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Veröffentlicht am 02.07.2022

Kalte Brutalität

Eis. Kalt. Tot.
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Sehr düster und spannend geschrieben weiß diese neue Krimireihe aus Dänemark durchaus zu überzeugen. Ich hätte mir aber in Teilen der Story etwas mehr charakterlichen Tiefgang gewünscht. Das Cover ist ...

Sehr düster und spannend geschrieben weiß diese neue Krimireihe aus Dänemark durchaus zu überzeugen. Ich hätte mir aber in Teilen der Story etwas mehr charakterlichen Tiefgang gewünscht. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine Häuserfront, vor der ein rotes Schiff inmitten von Eisschollen treibt. Der Klappentext ist sehr kurz und allgemein gehalten, was aber sehr viel Spannung für einen als Leser erzeugen kann. In der Story geht es um eine abartige Mordserie in Kopenhagen bei der Menschen grausam zugerichtet werden. Die Kommissarin Kirsten Vinther ermittelt zusammen mit einem Team um die ehemalige Kollegin Marit Rauch Iversen, sowie dem neuen Kollegen Jesper Baek in dieser sehr brutalen Mordserie. Werden Sie es schaffen die Täter zu fassen? Oder ist der Täter oder die Täterin im eigenen Umfeld zu suchen?

Kirsten Vinther ist eine Frau mit sehr maskulinen Eigenschaften. Sie wirkt sehr tough und unnahbar und ist gerade gegenüber ihren Kollegen teilweise sehr abweisend und hart in ihren Urteilen. Aber auch sie kommt an ihre persönlichen Grenzen in diesem Fall. Als wesentliche Nebenfiguren können Marit Rauch Iversen, sowie Jesper Baek genannt werden. Marit Rauch Iversen, gebürtig aus Grönland kommend ist eine sehr mysteriöse und geheimnisvolle Person, welche schnell die Aufmerksamkeit vom männlichen Geschlecht auf sich zu ziehen weiß. Jesper Baek ist ein sehr in sich gekehrter Mann, welcher noch seine Rolle in dem Team finden muss. Trotz allem macht er im Laufe der Ermittlung eine kleine Charakterwandlung durch. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird durch keinerlei größere Zeitsprünge unterbrochen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr düster und teilweise auch dramatisch gehalten sowie sehr dialogorientiert. Die Story ist sehr fesselnd und man ist als Leser geneigt das Buch überhaupt nicht aus der Hand zu legen. Lediglich die stereotypische Darstellung einiger Charaktere, im speziellen die männlichen Darsteller, empfand ich als zu plakativ. Als dauergeile Lebewesen durch die Gegend streifend und ständig auf Krawall ausgelegt habe ich dies als sehr nervig und unrealistisch dargestellt empfunden. Auch hätte ich mir mehr Tiefe bei der Ausprägung einzelner Darsteller gewünscht. Trotz der Kritik kann ich insgesamt sagen, dass dieser Thriller sehr spannend erzählt ist. Auch kann man der Handlung sehr gut ohne viel Anstrengung folgen, was nach einem etwas anstrengenden Arbeitstag durchaus entspannend sein kann.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Mehr Roman als Krimi

Tiefes, dunkles Blau
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Mit viel Kulinarik und Schweizer Flair gefüttert habe ich die Story um die Seepolizistin Rosa Zambrano erlebt. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist das Stadtbild von Zürich mit dem berühmten See. ...

Mit viel Kulinarik und Schweizer Flair gefüttert habe ich die Story um die Seepolizistin Rosa Zambrano erlebt. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist das Stadtbild von Zürich mit dem berühmten See. Der Klappentext ist sehr kurz und offen gestaltet, was Spannung beim Leser weckt. In der wesentlichen Handlung geht es um die Seepolizistin Rosa Zambrano, welche nach einem Besuch in einer Kinderwunschklinik an den Tatort des dort getöteten Arztes gerufen wird. Zusammen mit ihrem Kollegen Martin von der Kriminalpolizei beginnt sie die Ermittlungen, welche sowohl das Rotlichtmilieu als auch Unternehmen aus der Biotechnologie betreffen. Wer hat diesen heimtückischen Mord durchgeführt? Eine Verflossene oder stecken gar politische Machenschaften hinter der Tat? Rosa Zambrano ist eine junge Frau, welche manchmal etwas naiv daherkommt. Sie fühlt sich bezüglich der Gründung einer Familie von ihren Eltern und Geschwister unter Druck gesetzt und reagiert in manchen Situationen über. Auch ist ihr Umgang mit Männern oft angespannt. Mir ist es im Ganzen schwergefallen mich mit ihr zu identifizieren. Als wesentlicher Nebendarsteller kann ihr Kollege aus der Mordkommission Martin Weiss genannt werden. Dieser war in meinen Augen aber charakterlich sehr stereotypisch aufgebaut und man konnte diese Person nicht so richtig als Figur greifen. Die Spannung der Geschichte nimmt sehr langsam Fahrt auf. Der Aufbau der Story ist sehr stringent und nicht durch Zeitsprünge unterbrochen. Was mich am meisten gestört hat war, dass es sich mehr um einen Roman, als um einen reinen Krimi gehandelt hat. Die Autorin hat es auf der einen Seite geschafft durch schöne teilweise bildhafte Sprache das Umfeld, sowie die kulinarischen Genüsse der Protagonisten sehr transparent und abwechslungsreich aufzuzeichnen. Gerade die Formulierungen zeigen, dass die Autorin eine Geschichte detailliert und emotional erzählen kann. Doch die eigentlichen Ermittlungen innerhalb des Mordfalls sind mir dabei zu kurz gekommen. Auch empfand ich manche Textpassagen als nicht erkenntnisgewinnend und man konnte das Gefühl bekommen, dass eventuell Seiten gefüllt werden mussten. Das Fazit ist deshalb mittelprächtig. Auch wenn die Grundidee mit einer Polizistin auf dem Zürichsee sehr gut war, hat mir die Umsetzung nur mittelmäßig gefallen

