgeschehen, daher ist Izumi sehr an ihren Wurzeln interessiert. Wer ist mein Vater und warum kenne ich ihn nicht. Durch Zufall erfährt sie einen Namen und beim Nachforschen, wozu gibt es Google, kommt heraus das er ein japanischer Prinz ist. Das alles lässt sich natürlich nicht geheim halten. Also steht als Nächstes eine Reise zur illustren Verwandtschaft an.
In Amerika ist sie Japanerin und in Japan ist sie Amerikanerin. Die kulturellen Unterschiede sind riesig und dazu kommt das steife und in unseren Augen überholte japanische Hofzeremoniell.
Diese Details fand ich interessant, Informationen über die kulturellen Regeln in Japan im Umgang miteinander und mit den Mitgliedern der kaiserlichen Familie.
Ansonsten war es eine typische junge Liebesgeschichte, eine Art Aschenbrödel mit umgekehrten Vorzeichen. Es erinnerte viel an Spielfilme wie Plötzlich Prinzessin, Was Mädchen wollen oder Ein Herz und eine Krone. Es gibt eine Menge Filme und Bücher die ähnlich aufgebaut sind.
Der Schreibstil war sehr leicht, mehrere Kapitel liest man das aktuelle Geschehen aus Sicht der Protagonisten und dann folgt eine Art Zusammenfassung als ein Bericht aus einem Klatschmagazin. Einer Zeitschrift die man gern beim Friseur liest um sich über die Schönen und Reichen zu informieren.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Enttäuscht

Das U-Boot
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Das erste Drittel war langweilig, technische Einzelheiten über U-Boote und das Leben an Bord, das Privatleben von Lea und Tarek und seine Tochter als Menschen an Land.
Nachdem die Katastrophe statt gefunden ...

Das erste Drittel war langweilig, technische Einzelheiten über U-Boote und das Leben an Bord, das Privatleben von Lea und Tarek und seine Tochter als Menschen an Land.
Nachdem die Katastrophe statt gefunden hat wird es spannender. Man bekommt als Leser ein Bild von den Auswirkungen, der Mut und die Kraft von der schwangeren Lea, ihrem Team und den anderen wenigen Überlebenden ist zu bewundern wenn es nicht so schrecklich trocken beschrieben wäre.
Das ist das Problem des Buchs, als ob der Autor einen Bericht über gelesene Bücher und Filme geschrieben hat. Das Boot von Lothar Buchheim hat auch als Film eine Vorlage abgegeben. Dazu ein paar Fachgespräche mit echten Marinesoldaten, fertig.
Ein Thriller ist ein Buch, wo die Spannung von Anfang an stetig steigt, bei dem am Ende, Erleichterung wegen des glücklichen Ausgangs und Bedauern für die Opfer steht. Ein kurzes Mittelteil das diesen Eindruck vermittelt, reicht nicht für 400 Seiten.
Ich kann die lobenden Stimmen leider nicht nach vollziehen, denn gepackt hat das Buch mich nicht, umgekehrt passt es, ich habe das Buch gepackt und es weit weg gelegt, damit es mir nicht mehr unter die Augen kommt.