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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2022

Gelungener Abschluss

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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Nachdem die Musikerin Luna nach Jahren in den USA und Frankreich nach Doggerland zurückgekehrt ist, verschwindet sie nach einer Party spurlos. Kommissarin Karen Eiken Hornby soll klären, ob die Sängerin ...

Nachdem die Musikerin Luna nach Jahren in den USA und Frankreich nach Doggerland zurückgekehrt ist, verschwindet sie nach einer Party spurlos. Kommissarin Karen Eiken Hornby soll klären, ob die Sängerin heimlich die Insel verlassen hat oder ob ihr etwas zu gestoßen ist. Karen soll die Ermittlungen heimlich führen, denn sollte die Presse vom Verschwinden der Musikerin erfahren, wird die Gefahr für sie größer. Karen hat noch ein anderes Problem - sie verdächtigt ihren Freund, eine Affäre mit Luna zu haben. Ob er etwas über das Verschwinden weiß?

"Doggerland Fester Grund" ist der Abschluss der Trilogie von Maria Adolfsson. Und der ist rundum gelungen. Die Autorin schreibt auf sehr fesselnde Art. Sie hält ihre Kapitel kurz und beendet jedes mit einem Cliffhanger, so daß man gar nicht anders kann als mal eben noch ein Kapitel zu lesen. Der Drang, zu wissen, wie es weitergeht, ist einfach zu groß. Die Handlung besticht durch immer neue Wendungen und überraschende Aktionen, bei denen man jedoch stets gut folgen kann. Ihre Charaktere gestaltet Maria Adolfsson sehr lebendig. Sie wirken glaubhaft und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Das längst versunkene Doggerland erwacht hier wieder zu Leben, bildhaft wird sowohl die rauhe Natur, als auch das rauhbeinige Naturell der Bewohner mit all ihren Eigenarten beschrieben. Diese Ecken und Kanten finden sich auch bei Karen, was sie mir besonders sympathisch gemacht hat.
Auch dieser Abschlussband hat mir richtig gut gefallen. Sehr schade, daß es nun vorbei ist mit den Ermittlungen auf Doggerland!

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Eine historische Patchwork-Familie

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Blanche ist 11 Jahre alt, als sie den Maler Claude Monet kennenlernt. Sie ist begeistert von seinen Bildern, die jedoch bei den meisten Menschen dieser Zeit nicht gut ankommen. Blanches Vater Ernest Hoschede ...

Blanche ist 11 Jahre alt, als sie den Maler Claude Monet kennenlernt. Sie ist begeistert von seinen Bildern, die jedoch bei den meisten Menschen dieser Zeit nicht gut ankommen. Blanches Vater Ernest Hoschede ist Kunstsammler und Mäzen von Monet. Deshalb ist der Maler oft Gast in seinem Haus. Doch dann ist Ernest plötzlich bankrott und muß fliehen. Blanches Mutter findet mit ihren Kindern nun bei Claude Monet und seiner Frau Camille eine Zuflucht. Sie sind völlig mittellos und auf die Unterstützung des Malers angewiesen. Doch auch er kann nur die größte Not lindern, denn seine Bilder verkaufen sich immer noch sehr schlecht. Blanche weicht Monet beim Malen nicht von der Seite und lernt begierig die Feinheiten seiner besonderen Maltechnik. Es soll noch einige Zeit vergehen, bis Monets Kunst anerkannt wird und er gut davon leben kann. Bis dahin aber müssen der Künstler und Blanches Familie noch einige harte Schicksalsschläge überstehen.