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Die Maskierung des Krieges

Die Maskenbildnerin von Paris
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Mit viel Dramatik und Gefühl kann dieser Roman charakterisiert werden. Von der Gefühlsebene her hat mich dieses Buch persönlich nur bedingt tangiert. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist das Antlitz ...

Mit viel Dramatik und Gefühl kann dieser Roman charakterisiert werden. Von der Gefühlsebene her hat mich dieses Buch persönlich nur bedingt tangiert. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist das Antlitz einer jungen Frau, welche über dem Stadtbild von Paris gezeichnet ist. Mit viel Fantasie könnte es sich um die junge Valérie handeln. Der Klappentext ist sehr kurzgefasst und allgemein gehalten um die Leser wesentliche Entwicklungspassagen der Erzählung geschickt vorzuenthalten. In der Story geht es um die junge Kunststudentin Valerie, welche in Paris ihren persönlichen Träumen nachgehen möchte. Aufgrund verschiedener persönlicher Schicksalsschläge und dem Beginn des ersten Weltkrieges nimmt ihr Leben eine entscheidende Wendung. Schafft sie es die Gräuel des Krieges zu überwinden, um ihr persönliches Glück zu finden. Valérie ist eine selbstbewusste junge Frau, welche für die damalige Zeit sehr emanzipiert ist. Allerdings hat sie eine besondere Schwäche für außergewöhnliche Männer und somit beginnen ihre Probleme. Ich empfand Valérie als zu naiv für das Leben und hätte mir einen etwas ausgereifteren Charakter gewünscht. Als wesentliche Nebendarsteller können Gabriel, die Jugendliebe von Valérie, Louis ihr späterer Ehemann sowie Apollinaire ein Künstler und enger Freund von Valérie, sowie Olympe eine Künstlerin genannt werden. Dabei hat mir Louis am besten gefallen, zeigt er eine wesentliche tiefere Charakterentwicklung als Gabriel, welcher oft durch Abwesenheit in entscheidenden Situationen glänzt. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird nur durch wenige Zeitsprünge unterbrochen, welche aber gut nachvollziehbar sind. Die Geschichte spielt in der Zeit von 1912-1920 in Frankreich und ist somit für die Leser sehr gut einordbar. Die Spannung der Erzählung speist sich aus den Ereignissen der Protagonisten und den schrecklichen Ereignissen um den ersten Weltkrieg. Der Schreibstil der Autorin ist leicht bildhaft und gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von historischen Romanen in Frage. Das Fazit ist gemischt. Die Erzählung von der vielfältigen künstlerischen Welt in Paris hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mich in dieser Welt bildhaft vorfinden. Allerdings wirkten mir die Handlungen mancher Personen etwas zu subtil, weswegen ich keine sehr gute Bewertung abgeben möchte. Aber die vielen im Roman vorkommenden Künstler lassen eine Ode an das Paris der zwanziger Jahre erkennen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Potenzial leider nicht ausgeschöpft

Die Fabrikantinnen – Schwesternbande
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Dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Es hat zweifellos gute Ansätze und Ideen, doch einiges hätte ich mir auch anders gewünscht. Das Cover finde ich gut gestaltet, man sieht zwei Frauen auf einer ...

Dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Es hat zweifellos gute Ansätze und Ideen, doch einiges hätte ich mir auch anders gewünscht. Das Cover finde ich gut gestaltet, man sieht zwei Frauen auf einer Balustrade eines Balkons sitzen. Es könnten die beiden Protagonistinnen Emmi und Anni sein. Der Klappentext ist sehr ausführlich und hier liegt schon eines der Probleme, erst nach rund zweidritteln des Buches tritt auch das letzte Ereignis ein, welches im Klappentext verraten wird. Der Roman umspannt die Zeiten von 1927 bis 1945, also fast fünfundzwanzig Jahre. 25 Jahre auf 400 Seiten verteilt, dann wird klar, dass wir als Leser nur einzelne Episoden erleben. Vieles wird übersprungen oder man erfährt erst im Nachhinein, wie die Protagonisten sich entwickelt bzw. entschieden haben. Dies ist sehr schade und schafft leider eher Distanz als Nähe zu den Protagonistinnen. Gerade Emmi mochte ich sehr, sie ist eine sehr patente, neugierige und gleichzeitig vernünftige Person. Sie hatte ich bereits nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen. Ihre Schwester Anni hingegen ist mir zu eindimensional gezeichnet, sie ist sehr naiv und kindlich und macht kaum eine Entwicklung durch. Die Männer in dem Roman bleiben insgesamt eher schemenhaft und sie sind sehr stereotypisch gezeichnet wie auch die anderen Figuren in dem Roman.

Was mir sehr gut gefallen hat ist der Schreibstil und der Lesefluss. Die Autorin schreibt sehr gut und schafft es die Leser mit auf eine Reise zu nehmen. Sehr gerne hätte ich noch viel, viel mehr erfahren. Insgesamt hätte für mich die Entwicklung der Personen, aber auch des geschichtlichen Hintergrunds, sowie der technischen und unternehmerischen Gegebenheiten interessiert. Es ist schon seltsam, wenn das Buch „Die Fabrikantinnen“ heißt, aber die beiden Hauptfiguren sich da kaum aufhalten.

Insgesamt wird die Geschichte stringent erzählt, es finden einige, teils größere Zeitsprünge statt. Sehr gelungen fand ich die stets passenden Zitate vor den Kapiteln, sie haben den Roman sehr bereichert. Der Auftakt einer neuen Familiensaga, den man lesen kann, aber nicht muss. Ich bin mit Abzügen gut unterhalten worden. Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht. Auf der einen Seite möchte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht, habe aber auf der anderen Seite auch wieder Angst, dass ich ganz andere Vorstellungen habe und ich eventuell enttäuscht werde.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Wer bist du wirklich, was ist deine Vergangenheit?

Als das Böse kam
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Sehr spannend und dramatisch habe ich diesen Debütroman erlebt. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist mit weißem Hintergrund gestaltet. Erkennbar ist ein blaues Blockhaus, welches sich vor einem ...

Sehr spannend und dramatisch habe ich diesen Debütroman erlebt. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist mit weißem Hintergrund gestaltet. Erkennbar ist ein blaues Blockhaus, welches sich vor einem Wald befindet. In der wesentlichen Geschichte geht es um eine Familie, welche auf einer abgelegenen Insel in einem Blockhaus sehr autark von der Außenwelt lebt. Den Kindern ist ein Fortkommen von der Insel aus Sicherheitsgründen verboten. Hintergrund ist ein Zeugenschutzprogramm an dem die Familie teilnimmt. Allerdings lauert die Gefahr überall und die Familie wird auf eine ganz besondere Probe gestellt. Wie wird es ihnen ergehen die „Dunkelheit der Vergangenheit“ hinter sich zu lassen?

Die Hauptprotagonistin Juno ist eine junge Frau, welche sich in der Pubertät befindet. Sie hinterfragt das autarke Leben sehr stark und versucht sich eine eigene Meinung zu bilden. Sie ist eine sehr charakterstarke Frau, welche versucht hinter die Geheimnisse des Zeugenschutzprogramms zu gelangen. Als wesentliche Nebendarsteller der Geschichte treten ihr Bruder Boy, ihr Vater und ihre Mutter, sowie der interessante junge Mann Luca in Erscheinung. Gerade Boy macht eine Charakterwandlung im Laufe der Geschichte durch, welcher die Ereignisse am Ende durchaus interessant werden lässt. Die Spannung der Erzählung ist von Beginn der Geschichte sehr hoch und verbleibt bis zum Ende. Gerade die Entwicklung der Ereignisse hat mich mitgenommen. Einziger Kritikpunkt an der Story ist die Auflösung dieses Thrillers, welche ich etwas unrealistisch und zu plastisch empfand. Der Schreibstil des Autors ist sehr dialogorientiert und flüssig erzählend. Der Aufbau der Erzählung ist aber sehr stringent und durch keinerlei Zeitsprünge gekennzeichnet. Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von Thrillern in Frage. Das Fazit ist trotz des etwas zu fahrigen Endes positiv. Spannend und dramatisch erzählt ist dieser Thriller durchaus lesenswert und sorgt für kurzweilige Unterhaltung.

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