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Veröffentlicht am 01.10.2019

Schwache Geschichte einer jüdischen Familie

Otto
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Otto, der Vater von Timna und Babi ist sehr krank und verlangt von seinen Töchtern, dass sie immer für ihn da sind und sich um jeden seiner Wünsche kümmern. Aus der Sicht der "Lieblingstocher" Timna wird ...

Otto, der Vater von Timna und Babi ist sehr krank und verlangt von seinen Töchtern, dass sie immer für ihn da sind und sich um jeden seiner Wünsche kümmern. Aus der Sicht der "Lieblingstocher" Timna wird die Geschichte um den despotischen alten Mann erzählt, in Rückblenden erfährt der Leser einiges über die Vergangenheit der jüdischen Familie und über das Weltbild, dass Otto seinen Töchtern vermittelt hat.

Vom Klappentext des Buches habe ich mir viel versprochen, was die Erzählung leider nicht gehalten hat. Dana von Suffrins Schreibstil ist angenehm zu lesen, doch vom Inhalt her konnte "Otto" mich nicht fesseln. Die Erzählung ist etwas verworren, aktuelle Gegebenheiten werden mit Erinnerungen an die Vergangenheit der Familie vermischt, wobei ein roter Faden für mich kaum erkennbar war. Auch den versprochenen schwarzen Humor konnte ich nicht finden. Die Figuren bleiben zweidimensional, trotz vieler Anekdoten aus ihrer Kindheit sind Ottos Töchter für mich sehr blass gezeichnet. Der Despot Otto ist in der jetzigen und früheren Zeit mit vielen kleinen Begebenheiten vorgestellt worden, doch auch er hebt sich nicht aus der Geschichte heraus. Dieses Buch hätte mehr Potential gehabt, so konnte es mich nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 01.07.2022

Sinnloses Gemetzel

Do not eat!
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Während einer Wanderung treffen Clint und sein bester Freund auf zwei kleine Mädchen ohne Elternbegleitung - die sich allerdings schnell als hungrige Außerirdische herausstellen und gleich einmal Clints ...

Während einer Wanderung treffen Clint und sein bester Freund auf zwei kleine Mädchen ohne Elternbegleitung - die sich allerdings schnell als hungrige Außerirdische herausstellen und gleich einmal Clints Freund verspeisen. Aufgrund seines Studienabschlusses als Physiker wird Clint vorläufig verschont und auf das Raumschiff der Aliens entführt, wo er mit fünf weiteren Wissenschaftlern berechnen soll, wie sich die Lebensbedingungen auf der Erde in den nächsten 1600 Jahren entwickeln werden. Außer ihnen wurden noch weitere 50.000 Menschen an Bord genommen, die auf der langen Heimreise als Proviant für die Außerirdischen dienen sollen - für Clint und seine Mitstreiter steht fest, dass sie die Rückkehr des Raumschiffs unbedingt verhindern müssen.

"Do not eat!" von Kevin Hearne ist eines der wenigen Bücher, die ich als komplette Verschwendung meiner Lebenszeit empfunden habe. Nachdem ich die ersten beiden Bände der "Chroniken des Siegelmagiers" gelesen und sehr gemocht hatte, genügte für mich der Name des Autors, um auch sein neuestes Werk lesen zu wollen - selten wurde ich derartig enttäuscht. Dass Kevin Hearnes Humor derb ist und gern auch mal unter die Gürtellinie geht, war mir durchaus bekannt, in den anderen Büchern hatte mir seine Schreibweise bereits Lachtränen in die Augen getrieben - die "witzigen" Szenen in diesem SciFi-Roman kann ich bestenfalls als vorpubertär bezeichnen. (Wer bei dem Gedanken an P**mel-förmige Raumshuttles in Lachsalven ausbricht, dem lege ich "Do not eat! dringend ans Herz, allen Anderen rate ich eher davon ab.)

Die Handlung ist überschaubar, wie auch das Buch insgesamt (ca. 50 der angegebenen Seiten enthalten die Leseprobe für eine weitere Reihe des Autors). Genau genommen fasst der Klappentext so ziemlich Alles zusammen, was in der Geschichte passiert, der Rest ist (in meinen Augen sinnfreies) Gemetzel. Die Ironie, dass die Außerirdischen mit den Menschen so umgehen, wie wir mit unserem Schlachtvieh, hätte ich durchaus auch verstanden, ohne die Zerlegungsstrecke detailliert beschrieben zu bekommen - der Roman ist nicht geeignet für schwache Nerven (oder Mägen). Freunde von Alien-Splatter-Geschichten werden dieses Buch vermutlich lieben, mich konnte es leider nicht unterhalten.

Fazit: Eine knappe Handlung, die mir nur den Zweck zu haben schien, die anschließende Schlacht einzuleiten, der Rest ist meiner Meinung nach unschönes Gemetzel, auf dieses Leseerlebnis hätte ich rückblickend gern verzichtet.