Man nehme einige historische Persönlichkeiten und eine gute Prise Phantasie. Das hört sich so einfach an, ist es aber wahrscheinlich nicht. Claire Paulin ist es trotzdem gelungen, aus diesen Zutaten einen besonderen Roman über den Maler Claude Monet, seiner Schwiegertochter Blanche und den Rest der Familie Monet-Hoschede zu schreiben. "Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen" beschreibt das Leben dieser Menschen sehr lebhaft und ehrlich. Ihre Art, mit den Gegebenheiten fertig zu werden, ist für diese Zeit schon revolutionär. Sie gehen trotz Armut und böser Nachrede unbeirrt ihren Weg. Doch auch hier kommen die alten Traditionen manchmal durch. Eine Eheschließung ohne Einwilligung der Eltern ist unmöglich. Das ist heute schwer zu verstehen. Durch dieses Buch erhält man interessante Einblicke in das Leben dieser Zeit. Man erlebt das Entstehen der Gemälde von Monet hautnah mit. Wenn man dann liest, daß diese Bilder niemand kaufen will, könnte man sich die Haare raufen bei der Vorstellung, wie wertvoll diese heute sind. Erstaunlich finde ich, daß Blanche Monet als Malerin nie richtig berühmt wurde. Sie hat ihr Licht immer unter den Scheffel gestellt. Nicht nur Kunstkennern kann ich dieses Buch sehr empfehlen - ich bin nämlich auch keiner. Es ist einfach eine wunderschöne Geschichte über eine Frau, die immer für andere da war, sich selbst darüber aber vergessen hat.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Gelungener Abschluss

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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LKA-Ermittler Tom Babylon sucht noch immer nach seiner für tot erklärten Schwester Viola. Als er im Keller seines Elternhauses ein Foto von Viola als erwachsene Frau findet, ist er elektrisiert. Doch dieser ...

LKA-Ermittler Tom Babylon sucht noch immer nach seiner für tot erklärten Schwester Viola. Als er im Keller seines Elternhauses ein Foto von Viola als erwachsene Frau findet, ist er elektrisiert. Doch dieser Fund wird gefährlich. Toms Vater kommt bei einem Überfall in der U-Bahn ums Leben. Tom befürchtet, daß der Täter ebenfalls auf der Suche nach Viola ist. Er hat einen Verdacht, um wen es sich dabei handelt- doch dieser Mann sitzt in einer psychiatrischen Anstalt in den Alpen ein und kann den Mord unmöglich verübt haben...

Mit "Violas Versteck" hat Marc Raabe die Serie um Tom Babylon zum Abschluss gebracht. Dieser vierte Band beinhaltet mit unterschiedlichen Perspektiven und Sprüngen in die Vergangenheit, bei denen man Vorkenntnisse besitzen sollte, um alles zu verstehen. Deshalb empfehle ich dringend, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Diese Wechsel sorgen allerdings auch für ein enorm hohes und spannungsgeladenes Tempo. Dabei ist der Spannungsbogen von Beginn an sehr hoch und man verfolgt die finale Suche nach Viola, die man ja schon länger verfolgt, gebannt. Die Wendungen sorgen hier noch zusätzlich für Spannung, denn wirklich sicher sein kann man nie. Marc Raabe überzeugt auch hier wieder mit einem sehr flüssigen Schreibstil, dem man gut folgen kann, seine Charaktere sind sympathisch und authentisch. Das Ende des Buches ist einfach genial und schlüssig, einfach ein würdiger Abschluss einer guten Serie.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Brillant

Die Spur − Er wird dich finden
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Als in Lissabon und kurz darauf auch in Salzburg eine Leiche gefunden wird, folgen Inga Björk und Christian Brand der Spur des Mörders. Die Opfer wurden als Kunstwerke zur Schau gestellt, Beide Opfer hingen ...

Als in Lissabon und kurz darauf auch in Salzburg eine Leiche gefunden wird, folgen Inga Björk und Christian Brand der Spur des Mörders. Die Opfer wurden als Kunstwerke zur Schau gestellt, Beide Opfer hingen mit einer Elite aus einflussreichen Talenten zusammen, die in Europa agieren und deren Geheimnisse tödlich sind. Björk und Brand müssen sich beeilen, um weitere Morde zu verhindern.

"Die Spur" ist der dritte Band um das Ermittlerduo Inga Björk und Christian Brand. Jan Beck schreibt zwar alle Bände der Serie in sich abgeschlossen, jedoch finde ich, daß man die Bücher in Reihenfolge lesen sollte. Die Handlung wird aus den Perspektiven von Björk, Brand und Amelie erzählt. Dadurch erhöht sich die Spannung bei diesem ohnehin schon temporeichen Thriller ins Unermessliche. Man erfährt über die Ermittlungen genauso wie über das Leben im Internat. Man fragt sich die ganze Zeit, welchen Bezug die Handlungsstränge zueinander haben und ist erstaunt, wenn sie zum Ende des Buches zueinander finden und ein schlüssiges Ende bereiten. Bis dahin erlebt man viele unvorhersehbare Wendungen, wird in die Irre geleitet und erlebt Schicksale, die unter die Haut gehen. Jan Beck schreibt auch hier wieder auf angenehm fesselnde, dabei aber leichte Art, man kann seinen Darstellungen folgen und sieht das Buch fast wie einen Kinofilm vor den Augen ablaufen, so daß es großen Spaß bereitet, dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Richtig guter Krimi

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Hamburg 1911. Die Ärztin Anne Fitzpatrick hat ihre eigene Praxis eröffnet und arbeitet zusätzlich im Hamburger Auswandererhafen. Sie betreut dort die Menschen, die ihre Zukunft in Übersee suchen. Besonders ...

Hamburg 1911. Die Ärztin Anne Fitzpatrick hat ihre eigene Praxis eröffnet und arbeitet zusätzlich im Hamburger Auswandererhafen. Sie betreut dort die Menschen, die ihre Zukunft in Übersee suchen. Besonders liegen ihr die Kinder am Herzen. Auch ihre Freudin Helene Curtius arbeitet dort. Sie will Lehrerin werden und unterrichtet die Kinder der Auswanderer. Als es bei den Kindern zu ungeklärten Todesfällen kommt, wird Anne sofort mißtrauisch. Sie will den Spuren nachgehen, wird aber von der Reederei daran gehindert. Deshalb forscht Helene weiter nach und stellt fest, daß die Kinder vergiftet wurden. Sie schaltet Kommissar Berthold Rheydt ein. Sie stoßen auf geheime Machenschaften und üble Geschäftspraktiken. Wieder einmal ist es Helene, die sich durch ihre forsche Art in große Gefahr begibt. Und wieder einmal ist es Berthold Rheydt, der sie daraus befreien muß. Auch bei Anne Fitzpatrick hinterlässt die Lösung des Falles einen bitteren Beigeschmack.

Henrike Engel sucht sich für ihre Geschichten um "Die Hafenärztin" immer einen sehr treffenden Untertitel aus. Diesmal geht es dabei um "Ein Leben für das Glück der Kinder". Die Geschichte geht sehr unter die Haut, denn sie beschreibt drastisch unter welchen Bedingungen die Kinder in den Auswandererlagern leben mußten. Während die Erwachsenen noch voller Hoffnung in ihre Zukunft blicken konnten, waren die Kinder vollkommen allein und aus ihrer Vertrauten Umgebung gerissen worden. Doch wer den ersten Teil dieser Reihe kennt, der weiß, daß in diesem Roman auch für Spannung gesorgt wird. Die beiden Damen Anne und Helene wittern schnell ein Verbrechen und riskieren Kopf und Kragen, um der Lösung auf die Spur zu kommen. Auch diesmal muß Kommissar Rheydt sie wieder aus einer gefährlichen Lage befreien. Daß sie sich dabei immer näher kommen ist klar, doch welche der beiden Frauen am Schluß sein Herz erobert, ist unklar. Man hat hier einen richtig guten Krimi, der spannend zu lesen ist und Lust auf eine Fortsetzung macht.

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